Warum reagieren viele Eltern so aggressiv? (KITA Streiks)

Das bedeutet also, daß wir Deine Forderungen unbegründet akzeptieren müssen.

Schon ein wenig unbefriedigend.

Ähem, ich habe nicht gefordert.
Ich finde es lediglich schlimm, dass Eltern, die sich während der Streikphase mal selbst um ihre Kinder kümmern müssen, die Hasskappe aufsetzen und auf die Erzieher schimpfen.
 
Ich finde es lediglich schlimm, dass Eltern, die sich während der Streikphase mal selbst um ihre Kinder kümmern müssen, die Hasskappe aufsetzen und auf die Erzieher schimpfen.
das sind Sprüche, die mich echt ankäsen. Wieviele Kinder hast du noch mal?
 
Keine eigenen. Aber die meiner Gebraucht-Männer waren immer da.
Und ich war für sie da.
 
Ich habe lange überlegt, ob ich antworten soll, da meine Prioritäten derzeit woanders liegen.

Mini und Manfred: Danke! :)

Zu allen andern:
Gefestigte Beziehung, Kind bekommen. Finanziell mehr als abgesichert.
Trennung, als das Kind 3 Jahre alt war. Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle.
Vater selbständig, durch Modernisierung des Betriebes, keine Steuern bezahlt - Mindestunterhalt.

Ich hatte das große Glück einen gut bezahlten Job und einen städtischen Kita-Platz für das Kind zu bekommen.

Die Damen, mit denen ich heute noch Kontakt habe, waren das Beste, was mir und meinem Sohn passieren konnte. Sie waren mit Herzblut in ihrem Beruf!

Dann war der Vater verstorben.

Mein Sohn hat die städtische Grundschule durchlaufen und ist jetzt im städtischen Gymnasium. In zwei Jahren macht er das Abitur.

An diesem Erfolg waren die Erzieherinnen genauso beteiligt, wie die Familie.

Ich bin auch der Meinung, dass User ohne Kinder nicht mitreden können, weil sie den Wert und den Einfluss der Erzieherinnen nicht werten können.

Jetzt widme ich mich wieder meinen Belangen! :cool:
 
in MUC zahlt man derzeit ca. 400€ für einen Krippenplatz + Essensgeld (ca. 60€/Monat)
Bei uns in Augsburg ist der Tarif ungefähr die hälfte, aber ich habe einige Freunde und Bekannte in München, und kann Deine Zahlen bestätigen!

Das muss man sich schon auch erstmal leisten können!

Ich bin ja auch so einer - ich hab immer gesagt, wenn wir mal ein Kind bekommen, bleibt meine Frau zu hause und kümmert sich um den Zwerg.
Finanziell war und bin ich glücklicherweise in der Lage dazu, das so zu machen.

Das haben wir das erste Jahr auch so gemacht. Allerdings hat sich meine Frau in diesem Jahr dermaßen verändert - wenn das so weitergegangen wäre, hätten wir uns mit sehr großer Wahrscheinlichkeit getrennt.

Ich hab dann meine Frau mehr oder weniger genötigt, den Erziehungsurlaub abzubrechen, und wieder in die Arbeit zu gehen.

Nach ca. 4 Wochen hat sich zu mir gesagt: "Danke, dass Du mich dazu "gezwungen" hast, jetzt weiss ich, was mir gefehlt hat"

Es ist nicht so, das ihr zuhause langweilig war, mein Sohn war sehr fordernd und meine Frau ist auch mit Leib und Seele Mutter, aber ihr ist einfach "die Decke auf den Kopf gefallen".
Jeder Mensch ist anders. Sie wollte und will auch mit Kind auch noch andere Ziele verwirklichen.

Das Leben ändert sich, wenn Kinder kommen, klar, aber es endet nicht!

Von dem her sind Kingergärten und Kindertagesstätten absolut wichtig und wir sollten, genauso wie Bildung und Jugendförderung allgemein einen sehr viel höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einräumen!

Andere Länder haben uns da sehr viel voraus.

Der jetztige Streik ist IMHO nur ein Symptom - die Krankheit sitzt woanders...

