Gesellschaft Wann ist der Euro kaputt und was kommt danach?

In keinem Land ist jeder mit was-auch-immer-für-einer Politik einverstanden. Und Angst ist auch weit verbreitet. GR ist da kein Sonderfall.

Ne, das wollte ich auch nicht gesagt haben. Auch hier in Deutschland funktioniert das Spiel mit der Angst ja bestens. Da kommt irgendein Lobbyheini in die Talkshow und erzählt etwas von "scheuem Kapital" und dem drohenden Abstieg Deutschlands, und viele glauben das und halten eine faire Besteuerung nicht mehr für eine gute Idee. Wie auch immer, ich bin wirklich sehr gespannt, ob die Griechen der Drohkulisse standhalten, die EU unter Deutschlands Führung nun aufbaut. Ich hoffe es sehr. Denn nur so kann sich Europa ändern, und das hat es bitter nötig.

Doch das geht. In GR besitzen weniger als 2500 (namentlich bekannte) Familien Vermögen im mehr als doppeltem Wert der Staatsschulden. Nimm denen 50% weg, und GR ist schuldenfrei.

Ich mag's kaum glauben, würde es aber gerne. Wo hast du diese Daten her?

Wenn man dann noch weiß, daß das Geld der superreichen Griechen bisher zu nahe 100% unversteuert war, und zu mindestens 90% aus illegalen Aktivitäten stammt (ein Großteil davon Korruption), ist das durchaus eine "faire Besteuerung", findest du nicht?

Doch, fänd' ich schon. Nur klingt das alles nicht gerade glaubwürdig. Komm doch mal mit deiner Quelle rüber...
 
Ich mag's kaum glauben, würde es aber gerne. Wo hast du diese Daten her?

Doch, fänd' ich schon. Nur klingt das alles nicht gerade glaubwürdig. Komm doch mal mit deiner Quelle rüber...

Diese Zahlen findet man immer wieder in der griechische Presse. Das sind aber natürlich Schätzungen, weil in GR niemand jemals sein wirkliches Vermögen angeben würde. Trotzdem erscheinen die Zahlen relativ glaubwürdig, wenn selbst offizielle Zahlen sagen, daß in GR das Privatvermögen pro Kopf doppelt so hoch ist wie die Staatsverschuldung pro Kopf (Quelle: Eurostat 55/2010, nett aufbereitet zb hier). Das ist natürlich masslos zu wenig, weil hier (Quelle: tägliche eigene Erfahrung in GR) wie gesagt keiner sein wirkliches Vermögen oder Einkommen angibt, und man immer einfach mal das doppelte rechnen kann um der Wahrheit näher zu kommen. Und dieses Vermögen ist in GR noch wesentlich weniger gleichmässig verteilt als in Deutschland. Viele haben einfach gar kein Vermögen, dafür gibt es eine relativ dünne Schicht an wirklich Stinkreichen, die bis heute von der Krise praktisch nicht betroffen sind, weil sie immer geschützt wurden.
 
Eher reitet Alexander den Bucephalus und führt seine Hopliten wieder Richtung Indien, als dass ein reicher Grieche eine Kopeke zum Schuldenabbau beiträgt. :D

Gute Nacht!
 
Nirgendwo. Deshalb das "nimm es nicht persönlich".

Sorry wenn ich dich da so in die Pflicht genommen hab. :teeth:

Bassd scho sie du :)

Deutsche sind Quadratschädel, zumindest bei den Spaniern und Griechen die Hütchenspieler...ne das waren die Rumänen oder ? :D

Weiter George Martin lesen wenn ich darf :)
 
Ist vermutlich nicht die populärste Meinung, aber nach all dem was mit Griechenland gelaufen ist, ist diese Nazi-Reperations-Rechnung für mich, als deutscher Bürger, ein Level an Dreistigkeit, dass ich mir nicht hätte träumen lassen können. Ich differenziere nicht mehr zwischen griechischem Volk und ihrem Staatschef, schließlich ist dieser Typ gerade erst demokratisch legitimiert worden.

Ich hoffe, dass sich die Euro-Zone den Grexit leisten kann und ich hoffe, dass er stattfindet.
Die Kapitalmärkte haben jetzt 2 Jahre beobachten können, dass die Staatengemeinschaft praktisch alles versucht um ein gestraucheltes Land wieder aufzurichten.
Die anderen Wackelkandidaten sind so klein, dass die erforderlichen Hilfskredite einfacher und mit weniger Auflagen durchgewunken werden können. Spanien ist anders als Griechenland, da es über eine ernst zu nehmende eigene Wirtschaftsleistung verfügt.

