Capture One ändert das Modell ab Februar 2023

Die war schon immer „seltsam“ …

Das denke ich auch, die Frage ist nur ob das reicht um den laden am laufen zu halten. Glaube schon das jetzt viele „nicht professionelle“ C1 den rücken kehren.
Vielleicht kommen sie auch zurück, weil die neue Software dies oder jenes die nicht bietet. Adobe haben auch einige den Rücken zugekehrt. Apple hat auch viele Kunden beim Wechsel auf FCP X verloren usw.
Überwiegend liest man doch raus, dass sie schon damit nicht einverstanden sind, dass es die kameraspezifische Version nicht mehr geben wird.
Nur kommt Capture One ursprünglich aus dem Studio, war fürs Mittelformat gedacht. Der komplette Workflow richtet sich an Berufsfotografen.
 
Stimmt, C1 ist die teuerste mir bekannte Software, um RAW-Daten zu entwickeln. Ich habe mich eingearbeitet und die Ergebnisse gefallen mir. Deshalb zahle ich. Ich kann das Abo-Modell nachvollziehen, für mich kommt es auf die Höhe des Preises an.

Was an den Diskussionen für mich deutlich wird, nenne ich mal die Abhängigkeits-Falle. Im Laufe der Zeit fallen tausende RAW-Dateien an, von denen ich einige bearbeitet und entwickelt (und als JPG bzw. TIF exportiert) habe. Ich lerne dazu und verändere einige von ihnen auch später noch einmal. Die Daten sind katalogisiert und leicht zu finden. Görlitz 2019. Kein Problem. Krippen. Schnell gefunden. Heiliger Paulus in Rom. Gesucht, gefunden. Da stecken viele Stunden Arbeit drin.

Mein Anwendungswissen im Kopf und die in die Katalog-Datei investierte Zeit sind meine Hauptgründe, bei C1 zu bleiben. Doch das führt zu einer gewissen Abhängigkeit und die versuche ich, zu umgehen. Ist hier jedoch schwierig. Einzige Idee: Alle Bilder werden bewertet (1 bis 5 Sterne) und die Bilder mit 4 oder 5 Sternen (das sind gar nicht so viele) werden entwickelt und als TIF exportiert.

Peter
 
Stimmt schon, nur weiß man, wie lange es z.B. Darktable noch gibt? DxO? Lightroom gibt es nur im Abo. Aperture wurde auch eingestellt. Die Garantie hat man nie. Natürlich läuft die Software erstmal weiter, kaufst du aber eine neue Kamera, war es das auch wieder. Bei Lightroom kannst du immerhin die Module nutzen und Bilder anschauen und exportieren. Ist aber mit jeder proprietären Lösung so. DTP, Video, Audio, 3D. Überall da, wo der Hersteller eigene Funktionen einbaut.
Auch wenn es viele Bilder sind, aber die Bearbeitung geht heute auch schneller. Und Bilder von 2006 z.B. würde ich heute eh wieder "kurz" neu bearbeiten, die Software ist weiter und die Ergebnisse dadurch besser.
 
Und wenn es im Jahr 50€ mehr kostet… wer den Mehrwert sieht, zahlt das auch noch. Wenn man seine Preise aufrufen kann, ist das in 20min Arbeit drin.
Bei dir ist die rote Linie halt deutlich höher angesiedelt. Aber es gibt nicht nur Profis, die Preissteigerungen einfach so in ihren Betriebskosten unterbringen und schon irgendwie wieder hereinkriegen. Es gibt auch Privatleute, die gut und gerne fotografieren und die die Kosten für ihr Hobby mit dem Haushaltsgeld in Einklang bringen müssen. Da macht man irgendwelche Kapriolen um Preisvorstellungen nicht so lakonisch einfach mit.
Und die widersprüchliche und willkürliche Erklärung durch C1 macht auf die Kunden einen höchst unprofessionellen Eindruck. Ich frage mich, wie so etwas passieren kann bei einer international agierenden Firma.
Wenn man versuchen will, ein Motiv in den Verlautbarungen zu entdecken, dann ist es höchstens das, dass man bis Ende Februar noch möglichst Viele dazu bringen will, sich noch schnell eine Dauerlizenz der Version 23 zuzulegen, weil danach irgendwas für den User Negatives kommt.
 
