Wien - wie studiert es sich da?

Ich studiere schon seit vier Jahren in Wien und werd mal versuchen, ein paar Pros und Contras zusammenzutragen:

+ sehr schoene Stadt mit zahlreichen Freizeitattraktionen
+ multikulturelles Flair auf den Universitaeten
+ im Vergleich zu anderen grossen europaeischen Staedten relativ preiswertes Leben und Wohnen
+ ausgezeichnetes oeffentliches Verkehrssystem
+ niedrige Kriminalitaet
+ sehr gute Shoppingmoeglichkeiten, wenn das Geld dafuer reicht
+ vielschichtiges und breites Nightlife

- es existiert kaum ein Campusleben. Der Alltag spielt sich im Hoersaal und in den eigenen vier Waenden ab.
- Wohnungssuche kann schwierig sein, wenn man nicht frueh genug dran ist. Im Vgl zu Muenchen bspw aber sicher viel leichter.
- Klima: Sehr heisse Sommer und bitterkalte Winter (mit Ausnahme des vergangenen). Daneben oft depressiv-vernebelte Herbstwochen.
- Unis sind je nach Studienrichtung zum Teil schwer ueberlaufen (siehe Medizin, Wirtschaft, teilweise Geisteswissenschaften). Auf der TU ist man diesbzgl. hingegen sehr gut aufgehoben.

Ich wuerde unbedingt empfehlen, eine zentrale Bleibe zu suchen. Fuer das erste Studienjahr in Wien eignet sich ein Studentenheim ganz gut, weil man Leute kennenlernt und sich um nix kuemmern muss. Allerdings gibts hier massive Qualitaetsunterschiede. Ich persoenlich koennte mir zum Bsp nie vorstellen, mit einem Mitbewohner ein Zimmer zu teilen; viele tun es trotzdem... Wer im Herbst anfangen will, ist um diese Zeit fuer die Heimsuche schon reichlich spaet dran. Eine ordentliche Wohnung zu finden sollte allerdings kein Problem sein. Einfach ein bis drei Wochen im Sommer nach Wien gehen und vor Ort suchen. Neben zahlreichen Enttaeuschungen werden auch einige Lichtblicke darunter zu finden sein. Wie bereits gesagt sind die zentralen Bezirke zu bevorzugen, auch wenn sie vergleichsweise teuer sind. Am besten sind mE 6. bis 9. Bezirk geeignet.

Hat man sich in Wien erst mal eingelebt - und das muss man in jeder Stadt, bevor man anfangen kann sich wohlzufuehlen - kann man hier als Student ein sehr angenehmes Leben fuehren. Die Lebensqualitaet braucht den Vergleich mit anderen europaeischen Topstaedten sicher nicht zu scheuen. Ich denke, dass ich relativ neutral urteilen kann, da ich selbst nicht aus Wien, sondern aus dem aeussersten Westen stamme...

Hoffe, ich konnte weiterhelfen.
 
Mal ein paar Eindrücke von jemanden der vier Jahre in Wien gelebt hat aber nicht studiert hat.
Ich bin kein Großstadtfan aber nach Wien würde ich wenn es sein muss wieder gehen. Tolle Stadt mit einem super öffentlichen Verkehrssystem.
Wie schon gesagt es ist immer was los und wie der Slogan von Wien schon sagt: Wien ist anders. Das passt aber auch zu dem negativen Eindrücken die ich zu Wien bekommen habe. Die Leute dort. Vergiss die Geshichten mit Küss die Hand und so. Die Wiener sind ein myrrisches und launisches Volk die einen Humor haben der teilweise alles andere als Lustig ist. Sie meinen oft sie wären der Mittelpunkt der Welt und gerade gegen "Piefkese" sticheln sie gerne was sehr bald nervt. Denkst Du Dir die bieg ich mir gerade dann nix wie hin nach Wien.
 
ja, aber in Grunde sieht es so aus, 363€ an den FHs und UNIs, noch mehr an den privaten ;)

oder gabs da was, dass man an der Montanuni in Leoben keine Gebühren zahlt :kopfkratz:

@sDesign
welches Fach interessiert dich an der TU?

