Wenn der Steuerzahler zahlt: neue PC wegwerfen bei Virenbefall

Ist schon lustig wie anders eine Meldung plötzlich klingt, wenn man wichtige Informationen einfach weglässt.



Nachzulesen bei heise: http://www.heise.de/security/meldun...r-Rechner-Ab-auf-den-Muell-damit-1851718.html

Und genau deshalb les ich keine Nachrichten bei n-tv, N24 & Konsorten: reisserisch ohne Ende, hauptsache Klicks. Mit seriösem Journalismus hat das gar nichts zu tun.

Das ist aber schon seit Jahren zu beobachten, dass Meldungen so hingedreht werden wie man sie braucht. Die Medienlandschaft ist allgemein auf BILD-Niveau gesunken. Siehe gerade auch DSL-Drosselung der Telekom. Auf den Telekom-Seiten selbst wird das nicht mal erwähnt.
Noch nicht einmal in deren Foren gibt es einen Diskusionsthread dazu - Nachtrag: gibt es doch. Etwas versteckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal an die Befürworter dieser "Entsorgung": Das rechtfertigt aber noch lange nicht, dass diese Rechner weggeworfen werden. Denn bestimmt gibt es auch in MVP z.B. genügend Jugendeinrichtungen, wo diese Rechner hätten sinnvoll eingesetzt werden können.
 
Ganz ehrlich: glaubst Du, dass die 130.000 EUR für die Beseitigung von Viren realistisch wären?
Kann mir keiner erzählen.
Und wenn ich dir sage, dass diese Zahl zumindest deutlich näher an der Realität ist als die hier kolportierten 0€? Ich arbeite im IT Management eines größeren Unternehmens und weiß, wie gerne Kosten für die IT kleingerechnet werden (immer frei nach dem Motto "wieso ist das so teuer, mein Neffe kann doch auch Computer!!!111einself"). Ich will damit nicht sagen, dass die Bereinigung tatsächlich 130.000€ gekostet hätte aber darüber urteilen kann man erst, wenn man alle Fakten kennt. Es hängt davon ab ob es eine Strategie zum Remote Management gibt (wovon ich nicht ausgehe bei einer Behörde...), wie viele PCs es sind, wo sie sich befinden und ob das Personal verfügbar ist oder ob eine externe Firma beauftragt werden muss, etc. Da kommt man verdammt schnell auf 130.000€, denn Arbeit kostet und ist alles andere als umsonst (wie hier behauptet). Die marktüblichen Preise für eine Arbeitsstunde in der IT liegen zwischen 80-150€, das wird auch eine Behörde zahlen müssen wenn sie ordentliche und zuverlässige Arbeit will. Und wer glaubt, dass es mit "ich lass die Anweder mal eben die kostenlose Software von MS laden und durchlaufen" getan ist hat leider von der Realität diesbezüglich keine Ahnung ;)

Leider gibt es diese zur Abschätzung nötigen Fakten nirgends. Wär auch langweilig, dann könnte man ja nicht auf "die da oben" einprügeln und sich lustig machen.
 
Mal an die Befürworter dieser "Entsorgung": Das rechtfertigt aber noch lange nicht, dass diese Rechner weggeworfen werden. Denn bestimmt gibt es auch in MVP z.B. genügend Jugendeinrichtungen, wo diese Rechner hätten sinnvoll eingesetzt werden können.

Es ist lukrativer die in Container zu packen und nach Afrika zu verschicken. Ich kenne ein Unternehmen die leben von so was. Die holen das Zeugs sogar kostenlos zur Entsorgung ab;)
 
Es ist lukrativer die in Container zu packen und nach Afrika zu verschicken. Ich kenne ein Unternehmen die leben von so was. Die holen das Zeugs sogar kostenlos zur Entsorgung ab;)

Zum einen:
Für das Ausrangieren und die Entsorgung von Rechnertechnik gibt es gesetzliche Bestimmungen. Da sollte sich ein Ministerium erst recht daran halten.
Zum anderen:
Ich wollte nur darlegen, dass es weitaus sinnvollere Lösungen gibt, als diese Rechner wegzuwerfen. Wenn es um Schulen und Jugendeinrichtungen geht, bekommt man doch immer wieder zu hören, dass ja angeblich das Geld fehlt.
 
