Ver.di und der Kitastreik, meine Sichtweise

Ich weiß, was du meinst, Bremer. Ob deine pauschale Kritik an den KiTas gerechtfertigt ist, lasse ich mal dahingestellt, ich kann sie nicht nachprüfen. Wenn du damit recht hättest, wäre das allerdings ein politischer Mißstand erster Ordnung.

Und was deinen Vergleich mit Pflegeberufen angeht: Meiner Meinung nach sind auch Kranken- und Altenpfleger unterbezahlt. Und noch etliche andere Berufsgruppen im sozialen Bereich. Das ist aber kein Argument, die Löhne gegeneinander auszuspielen.

Ich sehe auch kein Argument, warum Pädagogen für das Vorschulalter schlechter bezahlt werden als die in den Schulen.
 
Falsch, die Löhne werden eben nicht weiter bezahlt, wenn gestreikt wird. Gerade deswegen ist ein Streik immer wie ein Jackpot für die Komunen. ;)
Stimmt, war ein Denkfehler von mir - wenn der Träger des Kindergartens die Kommune ist. In den anderen Fällen weiß ich nicht, wie die Regelungen bei Streiks sind, ob die Streikzeiten etwa bei den Zuschüssen für andere Träger wie die Diakonie abgezogen werden.
 
#Bryemer,
Du solltest nicht so krass verallgemeinern "die meisten Kitas..."
Und wenn es Mißstände gint, dann sind diese auch den Eltern geschuldet, die sich nach dem Abgeben der Kleinen in der Kita die nächsten Jhre nicht mehr darum kümmern, was dort geschieht.
Keiner bekommet eine Kita zugewiesen... muss man(n) und frau halt was rum laufen und eine dem eigenen Anspruch angemessene Kita suchen.
Gruss, Ciccio
 
Keine Kita-Streiks bis Mitte September

Nach der gescheiterten Schlichtung drohen die Erzieherinnen mit Streiks. Bis zum Ende der Sommerferien in allen Bundesländern verspricht ver.di-Chef Bsirske aber Ruhe.

Und soviel zu der Höhe der Gehälter:
http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Erzieher-Erzieherin

Die verdienen also bis zu 3000 € brutto. Es ist aber auch gut möglich nur die Hälfte zu verdienen.
Diesen Kommentar finde ich genau richtig:

Es ist doch absurd, wenn der Staat immer nur da schlank sein soll, wo es den Bürgern nützt. Für Kriegseinsätze und Bankrenrettungen ist merkwürdigerweise immer Geld da!
 
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Wenn ich das hier so lese, würde ich gerne wissen wieviel Kinder haben.
Vorallem Wundere ich mich das sich die Eltern, wenn ich die Aussagen lese, echt n mist drum scheren was mit ihren Kindern in den Kitas passiert und das ihnen nichts wert ist... Da kommt mir echt die galle hoch.
Kind abgeben, arbeiten gehen, Geld scheffeln, aber nichts Ausgeben wollen für ihr Kind.

Also Meine Frau bekommt nicht mal 2500, ohne Zulagen. Unverheiratet waren das gerade mal 1500.

An alle Eltern, Wundert ihr euch wirklich warum jede Sau händeringend nach Erziehern sucht?
Nicht viele wollen diese Arbeit für diesen Lohn machen. Ich versuch meine Frau von diesem Anstrengedem und Kräftezehrendem Beruf wegzubringen.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-01/psychische-erkrankungen-depressionen-berufstaetige
Es steht vorwiegend, aber seht ihr was? von den drei aufgelisteten Berufen sind zwei Soziale, wo es sehr viele Stellen zubesetzen gibt, weil ua. keiner diese mehr machen will als die Vorhandenenden Leute.
 
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Wenn ich das hier so lese, würde ich gerne wissen wieviel Kinder haben.
Vorallem Wundere ich mich das sich die Eltern, wenn ich die Aussagen lese, echt n mist drum scheren was mit ihren Kindern in den Kitas passiert und das ihnen nichts wert ist... Da kommt mir echt die galle hoch.
Mir schon längst.
Ich möchte das meine Kinder von motivierten und qualifizierten Kindergärtnern(innen) betreut werden.
Ich stimme Spoege daher ausdrücklich zu, wenn er einen Vergleich zur Grundschulpädagogik sieht.
Ich gebe sie da ja nicht ab zum "aufbewahren" ... :Oldno:
 
Wenn ich das hier so lese, würde ich gerne wissen wieviel Kinder haben.
Vorallem Wundere ich mich das sich die Eltern, wenn ich die Aussagen lese, echt n mist drum scheren was mit ihren Kindern in den Kitas passiert und das ihnen nichts wert ist... Da kommt mir echt die galle hoch.
Kind abgeben, arbeiten gehen, Geld scheffeln, aber nichts Ausgeben wollen für ihr Kind.

Also Meine Frau bekommt nicht mal 2500, ohne Zulagen. Unverheiratet waren das gerade mal 1500.

