was heißt hier Analogkäse?

@Birke: deine Aussage, dass Biozeugs anders schmeckt, kann man sicher nicht verallgemeinern. Das mag hier hier und da (also sehr selten) auf Grünzeug zutreffen, ist für einen Laien aber erst bei Fleisch (möglicherweise) spürbar. Bei Milchprodukten merkst du es praktisch gar nicht! Ich zähle es deshalb zu den urbanen Legenden, dass Bio besser schmeckt!
bei kombinierten Nahrungsmitteln (Fruchtjoghurt, Fertigsuppen, Gewürzmischungen, Wurst, Brot und Gebäck - aber auch bei etlichen Gemüsen und Obst, bei Wein und Bier, Obstsäften ... ) schmeckt man es sehr wohl. Das liegt einfach daran, daß die gemischten Stoffe reiner sind, ohne Geschmacksverstärker, weniger Salz ... etc.
 
das perfide daran ist ja gerade, daß der Analogkäse und dieser fiese Schinkenersatz gerade nicht in Fertiggerichten (Tiefkühlpizza etc.) verwendet wird, sondern hauptsächlich in der Gastronomie, wo die Inhaltsstoffe nicht deklariert werden müssen.

Vor wenigen Tagen kam da was im TV drüber und dort hieß es, dass sich zum einen die Gastro wegen des geringeren Preises dafür interessiert und zudem die Industrie, da sie mit Analogkäse Pizzen in doppelter Geschwindigkeit produzieren könne. Der "Käse" kann so wohl schneller erhitzt werden als echter Käse.

Der Hauptgefahr für Analogkäse und Konsorten ist man aber genau dort ausgesetzt, wo man es nicht kontrollieren kann, und ohne Kontrollmöglichkeit Geld dafür auf den Tisch legt - in Restaurants und Imbissen.

Einer der Gründe, weshalb ich auch nie "Essen gehe". Ich weiß ja nicht, wie die Zutaten aussehen, wie sie gelagert und verarbeitet werden und wie es mit der Hygiene im allgemeinen ausschaut.

Hab da inzwischen ein ein wenig einen an der Waffel. :p

@Birke: deine Aussage, dass Biozeugs anders schmeckt, kann man sicher nicht verallgemeinern. Das mag hier hier und da (also sehr selten) auf Grünzeug zutreffen, ist für einen Laien aber erst bei Fleisch (möglicherweise) spürbar. Bei Milchprodukten merkst du es praktisch gar nicht! Ich zähle es deshalb zu den urbanen Legenden, dass Bio besser schmeckt! Alle anderen Gründe kann ich aber nachvollziehen und möchte dich aufgrund deiner Ernährungsweise nicht angreifen...

Das war weniger auf die Qualität (Biosiegel) bezogen. Vielmehr meinte ich damit, dass frische Zutaten besser schmecken als Fertigzeugs. Mache ich mir eine Arrabiata Soße aus frischen Tomaten, frischem Basilikum etc. schmeckt das mal ganz anders als eine Tütensoße.

Fühle mich nicht angegriffen, kann ja auch jeder halten wie er es für richtig und schmackhaft hält :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst in der billigsten Pizza war der Käse sogar als Sorte angegeben (Edamer, Mozarella, etc.) - also sicher kein Analogkäse - wenn man mal davon ausgeht daß die Firmen nicht in voller Absicht lügen.

Ich hatte mir kürzlich den Spass gemacht eine Billigpizza aufzubacken.

Pizza gibt es bei mir einmal pro Jahr, aber ich Lust darauf, Neugier hat mich
dazu verleitet sie zu kaufen.

Nach dem Backen musste ich feststellen:

Echter Käse sieht anders aus! Die Konsistenz war mir fremd und braun
wurde der "Käse" kaum. Ich habe das Teil in die Tonne geworfen.

Ist es nicht so, das wenn z.B. Mozzarella draufsteht nur ein gewisser Anteil
desselben vorhanden sein muss und der Rest Kunstzeugs sein darf? :eek:
 
Ich hatte mir kürzlich den Spass gemacht eine Billigpizza aufzubacken.

im TV lief vor ca. einem halben Jahr mal ein Test von Fertigpizzas, durchgeführt von einem italienischen Pizzabäcker mit eigenem Restaurant. Was der alles dazu gesagt hat ... wie die Auflage am Teig klebt, was für Wurst ... war unglaublich. :D Da war von Kunst"käse" noch gar nicht die Rede. Ich bin aber überzeugt davon, daß solches Zeugs mit drin ist (zumindest in einigen dieser Waren.). Genauso wie Geschmacksverstärker, Fleischersatz etc.
 
Nicht die Kennzeichnung als "Analogkäse" oder "Pizzazubereitung mit Pökelfleischanteil" ist das Problem, sondern die Existenz dieser Produkte, die zu nichts anderem geschaffen/designed wurden als dafür den Verbraucher zu täuschen. Was man braucht ist also kein neuer Name, sondern ein Reinheitsgebot für Lebensmittel.