Mal an die Befürworter dieser "Entsorgung": Das rechtfertigt aber noch lange nicht, dass diese Rechner weggeworfen werden. Denn bestimmt gibt es auch in MVP z.B. genügend Jugendeinrichtungen, wo diese Rechner hätten sinnvoll eingesetzt werden können.

das ist rechtlich gar nicht so einfach.
Natürlich hätte man die Rechner verschenken können, aber

- dann wäre wieder einige daher gekommen mit "da wurde der und der bevorzugt"
- wären dann Schäden entstanden wer hätte dafür bezahlt?
- kann so eine Software (OS und Programme) nicht einfach mit gegeben werden
-- dadurch hätten also die Rechner geplättet werden müssen .... dabei entstehen Kosten .....

Wenn man alles so einfach wäre ...
 
das ist rechtlich gar nicht so einfach.
Natürlich hätte man die Rechner verschenken können, aber

- dann wäre wieder einige daher gekommen mit "da wurde der und der bevorzugt"
- wären dann Schäden entstanden wer hätte dafür bezahlt?
- kann so eine Software (OS und Programme) nicht einfach mit gegeben werden
-- dadurch hätten also die Rechner geplättet werden müssen .... dabei entstehen Kosten .....

Wenn man alles so einfach wäre ...

Es ist auch relativ einfach. Nur baut man gerne irgendwelche Hürden auf. So müssen z.B. die Rechner nicht "geplättet" werden. Da würde es genügen, die Festplatten auszubauen. Von "verschenken" kann man auch nicht reden, da Schulen und Jugendeinrichtungen ja meistenteils dem Bildungsministerium angegliedert sind. Und wenn man sich mal ansieht, in welchem desolaten Zustand in einigen Jugendeinrichtungen die sogenannten Computer-Kabinette sind…
Daran versuchen dann Kinder und Jugendliche ihre Hausaufgaben zu machen.
 
Das mit dem Verschenken ist gar nicht so leicht, ich hab's mal probiert. Hatte eine große Flotte an drei Jahre alten PCs, mitsamt Monitor, diversen Druckern, etc. aus einer Firmenauflösung die ich an eine Jugendeinrichtung schenken wollte. Das Problem ist, dass die meisten Einrichtungen a) keine Geschenke entgegen nehmen dürfen (nämlich dann, wenn die öffentliche Hand der Träger ist), b) gar keine PCs oder moderneren PCs wollen oder c) nicht die Mittel aufbringen können, die PCs dann in Betrieb zu nehmen und deswegen passen müssen. Ich hab die PCs am Ende im Bekannten- und Freundeskreis verteilt und den Rest verschrotten lassen, weil sich partout kein Abnehmer dafür gefunden hat.
 
Und wenn ich dir sage, dass diese Zahl zumindest deutlich näher an der Realität ist als die hier kolportierten 0€? Ich arbeite im IT Management eines größeren Unternehmens und weiß, wie gerne Kosten für die IT kleingerechnet werden (immer frei nach dem Motto "wieso ist das so teuer, mein Neffe kann doch auch Computer!!!111einself"). Ich will damit nicht sagen, dass die Bereinigung tatsächlich 130.000€ gekostet hätte aber darüber urteilen kann man erst, wenn man alle Fakten kennt. Es hängt davon ab ob es eine Strategie zum Remote Management gibt (wovon ich nicht ausgehe bei einer Behörde...), wie viele PCs es sind, wo sie sich befinden und ob das Personal verfügbar ist oder ob eine externe Firma beauftragt werden muss, etc. Da kommt man verdammt schnell auf 130.000€, denn Arbeit kostet und ist alles andere als umsonst (wie hier behauptet). Die marktüblichen Preise für eine Arbeitsstunde in der IT liegen zwischen 80-150€, das wird auch eine Behörde zahlen müssen wenn sie ordentliche und zuverlässige Arbeit will. Und wer glaubt, dass es mit "ich lass die Anweder mal eben die kostenlose Software von MS laden und durchlaufen" getan ist hat leider von der Realität diesbezüglich keine Ahnung ;)

Leider gibt es diese zur Abschätzung nötigen Fakten nirgends. Wär auch langweilig, dann könnte man ja nicht auf "die da oben" einprügeln und sich lustig machen.

DANKE! DANKE! DANKE!

Zu den Preisen: wir haben mehrere RZs für den eigenen Betrieb. Einige davon sogar gespiegelt. Da gibt es einzelne Server, die über 1 Millione Euro kosten und aussehen wie der Bigtower beim Nachbarn.
Manche rechnen eben immer in Consumer / Homeoffice Preisen.
 
