Gesellschaft Der Fall Mollath - wie ein Whistleblower skandalös mundtot gemacht wird

Wer etwas ohne Quellenangabe aus eigener Erfahrung schreibt, dem wird nicht geglaubt.
Wenn jemand schreibt, er sei hier und dort ein Fachmann, wird ihm das als nutzlose Prahlerei ausgelegt.
Wenn jemand eine Quelle verlinkt, wird diese als unglaubwürdig eingestuft.
Wenn jemand Freunde oder Bekannte als Quelle angibt, kann das auch nicht sein, da man ja nicht nur Freunde und Bekannte haben kann, die ausgerechnet über das Bescheid wissen, woruber man schreibt...
Der Fluch des Internet und der einsamen Seelen... Alles muss eindeutig durch Links bewiesen werden und zwar glaubhaft. Entspricht das nicht dem eigenen inmobilen Weltbild dieser "real isolierten" wird das halt massiv angezweifelt --> so what? :noplan:

Für die "Digital Natives" zählen halt keine "analogen, realen Kontakte" mehr, Freunde haben diese vermutlich eher wenige und somit ist der eigene Mikrokosmos die ganze Weite des Universums...

Aber ich hätte ne Idee: Zurück zum Thema ;)
 
...
Es ist grotesk, Berbesteiger oder andere User hier herabszusetzen – insbesondere hinsichtlich der Kontakte, die sie dazu nutzen, um sich einen differenzierten Eindruck zu verschaffen – und den Thread damit im wahrsten Sinne des Wortes zu demolieren.
....
Niemand setzt hier Bergbesteiger herab oder demoliert "seinen" Thread, dafür sorgt er schon längst selbst.
Ich dachte am Anfang auch ehrliches Engagement bzgl. des Fall Mollaths entdecken zu können und daher habe ich ihm die dafür gebührende Anerkennung auch nicht versagt.
Jedoch spätestens seit dem unsäglichen Stalin Vergleichen, outete sich wünschenswerte und sinnvolle Systemkritik - vor allem den bayrischen Amigojustizsystem gegenüber - in hohle Phrasendrescherei ... :jaja:
Was wahrhaftig bedauerlich ist, denn der Fall Mollath ist wirklich wichtig.
 
@ mpinky

Deine sich akribisch um lächerliche Nuancen sorgende Pseudo-Kritik ist dermaßen töricht, dass man darauf gar nicht nicht eingehen kann. Leider ist das nicht einmal Kindergarten-Niveau, das man noch bedauern könnte – nein, es ist gezielte und höchst erfahrene Foren-Trollerei und darum auch sehr ärgerlich. Und leider geschieht dies hier im Konzert mit einigen anderen Usern, die hier anscheinend auch Gewohnheitsrechte genießen, während sie die Gesprächskultur absenken und andere User vertreiben.

Indes verlieren unter diesen höchst manipulativen Schein-Auseinandersetzungen die eigentlichen Diskussionen. Genau darum – so sollte für jeden offenkundig sein – ist Dein geheucheltes Interesse am Thema in keiner Weise glaubwürdig.

Du bist durchaus geschickt darin, dieses oder jenes zu verdrehen, Dich sogar höchst wandelbar darzustellen. Im Grunde rufst Du aber nur ständig in den Wald, echauffierst Dich dann über das Echo und bemühst Dich dann noch darin, dem Echo den ursprünglichen Ruf zu unterstellen. Das sind recht einfache Manipulations-Techniken, die leider aber ihre Wirkung haben, indem sie die eigentlichen Diskussionen überlagern und schädigen.

Angesichts des Ergebnisses kann aber jeder zu einem klaren Eindruck gelangen; dass Du auch sonst nichts zu dem Thema beigetragen hast, spricht ohnedies Bände.

Wenn Du und andere Pseudo-Kritiker etwas glaubhafter sein wollt: dann meidet doch einfach diesen Thread und lasst dem Thema wieder Raum, das einige User hier hinsichtlich der zentral aufbereiteten Links bislang gut geführt hatten. Daran hättest Du Dich beteiligen können. An einer vielleicht auch fundierten Auseinandersetzung über Teilaspekte des Falles Mollath – aber dies war und ist nicht nicht von Deiner Seite zu erwarten.