Ich kann es nicht beurteilen wie die Lage gerade ist, ich bin der Meinung, dass das niemand kann der das ganze nur so nebenher in der Presse verfolgt.
Aber das Thema Griechenland ist für mich jetzt eine persönliche Sache geworden, bei der ich mich von emotionalen Empfindlichkeiten leiten lasse. Und meine Emotionen sagen: Macht euren Scheiss alleine.
 
Die Kapitalmärkte haben jetzt 2 Jahre beobachten können, dass die Staatengemeinschaft praktisch alles versucht um ein gestraucheltes Land wieder aufzurichten.

ach ja :hum:

Ich kann nur erkennen, das den Banken ihre faulen Kredite abgenommen wurden. Bei den Griechen und dem Land ist da rein gar nichts angekommen.


Warum ist denn das Thema Griechenland für Dich eine persönliche Sache geworden .... Hat Dich das Land beleidigt oder musstest Du persönlich für das Land bluten?
 
Diese Zahlen findet man immer wieder in der griechische Presse. Das sind aber natürlich Schätzungen, weil in GR niemand jemals sein wirkliches Vermögen angeben würde. Trotzdem erscheinen die Zahlen relativ glaubwürdig, wenn selbst offizielle Zahlen sagen, daß in GR das Privatvermögen pro Kopf doppelt so hoch ist wie die Staatsverschuldung pro Kopf (Quelle: Eurostat 55/2010, nett aufbereitet zb hier).

Es ist kaum verwunderlich, dass kein Vermögender wahrheitsgemäße Angaben macht, wenn er nicht muss. Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann ist der Sache mal (für Deutschland) nachgegangen und kam zu dem Schluss, dass in Deutschland Billionen herumliegen, von denen niemand weiß, wer sie hat. Aus den Reihen von Attac kam auch mal der Vorschlag, eine Vermögenssteuer von 0% einzuführen, einfach nur, um Daten erheben zu können.

Was GR betrifft, bin ich dennoch skeptisch. Mag ja sein, dass das Privatvermögen pro Kopf doppelt so hoch ist wie die Staatsverschuldung pro Kopf, aber so viel ist das eigentlich nicht. Man müsste wirklich erstmal rausfinden, wer den Zaster überhaupt hat. Das klappt ja selbst hier nicht.
 
Was GR betrifft, bin ich dennoch skeptisch. Mag ja sein, dass das Privatvermögen pro Kopf doppelt so hoch ist wie die Staatsverschuldung pro Kopf, aber so viel ist das eigentlich nicht. Man müsste wirklich erstmal rausfinden, wer den Zaster überhaupt hat. Das klappt ja selbst hier nicht.

Naja, es gibt im Griechischen den schönen Spruch "Husten und Reichtum lassen sich nicht verbergen", und genau so ist es. In jeder griechischen Stadt gibt es ein Viertel, in dem Häuser stehen die man sich mit einem ehrlich erworbenen und versteuerten griechischen Einkommen nicht leisten kann. Da kann man mal anfangen, nach dem Zaster zu suchen. Denn anders als in D kann man in GR leider fast sicher sein, daß jeder Reiche den Staat bescheisst. Einfach mal die Steuererklärungen mit den Häusern, Autos etc. abgleichen. SO schwer ist das nicht.
 
Vielleicht sollte man sich nicht nur allzu sehr auf Griechenland fixieren. Da könnte auch mal ein Blick in einschlägige Medien etwas zur Aufklärung beitragen:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-757203.html
Zitat aus dem Artikel:
Nicht nur der Euro-Zone, dem gesamten Westen sind die Verbindlichkeiten längst über den Kopf gewachsen. Nach Rogoffs Berechnungen übersteigt der Stand der öffentlichen Schulden in den USA inklusive Verbindlichkeiten von Bundesstaaten und Kommunen inzwischen 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP) – und damit den bisherigen Rekordstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Stadium, das Japan längst hinter sich gelassen hat. Mit Staatsschulden von 220 Prozent des BIP vor Fukushima lohnt es sich für die Politiker dort kaum mehr, über Tilgung nachzudenken.
und
Die alte Triade aus Europa, USA und Japan versinkt im Schuldensumpf - und destabilisiert mit ihrer Maßlosigkeit die Weltwirtschaft. Rogoffs Prognose: "Wir werden noch im laufenden Jahr eine Mischung aus Währungszusammenbrüchen und Abwertungskriegen erleben."
 
