Will mir Luft machen. Du bist Deutschland

Ich finde die Kampange gut, sie verdeutlicht das ich mein Land genauso trage wie die politische Klasse, ich bin genauso für die Stimmung in meinem Land verantwortlich wie diese Politiker.

Schade dass dieser Samen hier auf steinernen Boden fällt.
 
Ich finde dies hier bringt es auf den Punkt:

DIE ZEIT


41/2005

Du bist Werbeagentur
Die Deutschlandkampagne

Von Jens Jessen

Das Nette am Kapitalismus früher war sein großmütiger Verzicht auf Propaganda. Bestechung, nicht Agitation hieß das Prinzip. Selbst Systemkritik wurde gerne angenommen (und damit entgiftet) oder aber (das war schon die schlimmste Strafe) der Lächerlichkeit preisgegeben. Damit ist es jetzt vorbei. Die Medienkampagne »Du bist Deutschland«, die derzeit mit unerhörtem Materialeinsatz durch Zeitungen und Fernsehen dampft, versucht das Publikum mit einem Optimismus einzuräuchern, als sei der Sozialismus wiederauferstanden, der den Menschen den real existierenden Mangel als Weg des Fortschritts zu verkaufen trachtete.

Denn um die Ideologisierung des Mangels geht es heute wie ehedem. Die gedrückte Stimmung der Deutschen wird von den Kampagnemachern aber nicht auf steigende Arbeitslosigkeit und sinkende Löhne zurückgeführt, wie es die Vernunft nahe legt, sondern die Arbeitslosigkeit wird umgekehrt als Folge schlechter Laune dargestellt, also als ein Privatphänomen, das jederzeit durch innere Einkehr und positives Denken korrigiert werden könnte. Nun lässt sich zwar darüber streiten, ob zuerst das Huhn oder das Ei da war, aber dass es genügt, mit den Flügeln zu schlagen und zu gackern wie eine Henne, um goldene Eier zu generieren, darf doch mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Jedenfalls würde man gerne erleben, wie die Werbetexter, die sich diesen Schwachsinn ausgedacht haben, einem fünfzigjährigen Ingenieur erklären, dass er seinen Arbeitsplatz nur deswegen verloren hat, weil er vergaß, dass auch August Thyssen, Ferdinand Porsche oder andere berühmte Werktätige der deutschen Vergangenheit einmal klein angefangen haben. »Du bist Thyssen« – »Du bist Porsche«. Gewiss doch! Gewiss hätte unser Ingenieur das Zeug dazu, ein Porsche zu werden, wenn seine Fähigkeiten dazu nur auf dem Markt nachgefragt würden. Muss man den Initiatoren der Kampagne, die aus der Medienwirtschaft kommen, erst eigens erklären, dass unsere Probleme auf einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage beruhen, dass Kapital knapp geblieben, Arbeitskraft aber im Überfluss vorhanden ist?

Den Höhepunkt an Zynismus gewinnt die Kampagne aber in dem Fernsehspot, der Schwule und Behinderte auf dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals versammelt. Der Bildeinfall ist in seiner Häufung diskriminierter Randgruppen so geschmacklos, dass man unweigerlich an jene alten Witze denken muss, die mit dem Satz »Jude allein reicht wohl nicht« endeten. »Du bist Deutschland.« Ei freilich! Auch Juden, Schwule und Mongoloide waren Deutsche. Jetzt sind sie aber tot. Ehrlicher wäre es gewesen, einen schneidigen SS-Offizier mit der Unterschrift »Du bist Deutschland« zu zeigen. Damit wäre man der Wahrheit schon näher gekommen; übrigens auch der Einsicht, dass allzu viel Trost aus dem Nationalstolz gerade von dem klügeren Teil der Deutschen nicht mehr gefordert werden kann.
 
So eine schwachsinnige Werbekampagne habe ich lange nicht gesehen.

Mal ganz davon abgesehen, dass ein Großteil der Deutschen diese philosophischen Ergüsse gar nicht verstehen wird;

Bin "ich" jetzt Schuld daran, dass es Deutschland so "schlecht" geht oder der ehrliche Betriebsschlosser der nebenan aus der Firma wegrationalisiert wird, nur um die Habgier einer Bande von Betrügern zu befriedigen?! NA, vermutlich hatte er einfach kein Vertrauen in Deutschland... was?

