Warum reagieren viele Eltern so aggressiv? (KITA Streiks)

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pooly77

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Hallo,

ich habe vorhin auf der Internetseite von Welt.de die Nachricht gelesen, dass für die KITA Fachkräfte eine Gehaltserhöhung ansteht und so mit die Streiks beendet sind.

Die Artikel kann man auf der besagten Seite kommentieren und ich muss schon sagen das ein Großteil der Kommentare erschreckend war wie ablehnend man den KITA Mitarbeiter/innen gesinnt ist. Ich zitiere mal einige Kommentare:

120 euro mehr im monat für haupt und realschulabsolventen die auf kleine kinder verwahren.

Auch wenn das "nur" Kommentare zu einem Artikel sind, so kann man den Medien entnehmen, dass viele Eltern alles andere den Kindergärtnerinnen wohlgesonnen gegenüber stehen.

Wer seine Kinder den staatlichen/kommunalen Tagesstätten überläßt, macht sie und sich selbst zum Opfer ökonomischer Streitereien, die eiskalt ausgetragen werden.
Planung ist auf so einer Basis nicht möglich. Dazu kommt das relativ niedrige Level dieser Massenerziehung durch sogenannte Fachkräfte.

wiefern führen 120 Euro zu einem besseren Gesundheitsschutz?
Kann Bsirske mir das erklären?
Wir haben für unser Kind ein Kindermädchen. Krippe? Niemals, sollen andere Eltern 500 Euro für eine Massenbetreuung abdrücken.

Arbeitsverweigerung, Stürmung von Rathäusern und Zusammenarbeit mit Linksextremisten beim "Bildungsstreik", so sieht für die linke GEW "demokratische Partizipation" aus!

Und wer zahlt es: Die Eltern!
Die Kinderlosen beuten die Familien aus. Homos und Kinderlose DINKs zuvorderst!

Gratulation! Dann kann der Staat ja weiterhin die Kinder in großen und gleichaltrigen Massenbetreuungsanstalten sozial anpassungsfähig erziehen lassen, um weiter Stimmvieh, das gern das Denken anderen überlässt, zu züchten.

Die Kosten tragen wieder die Eltern, die fleißig arbeiten gehen. Hartz IV juckt das eh nicht. Wobei ich noch immer nicht weiß, warum den den Tarif frei haben. Genauso wie die jetzt je schulpflichtiges Kind 100 EUR Schulgeld bekommen.... Meine Kindergärtnerinnen hatten super Urlaub.

Des weiteren hat mir eine Bekannte vor ein paar Monaten so etwas ähnliches gesagt. O-Ton:
"Das ist mir scheiss egal was die anderen machen oder wie es denen geht. Hauptsache mir und meinen Kindern geht es gut. Warum soll ich dem ganzen asozialen Pack (Hartz IV) das Geld in dem Popo stecken?"

Ich verstehe das alles nicht.
a) Wenn es um die Kinder geht, warum demonstrieren dann nicht alle zusammen, statt dessen wird gegen die Betreuer "gehetzt" und gegen demonstriert.
b) Warum diese Aggression?
c) Klingt vielleicht ein wenig "sozial romantisch" - aber wo ist die so viel beschworene Solidarität in der Gesellschaft?
 
hab es zwar nicht gelesen, aber wenn die auf ihr kind aufpassen müssen, deswegen nicht zur arbeit kommen, arbeitlos werden. kotzt wohl jeden an:)
 
Die "Welt" richtet sich nunmal eher an, öhm, konservative Leser mit entsprechenden Wertevorstellungen.
Allerdings kann man sich über den Streik in der Tat streiten.
Soweit ich das mitverfolgt habe, war ein Tarifstreik eigentlich jetzt noch nicht erlaubt, weil der aktuelle Tarifvertrag noch gilt. Stattdessen hat man mehr Geld für mehr "Gesundheit" erstreikt.
Wut von Eltern, die von den Streiks betroffen sind, kann man natürlich nachvollziehen, wenn deshalb jemand wochenlang Urlaub nehmen muss o.ä.
 
