Analoge Fotografie – wie lange noch?

turner schrieb:
Hier noch ein Link zu einem Interview das meine Meinung ganz gut wiederspiegelt: Gisela Floto
Ein wenig Wehmut ja - Panikmache nein.
Na ja abwarten, wie lange hat die Analoge Fotografie gebraucht die Qualität zu erreichen, die sie heute hat? 30 Jahre? 50 Jahre? Gib der digitalen noch 5 Jahre und man wird keinen Qualitätsunterschied mehr erkennen können, in spätestens 10 Jahren wird man im digitalen auch deutlich höhere Qualität erreichen als im analogen. :cool:
 
Aber andererseits bin ich froh, dass die analoge Fotografie auch in diesem Forum langsam gesalbt wird. Noch nie war gutes analoges Equipment so billig wie heute.

Schleiche gerade um eine Mamiya RB 67 herum, Gehäuse für 150.-, Kassette für 50,- Euro/Stück, Objektive zwischen 110,- und 200,- Euro das Stück.
Unglaublich.

Und mich reizt dieses Angebot seltsamerweise immer noch mehr, als eine DSLR. Bin ich verrückt?

Lightspeed
 
Ich wollt nochmal was anderes einbringen!
Was ist schöner?
Mit dem beamer über den Labtop die Fotos anzusehen,
Oder schöne alte dias von mama´s und papa´s älteren Reisen über den Projektor anzusehen, ich würde auf jeden fall das *Klack* vermissen und auch den Staub der sich manchmal ein wenig auf den Dias absetzt!
 
hondo schrieb:
Mir stösst nur sauer auf, dass ein jeder mit einer digitalen SLR plus Plastik-Zoom sich zum Profi berufen fühlt und technische Dinge über den wahren Sinn einer Fotografie stellt. Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen.

Die Kamera ist nur ein Werkzeug... wir sind da durchaus einer Meinung, auch wenn ich erst seit 1980 fotografiere und meine Bilder nicht selbst entwickle :)

gruss vom Tom
 
Nun hat sich in diesem Thread doch wieder eine Diskussion analog vs digital entwickelt.
Das lag eigentlich nicht in meiner Absicht, als ich ihn erstellt habe, aber ich sehe mit Freude, wie gross die Anhängerschar der Analogfotografie immer noch ist.
In diesem Forum gibt es eine Menge Leute, die überlegen, mit welcher Technik sie ihre künstlerischen Ambitionen fotografisch verwirklichen können, und die auch durchaus die Vorteile digitaler Fotografie sehen.
Aber parallel auf hohem Niveau zu fotografieren, das können sich nur Profis leisten. Für die meisten heisst es, entweder hochwertige analoge oder hochwertige digitale Fotografie. (Die Digiknipse in der Tasche ist ja nicht gemeint.)
Und mit den Preisen für eine hochwertigen Digitalausrüstung im Kopf betrachtet man eine gebrauchte Mamiya MF-Kamera im Schaufenster, die nur einen Bruchteil dessen kostet, oder die eigene liebgewonnen Metallkamera doch wieder anders. Und fragt sich: Was können die digitalen, was die nicht können, und was ist mir das wert?

Und das sollte eigentlich der Sinn dieses Thread sein: Ein bißchen mehr Gefühl dafür zu bekommen, ob es sich für das, was man will, lohnt, weiterhin in analoges Gerät zu investieren.
Oder lieber umzusteigen...

Die Entscheidung muss natürlich jeder selbst treffen, aber im Lichte eines Interviews wie das von Gisela Floto lässt man sich nicht mehr so leicht von digitalen Daten und Untergangsprophezeiungen einschüchtern.

Ich für meinen Teil vertraue darauf, dass es weiterhin Filme meine alte Nikons und die gute Rollei geben wird – und Serviceleute, die sie bei Bedarf wieder instandsetzen können.

Erstmal vielen Dank für eure Beiträge – freut mich, dass da so ein schöner besonnener Diskussionsthread draus geworden ist, obwohl dieses Thema durchaus auch emotional besetzt ist...
 
hondo schrieb:
;)
Ich finde nur, dass diese Diskussion sehr wenig differenziert.

Mir stösst nur sauer auf, dass ein jeder mit einer digitalen SLR plus Plastik-Zoom sich zum Profi berufen fühlt und technische Dinge über den wahren Sinn einer Fotografie stellt. Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen.


Beim ersten Punkt dürftest Du durchaus recht haben, ist aber bei solchen "Massendiskussionen" wohl unvermeidlich.

