GEZ + Computer: Protest möglich?

ich meinte damit, dass man das amerikanische Fernsehen nicht dafür loben kann, dass amerikanische Produktionen in englischer Sprache gesendet werden.

Wenn sich der interessierte Italiener Heimat angeschaut hat, wird er auch nicht behaupten, deutsches Fernsehen sei super, weil dort Heimat in deutsch gesendet wird.

Edit: incoming, ich habe weiter oben in Originalsprache den verfassungsrechtlichen Grund angegeben, aber wahrscheinlich schaust Du zu viele amerikanische Science Fiction Serien ;)

btw. Chrischiwitt: ich habe auch Episode IV-VI jeweils ca. 40 mal gesehen, davon wahrscheinlich 30 mal in Englisch, mir ist das schon bewusst, dass auch Star Trek oder Babylon 5, ja sogar Mondbasis Alpha 1 in Englisch besser sind, deswegen liebe ich auch die Erfindung der DVD, die es mir endlich erlaubt, originalsprachliche Filme und Serien zu sehen, ohne dafür durch halb Frankfurt zur internationalen Videothek fahren zu müssen ;)
 
Ren Van Hoek schrieb:
ich meinte damit, dass man das amerikanische Fernsehen nicht dafür loben kann, dass amerikanische Produktionen in englischer Sprache gesendet werden.

Ja, gut, da hast du Recht ;-).
Nur sind eben die Amerikanischen Serien oft besser, bzw. konkurrenzlos. Sowas wie Raumpatroullie gibts doch gar nicht mehr.

Es geht durch die schlechte Synchronisation sehr viel vom Flair der Sendung verloren, und das merkt der Kunde eben. Daher zahle ich zwar immernoch Geld, hab aber eine Serie, die schon 1 bis 2 Jahre alt ist, audiomäßig kaputtübersetzt, und zusammengeschnitten wurde (Werbung!), weil von meiner GEZ Gebühr fast nix beim Sender ankommt.
Da stellt sich eben die Frage, ob das wirklich gerechtfertigt ist.
 
Incoming1983 schrieb:
Nur sind eben die Amerikanischen Serien oft besser, bzw. konkurrenzlos. Sowas wie Raumpatroullie gibts doch gar nicht mehr.

Es geht durch die schlechte Synchronisation sehr viel vom Flair der Sendung verloren, und das merkt der Kunde eben.

Da hast Du Recht ;)

Incoming schrieb:
Daher zahle ich zwar immernoch Geld, hab aber eine Serie, die schon 1 bis 2 Jahre alt ist, audiomäßig kaputtübersetzt, und zusammengeschnitten wurde, weil von meiner GEZ Gebühr fast nix beim Sender ankommt.
Da stellt sich eben die Frage, ob das wirklich gerechtfertigt ist.

ich kann verstehen, sich über die Gebühr zu ärgern, ich denke trotzdem, dass Du falsche Zusammenhänge und Schlüsse ziehst. Innerhalb Deiner Ansichten völlig logisch, in meinen Augen trotzdem falsch.

Wie ich aber schon angedeutet habe, werde ich mich hier nicht zu tiefgehend beteiligen, in dem von mir angeführten GEZ-Stasi Thread habe ich schon viel zu viel meiner Meinung und der rechtlichen Begründungen angeführt ;)
 
Es geht hier wohl auch mehr um das Prinzip.
Es kann irgendwo nicht sein, daß ich für die öffentlich-rechtlichen Programme, die ich nicht sehe, zu einer Zwangsabgabe verdonnert werde. Wer zahlt denn Ware, die er nicht will? Paketsendungen, von mir nicht angefordert, darf ich eine Zeitlang aufbewahren und unbezahlt entweder einbehalten oder zurückschicken.
Mitnichten sehe ich mir nur Talkshows, Telenovelas und Serien an. Das geschieht nur aus Zufall oder Langeweile. Gute Spielfilme sind Mangelware, da eh immer Wiederholungen. Ich bevorzuge da eigentlich guten Sport (naja, Am. Football gibt es nur noch auf Premiere) wie meine Radsport-Übertragungen, auch mal MotoCross, Dokumentationen und Dinge à la Galileo, Welt der Wunder und so. Ist mir jetzt nicht bewusst, das es im ÖR solche Sendungen gibt. Jedenfalls kenne ich sie nicht.

