Was genau hat J.K. Rowling getan?

carstenj

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Hi,

mir ist weder Harry Potter noch J.K. Rowling besonders wichtig und ich versuche mich von Klatsch und Tratsch fernzuhalten, aber so ganz klappt das halt nicht immer. Diese Woche ist Hogwarts Legacy erschienen, und ich habe mir mal ein paar Tests angeschaut. Aber immer und immer wieder kommt das Thema der transphoben J.K. Rowling auf, und dass man, sofern man das Spiel kauft, Transphobie unterstützen würde. An irgendeiner Stelle las ich sogar, man würde sich mitschuldig an dem Genozid an Transmenschen machen. WTF!?

Ich poste mal zwei Links:
https://www.kino.de/film/phantastische-tierwesen-4/news/j.k.-rowling-und-die-trans-community-wo-ist-das-problem-001/
https://www.derstandard.de/story/2000143233129/shitstorm-gegen-gronkh-bin-ich-ein-schlechter-mensch-wenn-mir

Sie hat zwei Bemerkungen gemacht, die vielleicht ungeschickt waren, die aber beispielsweise zur Bücherverbrennung geführt haben. Weiterhin wurden ihr auch rassistische Vorwürfe gemacht, die ich jetzt nicht alle gelesen haben, aber einer war z.B. dass ein Charakter Cho Chang heißt und Asiatin ist. Es geht hier nur darum, dass sie so heißt, weil das quasi das Äquivalent zu Lieschen Müller wäre. Und Rowling sagt z.B. auch, dass eine Geschlechtsumwandlung erst nach psychologischen Tests durchgeführt werden sollten, statt einfach nur deshalb, weil man behauptet sich als Mann/Frau zu fühlen. Ob man sich als nicht betroffene Person dazu äußern muss lass ich mal im Raum stehen, aber wenn sich jeder daran halten würde gäbe es vermutlich weder Facebook noch Twitter. Ein bisschen kann ich nachvollziehen, dass sich betroffene Menschen evtl. verletzt fühlen könnten, zumal Rowling ja auch ne besondere Reichweite hat. Aber sind die Reaktionen angemessen?

Kurzum, kann mir das jemand erklären? Sie hat keine Babys gefressen, Katzen in den Trockner gesteckt, sie leugnet die Existenz von Transmenschen ja nichtmal. Ist sie jetzt das Böse schlechthin? Mein Gefühl sagt mir eher, dass eine Gruppe versucht, jegliche Meinung, die nicht der eigenen entspricht, zu unterdrücken und Personen zu diffamieren, im Grunde sogar zu zerstören. So Worte wie Genozid oder Aktionen wie Bücherverbrennung sind doch eher die verachtenswerten Maßnahmen bzw. Aussagen.

Es könnte mir eigentlich egal sein, aber wenn ich mir jetzt schon in Videos über Computerspiele einen Hinweis anhören muss, und das mehrfach, man würde ja Transphobie unterstützen, dann ist doch irgendwas schiefgelaufen.
 
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Ich kann's nicht erklären. Ich halte es für groben Schwachfug, für maßlos übertriebene (bzw. in dem Fall sogar völlig anlasslose) Political Correctness.

Wenn man nichtmal mehr über solche Anschauungen diskutieren kann, ohne zu Shitstorms und Bücherverbrennungen aufzurufen, stimmt etwas nicht.
 
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Es ist der NEID der geistig minderbemittelten.
Wer selbst nie gelernt hat zu Hinterfragen, andere Meinungen zu Hören und dialektisch zu diskutieren - der fällt der Propaganda anheim und hält dann auch künstliche Intelligenz für die Rettung der Welt!
 
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..dann ist doch irgendwas schiefgelaufen.
Irgendwie laufen da inzwischen überall Radikalisierungsprozesse ab, teils auf mehr als fraglicher Argumentationsbasis zum einen, und in der Ausagierungs-grösse völlig entgleisend zum anderen. Vermutlich kommen wegen dem Netz-zeitalter auch viele aus irgendwelchen Löchern gekrochen, um mal irgendwer zu sein, gerne mal sich selbst moralisch überhöht darstellgestellt. Und dann wird auch nicht mehr gefragt nach richtig, falsch oder angemessen.

Wie bei anderen Themen auch. Da spielt man sich als Schutzmacht für ein Gruppe auf, haut aber ohne mit der Wimper zu zucken andere, die man gerne radikalisiert darstellt dann gleichgültig und emotionsgeladen in die Pfanne. Gesunder Menschenverstand im Leben und leben lassen wird immer öfter ein rares Gut.
 
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Hätte mich interessiert, aber leider Bezahlschranke trotz Trackingzustimmung.
 
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der ist hinter der Abo-schranke, trotz Zustimmung zu Werbung
Oh sorry - ich zahle da, vorgestern war er noch für alle lesbar. Es werden dort beide Seiten beleuchtet und kritisiert, dabei hat wohl auch Rowling einiges getan, um den Kessel am Kochen zu halten. Ein Ausschnitt aus dem Artikel:

Klar ist: Rowlings Aussagen sind nicht bloß misslungene Schnellschüsse einer irrlichternden Künstlerin. Erste Twitter-Likes 2018 und Tweets 2019, die eine Frau verteidigten, die wegen transphober Äußerungen keine Verlängerung ihres Arbeitsvertrages bekam, hätte man vielleicht noch als Ausrutscher interpretieren können. Auch Tweets, in denen sie suggerierte, dass trans Menschen das Konzept des Geschlechtes abschaffen wollten, ließen sich noch mit gutem Willen unter "Ok, Boomer" verbuchen. Vor allem, weil Rowling es selbst als "Unsinn" bezeichnete, dass sie trans Menschen hasse.

