Wer von euch hat etwas mit Medien studiert?

Ja, die Zeiten haben sich geändert. Um der Notwendigkeit für ein Studium wieder einen praktischen Sinn zu geben, möchte ich folgendes zum Thema mitteilen: Niemand wird heutzutage mehr Art Director bei der Finacial Times Deutschland oder bei anderen Arbeitgebern, die einen Ausbildungshintergrund von ihren Spitzenfachkräften erwarten, zu dem ein Hochschulabschluss ebenso selbstverständlich ist wie besondere Fähigkeiten der Bewerber. Früher mag Talent allein gereicht haben, aber die Zeiten der Quereinsteiger ohne Hochschulabschluss sind vorbei, wenn es Schlüsselpositionen in Unternehmen betrifft, bei denen mehr gefordert wird, als hübsche Bildchen zu gestalten. So bleibt es jedem selbst überlassen, ob man seinen Weg als Grafiker, Bestatter oder Fischverkäufer auf dem Wochenmarkt gehen möchte oder ob man eine Position als verantwortlicher Leiter der Kreationsabteilung eines Unternehmens für sich in Anspruch nehmen möchte und nicht nur freier AD ist, der für 6 Monate gebucht wird. Dazwischen liegen bekanntlich Welten an Aufgaben, Verpflichtungen und natürlich Einkommen. Vielleicht kann man es sich auch einfach merken: Für den Weg nach oben ist ein Studium Pflicht, für den Weg nach unten ist alles egal. Auch in Fragen der Selbstständigkeit ist es mit einem erfolgreichen Studienabschluss erheblich leichter, seine Interessen und Konditionen gegenüber Kunden zu vertreten, denn noch immer vertrauen Menschen auf ein Stück Papier. Und weil es schon seit Jahren genügend Absolventen gibt, braucht sich niemand mehr mit denen belasten, die zu den Studienabbrechern zählen. Der Markt bereinigt sich selbst und mit Blick in aktuelle Offerten wird wieder deutlich, das „mit Studienabschluss“ eben besser ist als „Studienabbrecher“ oder „ohne Studium“. Gefragt ist eben Leistung! Mir tun nur die leid, die sich ohne Studienabschluss im Wettbewerb behaupten müssen, denn die haben es doppelt schwer und keine Aussicht, eine Schlüsselposition einnehmen zu können, für die andere ausgebildet werden. Aber es bleibt ja noch der Weg in die Selbstständigkeit oder der Weg zum Fischmarkt.

Buck Rogers
 
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Also ich würde gerne studieren, habe aber eine Familie die ich zu versorgen hab. Von dem her hol ich mir immer schön Infos von einem Freund der studiert... ich habe halt schon bisschen das Gefühl mir entgeht Wissen. Ich komm gut über die Runden, habe 10 Jahre Praxis auf dem Buckel und bin jetzt nicht soo schlecht;) Aber bisschen mehr Hintergrundwissen etc. wär schon toll. Vermutlich erwarte ich mir aber eh viel zu viel von so einem Studium.
 
Der Markt bereinigt sich selbst und mit Blick in aktuelle Offerten wird wieder deutlich, das „mit Studienabschluss“ eben besser ist als „Studienabbrecher“ oder „ohne Studium“. Gefragt ist eben Leistung!

Buck Rogers

Interessant ist in deinem Posting nur, dass du "Leistung" mit "geleistetem Studium" verwechselst.
Ich bin da anderer Meinung: In Zeiten, in denen es eine Schwemme von Kreativen, Gestaltern und Dipl. Designern gibt, besinnt sich der Markt auf das wesentliche, nämlich die Arbeit der einzelnen Bewerber, und nicht auf irgenwelche Bögen Papier. Insofern sind die Chancen ohne Studium heute wieder deutlich besser geworden, zumal die Qualität der Studienabgänger derzeit ja auch wieder ein Thema ist.
 
Der Fetzen Papier ist und bleibt wichtig.

