Gesellschaft Wird meine Generation (Geb. ca. 1980) keine Häuser/Wohneigentum mehr bauen?

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rennsau

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Guten morgen miteinander,

ich frage mich derzeit ob meine Generation überhaupt noch Häuser bauen / Wohneigentum erwerben wird ohne Erbhintergrund oder grossen Beiträgen durch die Eltern? Bei der derzeitigen und sicherlich auch zukünfitgen Arbeitssitation sollte man die Fixkosten wohl so niedrig wie möglich halten und vor allem keine extrem langfristigen Sachen eingehen. Momentan kann man ja keine 6 Monate vorraus planen. In meinem privaten gut durchmischten Umfeld hat gerade mal einer ein Haus angegangen. Und das nach der Verbeamtung.

Ausbildungsberufe fangenz zwar früh an Vermögen aufzubauen, aber viele Handwerker sind ja mit mitte 50 auch kurz vor der Berufsunfähigkeit.
Akademiker sind dabei ja nicht besser dran, fangen teilweise erst mit 30 bei +/- 0.
Wenn ich da mein Ing.Gehalt mit durchschnittlich 2500 netto hochrechen auf vielleicht 30 Erwerbsjahre, stehen die auch nicht besser da. Zumal 30 durchgehende Erwerbsjahre momentan auch Wunschdenken sind. Mal ganz abgesehen von den fehlenden Rentenjahre.
 
Da teile ich deine Meinung Punkt fuer Punkt.
Bin gerade am ueberlegen, ob wir neu bauen. Der Kackstift sitzt!
 
ach genau, die 2500,- netto.
nehmen wir mal die aktuelle Miete + Strom + Gas + Nebenkosten + etc. pp. liegt man so bei 1000,-
fuers Leben (Essen, Haushalt,Versicherungen, Neuanschaffungen etc.) sagen wir mal 1000,-
bleiben 500,- / Monat
500 * 12 * 30 =180.000. Man muss wissen wann der Absprung geht aus der Miete ins Eigenheim.
 
Also ich kann das nicht sagen. Ich bin auch in etwa in dem Alter. In meinem Bekanntenkreis (so zwischen 25 und 35) sind so ziemlich alle entweder bereits in ein Eigenheim gezogen oder gerade mit der Planung eines Baues / Erwebes beschäftigt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das nicht den Bundesdeutschen Durchschnitt wiederspiegelt aber ganz so schlimm wie oben beschrieben kanns wohl auch nicht sein.
 
Also ich kann das nicht sagen. Ich bin auch in etwa in dem Alter. In meinem Bekanntenkreis (so zwischen 25 und 35) sind so ziemlich alle entweder bereits in ein Eigenheim gezogen oder gerade mit der Planung eines Baues / Erwebes beschäftigt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das nicht den Bundesdeutschen Durchschnitt wiederspiegelt aber ganz so schlimm wie oben beschrieben kanns wohl auch nicht sein.

mit was für einer Eigenkapitalquote und wie viele werden das Haus wieder aufgeben müssen?
 
Hey,
bin Generation 84 und stehe so vor der selben Wahl...
wäre schön wenn sich hier ein paar beteiligen werden.

Meine Schwester 83 hat sich jetzt mit Familie für knappe 380.000 Haus mit Grundstück gekauft.
Wenn ich sie richtig verstanden habe, dann wird sie bis sie in die Rente gehen in diesem Haus wohnen.

Ein Ding, was ich mir persönlich nicht vorstellen kann.
 
nichts, warum fragst du?
 
Ich (Jahrgang 1979) stehe mit meiner Verlobten auch vor der Entscheidung, zu kaufen oder zu bauen (ohne viel Eigenkapital). Wir sind keine Akademiker und unser Monats-Nettoeinkommen liegt zusammen etwas unter 3000 Euro. Wir wohnen in einer sehr ländlichen Gegend mit einer geringen Arbeitslosenquote. Wir arbeiten beide und selbst wenn Nachwuchs unterwegs sein sollte, müssen nach der Elternzeit beide weiter arbeiten. Nur so kann man Finanzierungsraten von 800-1000 Euro im Monat bedienen. Was man dafür bekommt, kann man sich ja ausrechnen. Man kann für diesen Betrag bei uns neu bauen, auch ohne bei jeder Entscheidung auf die günstigste Lösung zu kommen. Mal von einem Erbe oder einer Schenkung abgesehen, spielt bei unserer Planung die Kinderbetreuung eine Rolle. Nur wenn die Schwiegermutter auf das Kind in der Zeit vor einer Krippe aufpassen kann, können beide schnell wieder arbeiten.