Das mit dem Verschenken ist gar nicht so leicht, ich hab's mal probiert. Hatte eine große Flotte an drei Jahre alten PCs, mitsamt Monitor, diversen Druckern, etc. aus einer Firmenauflösung die ich an eine Jugendeinrichtung schenken wollte. …

Du bzw. die Firma war ja auch nicht dem Bildungsministerium angegliedert. Desweiteren lässt man es dann als Spende laufen und nicht als Geschenk.
 
Ich rechne da durchaus mit "echten" Preisen.
Aber selbst bei einem Tagessatz von 1.000 EUR könnte man für die im Raum stehenden 130.000 EUR einen guten Externen in MeckPomm 1/2 Jahr lang fulltime beschäftigen. So viele Rechner gibt es bestimmt nicht, dass der 1/2 Jahr unterwegs wäre.
 
Ein Virenbefall professionell beseitigen zu lassen kann trotzdem nicht mal annähernd so viel kosten wie komplett neue Computer in die Infrastruktur einzupflegen! Dazu kommen dann natürlich noch die ganzen Kosten für die Hardware.

Ausserdem ist es ja überall das gleiche Virenproblem, das kann man gezielt und sauber in Angriff nehmen, es gibt genügend Lösungen, da muss nicht an jedem Computer x Stunden herumgefuhrwerkt werden! So was kann man professionell ratz fatz erledigen - und wer das nicht kann, der hat den Job verfehlt. Aber auf keinen Fall kann es annähernd so viel Kosten wie komplett neue Computer einzurichten und ins System einzupflegen PLUS die Anschaffungskosten dieser neuen Computer.

... von dem Müllberg, Nachhaltigkeit und Wegwerfgesellschaft wollen wir erst gar nicht reden!
 
Ganz ehrlich: glaubst Du, dass die 130.000 EUR für die Beseitigung von Viren realistisch wären?
Kann mir keiner erzählen.

Interessante Sichtweise. Schlagzeilen werden ungefragt übernommen, aber Hintergrundinfos werden erstmal grundsätzlich in Frage gestellt.
 
Ich rechne da durchaus mit "echten" Preisen.
Aber selbst bei einem Tagessatz von 1.000 EUR könnte man für die im Raum stehenden 130.000 EUR einen guten Externen in MeckPomm 1/2 Jahr lang fulltime beschäftigen. So viele Rechner gibt es bestimmt nicht, dass der 1/2 Jahr unterwegs wäre.

wie schon geschrieben kennen wir die echten Hintergründe nicht.
Wenn es so ist wie schon vermutet und die Rechner sollten sowieso ausgetauscht werden, dann kann der Schaden so hoch nicht gewesen sein.
Davon ab gehören infizierte Clients sofort ausser Betrieb genommen. Mal den Arbeitsausfall monetär bedacht?
Dann kommen zum Techniker Tag von 1000€ je nach User gerne noch einige Tausend Euro am Tag dazu.

Das Ganze ist, und das stand ja in allen Artikeln, sehr peinlich, weil die Behörde offensichtlich kein vernünftiges Security Konzept hat. DAS ist das eigentlich peinliche.
Ich arbeite bei einem Energie Versorger im IT Management und wir haben aufgrund der Zugehörigkeit zum KRITIS extrem hohe Anforderungen an IT / Information Security.
Wer gibt das vor? Die Regierung über das BSI und andere Behörden ... .
 
… Zu den Preisen: wir haben mehrere RZs für den eigenen Betrieb. Einige davon sogar gespiegelt. Da gibt es einzelne Server, die über 1 Millione Euro kosten und aussehen wie der Bigtower beim Nachbarn.
Manche rechnen eben immer in Consumer / Homeoffice Preisen.

Irgendwo stand mal, um wie viele PCs es sich handelt, hatte dann ausgerechnet, dass es durchschnittlich 1100 € pro Rechner waren (für die Neuanschaffung).

Edit: ach ja, bei heise.de h es ja, 170 Rechner.
 
Davon ab gehören infizierte Clients sofort ausser Betrieb genommen. Mal den Arbeitsausfall monetär bedacht?
Dann kommen zum Techniker Tag von 1000€ je nach User gerne noch einige Tausend Euro am Tag dazu.

