Wie funktioniert künstliche Intelligenz, wo ist die Schnittstelle von Soft-/Hardware?

Das Problem ist schon die Frage… Um eine solche Frage zu beantworten ohne ins Philosophische abzudriften, bedürfte es einer präzisen Definition, die scheitert aber schon bei der Frage nach Intelligenz.
Gemeinhin und simplifiziert würde man Intelligenz daran messen, wie menschenähnlich ein Computer / Maschine Aufgaben löst. Da der Mensch zur Problemlösung sein gesamtes Wissen und Können einbringt, sind den Maschinen von heute noch, je nach Aufgabenstellung, erhebliche Grenzen gesetzt. Schachspielen, Planetenbahnen berechnen, Wahrscheinlichkeiten abwägen kann die Maschine definitv besser, ist sie deswegen intelligenter?
Gesichtsausdrücke interpretieren, einen Witz verstehen lernen Computer derzeit, sind aber noch nicht so weit fortgeschritten. (Ob "er" mit dem "Verständnis" jemals etwas anfangen kann ist eine andere Frage)

Interessant wird es, sollte "Künstliche Intelligenz" in der Lage sein, Entscheidungen im Sinne von voraus planendem Denken zu treffen, aber nicht in Bezug Börsenkurse, sondern auf bedürfnisbezogene Entscheidungen. Z.B. ein Baby schreit, Mutter / Vater handelt intuitv und in der Regel richtig. Wie würden WIR empfinden, wenn eine Maschine auch solche Entscheidungen "besser" treffen würde als wir? Wäre sie intelligenter? Würden wir lieber die Begrifflichkeiten neu definieren? ;)
Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass wir genau jenes Unbehagen empfinden werden, welches in "Startreck" dem intelligenten Roboter "Data" entgegen schlägt. Letztlich befindet sich die humanoide Intelligenz im Bezug auf die Emotionen noch im Zeitalter der "Keulenschwinger", und einige dieser Spezies schaffen es bis in höchste politische Ämter…

Mein Fazit: "künstliche Intelligenz" ist nur die Umschreibung, für die menschenähnlichste Problemlösung, die UNS einfällt, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Intelligenz ;). Menschen programmieren letztendlich Maschinen, und erst wenn Maschinen uns aufgrund unserer unzureichenden Fähigkeiten nicht mehr mitprogrammieren lassen, ist der Begriff "Künstliche Intelligenz" angebracht.
 
Dem TE ging es aber doch um die Verbindung von Hard- und Software, nicht darum, was Programmieren allein bedeutet. Also brauchen wir die Physik. Softwareprogrammierung ist ein Gedankengebäude des Menschen, das funktioniert freilich auch ohne Maschine. Aber der TE wollte wissen, warum die Maschine der Software gehorcht.

deswegen habe ich in einem ersten Posting ja auch überschaubarere Maschinen angeboten! Zudem ist es wichtiger zu wissen was diese Maschinen tun, um dann zu verstehen wie sie es tun.
 
Gemeinhin und simplifiziert würde man Intelligenz daran messen, wie menschenähnlich ein Computer / Maschine Aufgaben löst. Da der Mensch zur Problemlösung sein gesamtes Wissen und Können einbringt, sind den Maschinen von heute noch, je nach Aufgabenstellung, erhebliche Grenzen gesetzt. Schachspielen, Planetenbahnen berechnen, Wahrscheinlichkeiten abwägen kann die Maschine definitv besser, ist sie deswegen intelligenter?
Gesichtsausdrücke interpretieren, einen Witz verstehen lernen Computer derzeit, sind aber noch nicht so weit fortgeschritten. (Ob "er" mit dem "Verständnis" jemals etwas anfangen kann ist eine andere Frage)

Hm, Laut deiner Definition reicht es also, Aufgaben zu lösen, um Intelligenz nachzuweisen? Dann ist jede Maschine irgendwie intelligent. Intelligenz definiert sich eher druch eine Lernfähigkeit beim Lösen von Aufgaben. Aufgrund von Erfahrungen werden Strategien in späteren Lösungsansätzen verändert.