@TE: falls du wissen möchtest, ob du dir in deiner jetzigen Situation Eigenheim leisten kannst, gehe zu einem Bankberater deines Vertrauens und lass dir dein "Leben" durchrechnen. Wenn man schon mal sein Limit kennt, kann man auch gezielt schauen oder z.B. bei einer Zwangsversteigerung zuschlagen. Durch Eigenleistung kann man natürlich auch viel Geld sparen (das fällt bei mir leider aus...)
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist imho nicht nur auf die 80er Generation beschränkt. Es gibt Leute, die erben und Leute, die nicht erben.
Gut, es kommt sicher noch drauf an wo man kaufen/bauen will. Auf dem flachen Land in Nordhessen oder MeckPomm würde ich mir sicherlich ein Häuschen leisten (hätte aber auch ein deutlich niedrigeres Einkommen als jetzt).
In MUC kannst du dir auch als ordentlich verdienender Informatiker keine Immobilie mehr leisten (hier zahlt man derzeit für eine ganz ordentliche (nicht exquisite)) 3 Zimmer Altbauwohnung in ordentlicher (nicht exquisiter) Lage um die 400.000€. Willst du es günstiger, musst du ein ganzes Stück raus aus München (>40km)

Da schaut man schon ein bisschen ratlos auf die Generation vor uns (ich bin Jahrgang 66), wo sich ein Facharbeiter sein Häuschen gebaut hat, und annähernd jeder Dipl.-Ing. eine eigene Immobilie in -auch in München- hatte :)
 
Ich bin Jahrgang 76, habe 2004 ein Haus gekauft. Allerdings war das ein absolutes Schnäppchen und die Hypothek ist nicht höher als die Miete vorher war
 
500 * 12 * 30 =180.000. Man muss wissen wann der Absprung geht aus der Miete ins Eigenheim.
Vielleicht baust Du um € 180.000 heute noch ein Haus, aber wirst Du das auch in 30 Jahren können? Die Reallöhne/-gehälter sind jedenfalls im Sinken begriffen. Also muss man - wenn man nicht erbt oder sonst wie Geld bekommt/gewinnt - nolens volens finanzieren. Ich bin zwar nicht in den 80er Jahren geboren, beobachte aber, dass mittlerweilen die meisten in meinem beruflichen wie privaten Umfeld entweder nur befristete Arbeitsverträge bekommen, oder überhaupt nur über Leasingfirmen Arbeit erlangen. Das wirkt sich bei allfälligen Bonitätsprüfungen nicht gerade positiv aus. Ich frage mich, wie da der Aufbau einer halbwegs akzeptablen Existenz funktionieren soll.
 
ich frage mich derzeit ob meine Generation überhaupt noch Häuser bauen / Wohneigentum erwerben wird

Ich bin deine Generation (1981) und meine Frau und ich überlegen gerade mal ganz locker ob wir nicht zurück in unsere Heimat gehen sollen und da ein Häuschen kaufen möchten. Aber die Planung ist noch total am Anfang.

Btw. Bei einem Kredit. Bei einer monatlichen Belastung von ca.1000,- und einer Laufzeit von 30 Jahren, wie hoch wäre da denn ungefähr die Kredisumme. Nur so grob über den Daumen. Vielleicht steckt ja einer der hier Anwesenden gerade in der Materie drin.
 
Angesichts der rückläufigen Population stellt sich auch die Frage, ob man ein Eigenheim noch als Wertanlage betrachten kann.

Angeblich soll es in 30-40 Jahren nur noch knapp 2/3 der heutigen Bevölkerung in D geben - Die Leerstände nehmen zu und damit sinken auch die Preise.
Einigermaßen wertstabil dürften höchstens hochwertige Immobilien in Städten sein, das 08-15 Einfamilienhaus auf dem Kaff oder die 3-Zi-Wohnung im Vorstadtwohnblock wird man nicht einmal verschenken können.

Ich werde mit Sicherheit nicht bauen.
 
ja, ich fühle mich als Mieter auch durchaus wohl. Wir würden uns bis in die Rente hinein krummbuckeln um abzubezahlen, und müssten das Häuslein dann 3 Kindern vererben. Da dann wahrscheinlich keine die anderen beiden auszahlen kann, würde das Ding verkauft, und der Erlös geteilt. Klingt für mich nicht prickelnd :)
 
Btw. Bei einem Kredit. Bei einer monatlichen Belastung von ca.1000,- und einer Laufzeit von 30 Jahren, wie hoch wäre da denn ungefähr die Kredisumme. Nur so grob über den Daumen. Vielleicht steckt ja einer der hier Anwesenden gerade in der Materie drin.

€ 1000 x 12 Monate x 30 Jahre = € 360.000 - Bei der langen Laufzeit beträgt die Kreditsumme ungefähr die Hälfte, also ca € 180.000 ... Wenn Du so finanzierst, zahlst Du quasi doppelt. - Selbst wenn Du nach 5 Jahren plötzlich beschließt das Haus zu verkaufen (Trennung, Arbeitsplatz-/Ortswechsel etc), hast Du bis dato zum alllergrößten Großteil nur Zinsen bezahlt und Deine Kreditsumme verringerte sich nur marginal.
 