Bei dir ist die rote Linie halt deutlich höher angesiedelt. Aber es gibt nicht nur Profis, die Preissteigerungen einfach so in ihren Betriebskosten unterbringen und schon irgendwie wieder hereinkriegen. Es gibt auch Privatleute, die gut und gerne fotografieren und die die Kosten für ihr Hobby mit dem Haushaltsgeld in Einklang bringen müssen. Da macht man irgendwelche Kapriolen um Preisvorstellungen nicht so lakonisch einfach mit.
Und die widersprüchliche und willkürliche Erklärung durch C1 macht auf die Kunden einen höchst unprofessionellen Eindruck. Ich frage mich, wie so etwas passieren kann bei einer international agierenden Firma.
Wenn man versuchen will, ein Motiv in den Verlautbarungen zu entdecken, dann ist es höchstens das, dass man bis Ende Februar noch möglichst Viele dazu bringen will, sich noch schnell eine Dauerlizenz der Version 23 zuzulegen, weil danach irgendwas für den User Negatives kommt.

Wir reden hier aber von einer Software für Profis, die sich der Hobbyanwender gerne leisten will. Viele geben tausende Euros aus, mehr sogar als manch Profi und beschweren sich dann wegen 50€. Und wer hat denn keine Preise erhöht?
Aber egal welche Firma es wie macht, immer wird gemotzt. Siehe Affinity, die doch viel früher hätten ankündigen, dass was Neues kommt. Oder Aperture, dass bis zum Ende munter verkauft wurde und bis heute kein Nachfolger erschienen ist. Oder wie viele Tools hat Adobe eingestellt und alle in die Cloud gezwungen? Oder das Modell von Skylum, undurchsichtiger ging es da auch nicht.
Und bei all den Preisdiskussionen bleibt am Ende die Frage, ob ich es mir leisten kann, ob ich es mir leisten will oder ob ich es wirklich brauche. In allen Lebenslagen. Da ist es egal, ob es die Streamingdienste, Zigaretten, Software oder sonstwas sind. Für die einen ist es Hobby/Freizeit, für die anderen Werkzeuge. Bei den Dingen des täglichen Bedarfs hast da weniger eine Chance.

Vor allem reden wir hier ja nur indirekt vom Abo-Zwang, weil man nicht direkt die Neuerungen bekommt, aber nutzlos wird die Software doch nicht. Und dann hat man 1-3 Macs, Studio Display/XDR, iPhone, iPad Pro und schreit gleich wegen 30€ pro Jahr mehr. Fährt noch 2-3x in den Urlaub, raucht nebenher usw.

Edit: Ich hab 2022 in Software investiert, aber hauptsächlich in Capture One gearbeitet und 2021 habe ich ~75% mehr mit Bildbearbeitung verbracht als 2022. Ich mache die Tage endlich noch die Auswertung, wie viel dabei für eine Kunden angefallen ist, bzw. was bei der Hauptarbeit an Zeit gespart wurde.
Die 100% kriege ich 2023, spätestens 2024 voll. Und das ist bei vielen Fotografen so, daher sind die Preissteigerungen für dieses Klientel moderat. Und nein, keiner möchte unbedingt mehr ausgeben ;)
 
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Wir reden hier aber von einer Software für Profis,
Das ist LR und PS auch in meinen Augen.
Und wer hat denn keine Preise erhöht?
Adobe ;)

Find es halt schade das die so gierig werden. Und wenn viele jetzt abspringen wird sich das auch negativ im Preis auf alle bestehenden Kunden auswirken.
In deinem Fall hast du jetzt sogar durch die beiden letzten Updates „gespart“ für mich waren sie unbrauchbar bzw nicht relevant.
C1 wird jedes Jahr teurer, konstant und jetzt das…
Ich nutze es auch gerne aber irgendwann ist ne grenze erreicht und die ist nicht mehr weit entfernt.
Versteh nicht so wirklich warum sie es nicht für die breite Masse bezahlbar machen, meinetwegen auch nur noch im Abo.
 