An alle Eltern, Wundert ihr euch wirklich warum jede Sau händeringend nach Erziehern sucht?
Nicht viele wollen diese Arbeit für diesen Lohn machen. Ich versuch meine Frau von diesem Anstrengedem und Kräftezehrendem Beruf wegzubringen.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-01/psychische-erkrankungen-depressionen-berufstaetige
Es steht vorwiegend, aber seht ihr was? von den drei aufgelisteten Berufen sind zwei Soziale, wo es sehr viele Stellen zubesetzen gibt, weil ua. keiner diese mehr machen will als die Vorhandenenden Leute.

Ist zu flach gedacht. Man muss auch daran denken das viele arbeiten gehen müssen, heute gibt es selten noch Alleinverdiener. Wir hatten unsere Kinder auch in einer Kita, haben das Kindergeld nahezu 1:1 wieder an die Stadt überwiesen damit meine Frau für 1300 brutto arbeiten gehen konnte. Es gibt immer zwei Seiten, die Generalschelte bzw Unterstellungen haben keinen Sinn.
 
Es ist doch wie in einem großen Konzern. Alle müssen was zu tun haben, würde man das System derart verschlanken wie man es braucht würde man Ruckzuck voran kommen in manchen Bereichen, dann würden aber wieder viele Leute auf der Strasse sitzen die dann einen Job suchen und das Geld was sie verdienen nicht wieder in die Wirtschaft pumpen.

Es ist doch einfach nur ein großer Kuchen von dem wir alle was haben und das muss im Gleichgewicht bleiben. Es müssen auch noch ein paar Bäcker da sein die für den Nachschub sorgen damit Kuchen bereit steht. Dazu braucht man die, die die Zutaten besorgen bzw. herstellen und welche die den Kuchen verteilen. Das kostet halt alles Geld.

Warum ein Brot bei Netto 1,13 kostet und beim Shop im Shop Bäcker vorne im Markt 3,50 kostet kann auch keiner wirklich sagen oder ? Beide backen das Ding aus dem tiefgefrorenen Zustand auf. Ob das Schneiden der Bäckereifachverkäuferin und das in die Tüte packen 2,37 Euro mehr wert ist muss ja jeder selbst entscheiden.

Vielleicht sind die Kassen der Gewerkschaften derart voll dass man einfach mal streiken muss :hehehe:
 
Die beiden Problemfelder Qualität der Kitas und Bezahlung der Erzieher/innen haben eine gemeinsame Ursache: Unser Gemeinwesen will nicht mehr Geld für seine Kinder ausgeben.

Dass der Großteil der Eltern sich um die Angelegenheiten in den KiTas und Schulen ihrer Kinder nicht mehr kümmert, ist eine alte Tatsache, aber kaum zu ändern. Ich hab eine lange Laufbahn als Elternvertreter hinter mir und war anfangs noch sauer darüber, akzeptierte das später aber. Gesellschaftliches und politisches Engagement lässt sich nunmal nicht verordnen. Und leider denken viele Eltern, sie hätten einen legitimen Anspruch, die Erziehung ihrer Kinder an Profis delegieren zu können. (Deren Arbeit dann aber genau den elterlichen Vorstellungen entsprechen muss.)

Und wenn Eltern sich engagieren, müssen sie auch mit den bescheidenen Etats der KiTas/KiGas/Schulen kämpfen. Eigenleistung im handwerklichen Bereich, die Auslagerung von Kosten - z.B. für Material oder Unternehmungen - in Elternkassen oder größere Anschaffungen über Elternvereine sind inzwischen üblich, sonst würde nicht mehr viel laufen. Diese versteckten Kosten summieren sich, speziell in den normalen Einrichtungen. (Private haben da manchmal ganz andere Mittel, sind aber für normale Eltern unerschwinglich.)

Interessant finde ich aber, wie viele Eltern doch solidarisch mit den Erzieherinnen sind, bei allem Ärger über die eigenen Belastungen durch die Streiks. Meinem Eindruck nach empfindet die große Mehrheit die Forderung nach besserer Bezahlung, zumindest in den unteren Lohngruppen, als gerechtfertigt. Sie sehen ja auch selbst immer wieder, wie schwierig es für die Einrichtungen ist, offene Stellen zu besetzen. Der Wunsch nach männlichen Erziehern als eigentlich auch notwendigen Bezugspersonen lässt sich schon gar nicht erfüllen. Der Staat kalkuliert damit, dass es immer genügend junge Frauen mit so großer Liebe zum Beruf gibt, dass es für den Grundbedarf irgendwie reicht.

Dies alles zusammen mit dem Lohnniveau für Erzieher/innen offenbart eine gesellschaftliche Geringschätzung für unsere Kinder, deren Ausmaß ich schon erschreckend finde. Das schlägt sich dann auch in der niedrigsten Geburtenrate Europas nieder. Und einem allgemeinem Klagegesang über die Alterung unserer Gesellschaft und den dadurch zu erwartenden Fachkräftemangel - aber da geht's dann letztlich wieder nur um die Furcht vor Besitzstandsverlust. Nicht um unsere Kinder.
 