Interessant wird es, sollte "Künstliche Intelligenz" in der Lage sein, Entscheidungen im Sinne von voraus planendem Denken zu treffen, aber nicht in Bezug Börsenkurse, sondern auf bedürfnisbezogene Entscheidungen. Z.B. ein Baby schreit, Mutter / Vater handelt intuitv und in der Regel richtig. Wie würden WIR empfinden, wenn eine Maschine auch solche Entscheidungen "besser" treffen würde als wir? Wäre sie intelligenter? Würden wir lieber die Begrifflichkeiten neu definieren? ;)
Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass wir genau jenes Unbehagen empfinden werden, welches in "Startreck" dem intelligenten Roboter "Data" entgegen schlägt. Letztlich befindet sich die humanoide Intelligenz im Bezug auf die Emotionen noch im Zeitalter der "Keulenschwinger", und einige dieser Spezies schaffen es bis in höchste politische Ämter…

Mein Fazit: "künstliche Intelligenz" ist nur die Umschreibung, für die menschenähnlichste Problemlösung, die UNS einfällt, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Intelligenz ;). Menschen programmieren letztendlich Maschinen, und erst wenn Maschinen uns aufgrund unserer unzureichenden Fähigkeiten nicht mehr mitprogrammieren lassen, ist der Begriff "Künstliche Intelligenz" angebracht.

Hm, wie geschrieben, in diesem Fall ist das keine Intelligenz sondern Intuition - oder Trieb.
 
Laut deiner Definition reicht es also, Aufgaben zu lösen, um Intelligenz nachzuweisen?in diesem Fall ist das keine Intelligenz sondern Intuition - oder Trieb.

Und damit bis du genau beim Ausgangspunkt meines Posts angelangt: Was ist Intelligenz? Ich habe einschränkend, bewusst die umgangssprachlich meist verwendete Definition gewählt, um zum einen die Begrenzheit der Definition auf zu zeigen, aber auch um die Schnittstelle zwischen Hardware und Software ein zu grenzen. Die Psychologen unterscheiden in der Frage Intelligenz noch ganz anders (kognitive, emotionale, intuitive etc. Intelligenz) jedoch auch da sind die Begrifflichenkeiten eher eine Beschreibung denn eine Definition.

Intelligent wäre es nach meinem Dafürhalten, die Intention des TE zu Erfassen und zu seiner Zufriedenheit zu beantworten ;) (ich konnte leider eher nur die Probleme anreißen ;) )
 
Lor-Olli schrieb:
Intelligent wäre es nach meinem Dafürhalten, die Intention des TE zu Erfassen und zu seiner Zufriedenheit zu beantworten

Das ist hier bereits mehrfach passiert :)
 
Ich glaube, die Frage nach der KI oder deren Funktionsweise hier zu beantworten sprengt den Rahmen des Forums und wird auch für viele unverständlich, da man da schon auf eine sehr theoretische Betrachtungsweise geht.

Ich kann dir empfehlen, mal ein paar Bücher zu dem Thema zu lesen oder ne Vorlesung an der Uni etc.
Selbst in den umfangreichen Büchern wird nicht alles zu dem Thema erklärt und genau beleuchtet.

Und zum "runterkommen" oder auch vor der Lektüre der Bücher empfehle ich dir auch, mal den Weizenbaum zu lesen.
 
Das ist hier bereits mehrfach passiert
.
KI oder deren Funktionsweise hier zu beantworten sprengt den Rahmen des Forums und wird auch für viele unverständlich, da man da schon auf eine sehr theoretische Betrachtungsweise geht.

Passt doch :). Aber, es ist ein spannendes Thema und ich denke die Zukunft wird noch einige Überraschungen bezüglich der Definition bieten, auch weil man die Funktionsweise des menschlichen Denkapparates immer besser verstehen lernt - und das hat unsere "Einzigartigkeit" schon ganz schön schrumpfen lassen.

Ich vermute, dem TE ging es aber vor allem um den Aspekt der technischen Umsetzung, und der sieht nun einmal so aus, dass die Maschine Regeln befolgt (wie auch die meisten Menschen …)

(Nebenbei bemerkt, ein Thread der sich um erstaunliche Ernsthaftigkeit bemüht!)
 