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Wir reden hier aber von einer Software für Profis, die sich der Hobbyanwender gerne leisten will.
Das stimmt sicherlich. Aber dieser Hobbyanwender macht ganz sicher auch einen überaus nennenswerten Anteil der Kundschaft aus, nicht nur die Profis.
Soll man diese Hobbyanwender vor den Kopf stoßen und sagen: diese Software ist nicht für dich, sie ist nur für Profis? Ich denke, eine gut wirtschaftende Firma muss hier eine Balance halten, um die ambitionierten Amateure nicht zu verlieren.
Und bei all den Preisdiskussionen bleibt am Ende die Frage, ob ich es mir leisten kann, ob ich es mir leisten will oder ob ich es wirklich brauche. In allen Lebenslagen. Da ist es egal, ob es die Streamingdienste, Zigaretten, Software oder sonstwas sind. Für die einen ist es Hobby/Freizeit, für die anderen Werkzeuge. Bei den Dingen des täglichen Bedarfs hast da weniger eine Chance.
Die Preisdiskussion ist eigentlich gar nicht mein Thema. Das muss schließlich jeder für sich entscheiden. Es gibt Leute, die verbringen wahnsinnig viel Zeit mit Preisvergleichen, andere tun dies trotz dünner Finanzdecke törichterweise überhaupt nicht. Letztlich muss jeder für sich das richtige Maß finden.

C1 hat in den letzten Jahren stets für Unverständnis gesorgt mit ihrer bescheuerten Informationspolitik, denn niemand kauft gerne blindlings ein vergleichsweise teures Upgrade. Man will ja doch bei einer Kauflizenz für sich beurteilen, ob sich die Investition lohnt. Ich denke, hier unterscheidet sich der Profi nicht groß vom Amateur.
Und die jetzige Verwirrung um die Änderungen in der Lizenzpolitik und das damit verbundene Misstrauen hat C1 ja auch wieder höchstselbst verursacht.
 
Das ist LR und PS auch in meinen Augen.

Adobe ;)

Find es halt schade das die so gierig werden. Und wenn viele jetzt abspringen wird sich das auch negativ im Preis auf alle bestehenden Kunden auswirken.
In deinem Fall hast du jetzt sogar durch die beiden letzten Updates „gespart“ für mich waren sie unbrauchbar bzw nicht relevant.
C1 wird jedes Jahr teurer, konstant und jetzt das…
Ich nutze es auch gerne aber irgendwann ist ne grenze erreicht und die ist nicht mehr weit entfernt.
Versteh nicht so wirklich warum sie es nicht für die breite Masse bezahlbar machen, meinetwegen auch nur noch im Abo.

Adobe wurde zwar nur zwei Euro teurer (CC), dafür wurden Tools eingestellt wie Flash, Muse, Dimension und stattdessen soll mal das teure Substance Abo nehmen. Dann noch Pantone Connect für 90€ im Jahr. Also zahlt man aktuell 120€ jährlich mehr.
Ich hab nicht gesagt, dass LR+PS nicht für Profis ist, nur Capture One ist da eben "spezieller" in der Ausrichtung (E-Commerce, Cultural Heritage, Enterprise, Studio, Capture One Live). Mir ist klar, dass das der Hobbyanwender so gar nicht benötigt, aber als Hersteller will man sich das auch bezahlen lassen. Linotype hat den FontExplorer eingestellt, bei Extensis kostet die Schriftverwaltung schlappe 9€ im Monat. Wir reden nur von der Schriftverwaltung und Monotype wird das auch planen.
Die breite Masse ist ohnehin bei Adobe, weil Capture One nur RAWs kann und Photoshop extra erworben werden muss.
Ich hatte mir auch mal überlegen, 3D Home Staging anzubieten, aber mir sind Preise von 50-300€ pro Monat zu viel.

