Bei dir ist die rote Linie halt deutlich höher angesiedelt. Aber es gibt nicht nur Profis, die Preissteigerungen einfach so in ihren Betriebskosten unterbringen und schon irgendwie wieder hereinkriegen. Es gibt auch Privatleute, die gut und gerne fotografieren und die die Kosten für ihr Hobby mit dem Haushaltsgeld in Einklang bringen müssen. Da macht man irgendwelche Kapriolen um Preisvorstellungen nicht so lakonisch einfach mit.
Und die widersprüchliche und willkürliche Erklärung durch C1 macht auf die Kunden einen höchst unprofessionellen Eindruck. Ich frage mich, wie so etwas passieren kann bei einer international agierenden Firma.
Wenn man versuchen will, ein Motiv in den Verlautbarungen zu entdecken, dann ist es höchstens das, dass man bis Ende Februar noch möglichst Viele dazu bringen will, sich noch schnell eine Dauerlizenz der Version 23 zuzulegen, weil danach irgendwas für den User Negatives kommt.
Wir reden hier aber von einer Software für Profis, die sich der Hobbyanwender gerne leisten will. Viele geben tausende Euros aus, mehr sogar als manch Profi und beschweren sich dann wegen 50€. Und wer hat denn keine Preise erhöht?
Aber egal welche Firma es wie macht, immer wird gemotzt. Siehe Affinity, die doch viel früher hätten ankündigen, dass was Neues kommt. Oder Aperture, dass bis zum Ende munter verkauft wurde und bis heute kein Nachfolger erschienen ist. Oder wie viele Tools hat Adobe eingestellt und alle in die Cloud gezwungen? Oder das Modell von Skylum, undurchsichtiger ging es da auch nicht.
Und bei all den Preisdiskussionen bleibt am Ende die Frage, ob ich es mir leisten kann, ob ich es mir leisten will oder ob ich es wirklich brauche. In allen Lebenslagen. Da ist es egal, ob es die Streamingdienste, Zigaretten, Software oder sonstwas sind. Für die einen ist es Hobby/Freizeit, für die anderen Werkzeuge. Bei den Dingen des täglichen Bedarfs hast da weniger eine Chance.
Vor allem reden wir hier ja nur indirekt vom Abo-Zwang, weil man nicht direkt die Neuerungen bekommt, aber nutzlos wird die Software doch nicht. Und dann hat man 1-3 Macs, Studio Display/XDR, iPhone, iPad Pro und schreit gleich wegen 30€ pro Jahr mehr. Fährt noch 2-3x in den Urlaub, raucht nebenher usw.
Edit: Ich hab 2022 in Software investiert, aber hauptsächlich in Capture One gearbeitet und 2021 habe ich ~75% mehr mit Bildbearbeitung verbracht als 2022. Ich mache die Tage endlich noch die Auswertung, wie viel dabei für eine Kunden angefallen ist, bzw. was bei der Hauptarbeit an Zeit gespart wurde.
Die 100% kriege ich 2023, spätestens 2024 voll. Und das ist bei vielen Fotografen so, daher sind die Preissteigerungen für dieses Klientel moderat. Und nein, keiner möchte unbedingt mehr ausgeben