Das ist wieder einmal Volks-Verdummung erster Güte.



Ich finde, dieses Zitat passt da ganz gut:

"Sticking feathers up your butt does not make you a chicken." Tyler Durden

Soll heißen: Nur weil ich genauso hart arbeite wie ein "Thyssen" oder "Porsche", kann ich Deutschland noch lange nicht durch die rosarote Bonzenbrille bewerten...


P.S.: Und das Schumacher-Beispiel ist ja wohl wirklich der Brüller, selten so gelacht...
 
tobias.beuth schrieb:
Ich finde die Kampange gut, sie verdeutlicht das ich mein Land genauso trage wie die politische Klasse, ich bin genauso für die Stimmung in meinem Land verantwortlich wie diese Politiker.

Schade dass dieser Samen hier auf steinernen Boden fällt.

so lang ich als arbeitender mensch und azubi ca. 1/40 vom gehalt eines politikers bekomme und mir genau so den arsch aufreiße(etwas überzogen um es zu verdeutlichen)...sehe ich nicht ein mich als tragende kraft zu sehen...

denn wenn ich es genau so trage wie der werte politiker, dann möchte ich auch entsprechend entlohnt oder er entsprechend von seiner diät befreit werden...

also deartige kommentare treffen bei mir auf unverständnis.
 
Dass Werbung nur doofes blabla ist war mir schon immer klar, deswegen stört mich das gar nicht so sehr, das Einzige was mich an dieser Kampagne stört ist das hässlich Logo! Für mich sieht es aus wie ein bunter Kackehaufen...
 
Larzon schrieb:
so lang ich als arbeitender mensch und azubi ca. 1/40 vom gehalt eines politikers bekomme und mir genau so den arsch aufreiße..

Ich glaube, da lieg genau das Problem. Die Leute, die unser Land verwalten bekommen, so denke ich, viel zu wenig. Kein anderer Beruf unterliegt strengerer und argwöhnischerer Beobachtung als der des Politikers.
Insgesamt führt das dazu, dass sich Fachkompetenz leider in andere Bereiche verlagert.
Mag sein, dass es Arbeiter in Deutschland gibt, die in Stunden gerechnet mehr arbeiten als der durchschnittliche Politiker, aber haben sie vergleichbar viel Verantwortung und vor allem (akademische) Qualifikation? Denn das sind die Posten, die ins Brutto zu verrechnen sind.
 
Das erachte ich als relativ egal. Ich bin mir bewusst das es ein Hammerjob ist, aber für mein Verständnis sollte das Führen und Lenken des eigenen Landes eine Ehre sein und nicht zur Bereicherung dienen.

Und das tut es meiner Meinung nach. Alles was in der Politik derzeit passiert ist doch mehr oder minder eine Farce.
Gut gespieltes Theater, wo es doch eigentlich nur darum geht möglichst lang in einem hohen Amt zu sitzen und seine Diäte abzugreifen.
 
Barcelona schrieb:
DIE ZEIT
41/2005

Du bist Werbeagentur
Die Deutschlandkampagne

Von Jens Jessen

[...]
Jedenfalls würde man gerne erleben, wie die Werbetexter, die sich diesen Schwachsinn ausgedacht haben, einem fünfzigjährigen Ingenieur erklären, dass er seinen Arbeitsplatz nur deswegen verloren hat, weil er vergaß, dass auch August Thyssen, Ferdinand Porsche oder andere berühmte Werktätige der deutschen Vergangenheit einmal klein angefangen haben. »Du bist Thyssen« – »Du bist Porsche«. Gewiss doch! Gewiss hätte unser Ingenieur das Zeug dazu, ein Porsche zu werden, wenn seine Fähigkeiten dazu nur auf dem Markt nachgefragt würden. Muss man den Initiatoren der Kampagne, die aus der Medienwirtschaft kommen, erst eigens erklären, dass unsere Probleme auf einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage beruhen, dass Kapital knapp geblieben, Arbeitskraft aber im Überfluss vorhanden ist?
Bis hierhin finde ich es ja ganz treffend.

