VW nun billiger zu bekommen??

Da hast du vollkommen Recht. Als Großaktionär eines großen Konzerns hat man zwangsläufig andere Interessen wie die, die man als Landesregierung haben sollte wenn man seine Aufgaben der Bevölkerung gegenübe rhalbwegs ernst nehmen würde. (Ja ich weiß, das ist ein guter Witz)

Das einzig Richtige wäre wenn Niedersachsen sich von seinem Anteil an VW trennt, und der Erlös in den Bundeshaushalt fließt, bspw. für den Ausbau des ÖPNV. Danach könnte der jeweilige MiniPrä aus NDS sich völlig unbeeinflusst seinen Aufgaben widmen und die Interessen der Bürger vertreten. (Ja, ich weiß, das wollen weder VW, die dann an Einfluss verlieren würden, als auch der jeweilige NDS-MiniPrä der seinen Posten bei VW aufgeben müsste)
 
Da hast du vollkommen Recht. Als Großaktionär eines großen Konzerns hat man zwangsläufig andere Interessen wie die, die man als Landesregierung haben sollte wenn man seine Aufgaben der Bevölkerung gegenübe rhalbwegs ernst nehmen würde. (Ja ich weiß, das ist ein guter Witz)

Das einzig Richtige wäre wenn Niedersachsen sich von seinem Anteil an VW trennt, und der Erlös in den Bundeshaushalt fließt, bspw. für den Ausbau des ÖPNV. Danach könnte der jeweilige MiniPrä aus NDS sich völlig unbeeinflusst seinen Aufgaben widmen und die Interessen der Bürger vertreten. (Ja, ich weiß, das wollen weder VW, die dann an Einfluss verlieren würden, als auch der jeweilige NDS-MiniPrä der seinen Posten bei VW aufgeben müsste)
Sehe ich nicht so, dadurch das VW ein großer Arbeitgeber ist, sind die noch immer abhängig. Da muss einfach eine Kontrollfunktion rein, die von wo anders kommt und mit Niedersachsen und VW erstmal gar nichts zu tun hat.
 
Wieso können Landesregierung und die eigenen Juristen Redeentwürfe nicht selbst beurteilen?

Ich nehme an, dass Weil auf gar keinen Fall irgendwas in die Welt setzen wollte, das den VW-Konzern noch tiefer in die Scheiße gezogen hätte. Und da er vermutlich auch nicht den kompletten Überblick über die Hintergründe der Abgas-Tricksereien hatte, hat er lieber mal bei denen nachgefragt, die es wissen mussten.

P.S.: Ich gehe davon aus, dass diese mafiösen Vorgänge unter einer schwarzgelben, rotschwarzen oder schwarzgrünen Regierung ganz genauso gelaufen wären.

Ja, natürlich. Die Rechnung ist ganz einfach: Ist VW am Sack, ist Niedersachsen auch am Ende. Keine Landesregierung kann es riskieren, den Laden über die Wupper gehen zu lassen. Und der Diesel-Skandal hat das Potenzial, dem Konzern einen Schlag zu versetzen, von dem er sich so schnell nicht wieder erholt. Aber auch in ruhigeren Zeiten muss eine Landesregierung immer zusehen, dass der Rubel dort rollt, wo die Wertschöpfung stattfindet. "Mafiöse" Strukturen und "Kumpanei" zwischen Staat und Konzernen gehören zum Kapitalismus dazu, es geht nicht anders. Was nicht heißt, dass es keine politischen Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Die können aber nur in dem Rahmen stattfinden, den der Wähler zulässt.
 
"Mafiöse" Strukturen und "Kumpanei" zwischen Staat und Konzernen gehören zum Kapitalismus dazu, es geht nicht anders. Was nicht heißt, dass es keine politischen Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Die können aber nur in dem Rahmen stattfinden, den der Wähler zulässt.
Ich denke nicht, dass staatliche Beteiligungen an Aktiengesellschaften zum Kapitalismus dazugehören. (So weit ich weiss, ist der bayrische Staat nicht an BMW, das Land Baden-Württemberg nicht an Daimler beteiligt.)