Indessen spiegeln besonders Berbbesteigers Rückbezüge zu Fachleuten genau den Hintergrund wider, der Dir und anderen nicht passen kann: denn man müsste sich ja mal mit dem Thema grundlegend auseinandersetzen. Bergbesteiger tut dies augenscheinlich. Ich und andere ebenso. Mit Fachleuten, mit denen man häufig gar noch befreundet ist. In freundschaftlichen Gesprächen, von denen man auch gerne berichtet. Genau dies wird aber diffamiert. Das ist grotesk. Die neuerlichen Herabsetzungen gegen acsmac sind indes nur noch widerlich.

Wie schon einmal geschrieben, finde ich es bedauerlich, dass die Moderatoren ihr Forum diesbezüglich Trollen opfern. Sie könnten hier längst eine andere, niveauvollere Gesprächs-Kultur etablieren, wenn sie gewisse User in die Schranken weisen würden. So, wie ich das miterlebe, gäbe es auch genügend User, die dann wieder an Gesprächen teilnehmen würden. Bislang sind sie – wie ich auch selber – tendenziell abgeschreckt. Denn wenn ich schon befürchten muss, dass ich diffamiert werde, nur weil ich aus Gesprächen mit Fachkollegen zitieren würde... Hut ab, vor Bergbesteigers Geduld.
 
@ThomasK

Was macht ein Troll? Was macht man mit ihm?

In jedem Forum gibt es Trolle, zumindest hin und wieder. Etwas Grundwissen erleichtert den Umgang mit ihnen. Hier einige Aussagen, weitgehend gestützt auf Wikipedia:

Trollen ist für den Autor ein Spiel, in welchem das einzige Ziel das Erregen von möglichst erbosten und abschweifenden Antworten ist.
Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.

Die bekanntesten Verhaltensmuster:
1. Trolle agieren absichtlich, wiederholt und schädlich.
2. Trolle ignorieren und verletzen die Grundsätze der Community.
3. Trolle richten nicht nur inhaltlichen Schaden an, sondern versuchen auch, Konflikte innerhalb der Community zu schüren.
4. Trolle sind innerhalb der Community isoliert und versuchen ihre virtuelle Identität zu verbergen, etwa durch die Nutzung von Sockenpuppen (Fake-Account, Mehrfachkonto).

Ihre Motivationen:
1. Langeweile, Suche nach Aufmerksamkeit, Rache
2. Spaß und Unterhaltung
3. Wunsch, der Community möglichst großen Schaden zuzufügen.

Trollbeiträge können Schaden verursachen, indem sie Diskussionen ausbremsen oder sogar das Vertrauen innerhalb einer Community zerstören. Ein mittelbarer Schaden kann darin bestehen, dass Neulinge zu Unrecht als Trolle eingestuft werden.

Was kann man tun?

Ein Mittel ist das Informieren der Benutzer über das Phänomen und die typischen Eigenschaften von Trollbeiträgen (was hiermit geschieht).
Die Teilnehmer können Troll-Diskussionen begegnen, indem sie auf Beiträge des Trolls konsequent nicht eingehen („Trolle nicht füttern“). Damit entzieht man den Trollen die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich erhaschen wollen. In der Regel trollen sich die Trolle dann. Gelegentlich nutzen sie auch eine oder mehrere Sockenpuppen, um sich selbst zu füttern. In solchen Fällen kann die Moderation die Trolle sperren. Das Vortäuschen verschiedener Identitäten verletzt die Forenregeln, denn es verfälscht die Diskussion und untergräbt das Vertrauen. Allerdings begrenzt die Anonymität der Registrierung die Chancen, Mehrfachkonten zu erkennen.
Ich denke, die Trolle in unserem Forum sind relativ leicht zu erkennen. Über Ihre typischen Merkmale sollten wir uns aber hier nicht austauschen.
Wer einen Troll-Beitrag vermutet, möge andere entsprechend warnen, z. B. mit einem ASCII-Art-Fisch (Roter Hering):

><((((°>
 
Ein frühchristliches Geheimzeichen als Glaubensbekenntnis - ist ja auch irgendwie bezeichnend ... :hehehe:
Aber nichtsdestotrotz ist es auch schon irgendwie peinlich und skandalös wie hier versucht wird divergierende Meinungen und Ansicht Mundtot zu machen!
Hier werden schwachsinnige Vergleiche gezogen und wenn man diese kritisiert, kommt die lächerlich infantile Trollkeule.
 