Früher (...war zwar nicht alles besser...) hatten Lehrer /-innen und Erzieher /-innen einen ganz anderen Stand in der Gesellschaft, das waren angesehene Leute und Berufe.

Heute Berufe dieser Gruppe gerne als "...hast halt nix gscheits gelernt Berufe" abgetan.

Charlie
 
Das haben wir das erste Jahr auch so gemacht. Allerdings hat sich meine Frau in diesem Jahr dermaßen verändert - wenn das so weitergegangen wäre, hätten wir uns mit sehr großer Wahrscheinlichkeit getrennt.
das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wir haben uns bei unserer ersten Tochter den Erziehungsurlaub geteilt, und ich habe relativ schnell begonnen wieder halbtags zu arbeiten. Keiner von uns hat während der Erziehungszeiten vollständig zu arbeiten aufgehört :)
 
Es ist weder für das Kind noch für die Mutter noch für den Vater gut, wenn man tagaus tagein immer nur zusammenklebt und nur sich selbst gegenseitig sieht.

Eltern brauchen tagsüber Zeiten ohne Kind und das Kind Zeiten ohne Eltern - sprich: Alle brauchen auch Zeit mit anderen.
 
Von dem her sind Kingergärten und Kindertagesstätten absolut wichtig und wir sollten, genauso wie Bildung und Jugendförderung allgemein einen sehr viel höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einräumen!

Außerdem sind die Mehrkosten durch die Lohnerhöhung ohnehin nicht so schlimm, da Kitas und Kindergärten i.d.R. mit einer erheblichen Unterdeckung betrieben werden. Zumindest in kleinen Gemeinden. 40 % Kostendeckung ist da schon sehr hoch. Und nein, ich bin nicht für höhere Gebühren, aber für höhere Zuschüsse durch Bund und Länder für den Betrieb von Kitas und Kindergärten.
 
40 % Kostendeckung ist da schon sehr hoch.

Unser Bürgermeister hat uns offengelegt (meine Frau ist Dingenskirchenbeiratsvorsitzende), dass die Erzieherinnengehäter zu ziemlich genau 40% aus den Elternbeiträgen finanziert werden - den Rest zahlt dann halt die Gemeinde.
 
Tja... dann wären da noch Kosten für Energie, Wasser, Bauunterhaltung, Material ...

Bürgermeister reden gerne und viel. :hehehe:
 
Und diese mangelnde Kostendeckung wird noch dadurch verschlimmert, daß die Nutznießer, die Eltern also, den Kommunen keine Art von Steuer zukommen lassen, die diese nutzen könnten, um die Lücke zu füllen, außer, sie wären Gewerbetreibende … Das Geld muß also auf dem Umweg über Landes- und Bundesmittel wieder reinkommen.
 
weil
a) anscheinend der Gesundheitsschutz als Streikziel doch nur vergeschoben war. Die Erzieherinnen können derzeit meines Wissens nach nicht für mehr Gehalt streiken, da der derzeitige Tarifvertrag noch gültig ist
b) der ganze Streik auf dem Rücken der Eltern ausgetragen worden ist. Die müssen nämlich trotzdem brav ihre Kindergartengebühren bezahlen ohne eine Leistung in Anspruch nehemn zu können. Den Trägern wird damit eigentlich auch ein Gefallen getan: sie kassieren die Gebühren, müssen aber im Gegenzug keine Leistung anbieten.
Und die Eltern können nebenbei noch sehen wie sie die Kinderbetreuung organisieren
Danke!
 
Das Geld muß also auf dem Umweg über Landes- und Bundesmittel wieder reinkommen.
:jaja: Mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand. MüMa, mir ist schon bewußt, dass der Kindergartenbetrieb durch Beiträge und Steuern finanziert wird. Ich arbeite ja als Verwaltungsscherge.
 
So sind unsere lieben Eltern, erst Kinder basteln und diese dann von Fremden erziehen lassen. Es ist nicht das Geld das den Eltern fehlt, es ist die richtige Einstellung zu Kindern die bei Eltern nicht mehr vorhanden ist.