Aber das hier
Den Höhepunkt an Zynismus gewinnt die Kampagne aber in dem Fernsehspot, der Schwule und Behinderte auf dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals versammelt. Der Bildeinfall ist in seiner Häufung diskriminierter Randgruppen so geschmacklos, dass man unweigerlich an jene alten Witze denken muss, die mit dem Satz »Jude allein reicht wohl nicht« endeten. »Du bist Deutschland.« Ei freilich! Auch Juden, Schwule und Mongoloide waren Deutsche. Jetzt sind sie aber tot. Ehrlicher wäre es gewesen, einen schneidigen SS-Offizier mit der Unterschrift »Du bist Deutschland« zu zeigen. Damit wäre man der Wahrheit schon näher gekommen; übrigens auch der Einsicht, dass allzu viel Trost aus dem Nationalstolz gerade von dem klügeren Teil der Deutschen nicht mehr gefordert werden kann.
hätte er sich auch sparen können. Ja natürlich war das ein unvorstellbar grausames Verbrechen. Aber warum dürfen Behinderte jetzt nicht in diesem Mahnmal gefilmt werden bzw. warum sollte das jetzt lächerlich wirken? Das ist doch nun schon wieder blinder Schwachsinn IMHO - Deutschland muss irgendwann mal aufhören einen krummen Rücken zu machen nur weil damals so etwas passiert ist. Man soll es ja nicht vergessen - sich aber jeden Tag dafür in den Ar... zu treten nur weil man zufällig hier geboren wurde ist auch nicht der richtige Weg.
Verstecken die Amis ihre Flagge, nur weil dort kaum noch Ureinwohner (fälschlicherweise Indianer getauft) leben?
Verstecken die Russen ihre Flagge weil sie damals ähnlich grausame Dinge getan haben?
Oder China, Japan, ... oder auch im "kleinen Rahmen" England/Schottland? War das weniger grausam nur weil es weniger Menschen waren (ein Tal einkesseln mit der Aufgabe niemanden lebend herauszulassen etc.)?


Aber nochmal zum Spot:
:) besonders drollig fand ich Gestern eine Passage.
- Da sagt Harald Schmidt "reiß Bäume aus"
- dann kommt noch irgendwas von jemand anders
- und dann sagt jemand "DU bis der Baum"

...nun ja - dann geh ich mich gerade mal ausreißen :)
 
Larzon schrieb:
Das erachte ich als relativ egal. Ich bin mir bewusst das es ein Hammerjob ist, aber für mein Verständnis sollte das Führen und Lenken des eigenen Landes eine Ehre sein und nicht zur Bereicherung dienen.

Bitte :confused:
Der Kanzler verdient ca. 16000€ brutto, bei der Verantwortung (man wird von allen für alles verantwortlich gemacht), der Arbeitszeit (quasi rund um die Uhr) ist das ein Witz.
Wenn das noch geringer wäre, gäbe es überhaupt keine fähigen Menschen, die Interesse an der Politikhätten. Schliesslich verdient auch jetzt schon jedes Vorstandsmitglied in der Wirtschaft deutlich mehr.
Sorry, aber ehrenamtliche Spitzenpolitiker... das klingt irgendwie nach einem bitteren Arbeiter, der den unterschiedlichen Wert seines 30h/Wo.-Jobs und dem eines Spitzenpolitikers nicht erkennen kann ;).
Du bist halt Azubi, dabei wird man nicht reich. Als Politiker ebenfalls nicht.
 
ricky2000 schrieb:
Bitte :confused:
Der Kanzler verdient ca. 16000€ brutto, bei der Verantwortung (man wird von allen für alles verantwortlich gemacht), der Arbeitszeit (quasi rund um die Uhr) ist das ein Witz.
Wenn das noch geringer wäre, gäbe es überhaupt keine fähigen Menschen, die Interesse an der Politikhätten. Schliesslich verdient auch jetzt schon jedes Vorstandsmitglied in der Wirtschaft deutlich mehr.
Sorry, aber ehrenamtliche Spitzenpolitiker... das klingt irgendwie nach einem bitteren Arbeiter, der den unterschiedlichen Wert seines 30h/Wo.-Jobs und dem eines Spitzenpolitikers nicht erkennen kann ;).
Du bist halt Azubi, dabei wird man nicht reich. Als Politiker ebenfalls nicht.