Beim zweiten Punkt hätte ich allerdings eine kleine Anmerkung zu machen.

Jeder???

Das Wort "Profi" nötigt mir nicht grundsätzlich großen Respekt ab.
Ein Profi ist ja nur jemand, der mit Fotografie sein Geld verdient, der Begriff sagt aber rein garnichts über seine Qualitäten als Fotograf aus.

Mit rein künstlerischer Fotografie verdienen wohl die wenigsten "Profis" ihr Geld, die meisten sind reine Dienstleister, manche gute Handwerker, seltener Kunsthandwerker, noch seltener wirkliche Künstler.
Das Spektrum reicht von ganz banaler Pressefotografie bis zur klassischen Fotokunst.

Es gibt viele Amateure die mit einfachen Kameras und "Plastikzooms" interessantere Bilder zu Stande bringen als viele Profis mit ihrem Superequipment.
Vielleicht sind sie nicht immer technisch perfekt, dafür aber vom Inhalt her interessant.

Was aber ist wichtiger?
Das eigentliche Bild oder die Technik die dahinter steckt?

Insofern würde ich den obersten Satz auch auf Dich selbst beziehen, denn auch Du differenzierst nicht gerade sehr viel.
 
Krill schrieb:
Nun hat sich in diesem Thread doch wieder eine Diskussion analog vs digital entwickelt.
Das lag eigentlich nicht in meiner Absicht, als ich ihn erstellt habe, aber ich sehe mit Freude, wie gross die Anhängerschar der Analogfotografie immer noch ist.
In diesem Forum gibt es eine Menge Leute, die überlegen, mit welcher Technik sie ihre künstlerischen Ambitionen fotografisch verwirklichen können, und die auch durchaus die Vorteile digitaler Fotografie sehen.
Aber parallel auf hohem Niveau zu fotografieren, das können sich nur Profis leisten. Für die meisten heisst es, entweder hochwertige analoge oder hochwertige digitale Fotografie. (Die Digiknipse in der Tasche ist ja nicht gemeint.)
Und mit den Preisen für eine hochwertigen Digitalausrüstung im Kopf betrachtet man eine gebrauchte Mamiya MF-Kamera im Schaufenster, die nur einen Bruchteil dessen kostet, oder die eigene liebgewonnen Metallkamera doch wieder anders. Und fragt sich: Was können die digitalen, was die nicht können, und was ist mir das wert?

Und das sollte eigentlich der Sinn dieses Thread sein: Ein bißchen mehr Gefühl dafür zu bekommen, ob es sich für das, was man will, lohnt, weiterhin in analoges Gerät zu investieren.
Oder lieber umzusteigen...

Die Entscheidung muss natürlich jeder selbst treffen, aber im Lichte eines Interviews wie das von Gisela Floto lässt man sich nicht mehr so leicht von digitalen Daten und Untergangsprophezeiungen einschüchtern.

Ich für meinen Teil vertraue darauf, dass es weiterhin Filme meine alte Nikons und die gute Rollei geben wird – und Serviceleute, die sie bei Bedarf wieder instandsetzen können.

Erstmal vielen Dank für eure Beiträge – freut mich, dass da so ein schöner besonnener Diskussionsthread draus geworden ist, obwohl dieses Thema durchaus auch emotional besetzt ist...


Hallo Krill,

deine Gedanken kann ich komplett nachvollziehen, speziell was das Mittelformat angeht.
Die Kosten für einen Umstieg auf die Digitaltechnik sind da momentan wirklich noch sehr hoch, muß aber nicht so bleiben.

Ansonstern ein kluges und versöhnliches Schlußwort?
Wenn Du so fotografierst, wie Du schreibst, entstehen sicherlich auch interessante Bilder?
 
Lightspeed schrieb:
Schleiche gerade um eine Mamiya RB 67 herum, Gehäuse für 150.-, Kassette für 50,- Euro/Stück, Objektive zwischen 110,- und 200,- Euro das Stück.
Unglaublich.

Und mich reizt dieses Angebot seltsamerweise immer noch mehr, als eine DSLR. Bin ich verrückt?

Lightspeed


Halt Dich ran, sonst schnapp ich sie Dir vor der Nase weg.
Und das, obwohl ich auch eine DSLR habe.

Wer sagt, man kann nur eine lieben?
 
Krill schrieb:
Aber parallel auf hohem Niveau zu fotografieren, das können sich nur Profis leisten. Für die meisten heisst es, entweder hochwertige analoge oder hochwertige digitale Fotografie.

