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Aber ein Satz in deinem Posting irritiert mich noch:
"Die Tatsache, das Li-Ionen-Akkus eben genauso und nicht anders geladen werden dürfen ist auch der Grund, warum man als Privatperson keine einzelnen Zellen kaufen kann."
Ich kann doch ein Li-Ionen-Akku kaufen, den in mein MacBook packen und dann ganz normal aufladen. Wo ist da das Problem?
Und noch etwas: Apple bietet in seinem Store die Dinger hier an.
Wiederaufladbare Batterie - 13" MacBook (White)
Das sind jetzt aber Li-Polymer-Batterien. Wo ist da der große Unterschied?
Ok, da habe ich mich scheinbar unklar ausgedrückt. Selbstverständlich kann man Akkus nachkaufen, aber jeder Notebook-Akku besteht aus mehreren Zellen und der Ladeelektronik (eben der "Buchführungseinrichtung"
). Eine einzelne Zelle, quasi Vergleichbar mit einer einzelnen Mignon-Batterie bekommst du meines Wissens nach in Deutschland nicht mehr als Privatperson. Die Gefahr wäre zu groß, dass Leute das Ding einfach mal auf gut Glück an irgendein x-beliebiges Netzteil hängen und keine Ladeelektronik auf die Einhaltung der Grenzwerte in bezug auf Spannung und Strom achtet. Jedes käufliche Li-Ion-Pack beeinhaltet immer mindestens diese Schutzeinrichtungen (und meist auch mehrere Zellen). Eine Li-Ion-Zelle hat eine Klemmenspannung (chemischer: Elektromotorische Kraft) von ca. 3,6 V. Viele Handy-Akkus bringen genau diese Spannung, bestehen also nur als einer Zelle und der Elektronik. Mein Thinkpad-Akkus hat 10,8 V (keine Ahnung, wie das bei MacBooks(Pro) aussieht, der besteht aus zwei parallel geschalteten Serien von je drei Zellen 3 * 3,6 V = 10,8 V), insgesamt also sechs Stück. Oft ist es so, dass nur eine davon wirklich kaputt ist (quasi das schwächste Glied in der Kette) und man den Akku recht einfach und kostengünstig durch Austausch dieser einen Zelle reparieren könnte...aber wie gesagt: Ist nicht zu bekommen. Genau das machen professionelle Akkureperaturanbieter sehr erfolgreich und preisgünstig, eben weil sie an die Zellen herankommen... Meines Wissens gab es sowas auch mal bei Conrad zu kaufen, aber scheinbar darf das jetzt nicht mehr sein...
Wenn ein geringes Ungleichgewicht in der Qualität der (in meinem Fall sechs) Zellen vorliegt, dann wird die schlechteste Zelle zuerst leer sein (und damit in einen ungünstigen Betriebszustand geraten, s.o., unter Umständen sogar bis zur Umpolung ---> tot) und aufgrund der geringeren Kapazität auch zuerst wieder voll sein (und ebenfalls in einen ungünstigeren Betriebszustand geraten) und daher immer schlechter werden. Das ist das große Problem: Ausgerechnet die schlechteste Zelle wird alleine aufgrund der elektrischen Gegebenheiten am meisten belastet...dass das gerade nicht gesund ist, kann man sich ja denken. Ich kann mir schon vorstellen, dass da heute elektronisch gegengesteuert wird und die Zellen eines Packs unabhängiger voneinander geladen werden können, aber das Grundproblem bleibt. Daher gehen die Dinger ja dann auch recht plötzlich kaputt: Wenn einmal eine Zelle Schwäche zeigt, dann geben ihr die verbleibenden unter Umständen durch Umpolung noch einen drauf und damit den Rest. So schaukelt sich das dann auf... Daher werden sicherlich auch die Zellen sehr sorgfältig selektiert, damit möglichst ähnliche zusammen in ein Akkupack geschaltet werden (Produktionsschwankungen gibt es ja wohl immer...). Das könnte mit ein Grund dafür sein, warum Notebook-Akkus ziemlich teuer sind...
