Adobe stellt die Creative Suite ein

Ich denke man sollte die Betrachtungsweise von Adobes Mietmodell von der CC als einzelnes trennen.

Man sollte eher generell fragen: Was bedeutet es ALLGEMEIN, wenn ich Werkzeug leihe, leihen muß?

Denn das ist ja eigentlich die Grundfrage, völlig abgelöst von Beispielen.

Ich gehe mal davon aus, dass hier die meisten Foristen selbstständig sind. Sie sind Kleinkapitalisten in einer kapitalistischen Grundordnung. Richtig?

Mich, als Ossi, haben die ja nun durch den "Staatsbürgerkunde" Unterricht getrieben und eine beliebte Frage war da: Was ist der Unterschied zwischen einem Kapitalisten und dem Proleten? Was sind die Grundmerkmale?

Der Kapitalist ist Eigentümer an den Produktionsmitteln (Fabriken, Werkzeuge usw.)
Der Prolet hat nur seine schiere Arbeitskraft zu verkaufen.

Wenn ich aber als Grafiker meines Grundwerkzeuges beraubt werde, mich in eine Abhängigkeit begebe, verliere ich den Status des Kapitalisten.
Ich bin dann eigentlich nur noch ein Prolet wie Kalle Müller der jeden Tag im Lager den Gabelstapler fährt.

Was ich damit sagen möchte ist, dass Adobe als Monopolist seine Macht ausnutzt und dann jederzeit weiter ausnutzen kann. Es sollte hier in der Diskussion also nicht darum gehen ob ich vom Mietmodell ein Vorteil habe oder nicht, sondern um das Große und Ganze zu erkennnen: Gefahr liegt in der Luft!

Und um die DDR-Philosophie von Karl Marx noch mit einem Kalauer abzurunden ....

Frage Lehrer:
Was ist der Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus?

Antwort Schüler:
Kapitalismus, das ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen.
Kommunismus, ja, ähh, da ist es genau umgekehrt ...
 
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Ich kann es hier nicht ausprobieren, aber ich bau mir mal hier in der Arbeit eine CS 5.5 und exportiere sie als .idml und sende sie heim (wo ich CS 3 habe). Mal schauen, ob das geht.

Moin,
och nö - spar' Dir die Mühe. Genau da war die Sollbruchstelle. Auf CS3 zurück ging es mit dem ".inx-Format". Die höheren Versionen von InDesign verwenden dafür das .idml-Format.
Ein "Zurücksichern" in eine Version älter ist also genau genommen nicht der Fall. Bekomme ich ein InDesign-CC-Dokument, dann öffnet mir die freundliche Kollegin dieses in CC, exportiert ein .idml, welches ich in CS6 öffnen und weiterverarbeiten kann. Insofern ist das ein "Exportieren" in das Austauschformat.

Gruß
Günther
 
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Wenn ich aber als Grafiker meines Grundwerkzeuges beraubt werde, mich in eine Abhängigkeit begebe, verliere ich den Status des Kapitalisten.
Ich bin dann eigentlich nur noch ein Prolet wie Kalle Müller der jeden Tag im Lager den Gabelstapler fährt.

Wenn ich in dem Bereich nach meinen politischen Grundüberzeugungen handeln würde,
dürfte ich heutzutage nicht mal an einem Apple-Computer sitzen.

@ MmeBezier
Ich habe nicht mal ein Handy. Aber dafür ein Auto aus dem Jahre 1991 ohne jegliche Elektronik.
 
Moin,
och nö - spar' Dir die Mühe. Genau da war die Sollbruchstelle. Auf CS3 zurück ging es mit dem ".inx-Format". Die höheren Versionen von InDesign verwenden dafür das .idml-Format.
Ein "Zurücksichern" in eine Version älter ist also genau genommen nicht der Fall. Bekomme ich ein InDesign-CC-Dokument, dann öffnet mir die freundliche Kollegin dieses in CC, exportiert ein .idml, welches ich in CS6 öffnen und weiterverarbeiten kann. Insofern ist das ein "Exportieren" in das Austauschformat.

Gruß
Günther

Danke, dann hatte ich doch Recht mit dem .inx.

