xyto
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Hallo!
Ich würde hier in diesem Thread gern Eure Meinung bzgl. Google/Android und Apple/iOS hören.
Zuerst will ich mal meine Meinung in den Raum stellen:
Google hat ein anderes Geschäftsmodell als Apple. Google macht sein Geld v.a. mit Daten und Werbung, Apple mit Produkten und Services.
Google hat eine Philosophie der Offenheit, die sich z.B. darin zeigt, dass man ein Android-Gerät rooten kann, Custom Roms aufspielen kann, andere App-Stores verwenden kann und es tendenziell weniger Zensur im eigenen App-Store gibt.
Diese Offenheit hat natürlich auch ihren Preis: Android-Geräte sind ein besseres Ziel für Schadsoftware, Apps haben teilweise eine schlechtere Qualität, die Fragmentierung ist für den Konsumenten nicht so leicht durchschaubar bzw. gibt es oft nur langsamen und kurzen Support durch die Gerätehersteller usw.
Apples Philosophie ist hier eine ganz andere: Das Betriebssystem soll für den User völlig in den Hintergrund treten - es soll selbst gar kein Thema sein. Das Produkt ist nur ein weißes Blatt Papier, auf dem der Benutzer ohne Ablenkung seine Arbeit verrichten und sein Vergnügen haben kann. Dieser (radikale) Fokus ist letztlich auch für den Erfolg von Apple verantwortlich. Der normale User soll sich nicht mit Dingen wie alternativen Keyboards, Suchmaschinen, Browsern oder gar Custom Roms usw. herumschlagen müssen (und die meisten wollen es (verständlicherweise!) auch nicht).
Da Apple das Geld mit seinen Produkten macht, ist es für das Unternehmen natürlich auch aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht gut, die User im eigenen Ökosystem zu halten (entsprechend sieht man auch kaum Apple Services auf Android Geräten).
Was ich an Apple mag und sympathisch finde:
- der Fokus auf den User
- die Designphilosophie. Ich finde z.B. das Iphone 5 wirklich wunderbar.
- die hohe Qualität und Preistabilität
- den Kundenservice (zumindest verglichen mit so manch anderen Anbietern im IT-Bereich)
- das echte Verständnis darüber, was ein gutes Produkt für einen nicht-IT-Menschen ausmacht
Was ich an Google mag:
- eben die Offenheit in vielen Bereichen (dieser Punkt beinhaltet sehr viel)
- die Webservices (gmail, youtube usw.)
Bei mir ist es nun so, dass ich selbst eigentlich kein wirkliches Interesse habe mein Handy zu rooten und diese Möglichkeiten der Offenheit zu nutzen. Eigentlich will ich auch bloß das Gerät einschalten und dann für meine Zwecke verwenden und mich gar nicht mit der IT dahinter beschäftigen brauchen. Das leisten mittlerweile sowohl Android als iOS (zumindest verglichen mit früheren Zeiten, Windows 95 lässt grüßen...)
Dennoch gefällt mir sehr gut, dass es bei Android diese Möglichkeiten gibt und es stört mich, dass das bei iOS nicht so ist - und das ist hier auch der Kern dieses Themas.
Würdet ihr z.B. sagen, dass die fehlende Möglichkeit des Rootens bei iOS und auch Apples Versuche ein Jailbreaking vollständig zu unterbinden "mehr im Interesse des Kunden ist oder mehr im Interesse von Apple"? (Es ist schon klar, dass Apple ein Unternehmen ist und sein Ökosystem beschränken möchte um den Shareholder Value zu maximieren, aber steht dem auch ein echter Sicherheitsgewinn für den Kunden gegenüber?)
Bei manchen Sachen, bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob Apple sich bewusst verschließt oder ob Dinge einfach noch nicht als Feature eingebaut wurden (z.B. Wahl der Suchmaschine bei Safari in Ios auf 3(?) beschränkt).
Auch wenn ich grundsätzlich Offenheit besser finde, verstehe ich Apples Ansatz schon. Man könnte die Sache auch anders sehen und zwar von dem Aspekt her, was mit dem Gerät gemacht wird und wer die Kontrolle darüber hat. Ob ich jetzt die Kontrolle über die "IT" (das Betriebssystem) habe ist für die meisten Menschen egal. Die meisten wollen sich nicht damit beschäftigen, sondern das Ding einfach benutzen - und das ist völlig okay.