Irgendwo im Rahmen der Diskussion kam mal der Vorschlag, die Geräte abzumelden. Hat das mal jemand versucht? Da rennste gegen Wände. Nicht mal das lässt die GEZ zu. Du musst tot sein oder Deine Bude ist abgefackelt. Ein Bürger ohne Radio und TV ist für die nicht existent!!! (Hat eine Bekannte versucht. Fehlanzeige, obwohl sie definitiv keine Geräte hatte!!)
 
chrischiwitt schrieb:
Hat das mal jemand versucht? Da rennste gegen Wände. Nicht mal das lässt die GEZ zu. Du musst tot sein oder Deine Bude ist abgefackelt. Ein Bürger ohne Radio und TV ist für die nicht existent!!! (Hat eine Bekannte versucht. Fehlanzeige, obwohl sie definitiv keine Geräte hatte!!)

Och, das geht. So hab ich das gemacht bei meinem letzten "Rückzug" damals von der "eigenen" Wohnung zurück zu meinem Vater (übergangsweise).
1. Abmeldeformular ausfüllen.
2. Den Schrieb "wir können ihre Abmeldung nicht akzeptieren" erstmal beiseite lassen
3. Mehrmals die Bankeinzüge rückbuchen lassen
4. Denen schreiben, daß man die Nichtakzeptierung nicht akzeptiert, dabei ihre eigene Webseite zitieren, sie auffordern, die Benutzerdaten nach dem Datenschutzgesetz zu löschen, da sie für die Abrechung nicht länger gebraucht werden, und ihnen mit einem Verfahren drohen, wenn sie nochmals ungerechtfertigterweise Geld abbuchen.
5. Noch ein paar Wochen warten, dann hatte ich meine Ruhe.
 
Incoming, DAS wäre auch meine Strategie gewesen.
Tina war wohl nicht bissig genug.

Jedenfalls funktioniert es bei mir recht gut, seit Jahren, die Fritzen an der Nase rumzuführen. Sie haben kapituliert!
 
Incoming1983 schrieb:
Genau in diesem Sinne ist es aber völlig falsch, Sender, die ansonsten keine Daseinsberechtigung hätten, durch öffentliche Mittel bestehen zu lassen. Eben dadurch hat die Politik enormen Einfluß, weil der Wettbewerb komplett verzerrt wird.
Welcher Sender hat keine Daseinsberechtigung? Und wer entscheidet das? Wettbewerb ist nicht die unbedingte Lösung für Medien, insbesondere Fernsehen, ich weise hier nochmal auf Italien hin.
Incoming1983 schrieb:
Richtig. Und ab nächstem Jahr muß ich dafür auf meine Arbeitsmittel verzichten. Quasi, wer nicht zahlen will, soll nicht arbeiten?
Die Ausweitung der Gebühern auf Internet PCs ohne TV-Karte halte ich genauso für eine Sauerei und sachlich nicht gerechtfertigt.
Incoming1983 schrieb:
Und? Hier hat jeder Pay-TV, staatlich angeordnet. Und unsere Pay-TV Sender stinken gewaltig gegen die der Amerikaner ab. Wo ich dort tolle Sci-FI im Originalton und hdtv zu sehen bekomme, gibts hier nur billige Soaps und Fußball..
Aha. Weil die Sender ein Programm bieten, das im Vergleich zu Wetten Dass oder Musikantenstadl ein Minderheitenprogramm ist (nämlich SciFi-Serien), sollen sie besser sein? Und Originalton? Das ist dort LANDESSPRACHE. Genau darum läuft hier alles in deutsch....

Und für 17€ brauchst Du in den USA mit Pay-TV gar nicht anzufangen. Nimm's mal 5, dann wird's realistischer.
 
Incoming1983 schrieb:
Ja, gut, da hast du Recht ;-).
Nur sind eben die Amerikanischen Serien oft besser, bzw. konkurrenzlos. Sowas wie Raumpatroullie gibts doch gar nicht mehr.
Naja, das ist nun im Zweifelsfall Ansichts- bzw. Geschmackssache.
Incoming1983 schrieb:
Es geht durch die schlechte Synchronisation sehr viel vom Flair der Sendung verloren, und das merkt der Kunde eben. Daher zahle ich zwar immernoch Geld, hab aber eine Serie, die schon 1 bis 2 Jahre alt ist, audiomäßig kaputtübersetzt, und zusammengeschnitten wurde (Werbung!), weil von meiner GEZ Gebühr fast nix beim Sender ankommt.
Da stellt sich eben die Frage, ob das wirklich gerechtfertigt ist.
Originalton ist nunmal extremstes Minderheitenprogramm. Hattest Du nicht die Zeitschriften-DVDs ohne Originalton als völlig ausreichend befunden? Und in Sachen kaputtschneiden für die Werbung sind eindeutig die Privatsender way ahead. Ohne ÖR könnte man nur noch Werbespots unterbrochen von Programmfragmenten sehen.....