@Killabee24: Der festgestellte stärkere Abfall sollte eben eigentlich nicht an der Kapazitätsanzeige sichtbar sein. Die Spannung verhält sich so, aber da die Spannung bei Li-Ion-Akkus ja eigentlich sowieso nicht proportional der Restlaufzeit, müsste die Elektronik das eigentlich ausbügeln. Das klingt jetzt für mich eher nach "lange nicht kalibriert"
. Wenn du den Elektronik vor Monaten das letzte mal kalibriert hast und damals 5 Ah reingingen, dann würde die die Elektronik ausrechen, dass nach 4 verbrauchten Ah noch 20% der Energie da wäre. Wenn nun der Akku schlechter geworden ist (normale Alterung halt) und zum Beispiel nur noch 4,5 Ah bringt, dann bist du nach 4 verbrauchten Ah näher am Ende, als die Elektronik denkt. Wenn ihr das dann irgendwann mal auffällt ("Hoppla, da stimmt was nicht
" eben weil die Spannung zu diesem Zeitpunkt schon niedriger ist, als sie, auch unter Berücksichtigung des stärkeren Abfalls am Ende, sein durfte), dann korrigiert die Elektronik die angezeigt Restlaufzeit natürlich. Daher dann möglicherweise ein relativ plötzlicher Abfall der angezeigten Restlaufzeit. Aber wer weiß, was die Elektronik da wirklich ausrichten kann, vielleicht ist es tatsächlich die gegen Ende stark abfallende Spannung...aber ich dachte eigentlich, dass das in die Berechnung als bekannt eingeht. Aber wie gesagt: Bin da absolut kein Experte und reime mir aufgrund begründeter Annahmen ein paar Dinge zusammen. Bis jetzt hat es bei mir aber meist gepasst
Auf deinem Screenshot sehe ich nur Kapazitäten angegeben (also das, was die Ladeelektronik für "voll" hält). Spannungen tauchen da keine auf... Ich weiß auch nicht, wie genau die Elektronik da tatsächlich Buch führt, geringe Schwankungen können einfach im Bereich der Meßgenauigkeit liegen. Auch Umgebungsbedingungen wie Temperatur können da eine Rolle spielen. Wichtig ist, dass man sich da nicht wegen jedem lächerlichen mA verrückt macht. Ich stimme dir auch zu, dann man seinen Akku einfach so nutzen soll, wie man ihn braucht (dafür ist er da und auch schließlich bereits bezahlt worden). Das wollte ich gegen Ende meines Postings auch ausdrücken... Aber wenn man die Möglichkeit hat (Wochenende, Urlaub, bereits geplanter Dauer-Netzbetrieb etc.), dann kann man ja ein wenig drauf achten. Ich gebe aber zu, dass einem Apple wegen der Heruntertaktung da ein gewaltiges Bein stellt. Bei meinem Thinkpad ist das zumindest unter Linux nicht der Fall. Ich kann auch die Grenzen der Ladeelektronik relativ frei einstellen, so zum Beispiel dass der Akku bei Netzbetrieb nicht immer bis auf 100% geladen wird, sondern z.B. nur bis 80. Oder das nicht ab 95% nachgeladen wird, sondern z.B. erst ab 60. So kann ich zum Beispiel meinen Akku ständig zwischen 60 und 80% Ladezustand halten, obwohl er ständig im Book steckt (warm wird er natürlich trotzdem
). Wenn ich dann weiß, dass ich ihn in ein paar Stunden benötige, dann schalte ich die obere Ladegrenze auf 100% und er macht mir das Ding voll.. Scheinbar bietet Apple oder Mac OS X diese Möglichkeit nicht an.
Schönen Abend noch zusammen!
KillerGurke
Edit: @chico: Könnt ihr von mir aus gerne machen, aber ich will nochmals betonen, dass meine Aussagen auf einer Kombination von Erfahrung mit meinen bisherigen Akkus und ein wenig chemischem Verständnis beruhen. Es kann aber gut sein, dass neben den Dingen, die ich veruscht habe zu berücksichtigen, noch andere Phänomene im inneren eines Akkus gibt, die das alles ad absurdum führen. Für mich passt es, ich finde es logisch und es widerspricht zumindest nicht den Informationen, die ich bis jetzt in der Fachliteratur gelesen habe. Wen es interessiert, u.a: Linden, Reddy, Handbook of Batteries, Verlag müsste ich raussuchen...