Fundstück…was Hagen Rether dazu zu sagen hat.
Der Wähler ist doch nicht dumm und möchte betrogen werden? Möchte dieser nicht sehr wohl ein ehrliches Wahlprogramm? Nur eben ist es ein Trugschluss, dass der Wähler das, was eine Partei als "Wahrheit" erkennt, teilen muss, zudem gäbe es dann je nach Partei unterschiedliche Realitäten.
Wenn eine Partei ehrlich sagt, was diese vorhat, und dann von vielen nicht gewählt wird, ist die Alternative doch nicht, den Wähler anzulügen? Die Alternative wäre, das Wahlprogramm zu ändern, damit mehr einen wählen - oder sich mit denen begnügen, die es dennoch tun.
Wie arrogant ist es, zu meinen, der Wähler wolle doch betrogen werden? Nur weil er einen vorgeschlagenen Weg nicht gehen will? Die Alternative ist es nicht, den Wähler zu täuschen, um dann das, was man selbst als Partei als "richtig" erkannt hat, dennoch durchzusetzen. Man soll an der politischen Willensbildung teilnehmen - aber nicht täuschen.
Wer nicht genügend Wähler findet, kann sich ja einmal fragen, warum. Ist natürlich schwer, wenn man der Meinung ist, die Wahrheit erkannt zu haben, und die Wähler wären einfach noch nicht so weit...