Das stimmt sicherlich. Aber dieser Hobbyanwender macht ganz sicher auch einen überaus nennenswerten Anteil der Kundschaft aus, nicht nur die Profis.
Soll man diese Hobbyanwender vor den Kopf stoßen und sagen: diese Software ist nicht für dich, sie ist nur für Profis? Ich denke, eine gut wirtschaftende Firma muss hier eine Balance halten, um die ambitionierten Amateure nicht zu verlieren.

Die Preisdiskussion ist eigentlich gar nicht mein Thema. Das muss schließlich jeder für sich entscheiden. Es gibt Leute, die verbringen wahnsinnig viel Zeit mit Preisvergleichen, andere tun dies trotz dünner Finanzdecke törichterweise überhaupt nicht. Letztlich muss jeder für sich das richtige Maß finden.

C1 hat in den letzten Jahren stets für Unverständnis gesorgt mit ihrer bescheuerten Informationspolitik, denn niemand kauft gerne blindlings ein vergleichsweise teures Upgrade. Man will ja doch bei einer Kauflizenz für sich beurteilen, ob sich die Investition lohnt. Ich denke, hier unterscheidet sich der Profi nicht groß vom Amateur.
Und die jetzige Verwirrung um die Änderungen in der Lizenzpolitik und das damit verbundene Misstrauen hat C1 ja auch wieder höchstselbst verursacht.

Die Einsicht in die Kunden haben wohl nur die Hersteller selbst und sie schreiben ja, dass über 50% bereits im Abo sind. Es ging nur um die extra vergünstigten Upgrades zu Beginn, man konnte sich zur Beta anmelden und die letzten beiden Versionen wurden sehr wohl angekündigt. Den Upgrade-Preis bekommt man ja immer, wenn man die Vorversionen hat und die kann man 30 Tage lang testen. Die letzten Jahre habe ich auch ca. 140€ bezahlt, jetzt waren es ~165€. Dafür konnte ich Software für 150€/y abbestellen.
Ich hab es hier schon paar mal geschrieben, würde ich heute mein 85er, mein Stativ ohne Kopf und meine Kamera neu kaufen, würde ich 750€ mehr zahlen. Durch den Cashback damals sogar 1.350€ mehr. Für die gleichen Produkte.
 
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Wenn Smartphone-Kameras weiterhin so verbessert werden und auch die mitgelieferten Apps wie Apple Fotos, brechen noch mehr Foto-Amateure weg. Dann wird die Nutzerbasis von Systemkameras und Objektiven sowie von Software wie C1 immer kleiner. Und die Preise steigen so lange, wie sich die Anschaffung überhaupt noch lohnt. Irgendwann geht dann auch die Wirtschaftlichkeit für die Profis und auch für die Hersteller verloren.
"Gut genug" war immer schon die stärkste Konkurrenz zu "sehr gut".
Derzeit quetscht man den Markt noch aus und er scheint ja auch noch einigermaßen zu funktionieren. Aber wir sind schon in einer Umbruchsituation. Andere Branchen sind schon entprofessionalisiert und das sicher nicht nur aufgrund von Qualitäts- sondern aufgrund von Wirtschaftlichkeitskriterien.
 
Ich hab es hier schon paar mal geschrieben, würde ich heute mein 85er, mein Stativ ohne Kopf und meine Kamera neu kaufen, würde ich 750€ mehr zahlen. Durch den Cashback damals sogar 1.350€ mehr. Für die gleichen Produkte.
Ende der 70er Jahre habe ich mal in der Fotoabteilung eines Supermarktes eine Canon AE1 mit 50/1.8 Objektiv nagelneu für 395 DM bekommen! Es ist der Wahnsinn, wenn man sich diese Preisentwicklung bis heute ansieht!
 
