Musik Wo sind die Musik-Bands geblieben?

geronimoTwo

Aktives Mitglied
Thread Starter
Registriert
13.09.2009
Beiträge
10.492
Reaktionspunkte
5.789
Früher dominierten Bands die Single-Charts, heute sind es Solo-Künstler. Die Gründe sind vielfältig und zeigen: Das Musikbusiness hat sich grundlegend verändert. Ist das das Ende einer Pop-Ära?

Wer Musik produzieren will, braucht keine Band mehr. Teure Instrumente, Bandraum und Studiotechnik kann man sich sparen. Heute reichen ein Laptop und die richtige Software - eine regelrechte Homerecording-Revolution.
Das Programm Garageband zum Beispiel ist seit 2004 auf jedem Apple-Computer vorinstalliert. Es liefert zu jeder Idee passende Beats und unzählige Instrumentierungsmöglichkeiten: Ob im Stil von Metallica oder einer Orchesterproduktion von Hans Zimmer - die Möglichkeiten sind endlos.

https://www.tagesschau.de/kultur/bands-charts-100.html
 
Ach was. Es gibt sie noch. Und auch für jeden Geschmack. Von K-Pop über Sludge bis hin zu AoR. Aber schön, dass jetzt jeder Musik machen kann, der will. Mir gefällt vieles nicht - oder besser: es trifft nicht meinen Geschmack. Aber muss es ja auch nicht.
 
COSBY - Feuerschwanz - From Fall to Spring - The Great Leslie

um wenige zu nennen, auch mir gefällt vieles nicht, da ich aber von A-Z in den Richtungen unterwegs bin, auch höre
bin ich hier dem ganzen sehr sehr breit gefächert, das habe ich damals auch als Web-Radio DJ so gemacht,
da kam nach How much is the Fish schonmal Lordi oder Megadeth oder DIO hinterher :)
 
Charts! :crack:

Wenn Musik als Hobby ebenso akkurat genommen wird, dann konsumiert man ja keine Charts, möchte ich mal meinen.
Bei McDo bekommste ja auch kein richtiges Essen.
:noplan:
 
unsere band macht die musik noch mit richtigen instrumenten, auch wenn wir garageband oder logic zum abmischen nutzen.
das macht richtig spaß, weil die „proben“termine immer mit essen, trinken und quatschen einhergehen.
 
Ist das das Ende einer Pop-Ära?
Was ich schade finde ist, dass in der Richtung "Alternative Music" so wie in den 90ern gibt, wo 2 Unlimited, Mr. President, Scooter etc. die Charts beherrschten aber "Alternative" seinem Namen gerecht wurde. Vielleicht ist sowas auch nicht mehr gewollt, dass die Kids irgendwie rebellieren..
 
Was ich schade finde ist, dass in der Richtung "Alternative Music" so wie in den 90ern gibt, wo 2 Unlimited, Mr. President, Scooter etc. die Charts beherrschten aber "Alternative" seinem Namen gerecht wurde. Vielleicht ist sowas auch nicht mehr gewollt, dass die Kids irgendwie rebellieren..
Gibt es. Jede Menge. Kriegen wir reaktionären Säcke nur nix mit von. Weil das, was wir damals als "Alternative" bezeichnet haben, nunmal heute Mainstream ist.
 
Geht man die US- und Deutschland-Charts der letzten 15 bis 20 Jahre durch, findet man wahrscheinlich nur noch drei oder fünf Bands, die nach 2005 gegründet wurden – darunter eine südkoreanische K-Pop-Band wie BTS oder Imagine Dragons. 99,5 % in den Charts sind Solo-Künstler oder welche, die mit einem anderen Solo-Künstler für einen Song zusammenarbeiten.

Die Mischung aus Solo-Künstlern und Bands gibt es im kommerziellen Bereich nicht mehr, nur noch in Independent- und Alternative-Nischen, deren Haupteinnahmequelle keine Albumverkäufe mehr sind, sondern Konzertauftritte. Mit Konzerttouren verdienen diese Künstler aber trotzdem nur sehr wenig. Wie gesagt, es geht hier ja nicht um Altbands wie The Cure, Rolling Stones, Metallica oder Coldplay bzw. um aufstrebende, amtierende oder ehemalige Superstars wie Ava Max, Sabrina Carpenter, Lady Gaga, Taylor Swift oder Madonna, sondern um die ganze Industrie, die keine Reichweite in die Charts haben und auch im Radio nicht gespielt werden. Was die alleinige Anzahl von Künstlern und Bands angeht, ist dieser "Schattenbereich" aber riesig. So viele Bands und Künstler wie heute gab es wohl noch nie.

Was die Eingangsfrage angeht: Hauptursache für diese Entwicklung sind nicht Garageband & Co., sondern die heutigen Vergütungsströme. Wenn du als (neue!) Band keine Alben mehr auf CD, LP usw. verkaufst, nicht im Radio gespielt wirst und nicht in den Charts auftauchst, kannst du keine Band mit mehreren Mitgliedern mehr durchfüttern. Bei den Streaming-Diensten und YouTube wirst du dann auch nicht millionenfach gespielt – und selbst wenn, gibt es dafür im Idealfall nur ein paar Tausend Dollar, von denen noch ein Teil beim Label landet, sofern die Künstler diese Arbeit nicht selber übernehmen und ihr eigenes Label haben.

Die Entwicklung der letzten ca. 15 Jahre führt letztendlich dazu, dass man auf viele Künstler nicht mehr aufmerksam wird und dass viele Bands ihr wahres Potenzial gar nicht mehr entfalten können. Anfang des neuen Jahrtausends haben viele frohlockt, es den geldgierigen Plattenfirmen mit Napster & Co. endlich heimzahlen zu können. Geschadet hat diese ganze Entwicklung aber im Endeffekt nur den Künstlern und uns als Konsumenten.
 
