elmquist schrieb:
Es geht um Texte, um Artikel und laut Thread-Titel sogar um wissenschaftliche Arbeiten. Und die sind das Ergebnis der eigenen Gedankenwelt, die der Autor zu Papier bringt - mit eigener Perspektive, einem eigenen (Forschungs-)Schwerpunkt,
tut mir leid elmquist, aber das ist doch scheinargumentation. ich weiss nicht ob du studiert hast oder noch immer studierst, aber in wirklichkeit sind wissenschaftliche arbeiten sehr oft nicht wirklich das ergebnis der eigenen gedankenwelt, sondern vielmehr das repetieren schon vorhandener informationen im neuen gewand und in scheinbar neuen zusammenhängen. Dieser meiner Meinung ist zB auch Foucault. Es ist ein zirkulieren in geordneten und ungefährlichen, leicht berechenbaren bahnen... ein zusammenfassen... eigene gedanken ohne wissenschaftlicher fundierung sind doch gar nicht erwünscht... (mit eigener kreativität hat das doch kaum was zu tun. die meisten menschen schwindeln doch wenn sie sagen das wären ihre gedanken bzw. sie wissen gar nicht wo sie sie aufgeschnappt haben)
elmquist schrieb:
eigener Recherche (und zwar nicht auf das Internet bezogen!)
zu jeder recherche eines studenten gehört AUCH das internet.
elmquist schrieb:
und einer mehrjährigen professionellen, d.h. beruflich-akademischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
eine wissenschaftliche arbeit wird u.a. von studenten verfasst und viele von diesen haben vlt auch nur erst ein jahr ihres studiums hinter sich. und auch wenn sie bereits jahrelang studieren, so beschäftigen sie sich in wissenschaftlichen arbeiten auch nur mit einem kleinen ausschnitt ihres faches - also nicht jahrelang mit demselben thema. ich glaube nicht das viele studenten die zeit haben für eine wissenschaftliche arbeit mehr als 1-2 monate opfern können. dementsprechend sind gerade diese kleinen arbeiten irgendwie meist auch "erschummelt", da sie in wirklichkeit vieles in eigenen wörtern einfach abschreiben. Dissertationen usw. sind davon natürlich ausgenommen. aber die mehrzahl der wissenschaftlichen arbeiten sind eher schnell zu bewältigen.
elmquist schrieb:
Und nicht nur das, du erklärst dich sogar damit einverstanden, daß jeder in deinem Werk herumpfuschen kann und es als open source weiterverwenden darf. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich heftig.
ich finde das ehrlich gesagt ziemlich grossartig und ist ein schritt in richtung dass alle menschen zugang zu wissen haben sollten
elmquist schrieb:
"guten Artikel" wohl kommen mögen? Sind das geniale Freigeister, die das in Eigenarbeit ausgearbeitet haben? Oder ist es das Ergebnis einer kongenialen Gruppenarbeit vieler Wikipedia-Autoren? Die klare Antwort ist: Man weiß es nicht.
die klare antwort ist, dass zunächst einer die grosse vorarbeit geleistet hat und dass danach viele schreiber kamen um den artikel ausführlicher und noch genauer zu behandeln. es ist in vielen fällen das wissen mehrer menschen, die glauben sich gut auszukennen. Das "glauben" ist natürlich nciht unproblematisch,, aber wenn sich zu einem thema 20 menschen äussern - und das machen sie ja grösstenteils auch nur wenn sie wirklich überzeugt davon sind, dass sie etwas wirklich wissen, dann kann man schon davon ausgehen, dass sich die meinung durchsetzt, welche als "momentane wahrheit" angesehen wird. es ist also ein selbstregulativ. der knackpunkt hierbei ist "die Meinung". Das wird problematisch wenn es sich um allzu subjektive themen handelt, sonst kann man sehr oft davon ausgehen, dass das was da steht auch die tatsächliche momentane lehrmeinung ist. natürlich ist es problematisch, weil man ja nicht weiss wieviele sich damit auseinandergesetzt haben und wieviel wirklich ne ahnung davon haben, aber im grossen und ganzen kann man sich darauf verlassen. dass es nicht 100% sein kann ist klar, aber es gibt auch zigtausende bücher im handel, die ebenso schwachsinn beinhalten, die du jedoch als quelle akzeptieren müsstest.
elmquist schrieb:
aber die ursächlichen Quellen der Wikipedia-Artikel bleiben i.d.R. unbekannt.
die ursächlichen quellen sind die bücher, lexika und vorlesungen auf der universität. in wirklichkeit schreiben die ja auch nur wieder ab und stellen es da rein. problematische themenbereiche gibt es aber bestimmt.
elmquist schrieb:
Woher hatte der 27. Überarbeiter eines Artikels seine Quellen, sein Wissen? Sind es eigene Einfälle, oder ist es von jemand anderen abgeschrieben/zusammengepuzzelt? Man weiß es nicht.
klar. natürlich hast du recht. eigentlich haben wir beide recht *g*
NUR ! weisst du all die quellen deines wissens ?
wir menschen schnappen doch alles irgendwo auf worauf wieder unsere gedanken basieren. im elternhaus usw usf. sehr oft sind uns diese quellen aber nicht bewusst. Quellensicherheit gibt es nie und ist nur dann gegeben wenn es anerkannte personen niedergeschrieben haben, deren quellen meist auch nur tw. angeführt sind. vollkommene "verwissenschaftlichung" ist doch eine illusion.
elmquist schrieb:
Und genau aus diesem Grund eignet sich Wikipedia nicht als Quellennachweis für wissenschaftliche Arbeiten.
als quellennachweis schon, finde ich, aber zitierfähig ist daraus nichts. es kann ja die quelle zur wissenschaftlich relevanten quelle sein *g*
elmquist schrieb:
Nehmen wir "Illuminati" von Dan Brown.
du kannst doch keinen bereich der kunst hier als bsp herannehmen, wenn es doch um wissenschaften geht, deren wissen überall nachschlagbar ist.
diese art der kreativität ist doch mit einer wissenschaft gar nicht vergleichbar.
elmquist schrieb:
Anyway. Nochmal kurz zum Ende: Der Sinn eines wissenschaftlichen Artikels/Werkes ist, daß er einen zitierfähigen, eindeutigen Urheber hat
hm
also du bist der meinung dass wissenschaftliche Arbeiten neue kreative gedanken erschaffen. diese sind dann aber auf keine quellen rückführbar, sonst wären sie ja nicht neu
. die quellen waren dann quasi nur inspiration. so gesehen wäre es aber auch wieder egal woher man die inspirationen schöpft. denn auch die eigenen gedanken sind immer durch etwas aussenstehendes inspiriert. jeder mensch lebt in seinem umfeld
in wie weit dann was der "wahrheit" entspricht ist so oder so nie mit 100%er sicherheit gegeben. das ist dann der mut es auch abzugeben *g*
elmquist schrieb:
Dem kann ich mich nur anschließen (schreibe an der Ruhr-Uni übrigens gerade meine Doktorarbeit in Literaturwissenschaften).
ah ok
WIKI ! WIKI ! WIKI ! *g*
diese seite ist genial *g*