Zuletzt bearbeitet:
c) Klingt vielleicht ein wenig "sozial romantisch" - aber wo ist die so viel beschworene Solidarität in der Gesellschaft?
Die gibt es schlicht nicht, es gibt nur Solidarität zwischen Leuten mit gleichem Ziel. Dies ist hier aber nicht gegeben. (im engeren Sinn)
Im Gegenteil, die einen möchten mehr haben und die anderen weniger Zahlen.
Ist doch ganz klar dass da Konflikte entstehen, egal ob es da um die Kinder geht oder nicht.
 
weil
a) anscheinend der Gesundheitsschutz als Streikziel doch nur vergeschoben war. Die Erzieherinnen können derzeit meines Wissens nach nicht für mehr Gehalt streiken, da der derzeitige Tarifvertrag noch gültig ist
b) der ganze Streik auf dem Rücken der Eltern ausgetragen worden ist. Die müssen nämlich trotzdem brav ihre Kindergartengebühren bezahlen ohne eine Leistung in Anspruch nehemn zu können. Den Trägern wird damit eigentlich auch ein Gefallen getan: sie kassieren die Gebühren, müssen aber im Gegenzug keine Leistung anbieten.
Und die Eltern können nebenbei noch sehen wie sie die Kinderbetreuung organisieren

Trotzdem kann ich viele der oben zitierten Kommentare nicht verstehen
 
So sind unsere lieben Eltern, erst Kinder basteln und diese dann von Fremden erziehen lassen. Es ist nicht das Geld das den Eltern fehlt, es ist die richtige Einstellung zu Kindern die bei Eltern nicht mehr vorhanden ist.
 
also ich kann die Erzieherinnen gut verstehen! Ich glaube auch nicht dass es eine leichte Arbeit ist. Sondern eher eine mit sehr viel Verantwortung. Eine Bekannte von mir hat wärend ihrer ersten lehrzeit nichts verdient!
 
Ihr gebt wirklich etwas auf diese Kommentare? Ich bin erstaunt...

Gruesse, Pablo
 
Eine Bekannte von mir hat wärend ihrer ersten lehrzeit nichts verdient!
ja, klar. Weil es eine schulische Ausbildung ist wird während der ersten beiden Jahre kein Ausbildungsentgelt bezahlt :)
 
weil
a) anscheinend der Gesundheitsschutz als Streikziel doch nur vergeschoben war. Die Erzieherinnen können derzeit meines Wissens nach nicht für mehr Gehalt streiken, da der derzeitige Tarifvertrag noch gültig ist
b) der ganze Streik auf dem Rücken der Eltern ausgetragen worden ist. Die müssen nämlich trotzdem brav ihre Kindergartengebühren bezahlen ohne eine Leistung in Anspruch nehemn zu können. Den Trägern wird damit eigentlich auch ein Gefallen getan: sie kassieren die Gebühren, müssen aber im Gegenzug keine Leistung anbieten.
Und die Eltern können nebenbei noch sehen wie sie die Kinderbetreuung organisieren

:signed: Danke.
 
Ja, bin ich, ich gehöre zur Gruppe der Spießer, wird jedenfalls gerne behauptet.
Ich glaube du gehörst zu einer ganz anderen Gruppe. Die darf ich aber nicht beim Namen nennen, sonst werde ich hier gesperrt.
 
Kindergarten ist die eine Sache, aber eine Ganztagesbetreuung eine ganz andere und da stimme ich macXXX voll und ganz zu. Wer Kinder in die Welt sitzt sollte mit den Konsequenzen rechnen können..
Ich finde es schon fast pervers, wenn man ein kleines Kind länger den Betreuer sieht als ein Elternteil.
 
Ich glaube du gehörst zu einer ganz anderen Gruppe. Die darf ich aber nicht beim Namen nennen, sonst werde ich hier gesperrt.

Tu dir keinen Zwang an, raus mit den Worten, stell dich dem Lebensrisiko für eigene Gedanken einen Tritt zu bekommen.
 
Ich finde es schon fast pervers, wenn man ein kleines Kind länger den Betreuer sieht als ein Elternteil.

Was sagtest Du nochmal, wieviele Kinder Du hast?

Ich zitiere mal die Wikipedia:
Perversion, (lat. perversio „die Verdrehung, die Umkehrung“) bezeichnet eine stark bis sehr stark den vorherrschenden Moralvorstellungen, häufig im Bereich des Trieb- und Sexualverhaltens, entgegenwirkende Tat.

Kinder betreuen zu lassen ist also definitiv nicht pervers.

