Wie schon mehrfach in früheren Threads zu den Themen Entwicklungshilfe, Spenden und Afrika geschrieben, schließe ich mich ganz der Linie an, die aktuell von walfrieda formuliert wurde.
Afrika ist ein Kontinent mit reichen Bodenschätzen und dem Potential, unbegrenzt saubere Energie liefern zu können. Afrika ist im Prinzip ein reicher Kontinent. Nun gibt es natürlich die Kolonialgeschichte und die gegenwärtige Einflußnahme internationaler Konzerne, zuletzt vor allem chinesischer. Die extreme Korruption in den Ländern, die regelmäßigen Bürgerkriege und Völkermorde müssen die afrikanischen Staaten selber unter Kontrolle bringen.
Die europäische Kolonialgeschichte kann keine Entschuldigung dafür sein, nicht ordentlich z. B. über Schürfrechte zu verhandeln. Ursache für die Schieflage in afrikanischen Staaten sind nicht selten absurd korrupte Machthaber (selbst der Begriff "Politiker" wäre für diese Despoten zu despektierlich), die sich den ganzen Reichtum durch die Schürfrechte in die eigene Tasche wirtschaften statt stellvertretend für ihr Land zu verhandeln, wie es ihre Aufgabe wäre. Die Zivilgesellschaften in den afrikanischen Staaten müssen endlich anfangen, ihre eigenen Interessen zu vertreten und durchzusetzen. Bislang endete das immer frühzeitig in Bürgerkriegen und Mord und Totschlag. Gegen die Afrikanische Union ist die EU ein Musterbeispiel an Transparenz und Gerechtigkeit.
Solange sich an der Ausgangslage nichts ändert, sehe ich die EU nicht im Zugzwang, sich in größerem Umfang um die Auswirkungen dieser Entwicklungen zu kümmern. Das müssen die Staaten in erster Linie schon selber lösen, statt ihre Armut und Konflikte zu exportieren, was für gewisse afrikanische Staaten natürlich sehr bequem ist. Ressourcen hat Afrika jedenfalls mehr als genug, dass es kein Elend geben müsste. Und wer ständig auf die derzeitige Ausbeutung durch internationale Konzerne und auf die europäische Kolonialgeschichte verweist, spielt den Machthabern in den afrikanischen Ländern nur in die Hand und trägt dazu bei, dass sich am Systemfehler auch in Zukunft nichts ändert, weil immer die Europäer/anderen Schuld waren.