Capture One ist ohnehin eine Nische, ich glaube nicht, dass die Hobbyuser alle wegbrechen und sie keinen Kunden mehr haben. Die Software ist halt nach wie vor der Tropfen auf den heißen Stein in der Fotografie.
Adobe schnürt die Pakete wie Apple. InDesign kostet ~25€, brauchst du noch ein Tool dazu, kannst du dir fast die CC holen. Braucht du Pantone, nochmal 9€ im Monat, brauchst ne Schriftverwaltung (nicht von Adobe), nochmal 9€ und der Bequemlichkeit halber noch Adobe Stock dazu.
Will ich nen mini mit 32GB RAM, lande ich bei Apple schnell beim Studio für 2.300€ im Einstieg. Möchte ich einen passenden Monitor, so fängt der bei über 1.600€ an, mein Studio Display 23" kam glaub 860€ (2008). 2011/12 hab ich 1.700€ für die 5D MK II bezahlt, die R5 kostet heute noch 4.500€.
Leica lässt die analoge M6 aufleben, für über 5.000€, Kaufgruppe: viele junge Leute.
Mein iPhone ist jetzt 190€ teurer, bei Apple kennt gefühlt auch keiner eine Schmerzgrenze. Alleine was die Tastaturen ohne Beleuchtung kosten, oder dass ein iPad bis zu 3.600€ mit Tastatur und Pencil kosten kann. Es nervt überall ;)

Ende der 70er Jahre habe ich mal in der Fotoabteilung eines Supermarktes eine Canon AE1 mit 50/1.8 Objektiv nagelneu für 395 DM bekommen! Es ist der Wahnsinn, wenn man sich diese Preisentwicklung bis heute ansieht!
Eben. Das erwähnte 85er wurde seit Einführung (05/2019) um 200€ erhöht, unverändert. Meine Kamera kurz um 350€. Der Vorgänger kam für 4.000€ auf den Markt, jetzt sind wir bei 1.650€+ mehr. Das Problem hast du ja angesprochen, die Smartphones verdrängen die Kompakten und die Profis kaufen die Pro-Kameras, die lassen notgedrungen das Geld liegen und da wurden die Preise angezogen, dass es knallt. Dazu kommen noch Systemwechsel bei Canon und Nikon dazu und auf neue Objektive wartet man vergebens. Software und Services steigen natürlich auch und auch ich hab da reduziert.
 
Das ist jetzt leicht OT (sorry): ich würde, gerade bei Kameras und Objektiven, die Steigerung der Qualität mit einpreisen und die ist doch enorm. Ich arbeite mit dem Z-System von Nikon und bin mit der Z7 und Z9, sowie den Nikon Objektiven, in den Bereichen, in den ich noch vor ein paar Jahren nur mit einem digitalen Mittelformatsystem kam. Und die haben schon immer recht ordentlich zu Buche geschlagen. Aktuell habe ich dazu noch drauf eine wesentlich höhere Anfangslichtstärke bei den Optiken (1,8 und sehr gut nutzbar), sowie eine größere Flexibilität. Und gerade C1 holt aus den RAWs richtig viel raus.
 
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Ja, aber auch die wurden beim selben Produkt erhöht. Das alte 85er 1.2 lag bei knapp 2.000€, jetzt bei 3.200€. Das 100er Macro ist 400€ teurer und so geht es weiter. Und viele Objektive fehlen einfach noch. Fürs 85er non-DS gibt es bei Capture One auch keine Profile.
 
Hallo,

nach meinem Eindruck sind es zwei Fragen: Was bin ich bereit, für eine Software XY zu zahlen? Welchen Preis kann der "Hersteller" für die Software XY realisieren. Für mich liegen die Preise von C1 an der Schmerzgrenze, für andere sind sie zu hoch und wieder andere zahlen den Preis gern, denn sie sehen einen Vorteil in der Software. Das kann man kaum gegeneinander ausspielen.

