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Granny Schmitz
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Aktuell ist nirgendwo groß was los und wenn die Rüstung keine Aufträge bekommt........
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Und für Realisten: Seit mindestens 2 Jahren war Syrien der Brutplatz für Islamische Extremisten aller Couleur. Die USA, Saudi-Arabien, Katar und türkischen Eigenintressen wollen um jeden Preis den schiitischen Halbmond (Iran, Irak, Syrien und Libanon) verhindern.
Der Gipfel der Verballhornung ist die Schuldzuweisung vom ARD-Brennpunkt und der FAZ an Assad. In der FAZ wird er noch der Kumpanei mit seinem Feind bezichtigt.
Dass sich die Situation in Syrien so zuspitzte ist unzweifelhaft auch die Schuld von Mächten, die oben in deinem Beitrag "für Realisten" weggelassen wurden. Warum?
So wie Russland, und auch China, Assad um jeden Preis stützen wollten, könnte man ebenso antworten, wobei natürlich das "um jeden Preis" so gut wie immer eine sprachliche Verzerrung und Übertreibung ist. So kann man auch festhalten, dass das Vorgehen Russlands und Chinas ebenso den Islamisten gerade den Raum gegeben haben und (zusätzlich) auch andere auf den Plan riefen oder bestärkten, diese zu unterstützen, gegen Assad, der von Russland gestützt wurde und gestützt wird.
Ich finde es doch immer wieder erstaunlich, wie schnell Urteile, ja mitunter nicht zu Unrecht, über die Aktionen der einen gefällt werden, währen offensichtliches Handeln anderer schlicht ignoriert wird, oder zumindest nicht thematisiert.
Dass sich die Situation in Syrien so zuspitzte ist unzweifelhaft auch die Schuld von Mächten, die oben in deinem Beitrag "für Realisten" weggelassen wurden. Warum?
Das Pentagon begründete die Verlegung mit zusätzlicher Flexibilität, "sollten militärische Optionen nötig werden, um das Leben von Amerikanern, Bürgern und Interessen im Irak zu schützen".
Man kann sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, das Assad, Russland und China die Islamisten hervorgebracht haben, da es ohne Assad keine Islamisten gegeben hätte. Denn ohne Rotkäppchen hätte es schließlich auch nicht den bösen Wolf gegeben ...
Und das nicht nur über Bande, sondern auch ganz direkt: Assad wäre ohne direkte militärische Unterstützung der schiitischen Hisbollah schon lange nicht mehr auf seinem Thron. Erst deren Eingreifen in die syrischen Kämpfe hat die Wende für den bedrängten Diktator gebracht. Und die Hisbollah könnte man mit demselben Recht als Islamisten bezeichnen wie sunnitische Terroristen.Ohne den Wahrheitsgehalt zu untersuchen, ist es Fakt, dass sich nahöstliche Diktatoren stets auch der Islamisten bedienten, um ihre eigene Herrschaft zu rechtfertigen und als kleineres Übel darzustellen.
… Einmal ernsthaft, ohne Assoziationen eines Assads mit Rotkäppchen: Sicher wirst du die Überlegung nachvollziehen können, dass das Nichteingreifen und das Fehlen eines gemeinsamen, geschlossenen Vorgehens der Weltgemeinschaft, gerne mit Russland oder China als "Korrektiv" gegenüber anderen Interessen, gerade auch zu der Situation geführt hat, dass die Islamisten die "Leere" schnell füllten, und selbst aus Ländern wie Deutschland und aus vielen anderen in Europa und im Nahen Osten Islamisten nach Syrien zogen, zusammen mit der Unterstützung aus dem arabischen Raum, um gegen Assad vorzugehen, der unbehelligt von der politischen Weltgemeinschaft, geschützt durch Russland und China, die Islamisten zur "Rettung" eilen lies, die, je mehr die gemäßigtere Syrische Opposition an Boden verlor, an Boden gewann.
…
Von einem neuen Kalifat träumend, vom Heldentod, bestärkt durch ihre menschenfeindliche und antimoderne Ideologie, von nicht wenigen unterstützt, gehen diese gegen Assad vor, und so haben die verschiedenen Seiten jeweils ihre Stellvertreter. Also, wer die USA nennt, wer Katar und Saudi-Arabien nennt, den Iran, der darf nicht hier stoppen, sondern weitere Namen müssen fallen, gerade wenn es um Assad geht. Und weitere Interessen im Nahen Osten - und wer Katar nennt, wird den Zwist Katar gegen Russland und Russland gegen Katar ebenso kennen. Und die Interessen, die Katar auch gefährdet - Interessen Russlands.
Ganz genau!