...vor allem um den Aspekt der technischen Umsetzung, und der sieht nun einmal so aus, dass die Maschine Regeln befolgt
Wobei ich da eben sagen würde, daß die Maschine allein den Regeln der Physik gehorcht und nicht den Regeln der Menschen. Der Mensch konstruiert die Maschine "lediglich" so und setzt den Ausgangszustand so, daß es für ihn aussieht, als würde die Maschine _seinen_ Regeln folgen. Die Kugel in der Kugelbahn rollt nicht deshalb irgendwo hin, weil der Mensch eine Regel aufstellt, sondern der Mensch muß sich den Regeln der Physik unterwerfen und der Kugel eine entsprechende Bahn bauen, damit die Kugel auch dahinrollt, wo sie hin soll. Im praktischen Leben ist dieser kleine feine Unterschied in der Sichtweise ohne Belang, aber wenn ich mir die Fragestellung des TE anschaue, würde ich diese Differenzierung schon machen, weil dadurch eben klar wird (denke ich), daß Software an sich nicht wirklich existiert, sondern nur in der Vorstellung des Menschen vorhanden ist.
 
Die Kugelbahn ist dabei aber ein analoges Beispiel, je nach Kraft nimmt die Kugel einen leicht anderen weg. Die meisten Rechner sind heute aber Digital und da ist es wichtig darauf hinzuweisen das von definiertem Zustand zu definiertem Zustand gedprungen wird (Mealy oder Moore Automaten). Es passiert also nichts vermeintlich intelligentes sondern ein System wird von einem definierten Zustand in den nächsten überführt. Den Übergang regelt ein Steuerwerk das einfach nur ganz exakt einen Befehl nach dem anderen ausführt.
 
Die Kugelbahn ist dabei aber ein analoges Beispiel, je nach Kraft nimmt die Kugel einen leicht anderen weg. Die meisten Rechner sind heute aber Digital und da ist es wichtig darauf hinzuweisen das von definiertem Zustand zu definiertem Zustand gedprungen wird (Mealy oder Moore Automaten).
Das ist schon richtig, man kann aber der Einfachheit halber annehmen (und die Bahn auch so bauen), daß die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, daß sie den erwarteten Weg annehmen wird.

Den Übergang regelt ein Steuerwerk das einfach nur ganz exakt einen Befehl nach dem anderen ausführt.

Aber hier liegt doch der Hase im Pfeffer! Was _ist_ den ein Befehl? Schwingt jemand mit dem Zauberstab und die Maschine ändert den Zustand? In der theoretischen Betrachtung kann man das vielleicht in gewisser Hinsicht so sehen, da spielt ja die Hardware eine untergeordnete Rolle. Nur wenn es tatsächlich um die reale, tatsächlich greifbare Hardware geht, würde ich sagen, daß es einen Befehl eben gar nicht gibt, sondern daß die Maschine von selbst nur aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten von einem Zustand in den nächsten wechselt. :) Für den Menschen sieht es so aus, als hätte er die Maschine programmiert und sie folge seinem "Befehl" (Kugelbahnweiche nach rechts gestellt, also rollt Kugel nach rechts).
 
ich kann nur 6502-Assembler (Assembler macht heute nur noch selten Sinn), aber da war z.B.

LDA 20000

ein Befehl der hat den Inhalt des 20000ten Bytes in das Rechenregister (Akkumulator geladen). Das war keine Mystik sondern eine schlichte Folge von Impulsen auf Transistoren. Genau das ist der Microcode den heutige CPU's quasi ihrerseits booten wenn das Mainboard sie zum starten veranlaßt. Wie sowas geht kann man recht plastisch am Halbaddierer sehen, auch den habe ich oben schon verlinkt gehabt. Da ist wenig Mythik oder Philosophie dabei. Es ist Automatentheorie und Rechnerstruktur die da eine Rolle spielt. In der elektrotechnischen Umsetzung kommen dann (Physikbedingt) noch ein paar Komponenten mehr dazu.

Nun fällt das Verständnis für Rechnerstrukturen , Automaten, algebraische Abbildungen u.s.w. nicht einfach vom Himmel. Das Ganze wird erarbeitet werden müssen und kann ganz sicher nicht in einem Thread allein geklärt werden. Da der TE auch eher ruhig geworden ist hier, nehme ich an das er mit den ersten Ideen dazu bereits "unterwegs" ist.
 
Auch wenn es mir anfangs bei der Fragestellung rein um den technischen Sachverhalt ging - hier aber schon mehrfach auf die philosophische Betrachtungsweise eingegangen wurde, möchte ich folgendes dazu sagen: Ich glaube eines der besten Anzeichen oder Merkmale für Intelligenz ist die Kreativität. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Computer jemals wirklich kreativ sein werden - von Kunst und Poesie hat die Maschine keinen blassen Schimmer!
 