Sicher kann man bei vielem, was die ÖR machen, die Frage stellen, ob das wirklich mit dem Auftrag noch begründbar ist (zig Spartensender über Satellit, fette Online-Auftritte, Tagesschau-streaming). Das Problem ist halt immer, wer das überprüft. Die Politik darf nicht, weil die Sender unabhängig sein sollen. Und die Sender bedienen sich gern beim Bürger, ohne Frage. Leider habe ich auch kein Patentrezept, wie man das austarieren kann, aber ich möchte nicht auf ein duales System verzichten.

Ich gebe allerdings zu, dass ich das in Deinem Alter auch noch anders gesehen habe...

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Welcher Sender hat keine Daseinsberechtigung? Und wer entscheidet das? Wettbewerb ist nicht die unbedingte Lösung für Medien, insbesondere Fernsehen, ich weise hier nochmal auf Italien hin.

Und ich weise nochmals auf die USA hin, wo es deutlich besser funktioniert.
Bloß, weil Wettbewerb nicht immer gut ist, heißt das nicht, daß Zwang besser ist. Das Denken ist typisch Deutsch. Was dem Staat nicht gefällt, wird reguliert.

Aha. Weil die Sender ein Programm bieten, das im Vergleich zu Wetten Dass oder Musikantenstadl ein Minderheitenprogramm ist (nämlich SciFi-Serien), sollen sie besser sein? Und Originalton? Das ist dort LANDESSPRACHE. Genau darum läuft hier alles in deutsch....

Und für 17€ brauchst Du in den USA mit Pay-TV gar nicht anzufangen. Nimm's mal 5, dann wird's realistischer.

Richtig. Aber ich muß mir das Programm in den USA nicht kaufen, wenn ichs nicht sehen will.
 
snoop69 schrieb:
Naja, das ist nun im Zweifelsfall Ansichts- bzw. Geschmackssache.

Ja, ist es. Macht aber nichts, ich bin nämlich nicht so vermessen zu fordern, daß andere Bürger mir mein Programm mitbezahlen, bloß weil ich das anschauen möchte.

Originalton ist nunmal extremstes Minderheitenprogramm.

Nein, ist es nicht. Ich kenne viele Leute, die sich FIlme im O-Ton anschauen, und die englischen Premieren in der Schauburg in Karlsruhe sind ziemlich voll.

Hattest Du nicht die Zeitschriften-DVDs ohne Originalton als völlig ausreichend befunden?

Ja, hab ich. Für 3 EUR. Wenn die DVD mehr kostet, muß sie auch mehr können.

Und in Sachen kaputtschneiden für die Werbung sind eindeutig die Privatsender way ahead. Ohne ÖR könnte man nur noch Werbespots unterbrochen von Programmfragmenten sehen.....

Die ÖRs senden aber noch weniger interessantes Programm, sodaß man zur absurden Situation kommt, daß man zwar PayTV bezahlt, die Sender aber von dem Geld nur einen Bruchteil erhalten, und die Qualität mies ist.

Sicher kann man bei vielem, was die ÖR machen, die Frage stellen, ob das wirklich mit dem Auftrag noch begründbar ist (zig Spartensender über Satellit, fette Online-Auftritte, Tagesschau-streaming). Das Problem ist halt immer, wer das überprüft.

Da gibts in einer demokratischen Marktwirtschaft eine Lösung: Der Kunde. Wenn das nicht mit dem Auftrag begründbar ist, zahlen die Leute einfach nicht. Nur dumm, daß die Marktwirtschaft mit Zwang wiedermal ausgehebelt wird.

Leider habe ich auch kein Patentrezept, wie man das austarieren kann, aber ich möchte nicht auf ein duales System verzichten.