Vielleicht sollte man sich nicht nur allzu sehr auf Griechenland fixieren. Da könnte auch mal ein Blick in einschlägige Medien etwas zur Aufklärung beitragen:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-757203.html

Da hast du vollkommen recht - ob man aus der Lage allerdings prognostizieren kann, daß es zu Währungszusammenbrüchen und Abwertungskriegen kommt, ist eine andere Frage. Japan ist ein Sonderfall, weil dort die öffentlichen Schulden fast ausnahmslos im Inland existieren. Sprich, der Staat hat sich bei seinen eigenen Bürgern verschuldet (das passiert natürlich in der EU und in USA auch, aber eben in geringerem Masse). Solche Schulden sind wesentlich unproblematischer als Schulden bei ausländischen Gläubigern - das Geld ist ja noch "im Land". Dazu kommt eine hohe soziale Kohärenz in Japan, so daß ein Gefühl der Verantwortlichkeit existiert. In anderen Worten: Japaner würden niemals auf einer schnellen Zurückzahlung ihrer Schulden bestehen, wenn dadurch ihr eigenes Land in Bedrängnis käme. Das ändert sich dort zur Zeit den demografischen Wandel, aber noch ist das kein so drängendes Problem wie die (nominell viel geringeren!) Schulden in der Eurozone (Quelle zB. hier).

Was gibt es für eine Lösung für das Überschuldungsproblem? Schwer. Man kann die Schulden über die Jahre weg-inflationieren (was alle Notenbanken in der einen oder anderen Art zur Zeit versuchen), das ist das schmerzloseste. Leider auch das langsamste. Man könnte generelle Schuldenerlässe machen - zum Beispiel alle inner-europäischen Schulden werden gestrichen. Das ist das schnellste. Leider auch schmerzhaft, weil dann viele Leute zB. ihre Lebensversicherungen verlieren würden - während Leute die ihr Geld anderweitig angelegt haben (Aktien, Immobilien), profitieren würden. Der Vorteil wäre, daß mit einem Schlag wesentlich mehr Geld für die Länder verfügbar wäre, die soziale Programme auflegen können. Ähnlich sieht es mit der Lösung per Währungsreform aus. "Innere" Schulden würde man so wenigstens zum Teil los, Auslandsschulden aber nicht. Ebenfalls sehr schmerzhaft für alle, die ihr Geld nicht sinnvoll angelegt haben.
Tja, und dann gibt es noch die seit Jahrtausenden bewährte "traditionelle" Methode, Schulden loszuwerden: Man führt Krieg. Krieg gegen die, bei denen man Schulden hat, oder Krieg gegen die, die Geld/Ressourcen haben, mit denen man seine Schulden abtragen kann - oder einfach beides. Das verbleibende Vermögen verteilt sich anschließend auch auf weniger Menschen. Fies zynisch, aber so sieht's aus.
Ich persönlich hoffe ja, daß die Methode der Inflationierung funktioniert.
 
Bei dem Typen mit dem österreichischen Dialekt bekomme ich echt einen Würgreiz

Krieg ich bei Schäuble auch. Mittlerweile auch bei den deutschen Medien, inklusive SZ und DLF. Es ist derart tendenziös, einfallslos, ignorant und dumm, was Interviewer und Kommentatoren zu Griechenland ablassen, dass ich mich manchmal frage, ob das nur ein Film ist. Mein Gott, das hier ist 2015, nicht Achtzehnhundertnochwas! Moralkeule, Chauvinismus, Oberlehrer-Attitüde, völlig unsachlich, völlig unaufgeklärt, geradezu unreif, wie aus der Zeit gefallen. Und das in den "Qualitätsmedien". Zum Fremdschämen.
 
Na ja, die Griechen verbrennen Milliarden und ändern nichts. Wenn ich höre, dass sie jetzt ihr Steuerwesen und Rentenwesen reformieren wollen und auch die Reichen zum Steuerzahlen animieren wollen, könnte ich kotzen. Die Geschichte erzählen sie schon seit Jahren und werden sie noch viele Jahre erzählen.
Mit dem Geld könnte man in Afrika Wunder wirken und in anderen europäischen Staaten den Lebenstandard verbessern, jedes Jahr Milliarden an einen gescheiterten Staat, eine Kleptokratie inmitten Europas zu überweisen ist doch pervers.
Griechenland muss endlich pleite gehen dürfen und die Milliarden sollen dann in humanitäre Hilfe gesteckt werden, damit sie dort bei den armen Menschen ankommt. Danach können die Griechen von mir aus entscheiden, ob sie europäische Hilfe beim Staatsaufbau haben wollen, oder eben so weiter wurschteln.