Der "schiitische Korridor” vom Iran bis hin zu Syrien, steht steht dabei dem zweiten, von den Amerikanern gepflegten Machtzentrum der Region - den Golfmonarchien - wie ein Knochen quer im Halse.
Durch Syrien, Irak und Iran sind sie vom für sie lebenswichtigen europäischen Markt abgeschnitten und bislang auf riskantere Logistik (Flüssiggasfrachter, Straße von Hormuz) angewiesen ...
Absolut, das religiöse Dilemma führt zu einer eigenartigen Konstellation: die Türkei, Katar und Saudi-Arabien werden faktisch zu Alliierten Israels in dessen Kriegslust gegen den Iran ...
Denn das sind in deren Augen keine "Brüder" - höchstens "Stiefbrüder" die keiner Leiden kann.
Davon profitieren wiederum vor allem die USA, denen das Mullah Regime im Iran ein großer Dorn im Auge ist, da die Mullahs sich nicht rumschubsen lassen.
Stimmt, ich sehe vor allem Saudi-Arabien als Hauptakteur.
Saudi Arabien steht de facto vor dem Zerfall, mit dem Taschenrechner kaum noch zu beziffernde konkurrierende Herrschaftslinien stehen sich unversöhnlich gegenüber.
Militär, Polizei und Geheimdienst befinden sich in den Händen von jeweils konkurrierenden Gruppierungen.
Hier entwickelt sich das nächste große Pulverfass - daher vermutlich auch die Eile mit der Israel versucht gegenüber dem Iran Fakten zu schaffen, bevor es zu großen Knall kommt ...
Syrien wurde von Allah auf dem Transportweg des Erdgases nach Europa geschaffen, allein dadurch ist es im gegenwärtigen Krieg zu einer Opferrolle verdammt.
Jetzt kann man sich natürlich ausrechnen, wen Russland und China, die beide sehr an einer baldigen Verschiebung der Machtverhältnise in Richtung Asien interessiert sind, unterstützt.Die ehemals hohen ethisch-moralischen Ansprüche als Führungsrolle aufzutreten, sind in den letzten Jahrzehnten, von "billigen" Ökonomischen Erwägungen kontakariert worden.
Egal ob Hinterhof-Politik, Asien-Politik oder Nahost-Politik.
Zumindest die Konfrontation im Nahen Osten wird bis zu dem Moment andauern, an dem eines der drei sich aufbauenden Projekte eindeutig dominieren wird.
Das Projekt eines "neuen osmanischen Reiches" - von Erdogan betrieben.
Das eines "persischen Reiches" - vom Iran betrieben.
Sowie das Projekt eines "wahhabitischen Kalifats" - von den Golfstaaten betrieben.
Die USA sehen ihre Ökonomischen Interessen am besten von den Golfstaaten garantiert, dem gegenüber untersützen China & Russland eher die Achse Syrien - Iran - quasi als strategisches "Ausgleichsgewicht".
Erdogan hat die weltliche Türkei quasi Abgewickelt, die Militärs entmachtet und versucht seine Einflussphäre ständig zu erweitern.
Zu Anfang des "Arabischen Frühlings" sah man praktisch überall türkische Fahnen prominent ins Bild geschwenkt, daher der Bruch mit Israel und nun Assad - um sich als "Freund der Araber" zu gebärden.
Wie alle Politker unterliegt auch Erdogan der Versuchung zu glauben die aktuelle Lage unter Kontrolle zu haben und für sich nutzen zu können.
Leider ist eine Gleichung mit unendlich vielen Unbekannten nie einfach zu lösen ... file:///C:\Users\U397790\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image001.gif
…
Selbst vor kurzem noch wurde jeder Versuch, alle Grausamkeiten aller Verbündeten jeder Seite zu untersuchen, von Russland und China blockiert. Eine gemeinsam Stimme von UN Gremien gab es nicht, lokale Mächte agierten und agieren, und der Iran hat auch viel dazu beigetragen, Assad zu stützen, mit direkten Truppen, nun bietet sich der Iran wieder an im Irak - ein Land, wo das nahöstliche Verständnis von Demokratie wieder zum Aufflackern des Bürgerkrieges führte - ein Bürgerkrieg, den der frühere Saddam Hussein sowohl geschürt und angefacht, als auch mit äußerster Gewalt unter dem Deckel hielt, aber eben weiter das Feuer schürte. Diktatoren haben so eine Eigenschaft, Konflikte gleichzeitig anzufeuern aber auch unter Kontrolle zu halten, bis diese dann ausbrechen, und der Hass eben gerade der Schiiten sich bahn brach, der wiederum das der Sunniten anfeuerte, und wer kam erst Recht unter die Räder? Die Christen im Irak.