Die letzten Vorfälle zeigen, dass Landesregierung, Parlament und Öffentlichkeit damit auf dieselbe Seite wie die Aktionäre gezogen und letztlich auch zu Beteiligten an deren Machenschaften werden. Zusammen mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften ist mit dem 20prozentigen Aktienbesitzer Niedersachsen eine mächtige Allianz entstanden, die sich lästiger Kontrollfunktionen fast gänzlich entledigt hat.

Ich wüsste auch nicht, wie "der Wähler" darauf Einfluss ausüben sollte. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Partei die niedersächsische Beteiligung an VW abschaffen wollte.
 
Weder BMW noch Mercedes kommen an die Größe der Volkswagen AG auch nur ansatzweise heran.... ungeachtet irgendwelcher Landesanteile oder sonstwas, einfach nur nackte Zahlen. Wenn man sich dannnochmal Niedersachen gegenüber Bayern oder Baden-Württemberg anschaut.. mhhh egal ob anteile oder nicht, VW sitzt an einem deutlich längerem Hebel als BMW oder Daimler wenn sie in der Situation wären.
 
Ich denke nicht, dass staatliche Beteiligungen an Aktiengesellschaften zum Kapitalismus dazugehören. (So weit ich weiss, ist der bayrische Staat nicht an BMW, das Land Baden-Württemberg nicht an Daimler beteiligt.)

Das stimmt allerdings. Sowas muss echt nicht sein. Und das macht den Fall VW/Niedersachsen ja auch so pikant, denn Weil muss aus juristischen Gründen besonders gut aufpassen, was er sagt. Das sollte nun wirklich nicht sein.

Grundsätzlich müssen aber auch Bayern und BW zusehen, dass bei ihren Konzernen der Laden läuft. Eine enge Verquickung von Staat und Wirtschaft, die jedem Marktwirtschaft-Fan eigentlich die Herzkranzgefäße verengen müsste, ist natürlich auch dort unvermeidlich. Schau ihn dir doch an, den Kretschmann! Wenn der hergeht und diese hirnrissige Softwarelösung unterstützt, dann kommt darin nicht nur seine für einen Grünen ungewöhnlich konservative Haltung zum Ausdruck, sondern vor allen Dingen die Verantwortung, die er für sein Land trägt.

Ich wüsste auch nicht, wie "der Wähler" darauf Einfluss ausüben sollte. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Partei die niedersächsische Beteiligung an VW abschaffen wollte.

Es ist die grundsätzliche Haltung vieler Wähler, die solche Konstellationen ermöglicht. Schröder, zum Beispiel, ist ja ganz offen als "Genosse der Bosse" angetreten, er hat damit kokettiert, und die Wähler fanden das mehrheitlich gut. Erst als er anfing, Luxus-Anzüge zu tragen, Zigarren zu rauchen und Sprüche wie "Reichtum ist geil" abzusondern, kam das nicht mehr so gut rüber.
 
Weil muss aus juristischen Gründen besonders gut aufpassen, was er sagt.
Was auch dazu führt, dass Abgeordnete und Öffentlichkeit nicht erfahren, was im Aufsichtsrat vor sich geht. Auch über die Abstimmung der Regierungserklärung mit Volkswagen wurde der Wirtschaftsausschuss des Parlaments nur vertraulich informiert.

Es ist die grundsätzliche Haltung vieler Wähler, die solche Konstellationen ermöglicht.
Klar, das ist immer so. Und diese Haltung wird dadurch gefestigt, dass keine Partei in Niedersachsen die Beteiligung an Volkswagen zur Disposition stellt. In dieser Frage herrscht weitgehend Konsens. Auch von kapitalismuskritischer Seite wird dafür argumentiert, um den Mehrheitsaktionären Porsche-Holding, Katar und Deutscher Bank nicht das Feld zu überlassen.

