Was habt ihr denn (jetzt definitiv) bei der Bundestagswahl gewählt?

Was hast du bei der Bundestagswahl 2013 gewählt?

  • CDU/CSU

    Stimmen: 27 14,8%
  • SPD

    Stimmen: 38 20,8%
  • FDP

    Stimmen: 9 4,9%
  • Grüne

    Stimmen: 12 6,6%
  • Die Linke

    Stimmen: 32 17,5%
  • AfD

    Stimmen: 22 12,0%
  • Piraten

    Stimmen: 23 12,6%
  • Andere Partei

    Stimmen: 7 3,8%
  • Stimmzettel bewusst ungültig

    Stimmen: 1 0,5%
  • Ich habe nicht gewählt

    Stimmen: 12 6,6%

  • Umfrageteilnehmer
    183
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ok, dann zur Erklärung. Die AfD ist für die Schaffung von stabilen (!) Währungsverbünden. Nationale Währungen dürfen kein Tabuthema sein.

Vollkommen falsch. Die AfD ist für ein gemeinsames Europa souveräner Staaten.
Genau. Währungsverbund mit allen reichen Staaten. Sobald einer kippelt fliegt der aber raus.
Sag ich ja, asozial.
 
Es gibt nix schlimmeres als, von oben diktiertes, Umverteilen.
 
Weil es nicht um politische Inhalte ging, sondern um Vertrauen für Personen.

Das ist das eigentlich traurige an den Wahlen in der BRD, würde Günter Jauch, oder Kaiser Franz sich für die SPD als Kanzler stellen, könnte Mutti in Schwierigkeiten kommen. Der "mündige" Wähler hat nicht verstanden, dass er Parteien wählt und nicht Personen.
 
* gelöscht *
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das eigentlich traurige an den Wahlen in der BRD, würde Günter Jauch, oder Kaiser Franz sich für die SPD als Kanzler stellen, könnte Mutti in Schwierigkeiten kommen. Der "mündige" Wähler hat nicht verstanden, dass er Parteien wählt und nicht Personen.

Stimmt. Deshalb regiert ja auch ein Berlusconi in Deutschland... :rolleyes:
 
Das Fazit nach der Wahl:

Die Mutti der Nation gewinnt, weil sie keine Positionen hat, keinen Fahrplan und einfach nur verwaltet. Aber natürlich, wer nichts verspricht und einfach nur behauptet, dass alles ja irgendwie ganz gut sei, der wirkt natürlich beruhigend. Erschreckend, wie viele Wähler ihr das abgekauft haben und damit fast ein Desaster ausgelöst hätten; ein Glück wurde die absolute Mehrheit ja noch verfehlt, denn sonst hätten wir in 4 Jahren:
-Vorratsdatenspeicherung
-flächendeckendes CCTV
-immer noch das elendige Betreuungsgeld
-eine fragwürdige Europolitik inkl. persönlicher Bereicherung an verendenden Staaten und ein am Leben erhalten eines maroden und pervertierten Bankensystems
-immer noch ein asymmetrisches und ungerechtes Steuersystem

Jetzt wird's wohl nur ein (großer) Teil davon.

Ein Abstrafen der SPD war ja fast absehbar, aber was will man auch erwarten, wenn man einen Polteranton zum Spitzenkandidaten erklärt, der lieber laut das erste hinaus posaunt, was ihm in den Sinn kommt, an Stelle erst einmal nachzudenken. Das traurige ist: welche Alternative innerhalb der SPD hätte sich denn angeboten? Gabriel? Nahles? Allesamt keinen Deut besser. Aber zumindest wirtschaftlich tut das Ergebnis wenig zur Sache - als wenn Steinbrück eine in irgendeiner Weise andere Wirtschaftspolitik betreiben würde als Mutti. Insofern ist auch eine kleine "Große Koalition" kaum besser als eine absolutistische Alleinherrschaft der Union. Vielleicht gibt es mit der SPD einen halbwegs brauchbaren Mindestlohn, vielleicht hier und da ein paar soziale Punkte, die Merkel wohl eh schon auf der Agenda hat, um in den 4 Jahren den Bürger bei der Stange zu halten, abgesehen davon wird eine Koalition aus SPD und Union keinen Unterschied machen. Höchst wahrscheinlich wird es dennoch die Vorratsdatenspeicherung geben, wird es dennoch Kameraüberwachung geben, werden weiter im Geheimen Rüstungsexporte in fragwürdige Länder getätigt und am von Innen heraus verfaulenden System wird nichts geändert werden.