Bald darauf legte Rowling allerdings im "Ich bin nicht transfeindlich, aber …"-Genre nach. Auf ihrer Homepage veröffentlichte sie einen ausführlichen Text, in dem sie erläuterte, warum ihr "der neue trans Aktivismus" Sorgen mache. Insbesondere sei sie besorgt um (cis) Frauen, die an geschützten Orten wie Umkleiden oder Toiletten nun nicht mehr vor "jedem Mann, der glaubt, er sei eine Frau" sicher seien – womit sie indirekt trans Frauen Vergewaltigungsabsichten unterstellte.

Darüber hinaus sorge sie sich um Kinder, die Rowlings Meinung nach zur Geschlechtsangleichung gedrängt werden würden und dies später bereuen könnten. Sie bezieht sich auf die Psychologin Lisa Littman, die die These vertritt, dass sozialer Druck unter Jugendlichen zu Geschlechtsdysphorie führe. Viele der Statistiken und angeblichen Fakten, die Rowling in ihren Texten nennt, wurden schnell widerlegt.

In einem folgenden Tweet bezeichnete Rowling Behandlungen zur Geschlechtsangleichung als "eine neue Art der Konversionstherapie" – verglich sie also mit den von Psychologen und Ärztinnen abgelehnten und in vielen Ländern verbotenen Behandlungen, die jungen Menschen ihre Homosexualität "abtrainieren" soll.

Dass Rowling trans Frauen nicht als richtige Frauen, sondern wie in den von ihr gelikten Tweets als "Männer in Kleidern" sieht, hat sie seitdem in vielen weiteren Tweets bestätigt. Ihr Twitter-Feed gleicht inzwischen mehr dem einer Aktivistin als dem einer Autorin.
 
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Rowling wird jetzt Standardlektüre im Kinderzimmer.
 
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Danke, Jean-Luc!

Ich hatte da auch schonmal was gelesen und war schon etwas verwundert. Manche Ansätze die ihr da zugeschrieben werden sind ja nicht völlig abstrus zusammengereimt sondern können Aspekte haben, die zumindest angedacht dürfen sollten. Leider landet man heute zu schnell durch fremde Zuweisungen in recht radikalen Ecken ohne dass die Argumentation das hergäbe. Hat man zu Aspekt A, B, oder C eine andere Balance die sich zwischen Zustimmung hier, Zweifel aber dort bewegen ist man schneller als man kucken kann: ***-phob, ***-feindlich oder sonstwie radikal. Der an modernen Entwicklungen auch zweifeln dürfende Mensch ist nicht mehr vorgesehen.
 
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Hier die Antwort in einem Bild.

// unwokes nazibild entfernt //
 
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Ich bin Frau Rowling dankbar für ihre Potterbücher. Haben mir einige vergnügliche Stunden beschert. Was sie privat macht, ist mir relativ egal. Ist ihre Sache. U d selbst wenn sie transphob, homophob oder irgendwas *phob ist. Mir egal. Ich kann sie eh nicht bekehren und solange das nicht durch ihre Bücher ideologisiert wird - I don’t give a f*ck.
 
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Sie hat ein durch zahlreiche Verkäufe nachgewiesenes Talent zum Geschichten schreiben.
Und sonst?

Wieso wird Menschen, die in einer winzigen Disziplin sehr gut performen meist zugute gehalten, sie wären insgesamt besonders?
Oder wenigstens besonders helle?
 
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Wieso wird Menschen, die in einer winzigen Disziplin sehr gut performen meist zugute gehalten, sie wären insgesamt besonders?
Wer tut das? Ich jedenfalls nicht, mich hat nur interessiert ob der enorme Shitstorm im Verhältnis zu ihren Aussagen steht.
 
Das Entscheidende an einem Shitstorm ist doch, daß er nie im richtigen Verhältnis zu dem steht, was als Auslöser gilt.
Ein Shitstorm entwickelt sich wie eine Lawine, da gibt es nur eine Richtung und wenig vernünftige Kontrolle.
 
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Wer tut das? Ich jedenfalls nicht, mich hat nur interessiert ob der enorme Shitstorm im Verhältnis zu ihren Aussagen steht.
Da meine ich nicht Dich. Generell, also bei einer großen Zahl an Leuten kann ich das beobachten. " Ja der ist doch .. und muss doch ... und Vorbild...!"
 
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Ja, die Frage stelle ich mir schon seitdem ich denken kann. Wobei ich mich manchmal frage, ob ich das nicht besser sein lassen sollte. Egal ob Fußballprofi, der ohne Führerschein Auto fährt, ob Schauspieler, der seine Frau schlägt oder Intellektuelle, die in der NSDAP waren, es gibt schlicht und ergreifend niemanden, der sich vollumfänglich als Vorbild eignet. Vermutlich ist selbst Gene Roddenberry mal bei Rot über die Ampel gegangen oder hat irgendeinen sexistischen Witz gemacht, und ich glaube dass es nur vom Glück und etwas Geschick abhängt, was letzten Endes von einem in der Öffentlichkeit hängen bleibt.
 
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Menschen des öffentlichen Lebens werden natürlich mehr wahrgenommen. Wenn man als Buchautorin solche Aspekte öffentlich bespricht oder kommentiert, muss man damit rechnen, dass einem Teil der Menschen die Aussagen nicht gefallen. Und wenn man dann Produkte dieser Person nicht mehr konsumieren möchte, ist das so.
Sich in der heutigen Zeit darüber zu wundern. Dass Dinge viral gehen ist in meinen Augen naiv.
 
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