@ Wegus,
(6502 Assembler? Mit dem C64 das "Zaubern" begonnen? Denke auch, dass spätestens bei 16 Bit Assembler unübersichtlich wurde, aber auch die Compiler wurden besser. ) Streng genommen unterscheidet sich unsere Intelligenz nicht von der Arbeitsweise einer Maschine, die Vorgänge sind erheblich verknüpfter, komplexer. Unsere "Software" scheint lernfähig (das scheint aber nicht bei allen Menschen vernünftig zu funktionieren ;)),

@Rajmund
Ich erkenne nicht ganz dein Problem. Ein Befehl definiert doch nur einen Schritt in der Vorgehensweise. Es gibt aber durchaus die Option, dass eine Software selbstlernend ist und nach einigen Durchläufen eine andere Entscheidung trifft (mal in LISP programmiert?). Dieser Prozess ist nicht so unterschiedlich von der Vorgehensweise des menschlichen Gehirns, auch dieses maschinelle "Denken" und "Lernen" wird mit zunehmender Komplexität digitaler Schaltungen wachsen, bis sie irgendwann die Leistungsfähigkeit des Gehirns erreicht. Es gibt auch erste Schritte in Richtung selbstprogrammierender Hardware, d.h. die Maschine ist in der Lage die Hardware anzupassen, noch lange nicht im Umfang menschlicher Fähigkeiten, aber dass halte ich eher für eine Frage der Zeit, denn für eine Frage des Ob.
 
Künstliche Intelligenz?

Schau Dir mal folgende Dinge an für das Grundverständnis: Künstliche Neuronale Netze und Reinforcement Learning.

Alternativ kannst Du auch Neuroinformatik in Bochum studieren, das ist weltweit eine der besten Fakultäten auf diesem Gebiet. Aber es ist auch ein sehr anspruchsvolles Fach. Ich hatte einige Fächer bei den Neuroinformatikern, das sind Leute, auf die noch die Bezeichnung "Nerd" passt ;)
 
@ProUser,

da möchte ich gleich mehrere Dingen zu bedenken geben:

a.) von Kunst und Poesie hat die Maschine keinen Schimmer? Wie äußert sich das? Wenn ich dir eine Frage zum Thema stelle und die gleiche Frage in Wikipedia eingebe… (ich weiß was Du meinst, aber die Definition von "keinen Schimmer" funktioniert so nicht)
b.) gibt es eine Reihe von Versuchen einen Computer Gedichte schreiben zu lassen - einige Ergebnisse sind so erstaunlich, dass man lange ins Grübeln kommt. Insbesondere ein Haiku (eine japanische sehr kurze, silbenbezogene Gedichtsform) gehorcht strengen Regeln, das Ergebnis kann mit menschlichen mithalten!
c.) Kreativtät als schöpferischer Akt? Der Unterschied besteht nicht darin, dass ein Computer es nicht kann, sondern darin, dass er nicht das Bedürfnis hat (zu malen etwa).
Wie sieht es aus, wenn das Rechenwerk so komplex wird, dass seine Leistungsfähigkeit ausreicht ein Bewusstsein zu entwickeln? Simulieren könnte er es wohl, aber wird die Entwicklung eines eigenen Bewusstseins möglich sein? Können wir das dann noch entscheiden?
d.) Gehen wir von der Hypothese aus, dass wir den gesamten Inhalt eines menschlichen Gehirns (inklusive aller Verknüpfungen) in einen digitalen Speicher "downloaden" könnten, wäre dieses Rechenwerk ein Individuum durch dieses Bewusstsein?

Ich weiß, dies sind Probleme und Gedanken die wir uns derzeit nicht gezwungener Maßen machen müssen (weil die Technik noch nicht so weit ist…), aber es scheint sinnvoll, die Möglichkeiten "intellektuell", ethisch, moralisch etc. zu erörtern, bevor uns eine Maschine die Fragen stellt :)
 
@ bjbo,

guter Hinweis, die Bochumer "Neuros" hatte ich ganz unterschlagen, dass ist schon "angewandte künstliche Intelligenz" :)
 
Wenn man bei der Maschine von "Intelligenz" sprechen kann, dann nur insofern, wie der Mensch, der sie geschaffen hat, im Stande war im Voraus zu denken und der Maschine bestimmte "Verhaltensweisen" (Reaktion) auf bestimmte Signale einzuprogrammieren.