Gerne.
Allerdings wäre das Kind schon beim Namen genannt, hieße man das Zeug, wenn man davon spricht, einfach „Kunstkäse“ und fertig.

Man muß ja die sprachliche Schönrednerei der Industrie nicht auch noch mitmachen, wenn man schon „dagegen“ ist.

Darum ging und geht es mir.

Mit analogen Grüßen... :zeitung:
 
bei kombinierten Nahrungsmitteln (Fruchtjoghurt, Fertigsuppen, Gewürzmischungen, Wurst, Brot und Gebäck - aber auch bei etlichen Gemüsen und Obst, bei Wein und Bier, Obstsäften ... ) schmeckt man es sehr wohl. Das liegt einfach daran, daß die gemischten Stoffe reiner sind, ohne Geschmacksverstärker, weniger Salz ... etc.

Einspruch. Zumindest teilweise. Was hat weniger Salz mit Bio zu tun? Bei Jogurt kommt es daher, dass Bio (meist) = Vollmilchjogurt (ein Grund, warum auch ich das Zeug verschlinge) usw. Es ist also eine Frage der Zubereitung, geschmacklich gleiche Sachen kann man fast ausnahmeslos auch mit konventionellen Lebensmitteln herstellen. Die Zubereitung ist teilweise gesetzlich vorgegeben, sicher gibt es aber auch vom Hersteller eigene Auflagen. Aber generell zu sagen, Bio sei geschmacklich besser / anders, ist in dieser verallgemeinerung ein Trugschluss (ich hatte meine Aussage auch auf Birke bezogen die da meinte, alles frisch und selbst zuzubereiten).

Und nun zurück zum Thema... :Pfeif:
 
Bio ist nicht gleich besserer Geschmack, aber ich sag es mal so: Wenn ich mir überlege, wie die Sachen aus dem Garten schmecken, einfach weil man sie zur richtigen Zeit erntet, dann ist das definitiv schon ein großer Unterschied :)
 
Kleiner, amüsierter Einwurf:

Da sehen sich die Zulieferer der Kunstkäseindustrie tatsächlich noch auf der „guten“ Seite, denn:
… produziert keine Geschmacksverstärker und setzt diese auch nicht ein. Der Geschmack von Milch- und Käseprodukten wird durch einen rein mikrobiologischen Fermentationsprozess hergestellt. Als Rohstoff hierfür dienen „echte Milch- und Käseprodukte“.
quelle

naja, wenigstens der Geschmack ist echt, dann ist ja gut.
 
nun ja, wenn man nicht mehr bereit ist, für gutes Essen einen annehmbaren Mindestpreis zu bezahlen, so ist das die logische Konsequenz.

walfrieda schrieb:
das perfide daran ist ja gerade, daß der Analogkäse und dieser fiese Schinkenersatz gerade nicht in Fertiggerichten (Tiefkühlpizza etc.) verwendet wird, sondern hauptsächlich in der Gastronomie, wo die Inhaltsstoffe nicht deklariert werden müssen.

ist es echt so, dass in Restaurants in D das nicht deklariert werden muss? Ich glaube mich zu erinnern, dass ich in diversen Pizzerias die genauen Fleischdeklarationen gesehen habe (inkl. "Ersatzprodukte"). Dann scheint das Gesetz hier etwas strenger zu sein...
 
Einspruch. Zumindest teilweise. Was hat weniger Salz mit Bio zu tun? Bei Jogurt kommt es daher, dass Bio (meist) = Vollmilchjogurt (ein Grund, warum auch ich das Zeug verschlinge) usw. Es ist also eine Frage der Zubereitung, geschmacklich gleiche Sachen kann man fast ausnahmeslos auch mit konventionellen Lebensmitteln herstellen. Die Zubereitung ist teilweise gesetzlich vorgegeben, sicher gibt es aber auch vom Hersteller eigene Auflagen. Aber generell zu sagen, Bio sei geschmacklich besser / anders, ist in dieser verallgemeinerung ein Trugschluss (ich hatte meine Aussage auch auf Birke bezogen die da meinte, alles frisch und selbst zuzubereiten).

Natürlich hat Salz nicht direkt was mit Bio zu tun, schon gar nicht, was das eigene Kochen betrifft. Und natürlich könnte Bio- -und konventionelle Ware gleich hergestellt werden. Könnte. Wird aber nicht. Das kannst du sehr schnell selbst feststellen, einfach durch einen Blick auf die Zutatenliste oder durch eine Geschmacksprobe. Herkömmliche Nahrungsmittel enthalten mehr Zucker, mehr Salz, mehr künstliche Farbstoffe, oft diverse "E"-Stoffe. Brot darf mit einem Anteil von nur 20% Vollkorn schon "Vollkornbrot" genannt werden. Undsoweiter.
Aber ich will ja auch nicht weiter abschweifen. :cool:

Was Scheinkäse betrifft - man müßte mal feststellen, wie die Verwendung dieses Materials gesetzlich geregelt ist. Darf eine gewisse Menge auch undeklariert drinnen sein, wenn da steht "Mozzarella"? (So wie in "Leberkäse" ja auch alles Mögliche undeklariert drinnen sein darf.)
Bis vor kurzem wußte ich nicht mal, daß es so einen Scheinkäse oder Scheinschinken überhaupt gibt! (Obwohl es mir hätte klar sein müssen ....)
 
