Noch mal an die Experten. Wird die Power der GKs überhaupt von C4D genutzt? Es geht doch um dieses Programm, oder?
Natürlich, OpenGl! Insbesondere mit der Architekturvisualisierung sind enorme Datenmengen verbunden, die es gilt, für den Anwender im Editor prächtig wiederzugeben, ohne ständig die Darstellung zu reduzierung oder im Wireframe-Modus arbeiten zu müssen
Damit die Arbeit und Ansicht am Bildschirm während der Konstruktion und Zuteilung der Oberflächeneigenschaften wirklich(!) Freude macht und nicht zur Ruckelorgie verkommt, ist eine besonders leistungsstarke OpenGL-Grafikkarte nie verkehrt, denn wichtig ist nicht nur "ob" OpenGL unterstützt wird, sondern "wie" und durch "was"! Hochleistungsgrafikkarten für 3D/CAD/CAM sind dafür optimal! Sie ersparen den Hauptprozessoren in einem System eine Menge an Berechnungen für die Bildschirmwiedergabe während des Editierens (Bildschirmansicht und Widergabe).
Wäre das vielseitige Angebot an Hochleistungsgrafikkarten praktisch unnütz, würde doch kein Studio teure Grafikkarten zusätzlich kaufen! Autodesk ist da weiter als Maxon und bietet sogar für 3DS Max und AutoCad spezielle Grafiktreiber an, um das Maxium an Performance zu gewährleisten. Wer auf die Unterstützung von Hochleistungsgrafikarten für den 3D-Einsatz verzichtet, muss sich eben mit unterdurchschnittlicher Editor-Performance begnügen, die schnell an ihre Grenzen kommt – insbesondere in der Architekturvisualisierung, wenn man nicht nur aus einem Haus in den Garten, sondern im Editor auch ein paar Häuser weiter in die Stadt laufen möchte!
Die Anforderungen an eine Grafikkarte wachsen mit den Ansprüchen der Anwender und in Fragen der Komplexität der Objekte und Szenen! Wer möchte schon seine Hauptprozessoren unnötig belasten? Boolische Operationen im High Level Bereich verlangen viel Rechenleistung! Wenn die CPU mit den Rechenprozessen beschäftigt ist und gleichzeitig für die Widergabe auf dem Bildschirm die Darstellung übernehmen soll, kommt es unweigerlich zum Einbruch in der Gesamtperformance. Da ist doch viel angenehmer, wenn man als 3D-Artist gar nichts davon mitbekommt, das was im Hintergrund beschäftigt ist. Ohne Grafikpower ist das 3D-Arbeiten ein ständiger Kompromiss zwischen den Wiedergabedetails, der Wiedergabequalität und Geschwindigkeit.
Nur mit fetter Grafikkarte hat man wirklich Spaß in 3D und in Echtzeit! Aber da muss jeder, der noch nicht darüber verfügt, ein paar ordentliche Flocken investieren, um sich nicht ständig neu rasieren zu müssen, nur weil man ein komplexes 3D-Szenario auch mal aus einer anderen Perspektive sehen möchte, statt nur zu warten. Ich möchte meine FX 5600 jedenfalls nicht mehr missen. Damals, im alten PC, hatte ich – als Amateur - eine ATI Radion 9800 Pro und glaubte Maxon, das es auf die Grafikkarte bei CD4 nicht ankommen würde. Völliger Quatsch! Selbstverständlich kommt es darauf an, gerade im Workflow, wo man eben nicht mehr die Datenmengen zählen muss, wie Kalorien. Deshalb auch mein Wechsel zu Autodesk, denn die Treiberunterstützung ist genial. Da verschenkt Maxon riesig Potential und berücksichtigt nur allgemein, aber eben nicht speziell, die Fähigkeiten aktueller Grafikkarten und Systeme.
Arbeitszeit ist eben Geld!
Und wenn man ehrlich ist: Manchmal sehen Previews im Editor bei den Boliden schon fast wie fertig gerendert aus! Wenn man dann die Maus bewegt, wird einem schnell klar, das die nächste Grafikkarte noch fetter werden muss, damit man in Echtzeit schon beim Editieren den Eindruck hat, man bewegt sich frei in einer Filmszene. Nur der Stromverbrauch der Grafikboliden ist nicht zu unterschätzen! Die Profi-Karten brauchen zudem spezielle Steckplätze auf dem Mainboard, d. h. Konsumerteile haben diesen Pro-Steckplatz gar nicht. Niemand sollte sich nur für eine Applikation einen Computer kaufen oder sich festlegen, denn der Umstieg von Cinema 4D zu 3DS Max, Maya oder XSI steht sicher bei vielen Anwendern früher oder später an. Bei den drei zuletzt genannten Lösungen spielen Grafikkarten eine sehr zentrale Rolle, wenn es um den bestmöglichen Workflow geht!
Schnell ist bekanntlich relativ!