Back to Analog......

Danke, Bramix.
... ich möchte verstehen, warum ich dies dann wann und warum mache. Ansonsten pfeffer ich das Gerät wahrscheinlich nach zwei Wochen in die Ecke.

Ein Quentchen Geduld brauchst Du in jedem Fall. Und lass Dich nicht entmutigen. :cool: Schieß Dir vielleicht auch bei eBay ein Packen alter Fotozeitschriften (die aktuellen behandeln zumeist digital), da findest Du viele Tipps und vor allem Anregungen für die Motivgestaltung.
 
Sicherlich geht es da um die Handhabung, aber ich möchte verstehen, warum ich dies dann wann und warum mache.

Geh einfach mal in einen gut sortierten Buchladen und schmöker mal bei den Fotobüchern. Was man als anschaulich oder anregend empfindet, ist doch sehr subjektiv, von daher möchte ich keine spezielle Empfehlung geben.
 
@chrischi,

da du Individualistin bist (wie ich glaube :cool:), denke ich, daß deine Arbeitsweise "Learning by Doing" ist.
Ich habe immer schon eine gewisse Distanz diesen "Superfotos mit Kamera X"- Büchern gegenüber. Die bieten zwar mit Sicherheit viele Einzelelemente, die meine Erfahrung bereichern - aber keinen Gesamteindruck.
Ich würde daher IMMER empfehlen: geh los und mach Fotos. Wenn du Zweifel am internen BeLi hast, besorg dir einen in der Bucht, der Klassiker ist Gossen Lunasix. Äonen von Leuten haben damit gearbeitet, mein Vater auch (mit Voigtländer Prominent, klasse Kamera, noch immer). Probier selber aus! Das, was du dir selbst erarbeitest, das haftet weit mehr als das, was du in einem Buch gelesen hast.
Ich selbst habe so gelernt und tue das noch immer, denn das Lernen (die Erfahrung) hört in Wirklichkeit nie auf. Das ist das Schöne, denn es entspricht dem Leben selbst. ;)

Also nochmal: Learning by Doing ist die beste Schule und macht am meisten Spaß. :)

Gruß tridion
 
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(edit: sorry, wollte etwas beitrage, habe dann aber gesehen, dass andere schon vorher das selbe schrieben... ;) kann man einen eigenen eintrag eigentlich gar nicht löschen??? - sorry)
 
Also nochmal: Learning by Doing ist die beste Schule und macht am meisten Spaß. :)

Ich glaube, daß genau dieses beim anlogen Fotografieren schwierig ist, weil die Zeiträume lang sind. Abhilfe schafft hier nur die Dokumentation der Fotoaufnahme.

Da ist die Lernkurve bei digitaler Bilderfassung steiler.

Was aber selbstverständlich nichts mit der fotografischen Bildqualität, sondern nur mit der Aufnahmetechnik zu tun hat.
 
Ich glaube, daß genau dieses beim anlogen Fotografieren schwierig ist, weil die Zeiträume lang sind. Abhilfe schafft hier nur die Dokumentation der Fotoaufnahme.

Da ist die Lernkurve bei digitaler Bilderfassung steiler.

Was aber selbstverständlich nichts mit der fotografischen Bildqualität, sondern nur mit der Aufnahmetechnik zu tun hat.

In der Hinsicht ist die automatische Dokumentation der Aufnahmedaten (Exif) bei Digitalkameras wirklich enorm praktisch. Kann mich nicht erinnern, das ich das in der Analogzeit jemals so ausführlich (wenn überhaupt) gemacht hätte.
 
Ich glaube, daß genau dieses beim anlogen Fotografieren schwierig ist, weil die Zeiträume lang sind. Abhilfe schafft hier nur die Dokumentation der Fotoaufnahme.

Da ist die Lernkurve bei digitaler Bilderfassung steiler.