Bauingenieurwesen, da ich halt zum 4. Semester von München nach Wien wechseln möchte
 
Mal ein paar Eindrücke von jemanden der vier Jahre in Wien gelebt hat aber nicht studiert hat.
Ich bin kein Großstadtfan aber nach Wien würde ich wenn es sein muss wieder gehen. Tolle Stadt mit einem super öffentlichen Verkehrssystem.
Wie schon gesagt es ist immer was los und wie der Slogan von Wien schon sagt: Wien ist anders. Das passt aber auch zu dem negativen Eindrücken die ich zu Wien bekommen habe. Die Leute dort. Vergiss die Geshichten mit Küss die Hand und so. Die Wiener sind ein myrrisches und launisches Volk die einen Humor haben der teilweise alles andere als Lustig ist. Sie meinen oft sie wären der Mittelpunkt der Welt und gerade gegen "Piefkese" sticheln sie gerne was sehr bald nervt. Denkst Du Dir die bieg ich mir gerade dann nix wie hin nach Wien.

Also auch wenn ich etwas gegen die Wiener und die ihren "Schmäh" habe, kann man nicht sagen, dass sie ein launisches Volk sind!! Das typische Bild mit dem "Küss die Hand" ist ein Klischee, dass dann auch von allen aufgegriffen (auch weil man in D nichts weiter über Wien und die Leute, Kultur und das Wiener Leben weiß!!) und so weitergegeben wird! Ich habe bis jetzt keinen einzigen Deutschen Mitbürger kennenlernen dürfen, der den "Wiener Schmäh" (oder auch das Wiener Leben außerhalb des Fernsehens und deren Klischees) verstanden hat! Das ist nun mal so - auch ich brauchte meine Zeit, aber schließlich versteht man ihn und lernt ihn auch lieben.

Bei dem Punkt mit dem "Mittelpunkt der Welt" muss ich Dir recht geben.. das bezieht sch aber wohl nur auf österreichische Verhältnisse (Hauptstadt und solche Dinge) und soll zum deutschen Verhältnis keine Einflüsse haben! In der hinsicht sind die Wiener sehr eigen - man muss sie dann aber auch so hinnehmen, wie eben auch die Berliner oder Münchner! Das ist in jeder wirklichen Großstadt so....
 
keine Ahnung, wie das bei nicht Österreichischen Staatsbürgern ist.
ich weiß nur, als Österreicher bekomme ich die volle Studiengebühr zurückgezahlt, sobald ich auch nur einen Cent Stipendium bekomme.
Wenn ich also ein Groove-Stipendium mit 1 Cent jährlicher Unterstützung einrichte, musst du keine Studiengebühren zahlen?!?! :D Cool, soll ich das machen!?! ;)
 
Man muss Leistungsstipendium von Studienbeihilfe unterscheiden. Gebuehren spart man sich nur, wenn man Studienbeihilfe bezieht. Und diese kann man sicher nur als oesterreichischer Staatsbuerger bekommen...
 
wie wärs mit adoptieren,
willige(r) deutsche(r) student/in sucht österreichische familie zwecks adoption, um österr.studiengebühren zu sparen.....
beihilfen auf konto nummer...... überweisen.
 
vom Hörensagen.

zwei Freundinnen studieren dort.

am Anfang sehr voll. logischerweise ist der Anfang aber nur ein Sieb. Die hartnäckigen und fleißigen kommen durch. so auch da. die eine wirds schaffen. die andere...

die Profs sind angeblich recht interessant. von sehr rechten Arschlöchern bis zum kompletten Gegenteil. von ersteren aber angeblich mehr.
 
Das Juridicum ist eine sehr eigenartige Anstalt...
Professoren mit blauem Sakko und goldenen Knöpfen gibts dort wirklich!
Typische Studentin: Perlenohrringe, Faibel für rosa, meist schon kitschige Sachen. Viele Glauben sie sind so schön und können alle mit ihrer Schönheit beeinflussen.
Es gibt auch normale Studenten, aber eben auch den typischen JUS-Studenten.

Die Lage ist sehr schön, zwischen Ring und Graben (= im Zentrum).
Das Gebäude ist eher hässlich. Es hat nichts altehrwürdiges und ist auch nicht Revolutionär.

Zu den Wienern: wir wissen, daß wir die einzige echte Stadt in Österreich sind. Viele Österreicher empfinden Wien ja schon als fürchterliche Stadt, obwohl es verglichen mit internationalen Großstädten etwas provinzielles hat. Wien ist im Grunde sauberer und sicherer als normale Großstädte.
Wir hinken eigentlich immer dem Trend nach, verschlafen fast alles.
Nur beim Thema Balkanmusik ist Wien ganz groß und internationaler Vorreiter.
Kurz gesagt: Wien ist sowohl als Student als auch danach eine sehr lebenswerte und liebenswerte Stadt – besonders wenn man andere Großstädte kennt.
 