Dennoch ist mir die Philosophie von iOS irgendwie ein Dorn im Auge (OS X ist da ja ziemlich anders). Hier sind natürlich primär Apple-User unterwegs und ich kann verstehen, dass für sie diverse "Nachteile" einfach kein Thema sind. Z.B. gibt es glaub ich keine richtigen File Explorer bei iOS. Apples Auffassung ist hier wohl: Der User soll sich gar nicht damit beschäftigen brauchen, irgendwelche Files herumzuschieben oder Verzeichnisstrukturen anzusehen. Wozu damit Zeit vergeuden? Und das finde ich durchaus okay.
Ich denke, was mich stört ist vielleicht eher die Gesamtheit der Eindrücke von iOS, oder vielleicht noch anders formuliert: Ich bin mir nicht sicher ob die "Einschränkungen" die es bei iOS gibt, "okay" sind, bzw. für die User Erfahrung letztlich sogar vorteilhaft.
Nehmen wir so etwas einfaches wie: Das iOS-Gerät nicht einfach in den USB-Steckplatz stecken können um irgendwelche Dateien rüber zu schieben. Ist der Grund, warum das nicht möglich ist, gut für den User oder nicht? Damit meine ich: Wenn ich z.B. auf einem Computer nie wieder den Finder anzusehen brauche, weil all das auch irgendwie anders und einfacher geht, dann ist das okay und letztlich ein Fortschritt und gut für den Benutzer. Wenn ich aber deswegen das Teil nicht als USB-Festplatte verwenden kann, weil Apple nicht will, dass ihm dadurch irgendwie Profite entgehen und dem User kein Vorteil daraus erwächst, dann ist das nicht gut.
Das ist letztlich mein Kernproblem mit iOS: Ich habe den Eindruck, dass es Einschränkungen gibt, die nicht im Interesse des Users sind (und damit meine ich nicht nur den User, der herumfrickeln will).
Wie seht ihr das?
Ich würde hier in diesem Thread gern Eure Meinung bzgl. Google/Android und Apple/iOS hören.
Zuerst will ich mal meine Meinung in den Raum stellen:
Google hat ein anderes Geschäftsmodell als Apple. Google macht sein Geld v.a. mit Daten und Werbung, Apple mit Produkten und Services.
Google hat eine Philosophie der Offenheit, die sich z.B. darin zeigt, dass man ein Android-Gerät rooten kann, Custom Roms aufspielen kann, andere App-Stores verwenden kann und es tendenziell weniger Zensur im eigenen App-Store gibt.
Diese Offenheit hat natürlich auch ihren Preis: Android-Geräte sind ein besseres Ziel für Schadsoftware, Apps haben teilweise eine schlechtere Qualität, die Fragmentierung ist für den Konsumenten nicht so leicht durchschaubar bzw. gibt es oft nur langsamen und kurzen Support durch die Gerätehersteller usw.
Apples Philosophie ist hier eine ganz andere: Das Betriebssystem soll für den User völlig in den Hintergrund treten - es soll selbst gar kein Thema sein. Das Produkt ist nur ein weißes Blatt Papier, auf dem der Benutzer ohne Ablenkung seine Arbeit verrichten und sein Vergnügen haben kann. Dieser (radikale) Fokus ist letztlich auch für den Erfolg von Apple verantwortlich. Der normale User soll sich nicht mit Dingen wie alternativen Keyboards, Suchmaschinen, Browsern oder gar Custom Roms usw. herumschlagen müssen (und die meisten wollen es (verständlicherweise!) auch nicht).
Da Apple das Geld mit seinen Produkten macht, ist es für das Unternehmen natürlich auch aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht gut, die User im eigenen Ökosystem zu halten (entsprechend sieht man auch kaum Apple Services auf Android Geräten).
Was ich an Apple mag und sympathisch finde:
- der Fokus auf den User
- die Designphilosophie. Ich finde z.B. das Iphone 5 wirklich wunderbar.