Eine Maschine wird und kann keinen Wille besitzen, und wenn bei der Maschine vom "Willen" gesprchen werden kann, dann wird er immer dem Willen des Erbauers der Maschine entsprechen, sprich: Kein Eigenwille sein.

Warum hat die Maschine von Kunst und Poesie keinen blassen Schimmer? Weil sie das nicht beurteilen kann. Kunstwerke, Musik oder Gedichte erzeugen bei Menschen Gefühle, anhand derer wir beurteilen können ob etwas uns gefällt oder nicht, ob es gelungen ist oder nicht - die Maschine wird es niemals können. Das einzige, was man der Maschine hier "beibringen" kann, ist ihr einzuprogrammieren, dass bestimmte Farben oder Farbkompositionen, Klänge oder Melodien, bestimmte Gefühlsregungen bei Menschen erzeugen (wobei sich das auch schon stark unterscheidet), die Maschine kann all diese Informationen besitzen und dem Programm entsprechend reagieren, sie wird trotz dem keinen blassen Schimmer haben, von dem, was der Mensch ihr da eingeflößt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fällt mir ein Bericht ein...
Dort ging es in erster Linie darum, ob man die Antwort des Probanden durch Gehirnstrommessung vorhersagen kann. Tatsächlich konnte man das auch mehr, oder weniger. Der Test war sehr simpel aufgebaut, sodass der Proband sich ausschließlich für ja, oder nein bzw. rechts, oder links entscheiden konnte.

Es lief darauf hinaus, dass die entsprechenden Areale im Gehirn für ja, oder nein, bzw. rechts, oder links aktiv waren, bevor sich der Proband bewusst für eine der beiden Möglichkeiten entschieden hat.

Im Endeffekt könnte das bedeuten, dass wir unsere Entscheidungen und Denkprozesse gar nicht selbst bzw. bewusst durchführen. In Wirklichkeit führt das Gehirn auch nur Abläufe aus, zu denen es "programmiert" wurde.

Ähnlich läuft es bei Programmen und künstlicher Intelligenz. Es wäre möglich, ein Programm zu schreiben, dass für einen externen Betrachter "intelligent" erscheint,
tatsächlich aber nichts anderes macht, als jedes andere Programm auch. Strom an, Strom aus.
 
@Rajmund
Ich erkenne nicht ganz dein Problem.
Es ist ja kein Problem von mir; ich versuche lediglich auf den Teil der Fragestellung einzugehen, wo der TE nach der Schnittstelle Hard-/Software fragt. Der Thread dreht sich inzwischen aber mehr um den Aspekt der künstlichen Intelligenz, was ja auch das populärere Thema ist.
Ein Befehl definiert doch nur einen Schritt in der Vorgehensweise. Es gibt aber durchaus die Option, dass eine Software selbstlernend ist und nach einigen Durchläufen eine andere Entscheidung trifft
Das ändert am Kern der Sache nichts. Die Fähigkeit, "Entscheidungen selbst zu fällen" ist ja nichts anderes, als eine Wenn-Dann-Aufgabe, basierend auf zahlreichen gesammelten und geschickt miteinander verrechneten Inputs.
QuickSilverEx schrieb:
Es wäre möglich, ein Programm zu schreiben, dass für einen externen Betrachter "intelligent" erscheint,
tatsächlich aber nichts anderes macht, als jedes andere Programm auch. Strom an, Strom aus.
Hier kommt dann der nicht unumstrittene Turing-Test ins Spiel (Mensch kommuniziert über einen bestimmten Kommunikationsweg mit einem Kommunikationspartner. Wenn er glaubt, am anderen Ende säße ein Mensch, in Wahrheit aber ein Programm, so wäre das Programm laut Turing intelligent.)


ProUser schrieb:
Eine Maschine wird und kann keinen Wille besitzen, und wenn bei der Maschine vom "Willen" gesprchen werden kann, dann wird er immer dem Willen des Erbauers der Maschine entsprechen, sprich: Kein Eigenwille sein.
Und warum denkst Du das?