Die bekanntesten Verhaltensmuster:
1. Trolle agieren absichtlich, wiederholt und schädlich.
2. Trolle ignorieren und verletzen die Grundsätze der Community.
3. Trolle richten nicht nur inhaltlichen Schaden an, sondern versuchen auch, Konflikte innerhalb der Community zu schüren.
4. Trolle sind innerhalb der Community isoliert und versuchen ihre virtuelle Identität zu verbergen, etwa durch die Nutzung von Sockenpuppen (Fake-Account, Mehrfachkonto).

Fein fein...

Alle vier Verhaltensmuster kann ich in diesem Thread beobachten, verteilt auf beide Parteien;
den -ernsthaften- Diskutanten und denen, die hier aus Spaß an der Freude Störfeuer verbreiten.
Und nun?
Thread schließen? User, die anhand der oben genannten Kriterien identifiziert wurden, aussortieren?
Ich gebe euch Gelegenheit, den Thread selbst zu regulieren und ihn wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
Wenn ihr das nicht hinbekommt, gehe ich dazwischen.

Ich gebe euch mal ein klein wenig Starthilfe:
- wenn man sich nicht für das Thema interessiert -> bleibt weg
- wenn man lieber nur Links postet, sich gegenseitig bestätigen möchte und an kritischen und zweifelnden Stimmen kein Interesse hat -> bastelt euch einen Blog.

Viel Spaß beim Suchen nach dem goldenen Mittelweg. :)
 
RA Stadler meldet sich zurück und kommentiert: Neue Untersuchung durch alten Gutachter.
http://www.internet-law.de/2013/04/fall-mollath-neue-untersuchung-durch-alten-gutachter.html

Im Resümee: "Es sieht also ganz danach aus, als würde man in Bayreuth auf Zeit spielen und auf die Entscheidung aus Regensburg warten."

Der Beschluss der Kammer zur Neubegutachtung ist hier in Kopie zu finden:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StVK-Beschluss-2013-04-26.pdf

Auf Telepolis wird festgestellt, dass der: Appell an die Menschlichkeit verhallt
http://www.heise.de/tp/blogs/8/154194

Gabriele Wolff, Oberstaatsanwältin a.D., setzt ihre Kommentar-Serie fort:
http://gabrielewolff.wordpress.com/...g-vom-18-4-2013-oder-der-kaiser-ist-nackt-ii/

Ihr Resümee in Bezug auf den gutachterlichen Querpass: "Das versagende Gericht baut offenbar auf eine korrumpierte Psychiatrie."

Wer mal etwas von Dr. Leipziger lesen möchte: hier seine letzten Anmerkungen, die er an die Kammer in Bayreuth geschickt hat:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-BKH-2013-04-16.pdf

Leipziger stützt sich allein auf Herrn Mollaths fehlende Kooperation und seine völlige Nichtbeachtung der ihm aufgezwungenen Umstände, indem er die Zwänge dort nicht hinnimmt und sich seine Freiheiten nimmt. Lustig fast schon, und womöglich als stille Hoffnung Leipzigers zu bewerten, dass er diesen Mann eigentlich am liebsten loswerden wollte, sein Hinweis, dass er auch andere Insassen 'ungünstig beeinflusse'. Das verlangt doch mindestens nach Verlegung, könnte man meinen: "Zusammenfassend ist zu berichten, dass sich einerseits die massiv ablehnende, abwertende und blockierende Haltunv von Herrn Mollath gegenüber Mitarbeitern und Verantwortlichen der Klinik für Forensische Psychiatrie aktuell wieder vermehrt hat, andererseits einzelne Mitpatienten durch ein stark agierendes Verhalten von Herrn Mollath ungünstig beeinflusst werden"
(ebd.)

Interessant noch die Statistik hinsichtlich der Zahl der strafrechtlich untergebrachten Patienten in den Bezirkskrankenhäusern Bayerns seit 1995:
http://www.bay-bezirke.de/downloads/5b7285f54c63246f08457c7d36edff28_Gesamt fuer Internet.pdf

1995: 986 Männer und Frauen
2012: 2.525 Männer und Frauen
 
@Bergsteiger

Dann ist mir auch klar, warum beim BKH Bayreuth soviel gebaut wird und man über jeden Patienten froh ist.
Unter dem Motto: "Also keine Sorge liebe Bürger, wie haben Platz genug".