Ich schon. Damit könnte man sich 17 EUR im Monat sparen. Damit könnte ich z.B. 17 Cheeseburger im McDonalds kaufen, da hätte ich mehr davon. Oder 4 Cheeseburger und ein Monatsabo WoW.
 
Incoming1983 schrieb:
Die ÖRs senden aber noch weniger interessantes Programm, sodaß man zur absurden Situation kommt, daß man zwar PayTV bezahlt, die Sender aber von dem Geld nur einen Bruchteil erhalten, und die Qualität mies ist.
Das kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen, da die einzig (für mich) sehenswerten Sachen auf öffentlich rechtlichen Programmen kommen (ARD, ZDF, Dritte Programme, 3Sat, Arte, Phoenix, BR Alpha) -- alles andere ist werbefinanzierter Vollmüll
 
wieso denken hier soviele so ???

Zitat von Nicolas-Eric
dann gründe ne "anti GEZ für PCs" bewegung und geh auf die strasse demonstrieren. dass das was bringt glaube ich aber nicht. der staat macht doch eh was er will und scheisst auf die bedürfnisse und meinungen der bürger...
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das mag wohl allgemein stimmen, aber wenn das volk die schnauze voll hat,
was bei dieser gelegenheit wohl nicht so schnell passiert, dann geht die post ab und mit ihr die regierung - denn ohne volk ---> nix regierung. und in frankreich z.B. lassen die nicht so mit sich umgehen. nur hier in deutschland höre ich immer wieder „bringt ja eh nüscht“. aber die die das sagen haben wohl was besseres vor und lassen alles mit sich machen um danach wieder rumzujammern. ich jedenfalls lebe in D ohne Fernseher und werde meinen mac nicht anmelden, da er nicht am netz ist.
im übrigen haben die recht, die meinen das seien drückerkolonnen denn die GEZ ist nicht besser als die GEMA und Krankenkassen etc. - alles Selbstbedienungsläden( oder mittlerweile Konzerne?)
 
snoop69 schrieb:
Nein, Du kannst den normalen Verwaltungsgerichtsweg einschlagen. Verfassungsbeschwerde ist im übrigen ein ziemlich chancenloser Weg, weil das BVG sowas nur ab und an mal überhaupt zur Entscheidung zulässt.
Letzteres klingt aber nicht gut. Zu ersterem: So wie ich es gelesen habe, kommt einen Normalbürger dieser Rechtsweg teuer zu stehen.

Zur Finanzierungsthematik: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sich in der jetzigen Finanzierungsform nun einmal überlebt. Nicht umsonst kommen immer wieder Debatten auf, das ZDF zu privatisieren oder die Zahl der Landesrundfunkanstalten zu minimieren. Wozu müssen wir Rundfunkorchester oder Fernsehballett bezahlen?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde zu einer Zeit gegründet, als es noch kein Privatfernsehen gab. Gewiss, er sollte staatsfern sein. Mittlerweile sind zig Jahrzehnte vergangen, die Welt hat sich verändert, Deutschland hat sich verändert, wir haben Internet, das uns weit über einen depperten Grundversorgungsauftrag hinaus alle gewünschten Infos liefert, wir können unzählige Programme, vor allem auch ausländische Programme empfangen. Es ist nun einmal nicht mehr wie damals, nur wenige Jahre nach dem Krieg, als der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den Kinderschuhen steckte und mit einem einzigen Programm (später waren es zwei Programme) aufwartete. Den so genannten Grundversorgungsauftrag erfüllen die Öffentlich-Rechtlichen manchmal nurmehr mit Ach und Krach. Dauernd werden Politmagazine zeitlich gekürzt oder auf einer unattraktiven Programmschiene gefahren. Ich habe Dokus gesehen, da rollt es einem die Fingernägel auf. Und das Wort zum Sonntag, das ja zum Grundversorgungsauftrag zählt, erachte ich persönlich nicht als Grundversorgung. Wetten, dass… trotz höchster Quote im übrigen auch nicht. Außer in der Hinsicht, dass man sich in beiden Fällen die Schlaftablette erspart. Die Öffentlich-Rechtlichen haben doch auch schon zeitweise genölt, dass sie nach 20 Uhr Werbung ausstrahlen wollen. Soll man sie halt endlich machen lassen. Wie man Geld mit Sponsoring und vor allem mit Schleichwerbung verdient, das wissen sie ja auch schon bestens.
Die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu ändern, heißt ja übrigens noch lange nicht, dass der ÖR untergeht. Er hat über Jahrzehnte Know-How und Infrastruktur angesammelt und verfügt über ein hervorragendes Korrespondentennetz. Eine bessere Ausgangslage kann man doch nicht haben, um im Markt zu starten. Und: Das Bundeskartellamt wird schon drüber wachen, dass hier kein Berlusconi-Imperium entsteht.