Hallo! Wer studiert, hat bestimmte Motive für die Aufnahme des Studiums, denn 4 bis 5 Jahre seines Lebens und eine Menge Geld für einen Abschluss zu investieren, von dem hier einige behaupten, das es darauf nicht ankommt, muss wohl überlegt sein und sich langfristig auszahlen.

Mein Studienwunsch kam zu einem Zeitpunkt auf (Anfang der 90er), als es um die Besetzung einer Stelle als Junior AD bei einer Werbeagentur ging, für die ich bereits auf Honorarbasis (Layout) tätig war. Obwohl der Auftraggeber von meinen Leistungen überzeugt war und er mir versicherte, das ich auch ohne den geforderten Ausbildungshintergrund eine Chance auf den Job hätte, weil auch er 12 Jahre vorher seine Stelle ohne Studienabschluss erhielt, wurde meine Bewerbung von der Geschäftsleitung nicht berücksichtigt, weil mein Ausbildungshintergrund zum damaligen Zeitpunkt nicht dem „Wunschprofil“ der Agentur entsprach. Die Stelle wurde später an eine neue Mitarbeiterin vergeben, die ebenfalls für die Agentur freiberuflich tätig war und die ihren Studienabschluss als Diplom-Designerin (FH) im gleichen Jahr absolvierte. Der Agentur ging es nicht nur um den kreativen Einsatz ihrer Mitarbeiter sondern auch um den fachlichen Hintergrund bei der Entwicklung und Realisation von Kampagnen. Wissen, dass man sich zwar auch in der Praxis aneignen kann, aber mit dem Studienabschluss wird bescheinigt, dass die Kenntnisse bereits Teil der Ausbildung waren. Es vergingen keine 12 Monate, da war ich ebenfalls Student der damaligen Fachrichtung Grafik-Design/Visuelle Kommunikation (heute Kommunikationsdesign) und habe mich von der Zusammenarbeit mit der Agentur verabschiedet, von der ich enttäuscht war. Ich fühlte mich bei der Ablehnung wie ein Arbeitnehmer 2. Klasse und das habe ich bitter erfahren müssen, denn zwischen der Zusage und mir stand nur ein Fetzen Papier – den ich damals noch nicht hatte.

Ein Qualifikationsnachweis von einer für die Branche beliebten Hochschule ist etwas, über das man 2007 nicht mehr streiten sollte, denn entweder man hat diesen Nachweis oder man hat ihn nicht. 5 Jahre Studium bedeuten mehr als ein Fetzen Papier, denn die Zeit ist für die persönliche Weiterentwicklung ebenso wichtig, wie für die Ausbildung von fundierten und umfassenden Kenntnissen. Praxis ist während des Studiums ebenso selbstverständlich, wie für die, die nicht studieren, denn ohne Praxis gibt es kein Diplom. Und wenn das sehr gut ist, dann ist man auf dem richtigen Weg und muss keine Bewerbung mehr fürchten. Der Abschluss garantiert zwar keine Einstellung, aber wenn Agenturen Köpfe statt Helfer suchen, haben Bewerber mit Studienabschluss automatisch die besseren Chancen. Auch darüber muss hier niemand mehr streiten, denn dazu reicht ein aktueller Blick in die Stellenanzeigen von Agenturen und anderen Arbeitgebern. Es kommt eben darauf an, ob man weiter oben oder weiter unten einsteigen möchte. ;-)