Was aber selbstverständlich nichts mit der fotografischen Bildqualität, sondern nur mit der Aufnahmetechnik zu tun hat.

das find ich, wenn ich genau darüber nachdenke, eigentlich nicht. Warum?
Weil beim digitalen Fotografieren alles zu leicht direkt wiederholbar ist. Und damit wird es auch weniger merk-fest. Wozu merken? ich kann ja jederzeit wiederholen.
Mal ein Beispiel dazu.
Variante Digital:
Tag Eins: Ich geh durch die Stadt, seh ein Motiv, mach eine Aufnahme. Monitorblick: oh, mißglückt, zu dunkel. Na gut, mach ich paar Bilder, eins wird schon stimmen. - Weiter geht's, nächste Bildmotive. - Undsoweiter. Am Ende sind 100 Bilder auf der Karte. Zu Hause werden dann die schlechten Bilder aussortiert.
Tag Zwei: Wieder unterwegs. Motiv gefunden, Monitorblick ... oh, Mist, Bild zu hell. Egal, mach ich ein paar Varianten ....
Undsoweiter.

Variante Analog:
Film mit 36 Aufnahmen in der Kamera.
Tag Eins: Ich geh durch die Stadt, seh ein Motiv ... usw. Irgendwann ist der Film voll: Selbst-Entwickeln oder Schnelllabor, Papier oder Scan. - Betrachtung: oh, 1. Bild zu dunkel. Blöd, war ein tolles Motiv. Worauf muß ich nächstes Mal achten? ahja, in einen mittleren Bereich messen.
Tag Zwei. Wieder unterwegs. Motiv ... Vorsicht beim Belichten, mittleren Bereich anmessen!

Bei analog ist man achtsamer, denkt mehr nach, auch über die Motive selbst, über Bildgestaltung, Belichtung. Das gilt natürlich nur dann, wenn man regelmäßig übt, eben "Learning by Doing".

Ich habe mit Analog angefangen, mittlerweise mach ich beides gleich gern. Aber die Tendenz zur Nachlässigkeit bei Digital (wurscht, ist ja, außer einem flüchtigen Motiv, alles wiederholbar) merke ich noch immer, wenn ich über eine längere Zeit (Wochen) mit der Digitalen unterwegs bin.
Und vergleiche ich die Bildmotive, geknipst mit Analog oder Digital, so fällt mir grundsätzlich eine stärkere Konzentration bei den analog aufgenommenen Motiven gegenüber den digitalen auf. Oder anders: ich habe auf einem Film weniger Ausschuß als bei einer Digital-Session. Oft sind die Motive auch "stärker". (Natürlich gilt das nicht für jedes Bild und jeden Film, aber insgesamt betrachtet schon. )
 

Ich möchte die Bildgestaltung während der Aufnahme mal bewußt aussen vor lassen. In meinen Augen wird die Komposition besser mit der Größe der Mattscheibe.

Ich wollte nur den Technikteil herausarbeiten. Deine Idealvorstellung einer derart schnellen Filmentwicklung und Weiterverarbeitung halte ich für zu selten. Ich habe selber immer Zugriff auf einen 2-Stunden-Takt bei der Filmentwicklung gehabt, kenne aber den Regelfall, daß die Bilder vom Osterspaziergang mit den Herbsturlaubsfotos gemeinsam erscheinen. Und da kann man sich nicht merken, mit welcher Zeit-Blenden-Kombi oder Schärfeverlagerung man gearbeitet hatte.

Ich übertreibe bewußt, greife aber auf viel Bekanntenkreisfotografieren zurück. :)
 
Ich glaube, wer 2x im Jahr (übertrieben?) fotografiert, lernt gar nichts und will das auch nicht. Er will draufdrücken und seine Bilder "out of the cam" am Bildschirm haben oder sie bei Schlecker auf Papier ausbelichten lassen ... ;)

Viele Grüße!
*trid
 
...Tag Eins: Ich geh durch die Stadt, seh ein Motiv, mach eine Aufnahme. Monitorblick: oh, mißglückt, zu dunkel. Na gut, mach ich paar Bilder, eins wird schon stimmen. - Weiter geht's, nächste Bildmotive. - Undsoweiter. Am Ende sind 100 Bilder auf der Karte. Zu Hause werden dann die schlechten Bilder aussortiert.
Tag Zwei: Wieder unterwegs. Motiv gefunden, Monitorblick ... oh, Mist, Bild zu hell. Egal, mach ich ein paar Varianten ....
Undsoweiter.