Habt ihr früher die Post genauso verteidigt wie ihr jetzt das Finanzierungssystem der ÖR verteidigt?

Wieso wird hier mit dem Gemeinschaftsgedanken argumentiert? Warum muss ich dann meine Süddeutsche selbst bezahlen und krieg' sie nicht via allgemeine SZ-Gebührenzahlung? Wir zahlen doch ohnehin genug für andere mit (nicht zuletzt, weil wir dazu verpflichtet sind). Werden wir irgendwann dazu per Urteil verpflichtet, 55 Kilo Bananen pro Monat gegen einen feststehenden Obolus abzunehmen, egal ob wir Bananen mögen oder nicht oder ob wir vielleicht nur eine einzige essen wollen?

Und nun also rechtfertigen die ÖR ihr Gebührenvorhaben für den Computer damit, dass es sich bei Computern um neuartige Rundfunkempfangsgeräte handelt. Bitte?
Da die GEZ so weit gegangen ist, Computer mit in ihre Abzocke einzubeziehen, muss man halt endlich auch weiter und daran gehen, die Legitimität der Rundfunkgebühren an sich in Frage zu stellen.
 
quomodonam schrieb:
Letzteres klingt aber nicht gut. Zu ersterem: So wie ich es gelesen habe, kommt einen Normalbürger dieser Rechtsweg teuer zu stehen.
Über alle Instanzen schon. Verfassungsbeschwerde ist aber erstmal wesentlich teurer, weil am BVG nur eine exklusive Schar von Anwälten zugelassen ist, und deren Mitglieder lassen sich das im Allgemeinen gut bezahlen.
 
Incoming1983 schrieb:
Und ich weise nochmals auf die USA hin, wo es deutlich besser funktioniert.
Bloß, weil Wettbewerb nicht immer gut ist, heißt das nicht, daß Zwang besser ist. Das Denken ist typisch Deutsch. Was dem Staat nicht gefällt, wird reguliert.
Das es in den USA besser funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Für eine Grundversorgung, die in etwa dem entspricht, was man hier für GEZ bekommt (incl. Privatsender), muss man in den USA soviel hinlegen, das es noch für Premiere langen würde.
Incoming1983 schrieb:
Richtig. Aber ich muß mir das Programm in den USA nicht kaufen, wenn ichs nicht sehen will.
Du kannst hierzulande auch den Fernseher abschaffen. Dann hast Du in etwa die Situation USA ohne Pay-TV.

Gegen die Gebühr auf Internet-PC bin ich genauso....
 
snoop69 schrieb:
Das es in den USA besser funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Für eine Grundversorgung, die in etwa dem entspricht, was man hier für GEZ bekommt (incl. Privatsender), muss man in den USA soviel hinlegen, das es noch für Premiere langen würde.

Dortiges PayTV ist besser als Premiere. Wie gesagt, die Grundversorgung funktioniert dort. Ich mußte echt dagegen ankämpfen, mehrere Stunden am Tag vorm Fernseher zu sitzen, während ich hier ohne nichts vermisse. Hatte übrigens dvb-s mit 70 FreeTV Programmen hier, davon über 20 ÖR (ohne Radio).
Es spricht ja auch nichts gegen das Geschäftsmodell PayTV, nur muß das eben freiwillig bleiben.

Du kannst hierzulande auch den Fernseher abschaffen. Dann hast Du in etwa die Situation USA ohne Pay-TV.

Nein. Dort darf ich ihn als Monitor für Videorekorder und Spielkonsolen verwenden. Ferner hätte ich dort das Recht, mir etwas anzuschauen, was frei ausgestrahlt wird, während ich das Recht hier nicht habe.
Das wäre für mich aber aus Prinzip etwas, das ich als Recht auf Informationsfreiheit bezeichnen, und damit hoch einschätzen würden: Nämlich daß man grundsätzlich etwas empfangen darf (sofern es kostenlos angeboten wird), ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Dieses Recht gibts in Deutschland nicht.
 
snoop69 schrieb:
Über alle Instanzen schon. Verfassungsbeschwerde ist aber erstmal wesentlich teurer, weil am BVG nur eine exklusive Schar von Anwälten zugelassen ist, und deren Mitglieder lassen sich das im Allgemeinen gut bezahlen.