Da gebe ich dir wohl teils recht und ich finde das Wirtschafsbosse wesentlich weniger für Ihr Geld tun.
Und ja ich bin in gewissermaßen auch ein "bitterer Arbeiter" :)
doch ich denke ich erkenne das schon und mit 30h/Wo. wäre schön, faktisch sind es eigentlich mehr als 40h/Wo. und das zu dieser mickrigen Azubivergütung, mit der ich durchaus zufrieden wäre, wenn mir der Staat und somit die Politiker nicht an anderen Stellen, noch unmengen von dem eh schon kleinen Geld abnehmen und mir eigentlich legitime Unterstützungen verweigern.
Das finde ich nicht gerecht und das macht dann auch irgendwie sauer.
Ich kann von den Erfahrungen her natürlich nur von mir sprechen, aber ich habe mich bemüht nicht zu den tausenden Schulabgängern zugehören die Arbeitslos nach der Schule sind und bin extra umgezogen, habe mich weiter gebildet etc. Als Dank zahle ich immer drauf. Sei es GEZ die ich als ehrlicher Bürger latzen muss (Hartz IV Empfänger nicht!), Wohngeld das ich nicht bekomme, Kindergeld was meine Eltern nicht mehr bekommen, dazu kommen Geschichten wie der Benzinpreis der mir zuschaffen macht...klar Bahn fahren...aber als Azubi bekommt man da keine tollen Studentenrabatte etc.
Ich komme mir da irgendwie verarscht vor.
Dann kann ich doch gleich arbeitslos bleiben und bekomme mit 0 Anstrengung mehr Geld als ich jetzt für Essen, Benzin etc. im Monat zur Verfügung habe. Dann kann ich mir meine über 40h. Wochen sparen.

Und dann kann ich da auch kein Mitleid für Politker finden die das in meinen Augen mitverschulden und die Lage nicht wirklich verbessern.
Doch Ihre Zukunft und Ihr Einkommen ist ja sowieso sicher.
 
Klar, aus deiner Sicht hast du recht. Sich als Azubi mit ner eigenen Wohnung rumzuschlagen, ist nicht das leichteste.
Ich bin Student und muss meinen Lebensunterhalt ebenfalls selbst beschaffen.
Läuft dann halt über nen Maloche-Nachtjob mit >20h/Woche.
Würde aber mit keinem meiner von Papa/Mama/Bafög-finanzierten Kommilitonen tauschen wollen. Ich find Eigenverantwortung nämlich super :).

Mitleid haben die Politiker auch sicher nicht nötig, aber zumindest Respekt. Der "Job" ist weder leicht, noch überbezahlt.
 
So'n auf sponsored bei Eltern hab ich auch keine Lust zu und ich mags auch so wie es ist...aber auf Dauer ist es, für mich zumindest, ziemlich anstregend immer rechnen zu müssen. Das macht keine Spass und vorallem wenn man relativ viel arbeitet dann fragt man sich auch irgendwann wofür...und da man als Azubi ja ein festes Gehalt bekommt, astet man wie ein Blöder um jeden Monat wieder im Dispo zuhängen. Da freut man sich dann natürlich, wenn man von irgendwelchen Sesselpupern zu hören bekommt das mein Jahreseinkommen knapp 20€ über einem Satz liegt, der mir im Monat einen dreistelligen Betrag unterstützung gewähren würde... Auf freundliche Nachfrage, ob es da einen "Sondertarif" für Azubis gibt die nicht zuhause wohnen und mehr Belastung durch Ausgaben haben kommt dann nur ein..."Nein gibt es nicht"

Herzlichen Dank!

Aber was solls, ich ändere das System leider nicht und wenn ich mich besinne und alles penetrant positiv sehe, gehts mir besser als vielen anderen Leuten bei uns im Land und das ist auch gut so.
 