Der Markt für Fotografie ist ja wohl schon sei Jahren in einem völligen Umbruch. Die traditionelle private Fotografie wird vom Smartphone verdrängt und intelligente Software löst viele Aufgaben elegant. Die verkauften Stückzahlen sinken und wenn die Hersteller überleben wollen, müssen sie mit der geringeren Stückzahl den Umsatz machen, der fehlt. Die Konzentration auf Profis (und solche, die sich dafür halten) ist unverkennbar und damit sind auch die Preise erklärbar: Eine Sony Alpha 1 kostet 7.300 € weil Menschen bereit sind, das Geld dafür zu zahlen. Ansonsten verschwindet die Kamera wieder vom Markt. Natürlich ist das Prinzip nicht endlos erweiterbar. Manche konzentrieren sich auf eine Nische (siehe Pentax: Spiegelreflex).

C1 hat (erkennbar) auch die Profis im Blick, nimmt aber sicher gern die Umsätze der Hobby-Anwender mit. Folgende Strategien sind denkbar: Phase One versucht jetzt noch einmal mitzunehmen, was zu kriegen ist und rechnet mit der Abwicklung (so ja wohl der Tenor des Videos). Phase One überlegt, wie sie ihren professionellen Anspruch unterstreichen können (regelmäßigere Updates für Fehler und neue Hardware, kontinuierliche Weiterentwicklung mit mobilen Endgeräten und Cloud-Anbindung; Unterstützung des Szene-Modus) und welchen Preis sie dafür aufrufen können. Phase One ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen und Geldgeber sind gerade risikoscheu (vor allem in diesem Markt). Ob das funktioniert, wird sich zeigen. Wenns nicht funktioniert, werden die Preise wieder gesenkt oder Phase One verschwindet vom Markt.

Inwieweit die Preispolitik von C1 zielführend ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür fehlen mir die Informationen und ich habe von der Leitung eines Software-Hauses im Foto-Markt keine Ahnung. Ich habe ein Abo abgeschlossen und schaue mich immer wieder auf dem Markt nach Alternativen um. Preiswert ist dabei ein Argument. Doch mein Hobby ist die Fotografie und nicht Software-Tester. C1 tut für mich, was es soll. Nur für die Nutzung eines Kataloges mit mehreren Rechnern fehlt mir eine wirklich gute Lösung.

Mein erster Kadett hat 1988 gut 22.000 DM gekostet (mit dem starken 75-PS-Motor und umfangreicher Ausstattung). Heute kann man für einen Corsa weit über 30.000 Euro bezahlen - fast 60.000 DM.

Peter
 
Die Kosten für die C1-Lizenz laufen bei mir als Betriebsausgaben und wenn ich die pro Projekt oder gar dem Umsatz gegenüberstelle, ist das quasi nix. Das weiß natürlich auch PhaseOne. Es geht um Zeitersparnis, Qualität der Ergebnisse, Zuverlässigkeit - schaut doch mal auf die Preise, wenn man sich als Schreiner oder gar Metallbauer selbstständig machen möchte. Soviel Kohle kannst du in der Fotografie gar nicht ausgeben, was ein Werkzeugsatz für eine CNC oder Fräsmaschine kostet. Das ist alles relativ.
 
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Gut, aber 6-stellige Ausgaben als Fotograf kriegt man auch schnell hin, je nachdem, was man macht. ;)
Wenn du bei Phase One, Profoto, Arca, Foba, EIZO, Apple und Co einkaufst, dazu ein DAM, RAID-Systeme, Backups, Studio, Vollformat-System für „kleinere“ Aufträge und kleine Blitze…
Oder ein StyleShoots System für E-Commerce… dafür sind die Umsätze dann auch höher.
 