1995
Der 1. Neubau der forensischen Psychiatrie wird in Betrieb genommen.

2003
Der 2. Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie wird im Frühjahr in Betrieb genommen.

2011
Der 3. Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie wird in Betrieb genommen.

2012
Das Richtfest für den 4. Bauabschnitt der Klinik für Forensische Psychiatrie wird im Dezember gefeiert.

Da kann einem schon Angst und Bange werden.
 
Die hanzen Links auf Blogs sind zwar ganz nett, aber zu viel Vermutungen, Gedanken usw. OK, wenn man mich einfach so einsperren würde, könnte ich durchaus auch "nicht nett sein" zum Pflegepersonal oder laut am Telefon. Aber klar ist auch, die wenigsten sind hier medizinisch kompetent um das einzuschätzen. Vielleicht hat er ja wirklich nicht alle Latten am Zaun, keine Ahnung. Aber wenn ihr weiter so Linkt und vermutet, empfinde ich das wie die ganzen 9/11 Filme.... Ein Tipp, weniger Informationen, dafür verständlich auseinandergenommen. Brauchst nicht antworten, lese erst mal nicht mehr mit....
 
@darkwood

Für den Ottonormalbürger ist dieser Fall sowieso nicht mehr durchschaubar.

Man braucht sich doch nur die Wiederaufnahmeanträge von RA Strate bzw. der Staatsanwaltschaft ansehen.

Überblick Strate-Antrag

Herr Strate führt insgesamt zwölf Sachverhalte an, davon sieben (V1 – V6 und V11), die eine Rechtsbeugung des VorsRiLG Brixner begründen sollen und damit den absoluten Wiederaufnahmegrund nach § 359 Nr. 3 StPO, drei „neue Tatsachen“ i.S. d. § 359 Nr.5 StPO (V7, V8, V9), ein WA-Grund nach § 79 BVerfGG (V10), sowie eine Bemerkung zu den Gutachten im Vollstreckungsverfahren (V12).

Im Einzelnen:

V1. Die Nichteinräumung einer Erklärungsfrist nach § 225 a II 1 StPO (S. 6 ff., S. 34-36),

V2. Das Versäumnis, Herrn Mollath nach Festnahme unverzüglich einem Richter vorzuführen (S. 6 ff., 37-43)

V3. Nichtbearbeitung von Beschwerden in der Vollstreckung der vorl. Unterbringung (S. 6 ff., 44 – 48)

V4. Nichtbearbeitung der Beschwerde gegen den Unterbringungsbefehl (S. 6 ff., 49 – 51)

V5. Verweigerung des Widerrufs der Verteidigerbestellung ( S. 52 – 90)

V6. Manipulation der Gerichtsbesetzung (S. 91 – 94)

V7. Hauptverfahren ohne Eröffnungsbeschluss durchgeführt, als neue Tatsache nach § 359 Nr.5 StPO (S. 95 – 105)

V8. Der Sonderrevisionsbericht der Hypo-Vereinsbank vom 17.03.2003, als neue Tatsache nach § 359 Nr.5 StPO (S. 106 – 113)

V9. Der Sachverhalt um Dr. Wörthmüller und seinen Nachbarn, als neue Tatsache nach § 359 Nr.5 StPO (S. 114 – 128)

V10. Beweisverwertung nach verfassungswidriger Anordnung der Unterbringung zur Beobachtung im Ermittlungsverfahren vom 16.09.2004 als WA-Grund nach § 79 I BVerfGG (S. 129 – 133)

V11. Sachverhaltsverfälschungen in den Urteilsgründen als Wiederaufnahmegrund nach § 359 Nr. 3 StPO (S. 134 – 135)

V12. Mängel in den Gutachten von Prof. Kröber und Prof. Pfäfflin (S. 136 – 139).



Überblick Antrag der StA

Die StA führt vier Sachverhalte an, die aus ihrer Sicht die Wiederaufnahme begründen:

S1. Die Unechtheit des ärztlichen Attests als Grund nach § 359 Nr.1 StPO (Bl. 202 – 207).