Am schlechten Abschneiden der Grünen ist wohl vor allem Herr Trittin schuld, der sich mit inhaltlich zwar nicht so ganz falschen Themen zu profilieren versuchte, am Ende aber einfach nur an dilettantischer Kommunikation scheiterte. Wahrscheinlich ging er in die selbe Schule wie Herr Steinbrück, die Parallelen zwischen Kanzlergehaltsdebatte, Veggie-Day und Steuererhöhungsdiskussion sind frappierend. Allerdings wäre es auch zu einfach, einfach nur Trittin zum Sündenbock zu ernennen, denn neben seinen schlechten Kommunikationsfähigkeiten litten die Grünen auch mal wieder unter dem üblichen Problem: grundsätzlich sinnvolle Ideen einfach mal mit Gesetzen, Verboten und Vorschriften durchzuboxen. Ist ja auch einfacher als funktionierende Konzepte anzubieten, die Anreize schaffen könnten, die sinnvollen Ideen freiwillig umzusetzen. Dieser autoritäre Oberlehrerhabitus geht ständig schief, nur leider lernen sie nichts daraus. Schwarz/Grün? Wahrscheinlich ergiebiger, wenn auch unbequemer als Schwarz/Rot, denn somit müssten sich beide Seiten signifikant in diversen Themen bewegen. Das mag der Kernklientel zwar teilweise sauer aufstoßen, dürfte aber neue Impulse bringen - naja, so ganz neue vielleicht auch nicht. Auf der anderen Seite wäre es bedauerlich, wenn die Grünen die sich nun bietende Chance auf eine personelle und politische Erneuerungskur verpassen würde, denn wenn sich die Grünen und allen voran Trittin noch an eine Regierungskoalition hängen können, dann war es das mit der Erneuerung.

Einzig die Linkspartei kann wirklich zufrieden sein. Sicherlich, sie sind mit so einigen Standpunkten nicht regierungsfähig, wie Trittin es schon am Abend treffend auf den Punkt brachte (eigentlich ein kleines Wunder, dass er so präzise sein konnte), aber sie sind ein gesunder und wichtiger Gegenpol zum bisherigen Klüngel und seitdem Oskar aus der Tonne nicht mehr das Sagen hat, sondern sachliche und kluge Menschen wie ein Herr Gysi, kann und muss man sie in weiten Teilen sehr ernst nehmen. Wenn sich dann bei Zeiten die Westlinken auch mehr an die Genossen aus dem Osten annähern und sich auf eine realistischere Basis einigen, dann wird auch eine Regierungsbeteiligung irgendwann nicht mehr abwegig sein. Bis dahin ist aber jede Rot/Rot/Grüne Regierung vom Tisch.

Apropos vom Tisch: das einzig gute Ergebnis an dieser Wahl (zumindest aus gesamtpolitischer Sicht) war ja nun das Abschneiden der "Liberalen", die ja nun leider schon lange nicht mehr viel mit liberaler Politik zu tun hatten und nur noch einen neoliberalen Wirtschaftskurs fuhren. Üblicherweise ist man diese Einthemenpolitik ja eher von den Neuen gewohnt. Einzig das stoische Verhindern der Vorratsdatenspeicherung durch eine kompetente Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger kann man wohl als positives Ergebnis der letzten 4 Jahre FDP-Politik bezeichnen. Es ist nur zu befürchten, dass in 4 Jahren neue Gesichter den alten Mist erzählen und so mancher wieder auf sie hereinfällt. Die Reaktionen von so manchem Parteimitglied auf das Wahlergebnis war jedenfalls mal wieder bezeichnend.

Achja, die Einthemenparteien. Erschreckend, wie viele Menschen auf populistische, nationalistische und tendenziöse Rechtsaußen-Stammtischenparolen hereinfallen. Die Wortwahl führender Parteifunktionäre ließ immer wieder tief blicken und machte schnell sehr deutlich, von woher der Wind in der AFD wehte. Ausländer? Ja, aber nur die netten und nicht die bösen Kriminellen. Flüchtlinge? Ja, die brauchen Hilfe, aber nicht bei uns. Den letzten Ausfall hatte Lucke ja erst Wahltag, als er von "Entartungen der Demokratie" sprach. Zum Henker, wie kann man nur so unüberlegt (oder vielleicht ja doch sehr überlegt) solche tendenziösen Worte wählen, auf die ein Goebbels damals sicher stolz gewesen wäre?! Ein Glück ist Deutschland auch hier knapp an einer Katastrophe vorbei gerutscht.