Die Kosten für die C1-Lizenz laufen bei mir als Betriebsausgaben und wenn ich die pro Projekt oder gar dem Umsatz gegenüberstelle, ist das quasi nix.
(...)
Das ist alles relativ.
Trotzdem frage ich auch dich nach einer Schmerzgrenze. Bedeutet "relativ" das Gleiche wie "egal"?
(Ich gebe zu, dass ich bestimmte, auch wichtige Teilaussagen von dir weggelassen habe.)
Bei Veritas höre ich jedenfalls schon mal ein Grollen heraus, was das Fotoequipment betrifft. ;)
 
Bei Veritas höre ich jedenfalls schon mal ein Grollen heraus, was das Fotoequipment betrifft. ;)
Sagen wir es so, ich bin froh, dass ich die Preiserhöhungen der letzten zwei Jahre nicht mitmachen musste :crack: Aber gezahlt hätte ich es auch.
Aber wenn ich in Relation setze, wie viel Zeit mir Capture One spart, oder Photoshop und Plug-ins, Aktionen, Scripte, Droplets, denke ich nicht über „die paar Euros“ nach.
 
Trotzdem frage ich auch dich nach einer Schmerzgrenze. Bedeutet "relativ" das Gleiche wie "egal"?
(Ich gebe zu, dass ich bestimmte, auch wichtige Teilaussagen von dir weggelassen habe.)
Bei Veritas höre ich jedenfalls schon mal ein Grollen heraus, was das Fotoequipment betrifft. ;)

Das ist natürlich jetzt eine gute Frage - und schwer zu beantworten. Ich glaube, dass wir Fotografen, im Gegensatz zu anderen Gewerken, schon mit einmal relativ „kleinen“ Budget loslegen können. Das sollten wir nicht vergessen. Klar, kann man investieren bis einem der Schweiß ausbricht. Ein Freund von mir ist Bestatter und wenn ich sehe, was er so ausgibt - da ist dann auch das PhaseOne Kamerasystem günstig. Und ja, Veritas hat recht, die Technik für Fotografen ist teurer geworden. Für mich hat sie aber auch eine Mehrwert bekommen. Ich habe halt mit Nikon (und bestimmt auch mit anderen Systemen) jetzt die Qualität an Bilddaten, die vorher das digitale Mittelformat hatte. Nur dass ich jetzt wesentlich weniger zahle und flexibler bin. Auch sind die Betriebskosten gering. Wenn ich denke, wie das zu Zeiten der analogen Fotografie war. Alleine die Laborrechnungen…
Ich zahle halt auch gerne für Zuverlässigkeit. Also Hard- und Software müssen dann funktionieren und durchhalten, wenn ich das für meinem Job brauche. Technisches Versagen ist immer schlecht. Kann man kleinere Aufträge vielleicht noch wiederholen, sieht das bei größeren Jobs schon wieder ganz anders aus. So Kunden rufen dann auch eventuell kein zweites Mal an. C1 bietet mir darüberhinaus eine gute Bildqualität (eventuell auch Einbildung) und es holt wirklich viel aus den RAWs raus. Zum anderen: welche Software, die man gewerblich nutzt, ist kostenfrei, oder billig von der Lizenz her? Kameras, Objektive und Software kosten, aber ich spiele mit ihnen ja auch wieder Geld ein.
Veritas spricht zu Recht die gestiegenen Kosten für bestimme Objektive an. Anderseits habe ich mir vor zwei Jahren ein verzeichnungsfreies 9mm Weitwinkel für das Vollformat für knapp 1.000€ gekauft. Es ist noch nicht lange her, da gab es so etwas weder für Geld, noch für gute Worte. Das war bei einem handgefertigten 13mm WW für richtig großes Geld Schluss. Oder wenn ich mit dir Range der 2,8 Zoom anschaue: die haben halt auch mittlerweile die Bildqualität, die man sonst von Festbrennweiten her kennt. Der lange Rede kurzer Sinn: teuer ja, aber man bekommt auch etwas dafür. Daher passt es für mich. Konnte ich deine Frage beantworten? Ich merke, es ist doch eher komplex…
 
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