@macsvenne
Selbstverständlich ist ein Studienabschluss eine persönliche und fachliche Leistung. Wäre es nicht so, dann hätte doch jeder Berufstätige ein Diplom von einer FH oder Universität. Doch die Anzahl derer, die darüber verfügen ist im Verhältnis zu der Anzahl aller Beschäftigter und Nichtbeschäftigter in unserem Land sehr gering. Und das führt auch zur Frage nach der Qualität der Ausbildung, die wie folgt beantwortet werden kann: Der Abschluss einer Fachhochschule oder Universität sollte es schon sein! Also kein Jodel-Diplom von irgendwelchen „Akademien“ oder Wochenendseminaren. Die mögen zwar viel Geld kosten, sind aber ihr Geld nicht wert. Wenn Du der Meinung bist, das ein Studium keine Leistung ist, welche Leistung vollbringt dann der, der nicht mal studiert? Da bleibt ja nicht mehr viel, um über Einsatz und Leistungen überhaupt sprechen zu können. Wenn die einen 5 Jahre zu Experten ihres Fachs werden, machen die anderen hübsche Bilder, die aber auch von denen gemacht werden, die 5 Jahre noch was anderes tun. ;-) Ein Studienabschluss ist nur der Anfang aller Möglichkeiten und für die, die studieren ebenso selbstverständlich wie ihre Muttersprache. Kritik kommt nur von außen. Von denen, die eben nicht studieren oder die ihr Studium nicht beendet haben. Doch davon ist unser mehrstufiges Ausbildungssystem ziemlich unbeeindruckt und bildet auch in Zukunft die wenigen Akademiker aus, die am Ende ihres Studiums einfach die besten aller Möglichkeiten in ihrem Beruf haben.

Buck Rogers
 
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Also ich würde gerne studieren, habe aber eine Familie die ich zu versorgen hab.
Weichei. Ich hatte 2 Kinder als ich mit deutlich über 30 mein Studium begonnen habe und 3 Kinder als ich es mit dem Diplom abgeschlossen habe.

Das geht alles :D
 
Ich finde es nervig wie medien-, sozial- oder kommunikationswissenschaftliche Studiengänge in der Öffentlichkeit immer gleich schlecht gemacht werden müssen. Leider ist es in der Tat so, dass gute Noten i.d.R. viel zu schnell vergeben werden und die Leute, die wirklich eine gute Leistung abliefern, von den Noten her kaum von den faulen Säcken zu unterscheiden sind.
Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass unter den vielen Studenten auch immer welche dabei sind, die ihren Studiengang nicht nur deswegen gewählt haben, weil sie nichts besseres gefunden haben, sondern weil ernsthaftes Interesse da ist. Meiner Meinung nach sind genau diese Leute aber auch leicht von den restlichen zu unterscheiden. Da braucht es nur ein Vorstellungsgespräch oder etwas dergleichen.

An den, der das Thema eröffnet hat: Ein Studium, das sich mit Medien beschäftigt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieses ausschließlich mit Design oder Werbung zu tun hat.
 
es kommt doch bei der ganzen sache immer drauf an was man machen will... wenn man bei einer der großen agenturen was erreichen will ist das diplom vor dem namen und ein gut fundiertes studium in 99% der fälle eine grundvoraussetzung neben dem was man kreativ auf dem kasten hat... um auf dem dorf ein paar kunden mit flyern und briefbögen auszustatten ist es sicherlich weniger wichtig.

ich merke jedoch aus eigener erfahrung das auch die herangehensweise an themen und zusammenhänge bei leutchen die design studiert haben eine andere ist und man das (soweit gleiche krativität vorhanden) an den endergebnissen auch sieht.

Ausnahmen gibt es natürlich auch in diesem bereich und jeder muss halt abklopfen wo ihn sein weg hinführen soll und ob es da nur mit oder auch ohne studium / diplom hingeht
 
Hallo! Wer studiert, hat bestimmte Motive für die Aufnahme des Studiums, denn 4 bis 5 Jahre seines Lebens und eine Menge Geld für einen Abschluss zu investieren…
Tja, da ist er ja wieder der Sterling. Mal sehen wie lange es dieses Mal zum „banned“ dauert.:D
 
Weichei. Ich hatte 2 Kinder als ich mit deutlich über 30 mein Studium begonnen habe und 3 Kinder als ich es mit dem Diplom abgeschlossen habe. Das geht alles :D

Richtig, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Auch zu meiner Zeit war eine allein erziehende Mutter im Fachbereich immatrikuliert, die durch ihre Kinder, durch das Studium und der damit verbundenen finanziellen Situation dreifach belastet war und trotzdem ihr Ziel erreicht hat. Kein Unterhalt vom Partner und keine Rücksichtnahme von der Hochschule. Das volle Programm galt für jeden gleich. Am Ende hat sie ein paar Semester länger gebraucht, aber das war unwichtig.