Wenn man bei den verwendeten Objektiven ein wenig auf Kompatibilität achtet muß das nicht sein. Dann kann man zumindest in einem System für wenig Mehrkosten ein und realisieren. Im Moment werden wirklich gute analoge Kameras in ordentlichem Zustand für kleines Geld gehandelt.
 
Hallo Tomric,

bei KB ist das zwar richtig, beim Mittelformat aber leider noch nicht.

Sind doch gerade die MF Liebhaber, die sich deshalb den Kopf zerbrechen.
Ein MF-Digital Back ist noch immer sauteuer.
 
Hallo Krill,
um noch einmal auf das Ursprungsthema zurückzukommen.

Meiner Ansicht nach kann niemand zuverlässig die weitere Entwicklung des analogen Sektors abschätzen.

Deshalb mein Rat: Wenn Du weiter in deine analoge MF-Ausrüstung investierst, mach es so, das Du Dir die Möglichkeit eines Digital-Backs oder Bodys offenhältst, ohne die gesamte Ausrüstung austauschen zu müssen.

Dann kannst Du jederzeit relativ kostengünstig switchen, wenn Dir Preis und Technik zusagen.
Hab ich auch so gemacht, nur eine Nummer kleiner.
 
Bramix schrieb:
Beim ersten Punkt dürftest Du durchaus recht haben, ist aber bei solchen "Massendiskussionen" wohl unvermeidlich.

Beim zweiten Punkt hätte ich allerdings eine kleine Anmerkung zu machen.

Jeder???

Das Wort "Profi" nötigt mir nicht grundsätzlich großen Respekt ab.
Ein Profi ist ja nur jemand, der mit Fotografie sein Geld verdient, der Begriff sagt aber rein garnichts über seine Qualitäten als Fotograf aus.

Mit rein künstlerischer Fotografie verdienen wohl die wenigsten "Profis" ihr Geld, die meisten sind reine Dienstleister, manche gute Handwerker, seltener Kunsthandwerker, noch seltener wirkliche Künstler.
Das Spektrum reicht von ganz banaler Pressefotografie bis zur klassischen Fotokunst.

Es gibt viele Amateure die mit einfachen Kameras und "Plastikzooms" interessantere Bilder zu Stande bringen als viele Profis mit ihrem Superequipment.
Vielleicht sind sie nicht immer technisch perfekt, dafür aber vom Inhalt her interessant.

Was aber ist wichtiger?
Das eigentliche Bild oder die Technik die dahinter steckt?

Insofern würde ich den obersten Satz auch auf Dich selbst beziehen, denn auch Du differenzierst nicht gerade sehr viel.

Warum sollte ich differenzieren. Machst Du das? Du schreibst Dir die Seele vom Leib nach Deinem Gusto. Machst Dir Zitate passend, drehst die Worte in Deinen Wind. Was solls, bist auch nur ein Mensch.

Bramix, ich preise den Herrn und freue mich, durch Deine Bemerkungen meinen Tag gerettet zu haben. Solange man glaubt, kann noch nichts verloren sein. Ich glaube, dass jeder für sich glücklich sein soll, egal ob mit Digitalknipse am Mac oder analogen Schnickschnack, auch wenn dieser keine Möglichkeit besitzt, zukunftsglaubend irgendwann ein digitales Rückteil dranbauen zu können.


So wie Du hier die Postings nach Deinem Gusto in Dein Weltbild drehst, ist jedwede weitere Diskussion sinnlos. Träume weiter und glaube daran. Mag Deine Rhetorik noch so geschliffen sein, das Rechthabenwollen schaut überall hervor, aber da nehme ich mich nicht aus.

Muss jetzt aber wieder zurück in mein analoges Labor, habe in drei Wochen eine Ausstellung.

Möge die digitale Schärfe mit Euch sein. (sic!)
 
tomric: Dann kann man zumindest in einem System für wenig Mehrkosten ein (analog) und (digital) realisieren.

Ja, das stimmt weitgehend für Menschen, die eher mit normalen und langen Brennweiten arbeiten. Ich bin aber meist im Weitwinkelbereich zwischen 20 und 35 mm (KB), am meisten mit einem Shift-Objektiv.