Und zu guter letzt die Piraten: nach dem letztjährigen Höhenflug tat man ja alles, um mit dämlichen internen Streitigkeiten auf Kindergartenniveau rund um zu verteilende Ämter sämtliche Vorschusslorbeeren zu verspielen. Was hat man denn von ihnen wirklich inhaltliches gehört? Sie waren ja nicht einmal in der Lage die Spionageskandale auszunutzen und der Masse näher zu bringen. Aber gut, man war ja mit sich selbst beschäftigt, kann ja mal vorkommen. Wenn sie dann irgendwann mal fertig sind sich gegenseitig vulgär zu beschimpfen, Ämter endlich mit einer gewissen Konstanz besetzt wurden und sie schließlich mal gelernt haben, erst das Hirn zu benutzen und nicht mehr auf den ersten, schnellsten Tweet aus zu sein, dann wird's vielleicht auch was mit einem solideren Ergebnis. Ein gewisses Potenzial ist ja in der Idee vorhanden - es versteckt sich nur gekonnt zwischen all den Shitstorms.

Und das Ende vom Lied? Ein beängstigendes Wahlergebnis, das nur wieder beweist, dass sich am Ende doch wieder nur jeder selbst der Nächste ist und der durchschnittliche Wähler häufig wohl nicht bis über die Nasenspitze hinaus denken kann. Wie haben wir es noch gleich bis zu diesem Tag geschafft? Irgendwie scheint das weniger mit Kompetenz zu begründen sein als mit verdammtem Glück - oder auch Unglück, je nach Blickwinkel.

Ich glaub, ich such mir einen einsamen Planeten …
 
Der "mündige" Wähler hat nicht verstanden, dass er Parteien wählt und nicht Personen.
Es ist eine uralte menschliche Erfahrung, dass es beim gesellschaftlichen Handeln entscheidend auf Personen und ihre Integrität ankommt. Ein noch so gutes Parteiprogramm nützt nichts, wenn die Vorsitzenden triebgesteuerte Alpharüden oder reine Machtmenschen sind.

Zudem können die mündigen Wähler/innen immer weniger beurteilen, welches Programm welche Auswirkungen haben wird. (Siehe die endlosen Dabatten der sachverständigen Macuser zur Eurokrise.) Wir sind auf dem Weg in eine Postdemokratie, in der Experten und Technokraten immer mehr Macht übernehmen – und die Politik ihnen immer mehr Macht übergibt. Weil sie meisten Politiker/innen mit Sachthemen selbst überfordert sind. (Siehe Eurokrise.)

Also kommt es für Menschen, die über einen durchschnittlichen Informationsstand verfügen, auch immer mehr auf ein Gefühl des Vertrauens zu denen an, denen sie mit den Wahlen Macht verleihen. Ihre Wahlentscheidung von Analysen und der eigenen Urteilskraft abhängig machen kann nur noch eine Minderheit. (Siehe Eurokrise.)
 
SonOfNyx: Woher hast Du den den ersten Spruch ganz unten unter Deinem Beitrag? Auch von Nietzsche?
 
Die Wahlen haben doch eines gezeigt. Die Wähler wollen, dass alles so bleibt wie es ist. Mutti hat nichts versprochen und muss nichts einlösen. Die Welt ist schön. :D
 
Es ist eine uralte menschliche Erfahrung, dass es beim gesellschaftlichen Handeln entscheidend auf Personen und ihre Integrität ankommt.
Also kommt es für Menschen, die über einen durchschnittlichen Informationsstand verfügen, auch immer mehr auf ein Gefühl des Vertrauens zu denen an, denen sie mit den Wahlen Macht verleihen.
Gut erkannt …