Mit dem Studium hat sie sich einen Wunsch erfüllt und mit dem Abschluss ist dieser in Erfüllung gegangen. Als Kerl hätten mir alle Ausreden gefehlt, wenn ich gesagt hätte, dass ich es nicht schaffen könnte. Frauen haben einfach mehr Biss in solchen Sachen und ziehen es voll durch. Dagegen habe ich viele Kerle gesehen, die das Studium aus finanziellen Gründen abgebrochen haben, statt sich einfach nur einen Job zu suchen, um das Studium selbst zu finanzieren. Die Mutter, die mit mir zusammen studierte, hatte täglich eine Anfahrt zur FH von mehr als 100 km zu fahren. Sie musste 3 x mit Bahn und Bus umsteigen und war trotzdem pünktlicher in der Vorlesung als die Herren, die kaum 5 Min. von der FH ihre WG hatten.

Am Ende ihrer 2. Ausbildung hatte die Frau ein gutes Diplom und sofort eine Anstellung bei einem Verlag, wo sie schon während des Studiums jobbte. Respekt ohne Ende von meiner Seite für Mütter, die sich nicht unterkriegen lassen. Ach ja, sie war vor dem Studium schon gelernte Buchbinderin mit jahrelanger Berufspraxis und hatte es satt, ständig nur Kommandos zu erhalten. Auch für die war der Studienabschluss die Fahrkarte in die höheren Etagen und heute gibt sie die Kommandos, denn für Geld nur zu schuften ist keine Herausforderung. Bildung ist ein Privileg, das sich jeder erst verdienen muss. Statt Buchdruck eben Chefetage. Ohne Studium ist das heute nicht mehr möglich. Und daran wird sich auch nichts mehr ändern, denn Qualifikation ist mit Qualität eng verbunden.

Sicher, die unüberschaubare Anzahl der Anbieter aus dem Zwischenreich mag es zwar auch geben, aber die sind für Unternehmen bedeutungslos, wenn Spitzenfachkräfte rekrutiert werden sollen. Nur weil die Einstellungssituation für Akademiker in Deutschland merkwürdig ist, gilt das doch nicht für den Rest der Welt. Wer mehr hat, hat mehr davon und wenn die Mappen der Quereinsteiger bereits Schimmel ansetzen, so verliert ein Hochschulabschluss nie an Aktualität, Akzeptanz und internationaler Nachfrage! Augen nach vorne gerichtet, statt nur auf den Boden. Jeder wird älter. Wer 32 Lebensjahre überschritten hat und als Grafiker immer noch ohne qualifizierenden Hochschulabschluss ist, der hat kaum noch Argumente gegenüber anderen Bewerbern, die längst ihr Diplom in der Tasche haben und trotzdem über 20 Jahre Berufspraxis verfügen. Verdammt zur Selbstständigkeit auf Lebenszeit. Und was ist an der Selbstständigkeit besonders wertvoll? Nichts! Das kann jeder Fischverkäufer und dazu braucht er nicht mal einen Schulabschluss geschweige denn ein Studium.

Buck Rogers
 
Dipl. Master, Bachelor usw. sind gut zu haben. aber auch nicht unbedingt erforderlich. In den Stellenangeboten stehen diese immer als Anforderungen drinnen, um schon mal die Ersten von der Bewerbung abzuhalten und zu selektieren. Ich habe auch schon mal eine Stelle ausgeschrieben und daraufhin ca. 800 Bewerbungen bekommen. Genau das wollen sich viele Agenturen einfach nicht mehr antun.

Das einzige was wirklich zählt ist die Berufserfahrung. Das was die Kiddies heute auf der Uni lernen ist zwar technisch OK - sie verstehen die Werkzeuge - aber leider haben die meisten einfach eine andere Vorstellung von der Arbeitswelt. Umgang mit Kunden, Verträge usw. wird nicht auf der Uni gelehrt... Leider bilden sich viele einfach zu viel auf Ihr Studium ein. "Hallo, ich bin Master Vollidiot, gebt mir sofort den Job, weil ich hab ja studiert."
Klar, es gibt solche und solche aber leider hab ich bisher viele negative Erfahrungen gemacht.