Variante Analog:
Film mit 36 Aufnahmen in der Kamera.
Tag Eins: Ich geh durch die Stadt, seh ein Motiv ... usw. Irgendwann ist der Film voll: Selbst-Entwickeln oder Schnelllabor, Papier oder Scan. - Betrachtung: oh, 1. Bild zu dunkel. Blöd, war ein tolles Motiv. Worauf muß ich nächstes Mal achten? ahja, in einen mittleren Bereich messen.
Tag Zwei. Wieder unterwegs. Motiv ... Vorsicht beim Belichten, mittleren Bereich anmessen!

...

Deine Realität!

Ich habe ein Jahrzehnt analog fotografiert, dort habe ich nur die grundsätzlichen Dinge gelernt.
Digital sehe ich sofort, welche Fehler ich gemacht habe und kann die u.U. sofort korrigieren. Und selbst wenn nicht, sehe ich hinterher in den Exifs, warum etwas falsch gelaufen ist.
Ich kann mich bei keinem meiner analogen Bilder daran erinnern, welche Settings ich genommen habe.
Außerdem weiß ich nicht, welche "Optimierungen" beim entwickeln durch den Entwickler oder Automaten enstanden sind.
Im RAW Bild sehe ich mein nicht optimiertes Bild.

Das hat nichts mit der Bildgestaltung an sich zu tun, die kann ich mit beiden Systemen lernen.
Aber auch hier sehe ich die digitale Technik im Vorteil:
ich kann eine Szene aus mehreren Perspektiven fotografieren und mir anschließend ein Feedback von anderen holen, warum eine spezielle Perspektive besser ist. Analog machen das eher die wenigsten, weil ein entwickeltes Bild Geld kostet.
 
Deine Realität!

Ich habe ein Jahrzehnt analog fotografiert, dort habe ich nur die grundsätzlichen Dinge gelernt.
Digital sehe ich sofort, welche Fehler ich gemacht habe und kann die u.U. sofort korrigieren. Und selbst wenn nicht, sehe ich hinterher in den Exifs, warum etwas falsch gelaufen ist.
Ich kann mich bei keinem meiner analogen Bilder daran erinnern, welche Settings ich genommen habe.
Außerdem weiß ich nicht, welche "Optimierungen" beim entwickeln durch den Entwickler oder Automaten enstanden sind.
Im RAW Bild sehe ich mein nicht optimiertes Bild.

Ja, meine Realität. ;)
Aber du sagst selbst sehr genau: "Ich kann mich bei keinem meiner analogen Bilder daran erinnern, welche Settings ich genommen habe."
Aber beim nächsten Shooting wirst du mit mehr Vorsicht herangegangen sein. Oder etwa nicht? :cool:
Eine Entwicklung ist übrigens nicht wirklich zu optimieren: weder wird das Bild schärfer, noch wird es korrekt belichtet, noch verändert sich der Ausschnitt. - Was gemacht ist, ist gemacht: da gibt es kein Hochschrauben irgendwelcher Parameter. Und das ist schonungslos ehrlich.

Das hat nichts mit der Bildgestaltung an sich zu tun, die kann ich mit beiden Systemen lernen.
Aber auch hier sehe ich die digitale Technik im Vorteil:
ich kann eine Szene aus mehreren Perspektiven fotografieren und mir anschließend ein Feedback von anderen holen, warum eine spezielle Perspektive besser ist. Analog machen das eher die wenigsten, weil ein entwickeltes Bild Geld kostet.

Und das lernst du fürs nächste Mal? Oder gehst du dann auch wieder mit den verschiedenen Blickwinkeln ans Motiv heran?
Und was machst du, wenn das Motiv ein flüchtiges ist - eine Szene, ein kurzer Moment?
Hier gilt doch wieder: "Learning by Doing".
Übrigens ... wer selbst entwickelt und auf Filmpreise achtet, der hat gar nicht sooooo hohe Kosten. Und Kosten führen wieder dazu, daß man achtsamer ist und daran eher lernt - wie von mir oben beschrieben.
 
Ja, meine Realität. ;)
Aber du sagst selbst sehr genau: "Ich kann mich bei keinem meiner analogen Bilder daran erinnern, welche Settings ich genommen habe."
Aber beim nächsten Shooting wirst du mit mehr Vorsicht herangegangen sein. Oder etwa nicht? :cool:
Eine Entwicklung ist übrigens nicht wirklich zu optimieren: weder wird das Bild schärfer, noch wird es korrekt belichtet, noch verändert sich der Ausschnitt. - Was gemacht ist, ist gemacht: da gibt es kein Hochschrauben irgendwelcher Parameter. Und das ist schonungslos ehrlich.

