In meinen Augen sind Digitalkameras Wegwerfartikel, aber gleichzeitig auch schlechter geworden. Meine Erfahrungen:
1. Olympus Camedia 2000 Zoom Jahr 1999 für über 2000 DM
Grausig. Nach einem Vierteljahr entdeckt, dass ein grünes Pixel in der Mitte jedes Bildes ist. Seit Anbeginn - auf helleren Bildern fällt es nicht auf und ich habe mich fürchterlich geärgert, dass nun viele Bilder so aussehen. Wenn man nicht weiß worauf man achten könnte, fällt es natürlich nicht auf - grmpf. Der CCD wurde kostenlos ersetzt. Kurze Zeit später ging eine Feder kaputt. Kein großes Problem, eingeschickt. Für 300 DM repariert (Feder tauschen, Sucher reinigen - hierfür hätte ich mittlerweile auch eine billige Nonamekamera nehmen können). Nun der Hammer: Kurze Zeit später ging die Blendenmechanik kaputt und sie machte nur noch schlechte (dunkle) Bilder. Nach einiger Zeit ausprobiert: Sie hat eine zweistellige Anzahl lila Pixel und etwa 5 leuchtend grüne bekommen. Zusätzlich wurde der Support von Olympus auf Nachfrage frech (eigentlich wollte ich ein Angebot für eine andere Kamera). Fazit: Nie wieder Olympus!
2. Concord 3435z oder so etwa 2003
Ganz ordentlich. Billigkamera. Nach einem dreiviertel Jahr hat sie die erwarteten Pixelfehler bekommen und wurde weitgehend ausgemustert - war es ja schon gewohnt, keine richtig funktionierende Kamera zu haben und allzu viel Geld war es nicht.
3. Fujifilm F40fd Februar 2008
Nach Erkundigung auf digitalkamera.de (Pixelfehler sind kein Thema mehr, aber nimm vorsichtshalber ne Fujifilm, die sind dafür weniger anfällig) habe ich mir eine Fujifilm F40fd geholt. Sie hat vor allem den Vorteil, dass sie einen recht großen Sensor hat, sprich das einzelne Pixel bekommt noch soviel Licht, dass das Rauschen recht gering bleibt, auch wenn kein strahlender Sonnenschein ist (siehe 6mpixel.org). Leider hat auch sie innerhalb eines Jahres diverse Pixelfehler bekommen. Zum Fotografieren kann ich sie noch nehmen, weil das Rausrechnen der Fehler hier funktioniert. Auf der Vorschau im Display und auf Videos (Artefakte! grausig!) sind die Fehler aber sehr auffällig und störend. Hier verhandele ich noch, ich habe vom Support die Bitte bekommen Beispiele zu senden (Kamera war eingeschickt, Techniker hat trotz Fehlerbeschreibung angeblich keinen Defekt gefunden) und will verschiedenfarbige Hintergründe zur Demonstration des Problems aufnehmen. Auch hier: Leuchtend grün fällt bei hellen Hintergründen natürlich nicht so auf wie bei dunklen. Eines ist sogar ein Fehler, bei dem 2 Pixel nebeneinander defekt sind.
Mein Fazit:
Digitalkameras sind und bleiben Wegwerfartikel. Meine schmerzliche Erfahrung aus den Anfangszeiten ist leider immer noch gültig. Pixelfehler machen jeden Spaß am Fotografieren/Filmen mit der Kamera zunichte.
Schlechter geworden sind die Kameras, weil immer mehr Megapixel auf kleinere Fläche gepresst werden. Etwa 2003/2004 waren die Kameras beim Optimum dessen, was Schärfe und Rauschfreiheit angeht (Verhältnis Pixel/Sensorgröße). Danach sind die Megapixelzahlen so gestiegen, dass die einzelnen Sensoren fast schon Photonen zählen -> wir sind bereits über das sinnvolle physikalische Limit hinaus. Die Fotos sind wieder schlechter geworden. Kleiner Trost: Je mehr Pixel, umso kleiner sind die leuchtend grünen und lila Pixel (schwarz und weiß habe ich bei der Olympus auch schon gesehen, ich glaube sogar ein gelbes).