Mal ein paar Eindrücke von jemanden der vier Jahre in Wien gelebt hat aber nicht studiert hat.
Ich bin kein Großstadtfan aber nach Wien würde ich wenn es sein muss wieder gehen. Tolle Stadt mit einem super öffentlichen Verkehrssystem.
Wie schon gesagt es ist immer was los und wie der Slogan von Wien schon sagt: Wien ist anders. Das passt aber auch zu dem negativen Eindrücken die ich zu Wien bekommen habe. Die Leute dort. Vergiss die Geshichten mit Küss die Hand und so. Die Wiener sind ein myrrisches und launisches Volk die einen Humor haben der teilweise alles andere als Lustig ist. Sie meinen oft sie wären der Mittelpunkt der Welt und gerade gegen "Piefkese" sticheln sie gerne was sehr bald nervt. Denkst Du Dir die bieg ich mir gerade dann nix wie hin nach Wien.

ich bin für meine Dissertation nach Wien gegangen - und hier geblieben, habe noch ein Musikstudium drangehängt.
Negativ ... welche Stadt hätte keine negativen Eindrücke? welche Einwohner keine negativen Eigenschaften? Es ist immer beides. Und zum "Sticheln" gehören auch immer zwei. Ich habe als "Piefkinesin" keine Nachteile gehabt und bin auch nicht angegangen worden. Weil ich die Wiener so genommen habe, wie sie sind. Mürrisch sind sie übrigens nicht, launisch so, wie andere Menschen auch. ;)

Das "Küss d'Hand" ist inzwischen Klischee, aber bei den alten Einwohnern in Nobelbezirken wie Innere Stadt, Hietzing, Döbling noch zu finden. Dort findet sich auch die Titelsucht, die Herren Hofrat und die Damen Hofratswitwen. Unter der jungen Generation und deren Eltern ist diese Denkweise schon seltener bis gar nicht anzutreffen (Altadelsangehörige und Studentenbruderschaften mal ausgenommen).

Nicht Klischee hingegen ist der Hang des Wieners zur Melancholie ("der Tod, das muß ein Wiener sein"), der sich auch auf den Friedhöfen, besonders dem "Zenträu" (Zentralfriedhof, die Totenstadt mit 2 Mio. Toten), niederschlägt. Dort findet man auf dem alten Teil ganze Häuser!
Aber die höchste Selbstmordrate gibt es im Waldviertel, nicht in Wien ... also soooo arg ist es halt hier auch wieder nicht. ;)

Nicht umzubringen ist auch die Liebe zur Kultur ... zwei Konzerthäuser, eine Oper, Wiener Festwochen, ein Filmfestival im Sommer auf dem Rathausplatz - usw. Wer hinzuschauen vermag: die Stadt war kultureller Mittelpunkt über Jahrhunderte, und das sieht und empfindet man noch heute.

soweit in Kürze
Gruß tridion
 
Wohngegend

Moin,

hab heute mein Stipendium abgesahnt :groove:
Werde finanziell unterstützt und ich möchte dies in eine schöne Wohnung ummünzen.

1,5 - 3 Zimmer, zentrale Lage, möglichst Altbau..

Hat jemand Tips, wo ich mich umschauen sollte?

Welche Gegenden sind empfehlenswert, was sollte man eher meiden?
 
Nicht Klischee hingegen ist der Hang des Wieners zur Melancholie ("der Tod, das muß ein Wiener sein"), der sich auch auf den Friedhöfen, besonders dem "Zenträu" (Zentralfriedhof, die Totenstadt mit 2 Mio. Toten), niederschlägt. Dort findet man auf dem alten Teil ganze Häuser!

wie sagt man so schön? der zentralfriedhof ist nur halb so groß wie zürich, dafür doppelt so lusitg :p
 
Moin,

hab heute mein Stipendium abgesahnt :groove:
Werde finanziell unterstützt und ich möchte dies in eine schöne Wohnung ummünzen.

1,5 - 3 Zimmer, zentrale Lage, möglichst Altbau..

Hat jemand Tips, wo ich mich umschauen sollte?

Welche Gegenden sind empfehlenswert, was sollte man eher meiden?

Ich würde mich im 8. oder 9. Bezirk ansiedeln. Wohne selbst im 9. Bezirk und bin (fast) restlos begeistert von der Lage. Man ist max. binnen 15 min im Zentrum und hat eine traumhafte Infrastruktur. Das ganze hat aber auch seinen Preis.
Keine Ahnung wieviel du im Monat Miete zahlen kannst und willst. Wir wohnen in einem sanierten Altbau und zahlen für 56 m2 knapp 600 € inkl. Betriebskosten, mit Strom kommen wir auf knapp 670. Wohnungen mit 3 Zimmer in schöner Lage und Zustand(!) gibts kaum unter 900€. Hoffentlich hilft dir das weiter...

LG carina
 
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