Man sollte das so handhaben, daß es grundsätzlich nichts kostet, und man eine Aufwandsentschädigung für den Papierkrieg bekommt. Dann wäre der Rechtsweg für Otto-Normal Bürger auch eine Alternative.
 
Eben wurde angemerkt, daß wir hier in Deutschland auch ausländische Fernsehkanäle empfangen können. Es ist davon auszugehen, daß das auch umgekehrt im Ausland mit den deutschen Sendern so sein wird. Nun dann müßte die GEZ auch mal beispielsweise in den Niederlangen oder in Belgien Hausbesuche machen gehen; denn dort kann man auch ARD, ZDF und zu einem gewissen Grad die Dritten empfangen. ;)

Was das mannigfaltige Fernsehprogramm der ÖR anbelangt: nicht jeder in Deutschland hat eine Sat-Schüssel oder Kabelanschluß, und erst recht nicht jeder kann die digitalen Unterkanäle der ÖR empfangen. Da liegt schon die Unverschämtheit, daß man automatisch für Sender bezahlen muß, die man selber nicht empfangen kann (z. B. Arte, BR alpha, diverse ZDF Unterkanäle, Phoenix, 3sat, 1Plus..ach ne, das ist eingestampft worden).
Es geht nicht darum, daß ich nicht bezahlen will, es geht darum, daß ich nicht für Sender zahlen wollen muß, die ich nicht empfangen kann. Das ist Abzocke.
 
Daß die GEZ-Zwangsabgabe auf Computer ohne TV-Karte ein Unding ist, darin sind wir alle uns ja wie es scheint einig. Aber:


Incoming1983 schrieb:
Ich wundere mich, wieso Staaten ohne Zwang, wie z.B. die USA, ein deutlich besseres Fernsehen (das auch von den Bürgern eher akzeptiert wird), hinbekommen.
Ich war schon öfter in den USA. Kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, welche Programme ich da in den Hotels alle empfangen konnte (jedenfalls strahlte ein Sender damals die neusten "Star Trek: Voyager"-Folgen aus) und welche in den Mietwohnungen. Ich habe mich nie darum gekümmert, sondern immer nur durchgezappt. Zu den ganzen zig Dutzend Kanälen, in die ich reingezappt habe, kann ich nur sagen, daß das US-Fernsehprogramm unter aller Kanone war, egal welchen Sender ich erwischt habe. Das war jedenfalls stets mein Eindruck bei allen US-Aufenthalten. Und "Voyager" machte auch keinen Spaß, weil es alle 8,5 Minuten von Werbung unterbrochen wurde - so weit ich mich erinnern kann von 4 oder 5 Werbeblöcken für eine 40-45minütige Episode.

Mag sein, daß es in Amerika auch hochwertiges Fernsehen gibt (ich bezweifle es, gerade im Hinblick auf überregionale Angebote wie in Deutschland eben das öffentlich-rechtliche), aber wieviel man für diesen selbst zusammengestellten Fernsehmix in Amerika dann bezahlen muß, wenn man z.B. Sender mit den Schwerpunkten Kultur, Sport, Unterhaltung, Filme, Fernsehserien und Politik kombiniert, würde mich echt mal interessieren. Schlägt bestimmt mit 50-80 Dollar im Monat zu Buche.

Apropos Politik: CNN in Amerika ist auch nicht besser als FOX NEWS, denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind CNN für Nordamerika und CNN International (was man auch hierzulande empfangen kann) zwei verschiedene paar Schuhe.
 
Incoming1983 schrieb:
Man sollte das so handhaben, daß es grundsätzlich nichts kostet, und man eine Aufwandsentschädigung für den Papierkrieg bekommt. Dann wäre der Rechtsweg für Otto-Normal Bürger auch eine Alternative.
Das BVG wird doch jetzt schon mit Verfassungsbeschwerden zugeschissen, offensichtlich sind die Kosten kein wirklicher Hinderungsgrund. Wenn's auch noch Geld dafür gäbe, würde soviel da ankommen, das überhaupt keine Entscheidungen mehr getroffen werden könnten.
 
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