Was ich schade finde ist, dass in der Richtung "Alternative Music" so wie in den 90ern gibt, wo 2 Unlimited, Mr. President, Scooter etc. die Charts beherrschten aber "Alternative" seinem Namen gerecht wurde. ...
man könnte ja mal 'dran arbeiten' :jaja:
🎹
 
Konzept?
ein Cover machen, und warten was die Anwälte sagen u. verhandeln :hehehe:
 
Die Entwicklung der letzten ca. 15 Jahre führt letztendlich dazu, dass man auf viele Künstler nicht mehr aufmerksam wird und dass viele Bands ihr wahres Potenzial gar nicht mehr entfalten können. Anfang des neuen Jahrtausends haben viele frohlockt, es den geldgierigen Plattenfirmen mit Napster & Co. endlich heimzahlen zu können. Geschadet hat diese ganze Entwicklung aber im Endeffekt nur den Künstlern und uns als Konsumenten.
Bin nicht sicher, ob ich das so unterschreiben würde. Mir fallen spontan schon noch einige Bands nach 2010 ein, die es mittlerweile geschafft haben, von ihrer Musik sehr gut leben zu können und auch in den Charts vertreten zu sein. Wobei ich die Charts nicht mal mehr als Qualitätsmerkmal nennen würde, sondern eher die Bekanntheit und die Möglichkeit von der Musik leben zu können bzw. eine gewisse Popularität zu erreichen. Wie macht man das nun? Tja, wenn ich ein Patentrezept hätte, wäre ich nicht mehr hier, sondern schon auf den Bühnen der Welt als neuer Superstar unterwegs, aber den meisten dieser Bands ist gemein, dass sie zum einen eine Idee und gute Songs haben und sich einfach den Arsch ab spielen. Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert immer noch am besten.
 
Provokante These: Vielleicht liegt es daran dass die Musikindustrie gezielt kleine unbekannte Einzel"künstler" pushed weil diese leichter unter Kontrolle zu halten und austauschbar sind als eine Band mit gewachsener Struktur oder Megastars wie bspw. Madonna die sich nichts sagen lassen.

Das Publidumm will halt nur unterhalten werden, ein paar simple generische Melodien und Textzeilen als kleinster gemeinsamer Nenner um möglichst vielen Leuten zu gefallen, ein wenig Tratsch und Gossip um diese "Stars" in den Medien und bekannt zu halten, und man hat eine goldene Kuh die man problemlos melken kann.

Und wenn ein "Star" mal aus der Reihe tanzt oder nicht so performed wie man es gerne hätte tauscht man ihn gegen den nächsten aus.

Musik ist heutzutage für die meisten Konsumenten leuder nur Fast Food.
 
Tja, wenn ich ein Patentrezept hätte, wäre ich nicht mehr hier, sondern schon auf den Bühnen der Welt als neuer Superstar unterwegs, aber den meisten dieser Bands ist gemein, dass sie zum einen eine Idee und gute Songs haben und sich einfach den Arsch ab spielen. Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert immer noch am besten.
Ich finde, dass Musik beliebiger und ärmer wird, wenn sich nur auf einen "Star" beschränkt, der ja in 99,9% "nur" die Sängerin/der Sänger ist.

Michael Jackson beispielsweise: ohne Louis Johnson (und andere) wäre die Musik nicht die Selbe gewesen. Oder aktueller: Pierre Baigorry/Peter Fox. Die Live-Konzerte mit Seeed sind eine ganz andere Nummer als seine Solo-Auftritte. Oder RHCP: ja, Klinghoffer ist auch geil, aber Frusciante ist dann doch noch anders.

Wenn Tylor Swift ihre 150. Popballade trällert, mag die ja auch schön sein, aber es hört und fühlt sich halt einfach leer und steril an.

Bei den Solo-Künstlern ist meines Erachtens der Produzent letztlich interessanter als der Sänger oder die Sängerin. Ich oute mich mal und offenbare, dass ich den Kram von Guy Chambers größtenteils gut finde: Robbie Williams, James Blunt, Kylie Minogue, Mel C., Frida Gold, etc. - die einzelnen, konkreten Songs sind eher beliebig, aber den roten Faden, den merkt man halt.
 
Hauptsache man merkt etwas.
Wenn Tylor Swift ihre 150. Popballade trällert, mag die ja auch schön sein, aber es hört und fühlt sich halt einfach leer und steril an.
Und bei diesem Beispiel, ich zumindest, überhaupt nix und nothing.

Wenn es einen nicht abholt, in welcher Lage des Lebens auch immer, dann taugt es nicht! Imo.

Frage: „Kommst du mit auf's Konzert von Retorte? Da haben wir immer so viel Spaß.“
Antwort: „Nee, danke. Das möchte ich nicht ertragen, auch wenn ihr Spaß dabei habt. Für mich ist das nichts, aber ich wünsche euch viel Spaß.“
Kommt die Sache nicht dahin, wo sie empfunden werden sollte und könnte, dann ist es _für mich_ eher eine Anstrengung gepaart mit Unwohlsein.

Ich finde, dass Musik beliebiger und ärmer wird, wenn sich nur auf einen "Star" beschränkt, der ja in 99,9% "nur" die Sängerin/der Sänger ist.
Das erinnert mich just an den mittelpächtig genialen, aber doch umso wahreren Song von Dendemann: Stumpf ist Trumpf 3.0



Ja ich hätte, könnte, würde, aber Stumpf ist Trumpf …
 
Zurück
Oben Unten