Untersuchungsausschuss zum Fall Gustl Mollath
"Der Nürnberger Steuerfahnder Klaus Schreiber und dessen ehemaliger Vorgesetzter Wolfgang Kummer bestätigten jetzt den Mitgliedern des Untersuchungsausschusses, dass ihnen im Februar eine Strafanzeige von Mollath auf den Tisch gekommen ist. Das Schreiben habe „einen sehr wirren Eindruck“ gemacht, sagte Schreiber. Dennoch rief er eine darin erwähnte Amtsrichterin an, um zu erfahren, was von dem Anzeigeerstatter zu halten sei.
Der Rückruf aus der Nürnberger Justiz kam überraschenderweise nicht von der Amtsrichterin, sondern vom Richter am Landgericht, Otto Brixner, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Fall nur insoweit befasst war, als er eine Beschwerde Mollaths gegen einen Amtsgerichtsbeschluss als unzulässig abgewiesen hatte. Steuerfahndungschef Kummer fasste die Angaben des Richters in einem Vermerk so zusammen: „Bei Mollath handelt es sich um einen Querulanten, dessen Angaben keinen Anlass für weitere Ermittlungen bieten“. Fahnder Schreiber fügte dem ein „M = Spinner“ hinzu und schloss die Akten."
Zitat von Frau Gabriele Wolff, Oberstaatsanwältin i.R.
Die 106 Seiten, aus denen sich ergeben hätte, daß die HypoVereinsbank eine interne Revision angeordnet hatte, hat der Steuerbeamte aber nicht mehr angefordert. Aus der Strafanzeige ergab sich, daß diese Schrift dem Amtsrichter Huber vorlag – Schreiber rief aber Frau Heinemann an und Brixner rief zurück.
Dankbarst wurde entgegegenommen, daß Mollath ein Querulant sei, dessen Angaben nicht weiter nachgegangen werden müsse. Bei dem Arbeitsdruck freut man sich über jeden Hinweis, Hinweisen nicht nachgehen zu müssen. Die Mollath-Anzeige verhieß ein neues Bankenverfahren – ein Albtraum.
Der Staatsanwaltschaft ging es nicht anders: Ende 2003/Anfang 2004 neigte sich das Diehl-Verfahren wegen des Steuererlasses von 60 Mio. DM durch die OFD dem Ende zu. Auch ein Verfahren, das viele Kräfte gebunden und mit dem man sich politisch unbeliebt gemacht hatte. Da faßt man nicht so schnell ein weiteres heißes Eisen an.
Und so wurde Mollaths Wissen zum Wahn.
Zitat Ende
Der Gustl Mollath ist aber auch ein sowas von sturem Teufel.
Seine Frau sagte ihm noch: "Halt den Mund und du gehst mit einer halben Million raus".
Sogar der Gutachter Dr. Wörthmüller bot ihm ein "passendes" Gutachten an, wenn er Stillschweigen wahre.
Nein, Gustl Mollath ist ein Mann mit Rückgrad.
Jetzt sitzt er dafür seid 7 Jahren in der forensischen Psychiatrie.
Ist komisch, ist aber so.