Kinder in Betreuung zu geben ermöglicht es dem durchschnittlichen Steuerzahler, seine Familie zu unterhalten und seinen Teil zum Bruttosozialprodukt beizutragen. Ohne Betreuung wäre das vielen Normalverdienern nicht mehr möglich. Erstens.

Zweitens leistet die Betreuung darüberhinaus noch einiges mehr: Sie fördert die Entwicklung eines gesunden Sozialverhaltens vor allem in der urbanen Gesellschaft und sie leistet drittens einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Bildung, was für all jene Nutznießer des Solidarsystems interessant sein dürfte, die in zwanzig, dreißig Jahren nicht vom Privatvermögen leben können, sondern auf Rente angewiesen sein werden.

Diesen Streik fand ich insofern interessant, als hier zwar auch Druck auf Arbeitgeber ausgeübt wurde, aber auch Wirkung in der Breite zu sehen war. Wenn die kurzsichtigeren Eltern maulen, ist das zwar bedauerlich, zeigt aber, daß die Maßnahmen die nötige Aufmerksamkeit erregten.

Dankenswerterweise hat es die streikende Mutter meiner Tochter auf sich genommen, die Kleine zu den Kundgebungen mitzunehmen. Lediglich an einem Tag habe ich sie kurzerhand mit ins Büro genommen. Und als ihr gegen Mittag langweilig wurde, bin ich gegangen. Mit Kündigung hat man mir nicht gedroht.

Ein Arbeitgeber, der sich in so einer Situation nicht zu etwas Flexibilität in der Lage sieht, müßte sich Rücksichtslosigkeit vorwerfen lassen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß eine Serie von Abmahnungen mit einer abschließenden Kündigung mit der Begründung, der Arbeitnehmer habe sein Kind wegen eines Streiks selbst betreuen müssen und sei deshalb später gekommen und früher gegangen, oder habe gar außerplanmäßig Urlaub genommen, vor einem Arbeitsgericht Bestand hätte. Zuguterletzt gab es ausreichend Notfall-Kitaplätze. Also laßt den Scheiß mit der drohenden Arbeitslosigkeit. Diese Gefahr bestand schlicht nicht.

Den aufmerksameren unter euch wird auch nicht entgangen sein, daß die Streikmaßnahmen räumlich und zeitlich begrenzt waren. Dauerhaft war der Streik nur in den Nachrichten, nicht aber vor Ort.

Fakten sind so viel langweiliger als Polemik, ich weiß.

Im Eingangspost gab es auch noch dieses denkwürdige Zitat:
120 euro mehr im monat für haupt und realschulabsolventen die auf kleine kinder verwahren.

Das klingt nicht sehr respektvoll und beweist vor allem, daß die Beschwerdeführer überhaupt keine Ahnung haben, welche Leistungen in den Kitas eigentlich erbracht werden. In Ostdeutschland lag dem Beruf sogar ein Hochschulstudium zugrunde. In dem Zitat klingt das eher so, als seien hier bessere Ziegenhirten am Werk. Wie dämlich ist es, von einem Schulabschluß auf die Qualität der danach absolvierten Ausbildung und der anschließend erworbenen Berufserfahrung zu schließen? Ich finde, ziemlich dämlich, und ich wette, solche Kommentare kamen vor allem von blasierten Akademikern, was nicht unbedingt für die soziale Kompetenz von Abiturienten spricht …
 
Zuletzt bearbeitet:
@muellermanfred:
Man, man…immer wenn man ihn braucht, ist kein "Danke"-Button zu sehen. Ich schüttel Dir für Deinen Beitrag mal die "virtuelle Hand".
Gruss
der eMac_man
 
wer bei der Müllabfuhr arbeitet, verdient im Schnitt 500€ brutto mehr, als eine Erzieherin.

dass Erzieherinnen und Erzieher mittlerweile auch zur Berufsgruppe der Pädagogen gezählt werden und, genauso wie Lehrer, Bildungsinhalte vermitteln müssen, sollte doch hoffentlich langsam durchgedrungen sein.

muellermanfred, auch von mir herzlichen Dank:)
 
Zuletzt bearbeitet:
@muellermanfred
mal auf den unsichtbaren Danke button *drück*

der housemeschter

ps. der seinen kleinen in 3 Wochen in den Kita bringt und damit fast seine einjährige Elternzeit hinter sich hat. *schniff*
 
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