Skrupellose Massenmörder wie Gaddafi und Assad sind demnach skrupellosen Terroristen vorzuziehen, die ihrerseits an die Macht wollen. Hauptsache, sie erklären nicht den religiösen Fundamentalismus als Zweck ihrer Machtausübung, sondern das Wohl des Volkes.Gaddafi, Assad und Mubarak waren und sind keine Religiösen Führer, ihnen geht und ging es vor allem um weltliche Macht.
Ideologischer Fundamentalismus war und ist ihre Sache nicht, das schließt natürlich einzelne religiös indoktrinierte Maßnahmen nicht aus, erklärt aber Religiösen Fundamentalismus nicht zum Hauptzweck ihrer Machtausübung.
Und genaus dies ist der entscheidende Gegensatz zur Re-Islamisierung des Arabischen Frühlings!
Den „Despotenstürzern“ war und ist jedes Mittel recht um ihre Ziele „Regime Change“ zu erreichen.
Skrupellose Massenmörder wie Gaddafi und Assad sind demnach skrupellosen Terroristen vorzuziehen, die ihrerseits an die Macht wollen. Hauptsache, sie erklären nicht den religiösen Fundamentalismus als Zweck ihrer Machtausübung, sondern das Wohl des Volkes.
Was somit bedeutet, dass auch Demokraten, die skrupellose Machthaber stürzen wollen, als gefährliche Unterstützer des Terrorismus einzustufen sind. Das gilt nicht nur für die Bürgerrechtler im eigenen Land, sondern auch für diejenigen, die mit deren Anliegen sympathisieren. Denn demokratische Bewegungen destabilsieren einen Staat und bereiten so dem Terrorismus den Weg.
So einfach ist politischer Realismus.
Mal ganz plump betrachtet:Skrupellose Massenmörder wie Gaddafi und Assad sind demnach skrupellosen Terroristen vorzuziehen, die ihrerseits an die Macht wollen. Hauptsache, sie erklären nicht den religiösen Fundamentalismus als Zweck ihrer Machtausübung, sondern das Wohl des Volkes.
Was somit bedeutet, dass auch Demokraten, die skrupellose Machthaber stürzen wollen, als gefährliche Unterstützer des Terrorismus einzustufen sind. Das gilt nicht nur für die Bürgerrechtler im eigenen Land, sondern auch für diejenigen, die mit deren Anliegen sympathisieren. Denn demokratische Bewegungen destabilsieren einen Staat und bereiten so dem Terrorismus den Weg.
So einfach ist politischer Realismus.
Wir haben einige Jahrzehnte lang gesehen, was es bedeutet, einen "Spinner" wie Assad "erstmal ziehen zu lassen". Diktatoren und Potentaten geben niemals freiwillig das Steuer aus der Hand. Und wer sie schützt, wie USA und Russland das getan haben und weiterhin tun, sorgt dafür, dass der Widerstand gegen sie in den Untergrund geht und militant wird.
Die Demokratischen Bewegungen in Arabien sollen warten, bis ihre Diktaturen von allein zerfallen wie einst die Sowjetunion? Dann gibt es allerdings auf unabsehbare Zeit keinerlei Hoffnung für sie, jemals auf friedlichem Wege zu demokratischen Zuständen zu erreichen.Wie wir auch gesehen haben, so wir es denn sehen wollten, gab es eine ganze Reihe autokratischer und diktatorischer Regime die friedlich und von innern heraus, ohne großes Blutvergießen gestürzt worden sind. Polen, Ungarn, DDR, Tscheslowakei usw. ...
Du hast schon öfter behauptet, mir sei egal, wie viel Blut fliesst. Wird durch die ständigen Wiederholungen aber nicht richtiger.Aber Spoege möchte halt gern lieber den "Regime Change" lieber heute als morgen, egal wieviel Blut fließt ...
Eine Demokratie lässt sich auf Dauer aber auch nicht verhindern, weder von Staatsterroristen wie Assad, noch durch ihre Unterstützer, Imperialisten wie USA und Russland, noch durch salafistische Milizen.Dabei übersieht unser Fachmann für Demokratiefragen aber leider - eine föderale Demokratie lässt sich nicht herbeibomben!
Was ja auch niemand fordert. Die Unterstützung inhumaner Gewaltregime verträgt sich allerdings auch nicht mit den Werten des europäischen Humanismus.Humanismus, Emanzipation, Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte beruhen auf Einsicht - sie sind ein Produkt der europäischen Aufklärung, die aus diesem Denken erwachsen und das religiös indoktrinierten Denken diametral entgegengesetzt ist. Aber ein solches Denken und vor allem ein Handeln im Sinne dieser Werte lässt sich niemals durch Gewalt erzwingen mein lieber Spoege.