Um mal zum eigentlichen Thread zurückzukommen:
Ich bin bisher mit MeinFernBus gefahren. Positiv ist natürlich der günstige Preis und die Zuverlässigkeit.
Negativ ist der geringe Platz; zum Arbeiten und zum Ausstrecken (schlafen) reicht das einfach nicht, so dass ich in einer Art Metastellung verharren durfte. Ausserdem dauert es eeewig: Ich bin von Heidelberg nach Berlin gefahren - ganz offiziell dauerte das 9h, wegen langer Pausen und Halt in vielen Käffern. Aber in Ordnung, war ja so deklariert. Nur nochmal mache ich so eine lange Strecke nicht mit.
Die Fahrt von Heidelberg nach Freiburg dauerte etwas über 2h - da war auch die Metastellung aushaltbar.
Nur war der Doppeldeckerbus so voll, dass ich schon leicht klaustrophobische Zustände bekam. V.a. als ich im Gang stand, alle Sitze besetzt waren und vor- und hinter mir die Leute drängelten, musste ich schon gehörig durchatmen. Äußerst unangenehm.
Einen weiterer Aspekt ist die Gepäckunsicherheit - bei jedem Halt wird die Klappe fürs Gepäck aufgemacht. Theoretisch kann da einfach jemand kommen und meinen Koffer mitnehmen. Ich muss also bei jedes mal schauen, dass der da bleibt.
Fazit zum Fernbus: Auf kurzen Strecken gut. Auf langen NO.
Meine bevorzugte Reisemethode ist Mietwagen + Mitfahrgelegenheit. Da ich meist mit meiner Freundin unterwegs bin, teilen sich die Mietwagenkosten schonmal durch zwei. Wenn man sich ein bisschen in dem Milieu auskennt, kommt man sowieso an relativ günstige Konditionen. Wenn sich dann auch noch zuverlässige Mitfahrer melden, zahlt man nichtmal den Sprit.
Im Vergleich zum Fernbus ist das meist etwas teurer. Ausserdem ist das mit den Mitfahrern natürlich immer eine unsichere Sache - man sollte sie am besten nicht einplanen. Ein Stressfaktor sind sie allemal. Ich habe es selten erlebt - und ich habe schon viele Leute mitgenommen - dass mal alles glatt lief. Meistens kommen sie zu spät, sagen einen Tag vorher ab oder kommen einfach gar nicht. Und nicht nur einmal musste ich die Lüftung zwecks Geruchsbeseitigung etwas höher drehen. Der Härtefall war jemand, der 1,5h zu spät kam - allerdings hat sie dann bereitwillig 10EUR mehr bezahlt.
Auf der Habenseite komme ich natürlich wesentlich schneller ans Ziel und muss auch nicht planen, wie ich vom Bahnhof (beziehungsweise Bushaltestelle) zur Haustür komme. Und auch mit der Mitfahrgelegenheit gab es einige interessante Leute, deren Bekanntschaft zu machen sich wirklich gelohnt hat.
Die Bahn kommt für mich als regelmäßigen - aber seltenen - Verreiser in keiner Weise in Frage. BahnCard lohnt sich nicht und ohne sind die Preise so teuer, dass ich mir auch eine S-Klasse mieten könnte.