Ein Titel heißt noch lange nicht, dass man gut ist. Nur das man seine Ausbildung abgeschlossen hat...am Rest muss man noch lange arbeiten.
 
@Buck Rogers: ja wenn man sich in einer agentur hocharbeiten oder gleich weit oben einsteigen will mag das schon alles stimmen, aber ob man das heutzutage noch will... ich meine wir sind hier im freelancer forum und ich denke alle anwesenden freelancer sind es sehr gerne, ich für meinen teil brauche die große agentur struktur nicht mehr.

ja respekt an diese mutter, aber sorry, meine frau studiert und ich bringe die brötchen, so sieht das im moment aus, und zwischen drin "spielen" wir familie mit unserer 2,5 jahre alten tochter. jetzt mal ganz ehrlich, ich würde dieses studium schon gerne machen, ABER: ich hab jetzt 10 jahre im beruf am buckel, von lehre mediengestalter, über angestelllter grafikdesigner in 2 agenturen, und schließlich zur selbständigkeit mit festen kunden und gut verdientem geld. diesen standard will ich im moment nicht wieder verlassen, ich bin 26, wenn frauchen fertig ist und geld verdent, okay, dann bin ich nicht mal 30 und denk nochmal drüber nach, aber im moment passt alles so wie es ist. und mit meiner arbeit bin ich weder zufrieden wenn ich studiert bin nochjetzt ;) denn sonst würde ich nicht besser werden...
 
Das einzige was wirklich zählt ist die Berufserfahrung. Das was die Kiddies heute auf der Uni lernen ist zwar technisch OK - sie verstehen die Werkzeuge - aber leider haben die meisten einfach eine andere Vorstellung von der Arbeitswelt. Umgang mit Kunden, Verträge usw. wird nicht auf der Uni gelehrt... Leider bilden sich viele einfach zu viel auf Ihr Studium ein. "Hallo, ich bin Master Vollidiot, gebt mir sofort den Job, weil ich hab ja studiert."
Klar, es gibt solche und solche aber leider hab ich bisher viele negative Erfahrungen gemacht.

ich kann erst mal nur sagen wie es bei mir im studium ablief... ich habe wenig werkzeuge gelernt, dafür aber sehr viele praxisprojekte gehabt, auch recht, den kundenumgang und das alles von dozenten mit eigenen agenturen die noch im beruf waren... nebenbei selbsständig gemacht... diese kombination zahlt sich bis jetzt gut aus in meinem fall
 
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@Hotze
Für ein Studium sind geistige Voraussetzungen und Nachweise zu erbringen, über die Vollidioten von Haus aus nicht verfügen. Vollidioten eröffnet sich zwar den Weg in die Selbstständigkeit, aber kein Weg zum Hochschulabschluss. Bereits die Immatrikulation grenzt einen Master vom Vollidioten ab. Wer Gewissheit darüber haben möchte, kein Vollidiot zu sein, der kommt an einem Studium gar nicht vorbei und sollte dieses auch erfolgreich abschließen, um jeden Zweifel auszuräumen. „Master Vollidioten“ findet man gar nicht in der Gruppe der Akademiker, denn sie begnügen sich mit dem „Master“ und überlassen es den anderen, Vollidioten zu sein. Demzufolge müsste der Satz lauten: „Hallo Vollidiot, ich bin Master, gib mir sofort Deinen Job, weil ich hab ja studiert." Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