- die hohe Qualität und Preistabilität
- den Kundenservice (zumindest verglichen mit so manch anderen Anbietern im IT-Bereich)
- das echte Verständnis darüber, was ein gutes Produkt für einen nicht-IT-Menschen ausmacht
Was ich an Google mag:
- eben die Offenheit in vielen Bereichen (dieser Punkt beinhaltet sehr viel)
- die Webservices (gmail, youtube usw.)
Bei mir ist es nun so, dass ich selbst eigentlich kein wirkliches Interesse habe mein Handy zu rooten und diese Möglichkeiten der Offenheit zu nutzen. Eigentlich will ich auch bloß das Gerät einschalten und dann für meine Zwecke verwenden und mich gar nicht mit der IT dahinter beschäftigen brauchen. Das leisten mittlerweile sowohl Android als iOS (zumindest verglichen mit früheren Zeiten, Windows 95 lässt grüßen...)
Dennoch gefällt mir sehr gut, dass es bei Android diese Möglichkeiten gibt und es stört mich, dass das bei iOS nicht so ist - und das ist hier auch der Kern dieses Themas.
Würdet ihr z.B. sagen, dass die fehlende Möglichkeit des Rootens bei iOS und auch Apples Versuche ein Jailbreaking vollständig zu unterbinden "mehr im Interesse des Kunden ist oder mehr im Interesse von Apple"? (Es ist schon klar, dass Apple ein Unternehmen ist und sein Ökosystem beschränken möchte um den Shareholder Value zu maximieren, aber steht dem auch ein echter Sicherheitsgewinn für den Kunden gegenüber?)
Bei manchen Sachen, bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob Apple sich bewusst verschließt oder ob Dinge einfach noch nicht als Feature eingebaut wurden (z.B. Wahl der Suchmaschine bei Safari in Ios auf 3(?) beschränkt).
Auch wenn ich grundsätzlich Offenheit besser finde, verstehe ich Apples Ansatz schon. Man könnte die Sache auch anders sehen und zwar von dem Aspekt her, was mit dem Gerät gemacht wird und wer die Kontrolle darüber hat. Ob ich jetzt die Kontrolle über die "IT" (das Betriebssystem) habe ist für die meisten Menschen egal. Die meisten wollen sich nicht damit beschäftigen, sondern das Ding einfach benutzen - und das ist völlig okay.
Dennoch ist mir die Philosophie von iOS irgendwie ein Dorn im Auge (OS X ist da ja ziemlich anders). Hier sind natürlich primär Apple-User unterwegs und ich kann verstehen, dass für sie diverse "Nachteile" einfach kein Thema sind. Z.B. gibt es glaub ich keine richtigen File Explorer bei iOS. Apples Auffassung ist hier wohl: Der User soll sich gar nicht damit beschäftigen brauchen, irgendwelche Files herumzuschieben oder Verzeichnisstrukturen anzusehen. Wozu damit Zeit vergeuden? Und das finde ich durchaus okay.
Ich denke, was mich stört ist vielleicht eher die Gesamtheit der Eindrücke von iOS, oder vielleicht noch anders formuliert: Ich bin mir nicht sicher ob die "Einschränkungen" die es bei iOS gibt, "okay" sind, bzw. für die User Erfahrung letztlich sogar vorteilhaft.
Nehmen wir so etwas einfaches wie: Das iOS-Gerät nicht einfach in den USB-Steckplatz stecken können um irgendwelche Dateien rüber zu schieben. Ist der Grund, warum das nicht möglich ist, gut für den User oder nicht? Damit meine ich: Wenn ich z.B. auf einem Computer nie wieder den Finder anzusehen brauche, weil all das auch irgendwie anders und einfacher geht, dann ist das okay und letztlich ein Fortschritt und gut für den Benutzer. Wenn ich aber deswegen das Teil nicht als USB-Festplatte verwenden kann, weil Apple nicht will, dass ihm dadurch irgendwie Profite entgehen und dem User kein Vorteil daraus erwächst, dann ist das nicht gut.
Das ist letztlich mein Kernproblem mit iOS: Ich habe den Eindruck, dass es Einschränkungen gibt, die nicht im Interesse des Users sind (und damit meine ich nicht nur den User, der herumfrickeln will).
Wie seht ihr das?