Aber ich finds gut was die griechischen Politiker machen, wenn der Euro alternativlos ist, dann sollen die Deutschen gefälligst die Klappe halten und bedingungslos zahlen. Wie bei jeder guten Erpressung, hat der Erpresste nicht über die Verwendung des Geldes zu entscheiden.
Im Herbst kommen dann die Spanier dran. Warum sollten die für ihre Reformbemühungen bestraft werden? Wenn die Griechen, Schuldenschnitte, günstige Zinsen und lange Laufzeiten bekommen, sollten die Spanier, die erfolgreicher waren doch noch bessere Bedingungen bekommen. Ich drücke Podemos die Daumen....

Wenn man liest, dass jetzt viele Griechen Steuerzahlungen eingestellt haben, weil sie mit dem Syriaza Sieg gerechnet haben und dem Staat dort deshalb noch ein paar Milliarden fehlen. Ich würde auch gerne mal die Steuerzahlungen einstellen.
Das werde ich nach 4 Wochen gepfändet und nach 8 Wochen sitze ich in Beugehaft.
 
...Ich drücke Podemos die Daumen...
und ich drück' Dir auch was, was weh tut. :mad:

Wollte Syriza anfangs nicht raus aus dem Euro?
Syriza darf auf keinen Fall Erfolg mit ihrer Schnorrstrategie haben, denn dann gewinnt Podemos erst recht die Wahlen. Die Spanier sollen bitte zuschauen, wie die Linken Griechenland an die Wand fahren. Das wäre eine gute Abschreckungsmedizin.
 
und ich drück' Dir auch was, was weh tut. :mad:

Wollte Syriza anfangs nicht raus aus dem Euro?
Syriza darf auf keinen Fall Erfolg mit ihrer Schnorrstrategie haben, denn dann gewinnt Podemos erst recht die Wahlen. Die Spanier sollen bitte zuschauen, wie die Linken Griechenland an die Wand fahren. Das wäre eine gute Abschreckungsmedizin.

Dir kann das doch egal sein, das Geld was du hier an Steuern für Spanien abdrückst, bekommt du über deine Latifundien in España wieder raus. :D
 
Ja, kann ich verstehen. Aus Deiner Sicht sicher eine ganz üble Schnorrstrategie, bei reichen Leuten Steuern eintreiben zu wollen...

Er meint wohl eher die Tatsache, weiter von uns Geld und Aufschub zu verlangen und uns auch noch die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben.


Witzig sind auch die deutschen Linken mal wieder. Da wird jahrelang jedes Rettungspaket vehement mit Schaum vor dem Mund bekämpft, kaum sind die Linken in Griechenland an der Macht, toleriert man sogar, dass sie mit Rechten in einem links-rechts-Bündnis koalieren :crack:
 
Dir kann das doch egal sein, das Geld was du hier an Steuern für Spanien abdrückst, bekommt du über deine Latifundien in España wieder raus. :D
Mir ist nicht egal, dass Podemos womöglich an die Macht kommt. Die Hunde wollen ja an meine Latifundien 'ran und Spanien in Venezuela verwandeln.

Ich habe mir ein paar Stunden lang youtubes vom Zöpfchenträger Pablito und von seinen Kumpanen angehört. Hochintelligente Schwätzer vor dem Herrn, mir wurde schwindlig.

Leute, das sind üble Demagogen, die viel Unheil anrichten können.

Btw., ich bezahle ungefähr gleichviel Steuern in España und in Alemania, denn die Spanieneinkünfte muss ich hier auch versteuern - wobei die spanische Steuer teilweise angerechnet wird. Wahrscheinlich gehöre ich zu den größten Steuerzahlern des Forums ... habt also Respekt, Kinder!
:D
 
Ja, kann ich verstehen. Aus Deiner Sicht sicher eine ganz üble Schnorrstrategie, bei reichen Leuten Steuern eintreiben zu wollen...
Ich meinte natürlich das Schnorren bei den den EURO-Ländern. Bei den reichen Griechen sollen sie nicht schnorren, sondern sie meinetwegen mit vorgehaltener Pistole ausrauben.
 
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