Was mich persönich an Riester stört, ist dass man auf sehr lange Sicht gebunden ist, und keiner weiß, was bis Tag X passiert wenn die Auszahlung fällig wird.
Wenn aus welchen Gründen auch immer die gesetziche Rente am Ende so niedrig ist dass man unterhalb der Grundsicherung landet und aufstocken muss, hat man nur für Andere gespart, nicht für sich selber. Denn das was man am Ende als Riesterrente ausbezahlt bekommt wird mit der Grundsicherung verrechnet.
Weiß man denn ob der Staat nicht bis dahin die Spielregeln ändert und in 20 Jahren bspw. die Renten halbiert? Dann würde so manch einer der nach jetzigem Stand über der Grundsicherung liegt und mit Riester ein nettes Zubrot erhielte auf einmal deutlich drunter liegen. Oder vielleicht wird auch die Besteuerung so geändert dass man man Ende nur noch 2 Euro 50 rausbekommt und der Rest ans Finanzamt geht. Dem Staat kann man in der Hinsicht leider nicht vertrauen.
Weiß man bei all den Querelen auf dem Finanzmarkt ob das Geld was man bis dahin eingezahlt hat dann überhaupt noch existiert oder bei einem Crash/bei einer Währungsreform verloren geht?
Wenn man stattdessen selber in Aktien oder Fonds investiert, oder auch einfach nur das Geld auf einem Sparkonto liegen lässt (ja ich weiß, das ist blöd wegen der Zinsen die unterhalb des Inflationsniveaus liegen) hat man zumindest die Kontrolle über sein Geld. Das was man in Riester einzahlt ist erstmal weg, und vielleicht bekommt man es dann in 30 Jahren mit einer netten Verzinsung selber wieder, vielleicht auch jemand anders.
Aber gehen wir mal davon aus dass alles gut läuft, keine Regierung die Gesetze ändert um mir mein erspartes Geld zu rauben, lohnt sich das vom Ergebnis her überhaupt?
Ich habe mir auch mal die typischen Angebote der Bank durch gerechnet. Wenn ich von der garantierten Rendite ausgehe (aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen wird es wohl kaum wesentlich mehr werden) sieht es so aus dass ich 86 Jahre alt werden müsste um meine eingezahlten Beiträge wieder raus zu bekommen, wenn man allerdings die steuerliche Förderung mit einberechnet (man bekommt ja ein paar Euros Rabatt, man bezahlt X Euro in Riester ein, spart Y Euro bei der Einkommenssteuer, hat effektiv also nur Z Euro bezahlt) dann sind es nur 77 Jahre. Das ist auch eine Form des Zockens....
Wenn das Geld eh nur bis 70, oder 72 reichen muss, reicht das dann nicht auch sich was auf dem Sparkonto zurück zu legen anstatt so einen Monstervertrag zu erfüllen? Scheiss doch auf die Verzinsung, man kann eh nichts mit ins Jenseits rübernehmen. Ich hab dann weniger Vermögen wie mit Riester, aber immer noch genug, und bis Tag X die Kontrolle über mein Geld.