Zuletzt bearbeitet:
@rennsau.

mit den "paar Fakten", kann dir niemand eine seriöse Beratung geben! Ich habe nicht gebaut und das aus einem einfachen Grund - regelmäßige Ortswechsel. Selbst wenn dass Kapital aus einer Erbschaft kommt lohnt es sich in der Regel nicht, wenn der Zeitraum des Bewohnens nur kurz (5-7 Jahre) ist, da die gesamten "Nebengeräusche" (Makler, Notar etc.) berücksichtigt werden müssen.

Ein guter Berater wird folgendes abklopfen:
Einkommen - wie hoch, wie sicher ist der Job, Entwicklungsaussichten (Beförderung), krisensichere Branche…
Eigenkapital - je höher dieses, desto günstiger sind auch die Kredite, so günstig wie derzeit werden sie sicher nicht ewig bleiben. Gerade bei kurzen Laufzeitgarantien, kann dass sehr teuer werden.
Eigenarbeit - Handwerker mit guten Möglichkeiten der Eigenleistung, hängt auch vom Objekt ab.
Neubau oder bereits bestehend - Neubauten sind schön, bergen aber zusätzliche Risiken (Baufirmen + Insolvenzen…), Termine etc., Bestehendes kann sofort genutzt werden.
Ein oder zwei Einkommen, zusätzliche Sicherheiten (Bürgen etc.)
Wertbeständigkeit des Hauses - mitten in München Berlin oder Hamburg ist es teuer aber recht wertbeständig (im Fall eines Wiederverkaufs), in ländlichen Gegenden ist es billig, aber die Wertbeständigkeit eher nicht so hoch. Im Umland der Großstädte ist der Wert stark schwankend (Nachfrage, Baumaßnahmen wie Autobahnen, Landebahnen etc., Entwicklung)

Und dass sind nur die wichtigsten Punkte. Andere Aspekte (Kinder geplant, steuerliche Vergünstigungen, derzeitiger Mietpreis und zu erwartende Entwicklung und einiges mehr) lassen sich nicht pauschal erfassen, da sollte man schon ein wenig in sich gehen ;)

Bei der demographischen Entwicklung und Familiengröße, ist aber abzusehen, dass insbesondere größere Häuser eher seltener nachgefragt werden. Es gibt immer Unwägbarkeiten, die Hauptfrage ist wie flexibel man bleiben möchte, bei einem Vollfinanzierten Haus ist man eben nicht sehr flexibel. (Außer man hat das "Glück" im Falle einer Scheidung etwa zu Boomzeiten auf eine extrem große Nachfrage zu treffen und sogar noch Gewinn zu machen - mein Bruder etwa ;) )
 
... ob meine Generation überhaupt noch Häuser bauen / Wohneigentum erwerben wird ohne Erbhintergrund oder grossen Beiträgen durch die Eltern? ....
Wenn ich da mein Ing.Gehalt mit durchschnittlich 2500 netto hochrechen auf vielleicht 30 Erwerbsjahre, stehen die auch nicht besser da. ...

Bin knapp 25 Jahre älter als Du - kenne NIEMANDEN, der mit eigenen Mitteln gebaut hätte (immer Eltern irgendwie dabei).
Ausnahmen zwei 'high rollers' (eig. Firmen im Beratungsgewerbe), die aber sofort raus aus ihren 'Hütten' müssten, würde auch nur ein halbes Jahr der Geldstrom stocken.
Und ein Ärztepärchen ... teilverbeamtet.

30 durchgehende Erwerbsjahre? Aussichtslos. Kenne mich in der Ingenieursbranche nicht aus, erinnere mich aber noch an techn. Marken wie Siemens-Handy, Opel, Märklin - alle weg (naja, mehr oder weniger ;) )

... wehe, du bist mal länger als 12 Monate arbeitslos ... (das geht schnell, gerade ab 40, Familie, standortgebunden da ja Haus ... ) ... dann wird das Püppi hinterm Bankschalter Dir ganz schnell die Besitzverhältnisse an 'Deinem' Haus erklären.
Und wenn Du's abbezahlt hast, gehört Dir als Rentner (=nicht mehr kreditwürdig) ein altes, marodes Haus.-
 
Selbst wenn Du nach 5 Jahren plötzlich beschließt das Haus zu verkaufen (Trennung), hast Du bis dato zum alllergrößten Großteil nur Zinsen bezahlt und Deine Kreditsumme verringerte sich nur marginal.

Lustig, dass du das erwähnst. Genau so ist es Bekannten von uns vor kurzem passiert.
 
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