Inwiefern und wozu allerdings dann die Vertreter Niedersachsens wirklich ihren Einfluß ausüben, bleibt im Dunkeln.
 
Und diese Haltung wird dadurch gefestigt, dass keine Partei in Niedersachsen die Beteiligung an Volkswagen zur Disposition stellt.

Parteien kommen ihrer Aufgabe, an der demokratischen Willensbildung mitzuwirken (oder wie das heißt), sowieso kaum nach. Sie halten sich lieber zurück und loten vorsichtig aus, was beim Wähler ankommt und was nicht. Das ist mittlerweile so wie mit der Unterhaltungsindustrie, die den Geschmack eines möglichst großen Publikums treffen muss, wobei aber gerade der Massengeschmack eher unkritisch und wenig fundiert ist. Was dabei unterm Strich rauskommt, kann man sich ja denken.

Auch von kapitalismuskritischer Seite wird dafür argumentiert, um den Mehrheitsaktionären Porsche-Holding, Katar und Deutscher Bank nicht das Feld zu überlassen.

Halte ich für falsch. Günstiger wäre es, den Mehrheitsaktionären das Feld zu überlassen und dafür die Freiheit zu haben, denen auf die Finger klopfen zu können. Denn so wahr es auch ist, dass Staat und Großkonzerne immer miteinander in Verbindung stehen müssen - die Abhängigkeit beruht auf Gegenseitigkeit. Das ist der Deal, und der funktioniert natürlich nicht mehr, wenn das Land selbst im Konzern mitmischt.
 
Ich habe noch keine überzeugende Begründung gehört, warum das Land Niedersachsen 20 Prozent an Volkswagen halten muss. Heute hat Kirsten Lühmann, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, in einem Interview auf diese Frage geantwortet: Weil "VW für Niedersachsen eine solche wichtige Rolle spielt und angesichts der Wichtigkeit auch der Automobilindustrie für die Gesamtwirtschaft in Deutschland".
Und wenn Bayern keine Anteile an BMW hält oder Baden-Württemberg keine an Daimler, dann läge das "auch an der Geschichte dieser beiden Automobilfirmen".

Aha. Ein anderer – ich habe vergessen, wer es war – sagte, die Beteiligung sei gut wegen des Wettbewerbs mit Niedriglohnländer. Die Begründung, dank dieser Beteiligung habe VW "so manchen Sturm gut überstanden", kam in der aktuellen Interviewflut auch noch.

Aber vielleicht werden noch wirkliche Begründungen nachgeliefert. Die scheinen den PolitikerInnen, die sich zum Diesel-/VW-/Weil-Problem derzeit äussern, allesamt entfallen zu sein.
 
Bekanntlich hat der Weil ja seine Rede an den VW-Lobbyisten geschickt, auf dass er sie prüft ... :rotfl: unglaublich.

Die geilste Korrektur des Lobbyisten: Aus "VW hat Gesetze gebrochen ..." hat er "... es wurden Gesetze gebrochen ..." gezaubert.
Bestes Deutsch. Ich ermahne immer meinen Team, bloß nicht ohne das Subjekt zu formulieren, Konzepte und Dokumentationen werden dadurch unleserlich, ein Kampf gegen Windmühlen, ich hasse diese teutsche Sitte des schwammigen Passivformulierens ... und der Weil gibt sich dafür her ... erbärmlich.

Je mehr Strafmilliarden in die USA, umso besser, und je mehr VW-Manager in den USA verknackt werden, auch. Das ist die einzige Sprache, die sie verstehen.
 
… ich hasse diese teutsche Sitte des schwammigen Passivformulierens ..
Für vage Verschwörungstheorien, die in der Regel von Andeutungen leben, ist das Passiv unumgänglich. Die einzige Alternative sind Sätze mit "man" als Subjekt.
 