16000 Euro im Monat halte ich nicht für wenig. Vor allem bekommen die ja noch alles mögliche reingeschoben.
 
Larzon schrieb:
Da freut man sich dann natürlich, wenn man von irgendwelchen Sesselpupern zu hören bekommt das mein Jahreseinkommen knapp 20€ über einem Satz liegt, der mir im Monat einen dreistelligen Betrag unterstützung gewähren würde...

Kannst du da nicht durch private Ausbildungskosten (für Büromaterial, Computer, etc.) nicht unter diesen Satz kommen? Geht bei Kindergeld und co. ja auch, dass man trotz höherem Einkommen als der Maximalsatz noch Anspruch hat, wenn man genug Rechnungen und Quittungen zusammenbekommt.

Gruß
 
Macs Pain schrieb:
16000 Euro im Monat halte ich nicht für wenig. Vor allem bekommen die ja noch alles mögliche reingeschoben.

Ja, aber das ist BRUTTO inkl. der Beamtenzulagen.
Netto also weniger. Für eine solch verantwortungsvolle Position nicht viel.
Gerade mal 3x so viel, wie ein Berufseinsteiger bei ALDI als frischer BWL-Diplomand bekommt.

Dass dann durch Chauffeur etc. noch zusätzliche Kosten entstehen, ist klar, aber fällt nicht unter "Einkommen".
 
ricky2000 schrieb:
Kannst du da nicht durch private Ausbildungskosten (für Büromaterial, Computer, etc.) nicht unter diesen Satz kommen? Geht bei Kindergeld und co. ja auch, dass man trotz höherem Einkommen als der Maximalsatz noch Anspruch hat, wenn man genug Rechnungen und Quittungen zusammenbekommt.

Gruß

Das kann sein, nur leider hab ich da nicht wirklich Zeit zu mich da zu informieren und wenn ich versuche Infos einzuholen, dann höre ich an 3 Ecken 3 verschiedene Auskünfte.
Das ist recht hinderlich...zu mal mein für mich zuständiges Amt ca. 400 km weit wech is... :rolleyes: alles sehr doof.
Na ja 1 Jahr noch und dann wird hoffentlich mehr Geld verdient, wenn ich eine ordentliche Stelle finde.
 
Larzon schrieb:
Das kann sein, nur leider hab ich da nicht wirklich Zeit zu mich da zu informieren und wenn ich versuche Infos einzuholen, dann höre ich an 3 Ecken 3 verschiedene Auskünfte.
Das ist recht hinderlich...zu mal mein für mich zuständiges Amt ca. 400 km weit wech is... :rolleyes: alles sehr doof.
Na ja 1 Jahr noch und dann wird hoffentlich mehr Geld verdient, wenn ich eine ordentliche Stelle finde.
Nach dem Link dürfte für Dich nur eine Abzugsfähigkeit der Kosten als Werbungskosten in Frage kommen, da Du wohl im Rahmen eines Dienstverhältnisses ausgebildet wirst. Allerdings musst Du dann erstmal über die Werbungskostenpauschale rauskommen. Wenn Du also genug Fahrtkosten (z.B. die Monatskarte für den ÖPNV bzw. die Pendlerpauschale) und sonstige Ausgaben (Bücher, Fachzeitschriften) zusammenbekommst, könnte das was werden. Eventuell sind vielleicht auch noch Heimfahrten zur Familie absetzbar, auf jeden Fall sollten die Fahrten zum für Dich zuständigen Amt steuerlich geltend gemacht werden können. Ach ja, Computer dürfen nach neuester Rechtsprechung auch bei teilweiser privater Nutzung anteilsweise abgesetzt werden....

Zum Topic: Man mag über die Intention der ganzen Aktion streiten, die Durchführung ist aber IMHO derart grottig, dass ich jedesmal am liebsten schreiend aus dem Kino rennen würde, wenn ich mal wieder mit diesem Müll gequält werde. Schon der Text ("Du bist wasweißich") ist eine Beleidigung meiner Intelligenz. Und man sollte eigentlich erwarten, dass Initiatoren aus Medienkonzernen in der Lage sind, einen Text zu entwerfen, der einigermaßen richtig und nicht vollkommen blöde ist.