S2. Die Tatsache des Zustandekommens des Attests als Grund nach § 359 Nr. 5 StPO (Bl. 208)

S3. Tatsachen, die die Glaubwürdigkeit der Zeugin Petra M. in Zweifel ziehen, als Grund nach § 359 Nr. 5 StPO (Bl. 209 – 243)

S4. Die unter falschen Annahmen im Urteil behauptete Wahnausweitung als Grund nach § 359 Nr. 5 StPO (Bl. 243 – 254)


Wenn man sich da nicht wirklich intensiv einliest, hat man nicht den Überblick.
Da steigen viele aus. Ist auch verständlich.
Der Fall Mollath ist wahrlich kein einfacher und schon viel zu komplex.
Nicht mal die wirklich Verantwortlichen wissen, wie sie da je wieder raus kommen sollen.
Beamtenmikado par excellence: Wer sich als erster bewegt, der hat verloren.

Sogar in Kreisen der Psychologen gibt es gewaltige Gegensätze.
Nur als Beispiel:

Dipl.-Psych. Dr. phil Rudolf Sponsel
Forensischer und Verkehrs-Psychologe, Psychotherapeut
schreibt am 30.04.2013 in seinem Fazit:
Prof. Pfäfflin ist mit individuellen Wahrscheinlichkeitsaussagen und Gefährlichkeitsprognosen völlig überfordert.

Und dazwischen ist der Mensch Gustl Mollath der nun schon seit 7 Jahren in der geschlossenen forensischen Psychiatrie fest gehalten wird.

Der pure Wahnsinn, wenn man in diese Mühlen gerät und keine Freunde und Unterstützer hat.
99,9% von uns hätten schon aufgegeben oder sich, wie vielleicht viele andere, das Leben genommen.
Ist traurig, ist aber so.
 
Ich fand diesen Thread am Anfang auch sehr informativ und war über echt dankbar über die fleißigen Sammler der ganzen Infos und Hintergründe. Aber inzwischen nimmt das Ganze eher Züge eines Glaubenskrieges an, als das man an einer wirklicher Aufklärung des wahren Sachverhalts interessiert ist. Ich glaube ja, dass man gerade mit dem jetzigen Umfang von "Mollath-kritischen"-Beiträgen, Herrn Mollath einen Bärendienst erweist.

Just my 2-cents
 
Er wird auf absehbare Zeit nicht mehr antworten können.
 
Das schreibt in seinem Blog

Experte: Prof. Dr. Henning Ernst Müller
Rechtsgebiet: Kriminologie, Materielles Strafrecht, Strafverfahrensrecht, Strafrecht

UPDATE vom 02.05.2013

Bisher haben mich Gesprächspartner aus der Justiz immer mal wieder darauf hingewiesen, dass zwar die Urteilskritik im Hinblick auf die Aussage-gegen-Aussage-Konstellation bei den (angeblichen) Straftaten Mollaths gegen seine Ehefrau berechtigt sei, dass aber doch die auf "gefährliche Weise" durchgeführten Reifenstechereien wohl tatsächlich stattgefunden hätten und Herr Mollath dessen wohl zu Recht beschuldigt worden sei. Meine Hinweise darauf, dass auch die Feststellungen zu den Sachbeschädigungen keineswegs als "bewiesen" anzusehen seien, wenn man in die Akten schaut und diese mit den Urteilsgründen vergleicht, hat dann meist Achselzucken hervorgerufen. Leider hat das Schweigen der beiden Wiederaufnahmeanträge zu diesen Tatkomplexen nicht dazu beigetragen, den Eindruck meiner Gesprächspartner zu zerstreuen.

Nun hat RA Strate gerade in dieser Beziehung "nachgelegt": Wenn man die neue Stellungnahme Strates vom gestrigen Tage liest, wird man nicht umhin kommen, auch in Beziehung auf die Sachbeschädigungen zu der Auffassung zu gelangen: Hier wurde eine kaum mit Indizien belegte polizeiliche Hypothese ("Der Molllath könnte ein Motiv haben") vom Gericht trickreich zu einer Tatfeststellung ausgebaut, einzig und allein dazu, eine Grundlage für Herrn Mollaths "Gemeingefährlichkeit" zu schaffen.

Einige Einzelpunkte:

Tatsache ist, es gab ein Schreiben Mollaths, in dem einige der von Reifenstechereien betroffenen Personen genannt wurden. Jedoch: Weder alle in den Schreiben genannten Personen waren betroffen, noch alle in der Anklage Herrn Mollath zugerechneten Taten trafen die im Brief genannten.