Zu Bramix: Digi-Rückteile werden sich auch in absehbarer Zeit für mich nicht lohnen. Die gefertigte Stückzahl ist viel zu gering, als dass nicht Heerscharen von Hobbyfotografen sehnsüchtig auf auf die Reste warten, die von den Profitischen fallen (und dann meist ziemlich abgenuddelt sein dürften). Ich sehe schon die Mondpreis bei eBay.
Und warum?
Wenn ich für meine Arbeit auf die Schnelle was Digitales brauche, nehme ich die gute Knipse meiner Frau oder geh zu meinem Profi-Freund, der eine grosse Nikon hat. Ansonsten muss ich mit der Fotografie kein Geld verdienen und kann mir Zeit lassen.
Nein, ich bin glücklich mit meiner analogen Ausrüstung und meinem guten Filmscanner. Solange es KB- und Rollfilme gibt, werde ich bei denen bleiben.
 
Witziges Zitat aus Time Life "Die Fotografie"

"Die Erfindung der Photografie erschütterte die ganze Kunstwelt des 19. Jahrhunderts.
Maler schwankten, ob sie Nachrufe auf ihre eigene Kunst verfassen oder die Kamera zu einem Spielzeug abwerten sollten, dessen Bedienung weder Intelligenz noch Geschicklichkeit erforderte.
Die neue Art Bilder zu produzieren, war in der Tat so revolutionär, daß zunächst niemand wußte, wie sie am nutzbringendsten angewendet werden sollte.
Unbezweifelbar war nur, das die Kamera Bilder hervorbrachte."

Dies als kleinen amüsanten Nachtrag zur Debatte um Analog und Digital.

"Es gibt nichts Neues unter der Sonne"
 
@Bramix: Hehe, aber man kann heute immer noch Farbe und Pinsel kaufen ;) Ich hoffe dass das mit analogem Filmmaterial auch in Zukunft so bleibt. Ansonsten kauf ich mir halt schweren Herzens die digitale Rückwand voneyelike...
 
Natürlich!

Es ging auch nur um die Ähnlichkeit der Argumentation.
Ist es nicht komisch, wie sich alles wiederholt?
 
Die Einführung der digitalen Technik mit der Erfindung der Fotografie generell zu vergleichen, wie dies Bramix tut, wäre denn doch etwas zu viel der Ehre.

Denn die Fotografie hat tatsächlich in der Kunst eine Revolution ausgelöst.
Bis dahin lebten viele MalerInnen und Werkstätten von Auftragsarbeiten: Vornehmlich Porträts und Genres, aber auch Häuser und Stadtansichten, sogar Pferde und Hunde – also dokumentarische Konservierungen für die Nachwelt.
Die Fotografie hat das alles wesentlich billiger und schneller gemacht, nur noch wenige Spezialisten können seitdem von derlei Auftragsarbeiten leben.

Die Malerei hat den dokumentarischen Boden daraufhin weitgehend der Fotografie überlassen und sich frei in alle möglichen Richtungen entfaltet, bis sie schließlich in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts für tot erklärt wurde – etwas voreilig, wie man weiss.

Von einer Wiederholung kann man bei dem jetzigen stand der Fotografie insofern nicht sprechen. Denn ob auf digitalem oder auf analogem Wege: Letztlich wird dasselbe Endergebnis produziert. Wir streiten uns ja nur darum, was schneller, technisch besser und billiger geht.

Ein besserer Vergleich zum Thema analog vs. digital wäre in der Malerei z.B. die Frage, ob man für ein bestimmtes Motiv lieber zu Ölfarben oder zu Acrylfarben greift.
Ölfarben bieten die grössere Vielfalt an Tönen, grössere Brillanz und weitaus mehr technische Möglichkeiten.
Acrylfarben trocknen sofort und haften auf allen Untergründen, Fehler können auf der Stelle korrigiert werden.
Für Ölfarben braucht man allerdings auch deutlich mehr handwerkliches Wissen und Erfahrung. Wer die nicht hat, arbeitet deshalb lieber mit Acryl, zumal dann, wenn er unter Termindruck steht (wie Illustratoren).
 
Hallo Krill,

es ging auch nicht um einen Vergleich, sondern um die Art der Argumentation.
Hatte ich oben schon mal erwähnt.

Sie kam mir im Zusammenhang mit Analog vs. Digital seltsam vertraut vor.
Ersetz doch einfach mal Maler durch Analogfotografen und Kamera durch Digitalkamera, dann wirds deutlicher.

Übrigens Gratualation zum 1000 sten.
 
Analog vs. Digital

Interessante Links die Du da hast. Besonders Michaels Canon 1D vs. Pentax 6x7 Test ist eigentlich total aufschlußreich.
 
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