Was die Praxis im Umgang mit Kunden und Verträgen während des Studiums betrifft: Wie Teilnehmer „derkleen“ richtig sagte, war auch mein Studium von Beginn an praktisch ausgerichtet (auch Medienrecht), da der Kontakt der Fachhochschule zu den Unternehmen der Stadt und zur Region ebenso erforderlich war, wie die Finanzierung der Inhalte durch reale Auftraggeber. Unsere Aufgaben und Ergebnisse waren ebenso praktisch wie meine Tätigkeiten in den Nebenjobs bei den Agenturen. Für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln wurden im Hauptstudium Kampagnen gegen Aids entwickelt und umgesetzt, die in der Werbung sogar präsentiert und ausgezeichnet wurden. Ebenso arbeiteten Studenten an Lösungen zum Thema Corporate Design für Existenzgründer, realisierten die Webseiten der Fachhochschule und den Auftritt eines Medienzentrums. Selbst Kampagnen für eine bekannte Brauerei sowie für Versicherungsunternehmen sind im Auftrag der Kunden über die Bildungseinrichtung realisiert worden. Studenten nahmen sogar an zahlreichen Wettbewerben teil (Red Dot Design Award), an denen auch Agenturen und Freelancer teilnahmen und wer immer behauptet, das Studenten keine Praxis erleben, schläft mit offenen Augen, statt einfach mal die Webseiten von Fachhochschulen und Universitäten zu besuchen. Mehr Praxis kann kein Student erwarten und Arbeitgeber wünschen sich, auf diesen Erfahrungsschatz zugreifen zu können, aber den meisten Klitschen fehlt das Geld dafür, um hoch qualifizierte Mitarbeiter zu bezahlen. Und die Klitschen stellen dann die ein, die von Agenturen abgelehnt und von Hochschulen aussortiert wurden. Eine natürliche Auslese. Qualität hat eben seinen Preis, oder nun doch nicht mehr?

Buck Rogers
 
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es kommt ja auch immer drauf an was und wo man studiert. es gibt eben sehr theorielastige hochschulen und studiengänge und eher praxisorientierte hochschulen. ich denke man darf da nicht über einen kamm scheren und sagen: Studium = Fachidioten mit viel Theorie aber nie Praxis gemacht.
 
@derkleen
Sofern es eine Fachhochschule ist (University of Applied Sciences) ist bereits jeder Studiengang praktisch ausgelegt und nahe an den Berufsfeldern der jeweiligen Fachbereiche. Dies ist fester Bestandteil der Studienordnung. Dem tatsächlichen Bedarf der Unternehmen gerecht zu werden ist das primäre Ziel der Fachhochschulausbildung. Nur an Universitäten steht der wissenschaftliche Aspekt im Vordergrund des Studiums und führt Studenten auch zu Ausbildungsinhalten, die weniger für die Praxis, aber dafür vielseitig für die Forschung und Entwicklung geeignet sind. Da Kommunikationsdesign keine Wissenschaft im Sinne von Mathematik ist, gestaltet sich das Studium an jeder Fachhochschule praxisorientiert und deshalb finden die Vorlesungen nicht im Hörsaal statt sondern in Gruppen und Projektarbeiten. Teamarbeit prägt von Beginn des Studiums an die praktische Ausbildung an der Fachhochschule, denn nicht immer ist der Leistungsschein das Resultat einer Einzelarbeit sondern oftmals das Ergebnis aus der Zusammenarbeit in einer Projektgruppe. Auch das führt Unternehmen vor Augen, das die Absolventen unmittelbar nach dem Studium einsetzbar sind. Der Mangel an Praxis mag für Universitätsabsolventen gelten, aber nie für Fachhochschulabsolventen.

Buck Rogers
 
ich habe nie gegenteiliges behauptet :D
 
Stimmt, aber lieber richte ich die Info an einen aufgeklärten Kollegen aus meiner Spezies, bevor ich mich an die Vertreter der Minderheit wende, die den Ausbildungshintergrund für einen unwesentlichen Faktor bei der Aufgaben- und Einkommensgestaltung halten.