Tatsache ist: Die meisten Reifenschäden wurden vor der Fahrt von den Betroffenen entdeckt. Im Urteil steht, sie seien meist erst während der Fahrt entdeckt worden.

Tatsache ist: Wie genau die Reifen beschädigt wurden, wurde gar nicht aufgeklärt; bei den Reifen, in denen es von der Polizei überhaupt Ermittlungen dazu gibt, deutet sich als "Tatwaffe" eher ein Messer an. Im Urteil heißt es, sie seien alle in derselben Art und Weise und zwar in irgendeiner "sachverständigen" Form (vom ehemaligen Reifenhändler Mollath) mit einem dünnen spitzen Gegenstand beschädigt worden. Tatsache ist: Keiner der Reifen wurde überhaupt näher inspiziert. Der dazu vernommene Polizeizeuge hat keinen der Reifen persönlich gesehen, sondern nur Ermittlungen der Kollegen zusammengetragen.

Tatsache ist: Auf einem Video, das die Polizei extra zur Ermittlung der Reifenstechereien aufgenommen haben soll, soll eine Täterperson zu sehen sein, die Mollath nach Auskunft seiner Frau zumindest ähnelt. Jedoch: weder das Video wurde gezeigt, noch wurde Frau M. dazu im Gerichtssaal vernommen (obwohl anwesend!). Die Angabe stammt wiederum von einem Polizeibeamten (als Zeuge vom "ungefähr"-Hören-Sehen-Sagen?). Und hinzu kommt: Das Video stammt von einer (angeblichen) Tat, die gar nicht angeklagt war.

Das ist noch nicht alles - bitte lesen Sie den Schriftsatz Strates, der im Übrigen noch weitere Sachverhaltsverfälschungen des Gerichts aufdeckt und damit den Vorsatz der Rechtsbeugung (als Wiederaufnahmegrund) zu untermauern sucht.
 
Ich bin zwar Österreicher, habe aber sehr viele Geschäftspartner und auch Freunde in Bayern.
Daher ist mir auch nicht egal, was in Bayern so passiert.
Im Fall Gustl Mollath habe ich vor kurzem einen Brief an den Ministerpräsidenten Horst Seehofer geschrieben.
Heute habe ich einen Brief von der Bayrischen Staatskanzlei, Herrn Dr. Reinhard Glaser, bekommen.
Man ist sich bis an die oberste Spitze der Verantwortlichen der Tragweite dieses Falles bewusst und versichert mir:
Es darf kein Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens offen bleiben.

Dafür habe ich mich im Sinne für mehr Recht und Gerechtigkeit für Gustl Mollath aber auch für uns alle bedankt.
Denn jeder von uns kann ganz schnell ein Gustl Mollath in dem derzeitigen System werden.
 
Bericht im ORF Online heute:

Justiz genießt wieder mehr Vertrauen

Das Vertrauen der Bevölkerung in die österreichische Justiz ist nach den vergangenen Krisenjahren wieder etwas gestiegen. Das geht aus einer Studie hervor, die Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Motivforscherin Sophie Karmasin am Donnerstag präsentierten.

Laut der Studie vertrauen aktuell 72 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher der Justiz, 2011 waren es nur 65 Prozent. Ministerin Karl sieht sich damit auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel: „Die Bevölkerung vertraut der Justiz mehr als vor einem Jahr, aber es gibt noch viel zu tun.“
Vertrauen bei Jungen besonders hoch

Besonders hoch ist das Vertrauen in das Rechtssystem bei jungen Leuten (79 Prozent). Nach Bereichen betrachtet ist die Zufriedenheit sowohl mit den Gerichten als auch mit den Staatsanwaltschaften, dem Strafvollzug sowie den Service- und Fürsorgeleistungen gestiegen.

Als Stärke der Justiz nannten die 1.000 Befragten am häufigsten, dass die Justiz jedem die Möglichkeit gibt, sein Recht durchzusetzen. Positiv genannt wird auch, dass die Justiz die grundlegenden Rahmenbedingungen für das Zusammenleben der Gesellschaft schafft sowie Sicherheit und Stabilität vermittelt.

http://wien.orf.at/news/stories/2582531/


Gibt es so eine Umfrage auch in Deutschland?
 
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