Eben. Aber Du willst mir nicht erzählen, dass Neubeschaffung von Hardware, Installation vor Ort, Integration in bestehende Infrastruktur, Neuinstallation aller verwendeter Programme usw. schneller geht wie das Entseuchen eines PC durch einen Fachmann?
 
Zum einen:
Für das Ausrangieren und die Entsorgung von Rechnertechnik gibt es gesetzliche Bestimmungen.

Die gibt es schon - können aber leicht umgangen werden.

Beispiel Kopierer. Die Hersteller selbst sorgen mit ihren Wartungsverträgen dafür. Da steht also irgendwo ein Kopierer mit Leasingvertrag. Irgendwann ist der Vertrag ausgelaufen. Die Hersteller nehmen die Altgeräte zurück. In der Regel wird damit zentral eine Firma beauftragt. Die werden also vom Hersteller angerufen und sollen bei XY einen Kopierer abholen. Bei dem Abholer den ich kenne passiert das zweimal die Woche mit einem 7,5 to-LKw; bundesweit. Für jedes Gerät bekommt er eine Abholpauschale.
Die Geräte wandern nun in ein Lager. Dort wird überprüft, was noch zu verwerten ist und wird entweder als Ersatzteile oder Gebrauchtgerät wieder verkauft. Was partout nicht mehr zu verwenden ist geht gleich um die Ecke zu einem Recycler.
Und jetzt kommt es: alles was sich irgendiwe noch einschalten lässt wird als Gebrauchtware deklariert und kommt in einen Übersee-Container. Regelmässig kommen Afrikanische Händler vorbei und kaufen den kompletten Container mit Gebrauchtgeräten - und zahlen Bar auf die Kralle. Rechnung gibt es natürlich auch. Zoll, Frachtpapiere und Verschiffung sind ab dann Problem des Afrikaners. Und obendrein ist das gesetzlich ganz legal. Kommt das Gerät zum Recyceln, gibt es einen Beleg darüber. Die Geräte, die als Gebraucht verkauft werden, fallen nicht unter das Recycling-Gesetz, da sie ja immer noch im Handel sind.
So geschieht das mit den meisten Elektrogeräten aber auch z.B. mit Fahrzeugen. Das ist eine richtige Industrie.
Auch mit dem Segen der EU.
Im übrigen wird das in noch grösserem Stil und ähnlich mit "nicht verwertbaren Lebensmitteln" gehandhabt. Gefördert und subventioniert durch die EU. Oder was glauben denn die Leute wo z.B. der Rest eines Geflügels landet, wenn man ihm der Brust, Flügel und Keulen entledigt hat?

Scöne heile Welt die wir da haben.
 
Eben. Aber Du willst mir nicht erzählen, dass Neubeschaffung von Hardware, Installation vor Ort, Integration in bestehende Infrastruktur, Neuinstallation aller verwendeter Programme usw. schneller geht wie das Entseuchen eines PC durch einen Fachmann?

ich kann nur von unserer Firma sprechen.
Nehmen wir an, es handelt sich um 50 infizierte Clients (die Summe der tatsächlich infizierten Clients ist ja nie genannt worden). 50 Clients in Deutschland sind bei uns innerhalb eines Arbeitstages verfügbar und nutzbar (bei 800€/drei Jahre pro Gerät).
Einen Support Vertrag für IT Mitarbeiter haben wir aber nicht an jedem Standort. Also müsste man ein paar Supporter entsenden, die dann einige Tage
brauchen würden, alle infizierten Clients zu behandeln, während die User in der Zeit nicht arbeiten könnten. Es ist ein einfaches Rechenbeispiel, ob 40.000€ für die Neuanschaffung teuerer
sind als der Ausfall der Clients für einige Tage.
 
Irgendwie ist das in meinen Augen mal wieder ein extremes Beispiel, wie der Staat mit MEINEM Geld umgeht.

Dann bitte fleißig SPD und Grüne wählen, die wollen die Steuern ja nochmal erhöhen weil sie allen Anschein nicht ausreichen.

Die Ironie daran ist, dass das Geld ja auch zum Teil in das Bildungsministerium investiert werden soll, neben dem Erhöhen der Diäten und Renten unserer Politiker natürlich. :)
 
Für 50.000 Euro die PCs reinigen lassen oder für 150.000 komplett neue bekommen, die dann noch lange halten.
Da lass ich doch auch nicht reinigen.
 
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