Und dieses Vertrauen spiegelt sich dann eben auch im Wahlergebnis wieder …
 
Und zu guter letzt die Piraten: nach dem letztjährigen Höhenflug tat man ja alles, um mit dämlichen internen Streitigkeiten auf Kindergartenniveau rund um zu verteilende Ämter sämtliche Vorschusslorbeeren zu verspielen. Was hat man denn von ihnen wirklich inhaltliches gehört? Sie waren ja nicht einmal in der Lage die Spionageskandale auszunutzen und der Masse näher zu bringen. Aber gut, man war ja mit sich selbst beschäftigt, kann ja mal vorkommen. Wenn sie dann irgendwann mal fertig sind sich gegenseitig vulgär zu beschimpfen, Ämter endlich mit einer gewissen Konstanz besetzt wurden und sie schließlich mal gelernt haben, erst das Hirn zu benutzen und nicht mehr auf den ersten, schnellsten Tweet aus zu sein, dann wird's vielleicht auch was mit einem solideren Ergebnis. Ein gewisses Potenzial ist ja in der Idee vorhanden - es versteckt sich nur gekonnt zwischen all den Shitstorms.

...was in MU-Kreisen für immerhin 16% ausreicht. Irgendwie amüsant, andererseits erinnert es fatal an die TV Total-Erstwählerchecks...
 
Es ist schon erstaunlich wie viele hier nicht mit demokratischen Mehrheitsentscheidungen umgehen können ...
 
Wieso, wer und wo?
Hier wird doch lediglich über Selbigen diskutiert?
 
Und das Ende vom Lied? Ein beängstigendes Wahlergebnis, das nur wieder beweist, dass sich am Ende doch wieder nur jeder selbst der Nächste ist und der durchschnittliche Wähler häufig wohl nicht bis über die Nasenspitze hinaus denken kann.

Beweisen tut es dies ja nur deiner Ansicht nach. Vielleicht hatten einige aber auch legitime Gründe für ihre Wahl. Übrigens, bei deiner Analyse bist du nicht darauf eingegangen, dass die SPD monatelang offensiv damit Werbung gemacht hat, für bald 9 Billionen Euro Haften zu wollen - und die jährlichen Zahlungen bewegten sich zwischen durchaus realistisch 17 - 25 Millarden Euro; andere kamen sogar auf bis zu 47 Milliarden: jedes Jahr, wohlgemerkt. Dazu war es sicher nicht leicht, Steuererhöhungen zu verkaufen bei Rekordsteuereinnahmen - zumal wenn auch, in der Summe aller Maßnahmen, eben doch sehr viele davon betroffen wurden, die sich nicht als wohlhabend ansahen und ansehen. Es sind oft nur wenige Euro, aber die Tendenz geht eben weiter in Belastung, nicht Entlastung.

Bei den Eurobonds wurde die SPD ja ganz still, strich den Begriff sogar aus dem Wahlprogramm - viele erinnern sich aber noch an die Pilger-Reise zu Hollande. Aus Eurobonds wurden Schuldentilgungsfonds, aber es bleib haften, dass die SPD (und die Grünen) die Schulden Europas vergemeinschaften wollten. Dass dies auch ein George Soros als Vertreter der Finanzindustrie in deutschen Zeitungen immer wieder forderte, half sicher nicht. Natürlich, der Finanzindustrie wäre damit geholfen gewesen - die Verluste werden dann, letztlich bis zum letzten Euro, von den Steuerzahlern übernommen, ohne dass diese aber einen Einfluss darauf ausüben können.

Die Sicherheiten, vertraglich, die die SPD erreichen wollte, um das Risiko zu verkleinern, haben auch kein Vertrauen hervorgerufen - dass Verträge auf Europaebene wenig wert in der Krise waren, ist nun jedem offenbar geworden.

Das war ja selbst dem Bundesverfassungsgericht viel zu viel. Die SPD war zum Schluss ja recht still. Wie auch die Grünen.

Warum du einen Aspekt, den gut 80% aller Menschen vehemment abgelehnt haben (und nicht etwa Hilfen für Europa) nicht einmal miteinbeziehst... Ich meine, wir reden hier nicht über ein paar hundert Milliarden, sondern über viele Billionen...
 
Die Wahlen haben doch eines gezeigt. Die Wähler wollen, dass alles so bleibt wie es ist. Mutti hat nichts versprochen und muss nichts einlösen. Die Welt ist schön. :D

Die Alternative, die gemalt wurde, war eben auch nicht sehr verlockend. Und nicht jeder blufft gerne mit einem "all-in"...
 
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