Ich gehe immer mit Sorgfalt an die Gestaltung meiner Bilder!
Das habe ich analog gemacht, digital ebenfalls.
Trotzdem wusste ich nach einigen Wochen nicht mehr, welche Blende oder welche Zeit engestellt war.
Bei meinen digitalen Bildern kann ich nach Jahren noch nachsehen.

Und bei Belichtungen wird optimiert! Automaten, die das schon in den 90er gemacht haben, haben u.a. die Kontraste dezent angepasst.
Die volle Kontrolle habe ich nur dann über mein analoges Bild, wenn ich selbst entwickle (was ich weder kann noch die Zeit dazu habe).


Und das lernst du fürs nächste Mal? Oder gehst du dann auch wieder mit den verschiedenen Blickwinkeln ans Motiv heran?
Und was machst du, wenn das Motiv ein flüchtiges ist - eine Szene, ein kurzer Moment?
Hier gilt doch wieder: "Learning by Doing".
Übrigens ... wer selbst entwickelt und auf Filmpreise achtet, der hat gar nicht sooooo hohe Kosten. Und Kosten führen wieder dazu, daß man achtsamer ist und daran eher lernt - wie von mir oben beschrieben.

Lerning by doing ist absolut richtig.
Und ja, ich lerne für das nächste Mal, wenn ich weiß, welche Regeln dafür sorgen, das ein Bild harmonischer, dynamischer, kühler, wärmer wasauchimmer aussieht. Analog kann ich das auch rausfinden, digital sofort, weil ich die Resultate sofort habe und vergleichen kann.

Flüchtige Motive gehören absolut selten zu meinem Themengebiet,
ich bin eher der Stativfotograf. Aber gerade wenn ich flüchtige Dinge fotografiere, kann ich durch die Performance meiner Kamera den Augenblick eher einfangen als mit einer Analogen.
Ich habe mal Wakeboarder fotografiert, die Settings meiner Kamera waren klar (f2.8, Iso 100, 70-200mm), da war ich froh, das meine Kamera 3-5 Bilder / Sekunde schafft.
 
Am schnellsten und wirksamsten lernt man, wenn man die Folgen seines Tuns sofort erlebt, nach dem Motto: "Die Strafe (oder Belohnung) folgt auf dem Fuße." ;)

Früher haben auch erfahrene Fotografen deshalb zur Kontrolle gerne ein Polaroid gemacht, weil man eben nicht alle Dinge immer so einfach abschätzen kann. Heute ist diese Möglichkeit quasi in jeder Digitalkamera eingebaut. Ich empfinde das als äußerst nützlich, auch oder gerade nach 30 Jahren Analogerfahrung.
 
Ich würde nicht wieder zu analog zurück wollen - aber die Nikon F4E war defninitv die beste Kamera, die ich je hatte und zusammen mit dem 1.8/85mm und dem 2.8/180mm AF-Nikkor super für Sport, Action und Portrait. Schnell, zuverlässig und übersichtilich. Nur schwer ;-)
 
Da das alles hier langsam aber sicher wieder zu einer Unterhaltung über Fotografie als solches wird und mit digitaler Fotografie kaum etwas zu tun hat schieb ich euch in die Bar. ;)

ww
 
die Nikon F4E war defninitv die beste Kamera, die ich je hatte
:jaja: ... in s/w auf jeden Fall!

Aber jetzt dann mal, wo wir doch in der Bar sind: kann ich dann mal 2 Finger breit von dem Wasser des Lebens, am besten Ardbeg 10 years, haben? Danke!

In der Fotografie mit digitalen oder analogen Kameras sehe ich KEINEN Unterschied.

1. Motivauswahl
2. Ausschnittbestimmung/Komposition
3. Fokussierung
4. Belichtungsmessung und Einstellung von Zeit und Blende
5. Auslösen der Aufnahme

alles, was danach kommt, unterscheidet sich, zum Teil sogar, deutlich.
 
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