ProUser schrieb:
Warum hat die Maschine von Kunst und Poesie keinen blassen Schimmer? Weil sie das nicht beurteilen kann. Kunstwerke, Musik oder Gedichte erzeugen bei Menschen Gefühle, anhand derer wir beurteilen können ob etwas uns gefällt oder nicht, ob es gelungen ist oder nicht - die Maschine wird es niemals können. Das einzige, was man der Maschine hier "beibringen" kann, ist ihr einzuprogrammieren, dass bestimmte Farben oder Farbkompositionen, Klänge oder Melodien, bestimmte Gefühlsregungen bei Menschen erzeugen (wobei sich das auch schon stark unterscheidet), die Maschine kann all diese Informationen besitzen und dem Programm entsprechend reagieren, sie wird trotz dem keinen blassen Schimmer haben, von dem, was der Mensch ihr da eingeflößt hat.
Und warum denkst Du, daß das beim Menschen anders sein soll? Was Du bei der Maschine "einprogrammiert" nennst, könnte das beim Menschen das Hineinwachsen in eine (kulturelle) Umgebung sein?
 
Es ist schon erstaunlich, dass sich die Leute die sich an diesem Thread beteiligen, sich schon eingehender mit der Thematik vertraut gemacht haben, trotzdem eine (wenn auch oft nur unterschwellig geäußerte) Furcht vor der "Intelligenz der Maschinen" zeigen. De Facto näheren sich in der Wissenschaft die Kenntnisse über unsere Art des Denkens (unsere "Intelligenz" von mir aus) und der Datenverarbeitung durch eine Maschine immer weiter an.

Quicksilver hat es angesprochen, ein nicht unerheblicher Teil der forschenden Psychologen hält unseren freien Willen für schlicht nicht richtig / nicht möglich. Genau wie die Maschine / der Computer Eingaben und Regeln braucht um zu einem vorhersagbaren (!!) Ergebnis zu kommen, ist dieser Prozess auch beim Menschen mit recht großer Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Für eine größere Genauigkeit mangelt es vor allem an eine ausreichenden Menge an Information, welche das Gehirn zur Entscheidung verwendet.

Zurück zur Eingangsfrage: Ich denke eine "Schnittstelle" für die künstliche Intelligenz gibt es so nicht. Wir definieren Intelligenz nach unseren Maßstäben und programmieren dann eine Maschine so, dass sie diesen Maßstäben gerecht wird. (Dann wäre die Schnittstelle der Mensch, bzw. das Wissen welches er einbringt) Ist dieses Programm komplex genug (menschenähnlich genug), wird die Maschine Entscheidungen treffen, die sich von den unseren nicht abheben. Unser "Programm" ist zum großen Teil die Prägung (lernen). Ein Baby bringt die nötige "Hardware" mit, seine "Software" ist aber noch sehr rudimentär.

(Kunst-)empfinden ist übrigens das beste Beispiel für ein "programmiertes Gehirn"! Sieht man sich das unterschiedliche kulturelle (in der jeweiligen Gruppe homogene) Verständnis für schön / lecker / beeindruckend etc. an, sieht man zum einen, dass unterschiedliche Kulturen ein an ihre jeweilige Umgebung angepasstes Empfinden entwickeln, dass eine unter gleichen Bedingungen "programmierte" Gruppe aber fast identisch (vorhersagbar) funktioniert.

Berechnet man die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten bei der Datenverarbeitung im menschlichen Gehirn, sieht man leicht, dass Maschinen noch eine Menge Nachholbedarf haben. Ein Schnttstelle für künstliche Intelligenz sehe ich nicht, höchstens eine nach unseren Maßstäben definierte Regel für Intelligenz.

Der Thread hat aber, denke ich, auch die wesentlichen Probleme schon angesprochen, es ist wohl eher ein Problem der Definition von Intelligenz, denn ein wirkliches Verständnisproblem. Erschwerend kommt das unterschwellige Unbehagen in der Vorstellung Vieler hinzu, dass die Maschinen uns ähnlicher sind, als unsere (selbstdefinierte) "Einzigartigkeit" uns das seit vielen hunderten von Jahren vorgaukelt. Belustigender Weise haben viele "primitive" Völker mit einer solchen Erkenntnis keine Probleme, aber unsere "Aufgeklärtheit" ist ein schweres Erbe

ich bitte die vielen Klammern / Unterstreichungen / Fettschriften zu entschuldigen, aber die Betonung der markierten Ausdrücke ist essentiell, und erklären kann man sie hier nicht alle
 
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