Aber von Indesign CC kann man maximal zu CS 6 zurück, oder?
Veritas meinte bis CS4.
 
Bei Rechnern besteht aber keine Applepflicht. Zur CC steht als alternative eigentlich nur Corel, was für viele keine Alternative da stellen wird (alleine schon das Datenformat)

Aber gerade das nennen von Beispielen wollte ich vermeiden, weil das den Blick tunnelt. Ich wollte die Adobe-Miet-Problematik auf eine Grundsatzfrage herunterbrechen.
Ist das anmieten von Haupt-Werkzeug für den selbstständigen Grafiker gut oder schlecht?
 
... oder um das Problem etwas volkstümlicher auszudrücken:

"Eigener Herd ist Goldes wert!"
 
Schlecht.
Wie lange würde sich ein anderer Handwerksberuf/Firma halten können, wenn er seine Haupt-Werkzeuge mieten müsste, also z. B. Schraubendreher, Zangen, Spannungsmessgerät, Pinsel, Messer, Kochtopf, Backblech + Ofen usw. (sucht Euch den geeigneten Handwerksberuf und all sein Hauptwerkzeug dazu aus)?
 
Aber von Indesign CC kann man maximal zu CS 6 zurück, oder?
Veritas meinte bis CS4.

Moin,
nun, theoretisch hat Veritas Recht.
Die CC schreibt ein .idml. Dieses Dokument kannst Du mit CS5.5, CS5 und CS4 öffnen. Ich habe selbst noch kein .idml, das die CC erzeugte, mit CS4 geöffnet. Da müsste ich nachschauen, ob ich ein solches finde, damit ich es auch "in der Praxis" bestätigen kann.

Gruß
Günther
 
Achso, stimmt... das war .xml

Na hoffentlich lässt sich ein CC Dokument auch in 10 Jahren noch mit .idml
runtersichern für CS5 oder CS6 :)

… so schauts aus:
Bildschirmfoto 2014-11-19 um 11.08.13.png
 
Bei Rechnern besteht aber keine Applepflicht. Zur CC steht als alternative eigentlich nur Corel, was für viele keine Alternative da stellen wird (alleine schon das Datenformat)

Zu LR gibt es noch Aftershot, Capture One Pro etc.
Premiere/ AE: -> Avid, Blackmagic
Illustrator: Inkscape, Corel
InDesign: QuarkXPress, Viveza, Scribus, Affinity Designer

Wer auf keine Zusammenarbeit mit offenen Daten angewiesen ist, kann frei wählen.
 
Bei Rechnern besteht aber keine Applepflicht. Zur CC steht als alternative eigentlich nur Corel, was für viele keine Alternative da stellen wird (alleine schon das Datenformat)

Aber gerade das nennen von Beispielen wollte ich vermeiden, weil das den Blick tunnelt. Ich wollte die Adobe-Miet-Problematik auf eine Grundsatzfrage herunterbrechen.
Ist das anmieten von Haupt-Werkzeug für den selbstständigen Grafiker gut oder schlecht?

Ich sagte schon, … aber auf andere Art (falls wieder einer kommt, das Geld muß erst verdient werden), das kann ich problemlos sofort von der Steuer absetzen.
DIESE, meine Steuer, muss ich sowieso zahlen. Auch ohne Abo.

I sähet dass ned schwääbisch, i säähet des alls ehr als Steurrvortil.
 
Ja, gerade im Moment bearbeite ich auch eine .idml Datei, die in CC erstellt worden ist.

Ich frag mich halt, wie lang das noch geht. Ein paar Jahre noch?


Edit: @veritas: Ja, ich bin auf den Austausch offener Daten angewiesen. Deshalb werde
ich über kurz oder lang nicht um das Abo herumkommen. Mal sehen. Ein paar Jahre
kann ich es noch rausschieben. :)
 
... Ich wollte die Adobe-Miet-Problematik auf eine Grundsatzfrage herunterbrechen.
Ist das anmieten von Haupt-Werkzeug für den selbstständigen Grafiker gut oder schlecht?
Ich würde sogar behaupten, dass die Monopolstellung von Adobe kartellrechtlich bedenklich ist und politisch, marktregulierend eingegriffen werden müsste.
Denn diesen Status hat Adobe ganz bewusst angesteuert, Konkurenz ausgeschaltet und fast freie Bahn für das Abo-Modell.
Es muss ein Urteil her das da lautet: Abo-Modell ja und zusätzlich zur freien Entscheidung das Kaufmodell!
Jeder kann dann für sich entscheiden was er nutzen möchte – wäre das nicht fair?
 