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schreibt:

Wie müssen Käse-Imitate gekennzeichnet werden?

Die rechtlichen Vorgaben zur Kennzeichnung derartiger Produkte sind eindeutig: Artikel 114 der EU-Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 in Verbindung mit Anhang XII enthält Vorschriften für die Bezeichnung von Milch und Milcherzeugnissen. Demnach gehört der Begriff "Käse" zu den Bezeichnungen, die ausschließlich Milcherzeugnissen vorbehalten sind. Andere zur Herstellung erforderliche Stoffe dürfen zugesetzt werden allerdings nicht, um einen der Milchbestandteile zu ersetzen.

Lebensmittel mit Käse-Imitaten müssen für den Verbraucher klar erkennbar sein. Weder durch Etikettierung noch durch Aufmachung oder Werbung darf der Eindruck erweckt werden, dass es sich um ein Milcherzeugnis, also um Käse handelt (vgl. Nr. III 2 des Anhangs XII). So dürfen beispielsweise Brötchen mit Käse-Imitat nicht "Käsebrötchen" heißen, sondern sind unter einer anderen Bezeichnung zu vermarkten. In Speisekarten oder an der Ladentheke darf nicht der Eindruck entstehen, dass sie mit Käse überbacken sind.

Es muss eine zutreffende Verkehrsbezeichnung gewählt werden, die jedoch wegen der hier unzulässigen Bezeichnung "Käse" nicht "Analog-Käse" sein darf. Es ist dabei gestattet, das spezifische Produkt zu beschreiben. Die Verkehrsbezeichnung soll dem Verbraucher ermöglichen, die Art des Lebensmittels zu erkennen und es von verwechselbaren Erzeugnissen zu unterscheiden (zum Beispiel "Pizzabelag mit Pflanzenfett").

Bei Fertigprodukten ist eine Zutatenliste erforderlich. Irreführungen der Verbraucher sind zu vermeiden.
Wer überwacht die Kennzeichnungsvorschriften?

Zuständig für die Lebensmittelüberwachung und die Einhaltung dieser Kennzeichnungsvorschriften sind die Bundesländer.
Was kann ich als Verbraucher tun?

Fragen Sie im Zweifel in der Gastronomie oder an der Verkaufstheke nach. Bei verpackter Ware überprüfen Sie die Zutatenliste oder fragen Sie im Handel oder bei den Produzenten nach.
 
wie weit entfernt sind wir eigentlich noch von "Soylent Green"?
Ich befürchte, dass wird auch irgendwann tatsächlich auf uns zukommen
 
Glaubst Du im Ernst, dass hier jemand Soylent Green kennt? :teeth:
@charles :Pah:
 
Feta Käse

Bei Feta Käse solltet ihr auch aufpassen, denn : ( Wiki )

Nach der Verordnung der EU-Kommission VO(EG)1829/2002 darf seit dem 15. Oktober 2007 nur noch in Salzlake gereifter weißer Käse aus Schaf- und/oder Ziegenmilch, der auf dem griechischen Festland und der Insel Lesbos hergestellt worden ist, den Namen Feta tragen.

In den Supermärkten wird oft einfacher Kuhmilchkäse in Fetaoptik mit griechischen Fantasienamen angeboten, was natürlich legal ist.
Anders sieht es in Restaurants aus, die gerne diesen Kostenvorteil nutzen. In Salat mit kräftiger Sauce schmeckt man zwischen Kuhmilchkäse und milden Fetakäse kaum mehr einen Unterschied.
 
Der faule Trick mit dem Analogkäse lässt sich übrigens ganz einfach entlarven.

Der Analogkäse gibt im Gegensatz zum Digitalkäse ein Krrrzzfffttttiiiittt-Geräusch von sich, wenn man ihn ans Ohr hält, das Geräusch ist vergleichbar mit dem Einwahlvorgang eines Analogmodems.

Der Digitalkäse, also der "richtige", gibt dieses Geräusch nicht von sich.

Außerdem kann man auch beim Werfen mit dem Käse Unterschiede feststellen, der Analogkäse kommt nicht über 56 k/s, der Digitalkäse fliegt schneller und weiter.
 
Auf Analogen Käse kann ich gerne verzichten. So oft esse ich den nicht, und wenn, schaue ich genau darauf, was ich da hole.

Da ich auch nicht aus Essen gehe, kann mir da auch kein Koch etwas unterschieben.

Und ja, ich zahle lieber etwas mehr für Nahrungsmittel, denen ich vertraue!
 
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