Wie dem auch sei: Dem Threadsteller sei der Weg über ein Studium sehr wohl empfohlen, denn jeder andere Weg führt ohne gescheite Ausbildung ins Abseits. Schon bei der Studienwahl bekommt nur der Bewerber einen Platz im Fachbereich Design, der sich gegenüber anderen Bewerbern mit seiner Mappe „künstlerisch“ behaupten kann. Zu gern würde ich die Mappen der selbsternannten Experten ohne Studium sehen, ob diese überhaupt annähernd die Voraussetzungen erfüllen. Sie sollten sich, wenigstens zur Beurteilung ihrer Fähigkeiten durch eine Jury von Experten, mal bei für den Studiengang bewerben und abwarten, ob sie überhaupt einen Platz erhalten. Danach könnte man darüber sprechen, was einen „guten Grafiker“ ausmacht. Wer „gut“ ist und wer es wirklich „drauf hat“ wird bereits zu Beginn des Studiums entschieden, denn am Ende der Hochschulausbildung sind alle Absolventen nur noch genial und das bekommen sie sogar schriftlich. ;-)

Wie war das doch gleich mit der Barrierefreiheit im Internet? Das Ziel gilt auch in Personalfragen und im Wettbewerb. Wer sich in seiner Zukunftsgestaltung nicht selbst blockieren möchte, sollte sich beruflich weiterqualifizieren. Eine Barrierefreiheit in der Berufswelt ist ohne Studium nicht möglich.

Buck Rogers
 
und wie ich dir da mit den mappen recht geben muss, ich habe an meiner eine halbe ewigkeit gesessen und habe am tag der wahrheit einige geknickte menschlein mit ihren wieder nach hause gehen sehen weils dann eben doch bei weitem nicht für jeden reicht
 
Ja, das sind die Momente, die man nie vergisst und bei denen sich jeder seinem Schicksal offenbaren muss, weil alles unwichtig wird, was man bis dahin glaubt über seine Fähigkeiten zu wissen. Von über 600 Bewerbern erhielten damals zum Wintersemester nur knapp 60 Studenten einen Platz im Auswahlverfahren. Wer nicht zeichnen konnte, musste fotografisch Überzeugungsarbeit leisten oder plastische Arbeiten präsentieren. Der Situation sollten sich die heutigen Möchtegern-Experten mal stellen, die von sich selbst behaupten gut zu sein und Unterdurchschnittlichkeit mit Anspruch verwechseln. Natürlich war jeder Bewerber von sich überzeugt, der kreativste aller möglichen Studenten zu sein, aber für alle war eben kein Platz und die Professoren waren nicht gesprächig. Das Jammern und Weinen hat man auch in den nachfolgenden Semestern vernommen, aber das Urteil der Jury ist auch heute noch gnadenlos. Fähig oder unfähig. Gewinner, Verlierer. Es macht eben keinen Sinn, etwas ausbilden zu wollen, was nicht mal im Ansatz vorhanden ist und so wurden alle Bewerber aussortiert, bei denen keine künstlerische Eignung ersichtlich war.

Wenn Dieter Bohlen in der Jury gewesen wäre, dann hätte er sicher zu vielen Bewerbern gesagt: "Was ist der Unterschied zwischen Deiner Mappe und einem Eimer voller Schei**e? Genau! Der Eimer! Mensch, geh' doch zur Müllabfuhr und verschwende hier nicht meine Zeit."

Buck Rogers
 
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... aber das Urteil der Jury ist auch heute noch gnadenlos. Fähig oder unfähig. Gewinner, Verlierer. Es macht eben keinen Sinn, etwas ausbilden zu wollen, was nicht mal im Ansatz vorhanden ist und so wurden alle Bewerber aussortiert, bei denen keine künstlerische Eignung ersichtlich war.
Leider ist die Auswahl oft sehr subjektiv und willkürlich. Ich habe selbst diese Erfahrung gemacht, zunächst nicht zur Eignungsprüfung zugelassen worden zu sein, auf die Fürsprache eines anderen Dozenten dann doch.
Ich sage denen, die gern Grafik-Design o.ä. studieren wollen, deshalb immer auch, dass sie sich an allen entsprechenden Hochschulen bewerben sollen. Zufall und Glück spielen bei der Zulassung eine ebenso große Rolle wie eigenes Talent und die persönlichen Vorlieben der Professoren.
Und beachtet auch kleine Hochschulen, wie beispielsweise Burg Giebichenstein in Halle.
 
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