Trotzdem hab ich mir mal den Satz rausgegriffen, denn er trifft es.
Es ist ganz klar, dass in vielen Familien beide Elternteile arbeiten müssen, damit genug Kohle da ist und das Kind, so man ihm Zeit erübrigen kann, nicht zu kurz kommt.

Aber wer Kinder bekommt und kompromisslos erwartet, dass ein anderer Mensch diese für recht wenig Geld betreut oder gar erzieht, selber jedoch keine Abstriche machen will, der sollte wirklich seine Einstellung überdenken. Flöhe hüten ist nun mal anstrengend, und davon abgesehen übernehmen die Betreuer genau die Verantwortung, die die Eltern für diese Zeit abgeben. Aber Ansprüche haben, in Bezug auf Behandlung des Kindes, das können die Erzeuger.

Es muss generell mal Schluss damit sein, dass Berufe im sozialen Bereich bescheiden bezahlt werden. Ob das die Damen in der KiTa sind oder Altenpfleger, die kriegen allesamt zu wenig Lohn.


Vollste Zustimmung. (Und natürlich bin ich nun die nächste Zielscheibe, aber nur zu.)

Bei manchen Leuten könnte man schon fast zur Annahme kommen, sie wollten sich ganz einfach nicht um die Erziehung ihrer eigenen Kinder kümmern. Die Arbeit wird abgegeben, und kosten darf es natürlich nichts.


Und, nein ich habe keine Kinder und habe auch (momentan) nicht die Absicht welche zu bekommen.

Mittlerweile sollte man ohnehin überdenken ob man die Formulierung "ein Kind in die Welt setzen" nicht ersetzen sollte durch "ein Kind dieser Welt aussetzen".
 
ich habe das Gefühl, hier geht es nur um schwarz oder weiss. Es kann für alle Betroffenen von Vorteil sein, wenn das Kind an vielleicht zwei Tagen die Woche im KiTa ist, vor allem ein Einzelkind. Das Kind kann vermehrt mit anderen Kindern spielen, die Mutter bleibt beruflich integriert und der Paps kann auch mal einen freien Tag mit Mama verbringen. So gesehen profitieren alle davon. Eine KiTa ist kein Mutterersatz, und wird von den meisten Eltern die ich kenne auch nicht so gesehen. Eine Mutter, die eine KiTa als "Abstellplatz" für ihr Kind sieht, wird vermutlich auch keine Hemmungen haben, die kleinen den ganzen Tag vor dem TV/Playstation/PC zu parken, damit sie einfach ihre Ruhe hat. Eine mangelnde Verantwortung der Mutter den KiTas zuschieben zu wollen ist sehr vereinfacht...
 
Bei manchen Leuten könnte man schon fast zur Annahme kommen, sie wollten sich ganz einfach nicht um die Erziehung ihrer eigenen Kinder kümmern. Die Arbeit wird abgegeben, und kosten darf es natürlich nichts.

Bei welchen Leuten kommst Du zu dieser Annahme?
Woher weißt Du, daß diese sich nicht kümmern wollen?
Kennst Du Aussagen der Art, es dürfe nichts kosten?

Du arbeitest sicher bei einer kommunalen Behörde, bist Soziologe oder vielleicht Fachjournalist? Du hast mit vielen Eltern gesprochen, Du kennst die Praxis, Kinder, die Schäden durch Betreuung davongetragen haben? Deine Ausbildung befähigt Dich, darüber zu urteilen, was heute schlechter ist als früher, warum unser Betreuungssystem geändert werden sollte?

Nicht?

Oder hast Du einfach nur ein paar Floskeln aufgeschnappt, zwei Blicke in die BILD geworfen und einfach noch nicht mitbekommen, daß sich Beiträge in der Bar nicht positiv auf Deinen Beitragszähler auswirken?

Sorry, aber Du erweckst den Eindruck, als wissest Du nicht, wovon Du sprichst.
 
Merkwürdige Ansichten, die teilweise geäußert werden.