Der Artikel heute Morgen in meinem Kölner Käseblatt über diese von VW verseuchte Weilsche Rede war gut. Dafür sind Tageszeitungen geeignet, um in aller räumlichen Breite eines Papierzeitungsformats die drei Versionen nebeneinanderzureihen:
1. Entwurf Weil; 2. Antwort VW; 3. Übernommener Text ...:D

Wenn ich Deutschlehrer wäre, wüsste ich, wie ich die nächste Doppelstunde allein mit diesem Zeitungsartikel gestalte.


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"Volkswagen delenda est"
oder
"Ceterum censeo Volkswaginem esse delendam" ....
welcher Spruch trifft's besser, mein lieber @fa66, unser Forumlatinist?
 
Suggestio mea sit…
CETERVM CENSEO CARRVM POPVLAREM DELENDAM ESSE.
 
Um mal auf das Thema zurück zu kommen: Die VW Umweltprämie ist ja nun offiziell angelaufen, wodurch es die Kisten tatsächlich billiger gibt.

Allen voran, wie sollte es anders sein, den Touareg V6 TDI mit der höchsten Umweltprämie von 10.000€. :D
Soviel Zynismus in der aktuellen Situation würde fast einen Orden verdienen, wärs nicht so traurig. :rotfl:
 
Diese neuen angeblichen "Umweltrabatte" sind nicht höher als die normalen Rabatte, die es auch vorher gab.
 
Diese neuen angeblichen "Umweltrabatte" sind nicht höher als die normalen Rabatte, die es auch vorher gab.

Den Verdacht habe ich auch. Einfach das was man vorher schon als Rabatt in den Listenpreis eingepreist hatte als "Umweltprämie" ausloben und schon steht man sauber da. :)

Besonders perfide wenn man den alten Diesel zu einem Dumpingpreis ankauft. Ein Auto was vor 3 Jahren 20k gekostet hat und ohne Skandal bei normaler Wertentwicklung 10k wert gewesen wäre für 5k ankaufen weil die Preise einfach im Keller sind, schon hat man die ersten 5k der Prämie wieder im Sack. Dann zieht man beim Neuen die Umweltprämie vom Listenpreis ab anstatt anstatt das Auto mit 5k normalem Rabatt zu verkaufen, schon hat man die 2. Hälfte gespart.
 
Allen voran, wie sollte es anders sein, den Touareg V6 TDI mit der höchsten Umweltprämie von 10.000€. :D

aber bitte vorher fragen ob das alte Lagerfahrzeug denn auch schon sein Software Update erhalten hat. :cool:
 
Um mal auf das Thema zurück zu kommen: Die VW Umweltprämie ist ja nun offiziell angelaufen, wodurch es die Kisten tatsächlich billiger gibt.

Allen voran, wie sollte es anders sein, den Touareg V6 TDI mit der höchsten Umweltprämie von 10.000€. :D
Soviel Zynismus in der aktuellen Situation würde fast einen Orden verdienen, wärs nicht so traurig. :rotfl:
Das Angebot ist die eine Seite... viel trauriger macht mich die Tatsache, dass dieses Angebot seine Nutzer finden wird.... und das wohl nicht zu knapp.
 
... viel trauriger macht mich die Tatsache, dass dieses Angebot seine Nutzer finden wird.... und das wohl nicht zu knapp.
Was ein Argument für die Notwendigkeit klarer gesetzlichen Vorschriften ist. An die müssen sich auch Hersteller und Kunden halten, selbst wenn ihnen Umwelt und Gesundheit der Anwohner am Arrsch vorbeigeht.
 
Um mal auf das Thema zurück zu kommen: Die VW Umweltprämie ist ja nun offiziell angelaufen, wodurch es die Kisten tatsächlich billiger gibt..

Den Rabatt kann jeder raushandeln, das ist nur die nächste Verarsche...:koch:
 
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