Lieber MDmac64!

DAS mit der Monopolstellung, werde ich ADOBE mein Lebtag ANKREIDEN.
Der Aufkauf von Marcormedia war IMHO die bisher aller grösste Sauerei, die es in der Wirtschaft jemals gegeben hat.
Kriminell
, wie die das geschafft haben, vorbei an den US-Kartellbehörde. Zumal es damals keinen Mitbewerber mehr gab.
Ist leider ziemlich unbeachtet geblieben, bzw untergegangen.
 
Zu LR gibt es noch Aftershot, Capture One Pro etc.
Premiere/ AE: -> Avid, Blackmagic
Illustrator: Inkscape, Corel
InDesign: QuarkXPress, Viveza, Scribus, Affinity Designer

Wer auf keine Zusammenarbeit mit offenen Daten angewiesen ist, kann frei wählen.

Affinity Designer ist kein Layout-Programm sondern vergleichbar mit AI oder FH.
Aber Serif arbeitet an einem Layout-Programm.

Scribus ist schaize zu installieren.

Im Moment teste ich daheim - wenn ich Zeit habe - Viva-Designer und Tango, die beide ihre Stärken und Schwächen haben und eher ein Mischung aus QXP und einem einfachen ID sind.

Ehrlich gesagt wäre für mich eine neues Layout-Programm das wichtigste!

Nachtrag: viele neue Programme haben als Schwäche den PDF-Export. Siehe Beitrag https://www.macuser.de/forum/thema/...and-Co/page6?p=8400321&viewfull=1#post8400321
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Monopol sehe ich nur bei Photoshop und evtl. Illustrator. Für alles andere gibt es Alternativen. Würde man die aber einzeln kaufen, würdet ihr euch Adobes Preise zurückwünschen.
 
Das wäre fair und mein Wunsch. Bei Corel geht das ja auch so.

Aber gerade weil es das Kaufmodell NICHT gibt sehe ich hier von Adobe eine Ausnutzung der Marktstellung. Das ist ganz klar so gewollt, da steht ein Plan dahinter.

Der freie Grafiker ist "Schütze Arsch im letztem Glied" und hat eben keine Lobby.

Wir diskutieren hier schon über 106 Seiten und drehen uns im Kreis, tief im Innersten wissen wir doch wie die Sache ausgehen wird: MacEnroe muss sich irgendwann dem Mietmodell ergeben. :(

Grafiker haben keine Lobby ...
 
Das Monopol sehe ich nur bei Photoshop und evtl. Illustrator. Für alles andere gibt es Alternativen. Würde man die aber einzeln kaufen, würdet ihr euch Adobes Preise zurückwünschen.
Der "Adobe-Standard" ist aber weltweit in der grafischen Industrie marktbeherrschend. Wenige wagen den inkompatibelen Ausbruch. Das wird mit dem Abo-Modell ausgenutzt.
Darum MUSS hier politisch eingegriffen werden.
 
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@Veritas

Es geht doch gar nicht um Preise. Für mich selbst persönlich hat das Mietmodell nur Vorteile, eben weil es nicht mein Hauptwerkzeug ist. (CorelUser)
Es geht um die grundsätzliche Möglichkeit die FREIHEIT zu haben sein Werkzeug auch zu besitzen. Die WAHL zu haben zwischen Miete und Kauf, jedem nach seiner Fasson.

Es ist durchaus möglich, dass sich 99% für das Mietmodell entscheiden. Aber zu WISSEN, dass man sein Werkzeug im Zweifel auch BESITZEN* kann beruhigt doch ungemein.


* den ganzen rechtlichen Quatsch, dass man ja nur eine Nutzungslizenz an einer Software erwirbt und somit gar nicht in den Besitz kommt, übergehe ich mal
 
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