Snoop
 
ricky2000 schrieb:
Ja, aber das ist BRUTTO inkl. der Beamtenzulagen.
Netto also weniger. Für eine solch verantwortungsvolle Position nicht viel.
Gerade mal 3x so viel, wie ein Berufseinsteiger bei ALDI als frischer BWL-Diplomand bekommt.

Dass dann durch Chauffeur etc. noch zusätzliche Kosten entstehen, ist klar, aber fällt nicht unter "Einkommen".

Wow, ich sollte bei Aldi anfangen wenn man da einfach mal so 4500 Euro bekommt. Dann bin ich mit meinen 3300 ja echt der Arsch, was?
 
ricky2000 schrieb:
Ja, aber das ist BRUTTO inkl. der Beamtenzulagen.
Netto also weniger. Für eine solch verantwortungsvolle Position nicht viel.
Gerade mal 3x so viel, wie ein Berufseinsteiger bei ALDI als frischer BWL-Diplomand bekommt.

Dass dann durch Chauffeur etc. noch zusätzliche Kosten entstehen, ist klar, aber fällt nicht unter "Einkommen".

nun ja.
Ich denke ja auch, dass das Gehalt für Politiker nicht immer so hoch ist wie es evtl. sein könnte/sollte.
ABER:
Ich persönlich würde auch zufrieden sein wenn ich z.B. GAR KEIN Gehalt bekäme... dafür aber stets ein vollgetankter Wagen mit Chauffeur vor der Tür steht und eine Putzfrau sauber macht und jemand immer dafür sorgt, dass der Kühlschrank voll und meine Miete bezahlt - bzw. mir einfach mal ein Häusschen hinstellt.

Ich sehe es schon im ganz kleinen... da sind Leute in einem Vorstand und kommen regelmäßig zusammen um mal schlau zu reden (da ich die Protokokolle dieser Sitzungen kenne weiß ich, wie "ach so wichtig" diese Sitzungen immer sind).
Dafür, dass sie zu dieser superwichtigen Sitzung kommen gibt es Geld und die Anfahrt wird ggf. auch noch übernommen.
Aber nicht genug! Diese Leute (obwohl schon Geschäftsführer in einer anderen großen Firma) können bei der Firma, wo sie im Vorstand sind, auch noch Semiare buchen lassen - das muss dann die Sekretärin koordinieren (was von der allg. Arbeitszeit abgeht) und die Firma muss das zahlen.
Bingo!

Ich möchte auch mal in 5 oder 6 Vorstandspositionen sitzen. SO schlau, wie die in meinem Beispiel (nicht erfunden) bin ich auch :D

Gehalt ist also mitnichten alles... Unsereiner darf sich immer "geldwerter Vorteil" anhören - bei anderen ist das normal. Gerecht?
Ich habe jetzt wieder Post bekommen wo drinnen steht, wie hoch meine Rente jetzt wäre wenn ich so einzahle wie bisher. Hahaha! - haben wir gelacht.
Aber die Politiker (auch die früh zurückgetretenen) leben doch offenbar nicht schlecht - was man so mitbekommt. Großzügige Abfindungen sind da ganz normal - so eine Abfindung möchte ich auch mal haben - da geb ich gerne was von ab ;)


Mein Vorschlag wäre:
- Politiker nehmen
- Umfrisieren, nicht schminken etc.
- Bei C&A oder Kwick oder was weiß ich einkleiden
- einen normalen Durchschnittsjob geben mit "tollem" Gehalt
- und dann mal auf Wohnungssuche schicken
- Das sollen sie 2 Monate machen und dann nehmen wir den Job mal weg
- Jetzt sollen sie sich kümmern um Arbeitslosenunterstützung und sollen mal sehen, was sie an 1,- Jobs angeboten bekommen etc.

Anders bekommt man die doch nciht mehr auf den Boden der Tatsachen zurück (denke ich jedenfalls)

Hat nicht mal eine Königin verständnislos gesagt: "ja wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es doch Kuchen essen?!"
So kommt es mir hier auch manchmal vor... Im Interview noch sagen, dass Hartz IV prima ist und dass man mal härter rangehen muss - dann umdrehen und sich im A8 nach Hause fahren lassen... jep.
 
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