1. Kinderbetreuung:
Ja auch meine kinder gehen so früh wie möglich in eine Kinderbetreuung. Aktuell geht mein Sohn jetzt ab 11 Monaten in eine Krabbelgruppe!
Vorteile:
a)
die soziale Kompetenz des Kleinen wird gefördert. Er muss sich mit anderen Kinder auseinandersetzen. Dsa geschieht in einem "Schutzraum" und nicht auf der Strasse.
b)
meine Frau kann wieder teilweise arbeiten. Denn wie bei vielen Menschen, brauchen wir zwei Einkommen.
Die Großfamilie stirbt aus und Oma ist 300 Km entfernt.

2) Erzieher:
Wie überall gibt es Koryphäen und Krampen. Aber diese Menschen tragen die Verantwortung für meine Kinder. Und da ist es einen Frage der Prioritäten, was wichtiger ist. Die 120,- Euro mehr sind kein Geschenk sondern nur ein Schritt zu gerechter Bezahlung.

Gesundheitsschutz:
ein schreiendes Kind erreicht locker die 100 dB und mehr. Ein Arbeitnehmer muss ab 85 dB eine Gehörschutz tragen und der Arbeitgeber muss Lärmschutzmaßnahmen ergreifen.
In einer Kita ist das aber nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Viele Erzieher erleiden eine Tinitus und kämpfen für die Anerkennung als Berufskrankheit.

3)
Elterbeitrag:
Ja ich zahle auch Höchstsatz das ist aber ein ganz anderes Blatt Papier und kann nicht an den Erziehern ausgelassen werden
 
Bei manchen Leuten könnte man schon fast zur Annahme kommen, sie wollten sich ganz einfach nicht um die Erziehung ihrer eigenen Kinder kümmern. Die Arbeit wird abgegeben, und kosten darf es natürlich nichts.
komisch, ich habe hier noch von keinem "Kindesaussetzer" gelesen. Allerdings kenne ich sehr wohl die Überlegungen von -auch sehr konservativen- Politikern, die zumindest das letzte Kindergartenjahr vor der Schule zur Pflicht machen möchten.
 
Bei welchen Leuten kommst Du zu dieser Annahme?

Ich beschränke ich diesbezüglich gar nicht auf das Forum.

Woher weißt Du, daß diese sich nicht kümmern wollen?

Ok, dann versuche ich es eben nochmal:

Aufgrund der manchmal teilweise wohl etwas unglücklichen Ausdrucksweise Mancher, könnte man diesen Eindruck gewinnen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, weiß ich nicht, und habe ich auch nicht behauptet.

Kennst Du Aussagen der Art, es dürfe nichts kosten?

Gut, hier hast du dein "nichts" jetzt mit Anführungszeichen. Ich hoffe jetzt wird's richtig verstanden.

Du arbeitest sicher bei einer kommunalen Behörde,

nicht mehr


nein

oder vielleicht Fachjournalist?

definitiv nicht.

Du kennst die Praxis, Kinder, die Schäden durch Betreuung davongetragen haben?

Habe ich das behauptet?

...warum unser Betreuungssystem geändert werden sollte?

?
Darüber habe ich mich nicht geäußert. Werde und will ich auch nicht, da mein Beitrag ja eine andere Aussage hat.


Genau.

Den Rest erspare ich mir zu zitieren bzw. zu kommentieren, da es sich dabei nur um vermutlich ein bisschen zu impulsiv verfassen Spam handelt, der aber selbstverständlich zu erwarten war.


Ich war wohl fälschlicherweise der Annahme dass die zitierten Beiträge meine Meinung wiedergeben: Die Menschen sollen sich damit abfinden dass professionelle und qualitative Betreuung sei es für Kinder oder auch pflegebedürftige Menschen eben nun mal Geld kostet. Entweder man ist bereit dafür zu bezahlen, oder man muss sich eben selbst darum kümmern. Diese Aussage lässt sich mit Sicherheit nicht auf alle "Betroffenen" anwenden, aber ich denke doch zumindest auf die Mehrheit.
Für Menschen in schlechter finanzieller Situation muss natürlich eine Lösung gefunden werden, welche aber sicher nicht als Unterbezahlung der Betreuerinnen ausfallen darf.
 
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