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ich verstehe nicht, warum hier links auf "Gehaltsvergleich" Seiten kommen :noplan:
Schaut euch den TVöD und den AVR an, und schaut wie Erzieherinnen eingestuft sind. Dann werdet ihr sehr deutlich sehen, dass Erzieherinnen, die nach Tarif gezahlt werden ziemlich gut verdienen (für einen Ausbildungsberuf). Natürlich gibt es auch Erzieherinnen, die bei Trägern arbeiten, die nicht nach Tarif zahlen, aber was sollte denen ein Streik helfen?
 
Schaut euch den TVöD und den AVR an, und schaut wie Erzieherinnen eingestuft sind. Dann werdet ihr sehr deutlich sehen, dass Erzieherinnen, die nach Tarif gezahlt werden ziemlich gut verdienen (für einen Ausbildungsberuf).
Verdi vergleicht die Anforderungen - und damit auch die notwendigen Qualifikation - von Erzieherinnen mit dem von Meistern oder Technikern im öffentlichen Dienst. Ich finde diese Einstufung gerechtfertigt, grade angesichts der mit der Betreuung und Erziehung von Kindern verbundenen Verantwortung. (http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2015-04/erzieher-kitas-streik)

Dieser Einschätzung widerspricht übrigens auch kaum jemand, weder von Seiten der Politik noch der Eltern. Das Argument ist immer: Die öffentlichen Kassen können sich solche Tarifeinstufungen nicht leisten, sie können schon den Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz kaum stemmen.

Hier hat auch noch niemand darlegen wollen, warum die Arbeit von Erzieherinnen weniger Qualifikation erfordere (und damit auch zu weniger Gehalt berechtige) als die Arbeit von Grundschullehrern.

Leider ist die Tarifauseindersetzung jetzt zu einem der üblichen politischen Spielbälle geworden. Kaum jemand diskutiert noch über die Forderungen der Streikenden und ihre Berechtigung. Es geht nur noch um Kompromisse zwischen kommunaler Kassenlage und Gewerkschaft, Bsirskes Strategie und seine Wiederwahl. Ätzend.
 
Verdi vergleicht die Anforderungen - und damit auch die notwendigen Qualifikation - von Erzieherinnen mit dem von Meistern oder Technikern im öffentlichen Dienst. Ich finde diese Einstufung gerechtfertigt, grade angesichts der mit der Betreuung und Erziehung von Kindern verbundenen Verantwortung. (http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2015-04/erzieher-kitas-streik)

Dieser Einschätzung widerspricht übrigens auch kaum jemand, weder von Seiten der Politik noch der Eltern. Das Argumant ist immer: Die öffentlichen Kassen können sich solche Tarifeonstufungen nicht leisten, sie können schon den Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz kaum stemmen.

Hier hat auch noch niemand darlegen wollen, warum die Arbeit von Erzieherinnen weniger Qualifikation erfordere (und damit auch zu weniger Gehalt berechtige) als die Arbeit von Grundschullehrern.

Im Umkehrschlus forderst du also dass eine KIta mit 4 - 5 Erzieherinnen soviel Mitarbeiterkosten hat wie eine Werkstatt mit 5 Meistern? Wie soll dass denn praktikabel zu bewerkstelligen sein? Vor allem hat eine Meisterwerkstatt auch nur einen Meister der für die Arbeiten letzendlich Verantwortlich ist, ebenso wird eine KITA eine Leitung haben die auch dementsprechen Verantwortung trägt.
 
Geht um Menschen bzw. Kinder nicht um Autos. Sollte mehr Geld für da sein.
 
Verdi vergleicht die Anforderungen - und damit auch die notwendigen Qualifikation - von Erzieherinnen mit dem von Meistern oder Technikern im öffentlichen Dienst. Ich finde diese Einstufung gerechtfertigt, grade angesichts der mit der Betreuung und Erziehung von Kindern verbundenen Verantwortung.
dann schau mal meine "alten" Beiträge zum Thema an. Da habe ich mal eine Grafik eingefügt. Erzieherinnen verdienen durchaus so viel wie Techniker im ÖD :)
 
ein gerne benutztes Argument. Wenn es doch "um Menschen geht" wäre doch ein fünfstelliger Betrag angemessen :noplan:

Für meinen Geschmack sollten die Menschen die anderen helfen mindestens das Doppelte verdienen. Wer eigene Sorgen hat kann sich nicht 100 % um andere Menschen kümmern.
 
Im Umkehrschlus forderst du also dass eine KIta mit 4 - 5 Erzieherinnen soviel Mitarbeiterkosten hat wie eine Werkstatt mit 5 Meistern? Wie soll dass denn praktikabel zu bewerkstelligen sein? Vor allem hat eine Meisterwerkstatt auch nur einen Meister der für die Arbeiten letzendlich Verantwortlich ist, ebenso wird eine KITA eine Leitung haben die auch dementsprechen Verantwortung trägt.
Nicht nur die Kita Leiterin ist ähnlich qualifiziert wie ein KFZ- Meister - alle Erzieherinnen sind es ...
 
Nicht nur die Kita Leiterin ist ähnlich qualifiziert wie ein KFZ- Meister - alle Erzieherinnen sind es ...

Nunja, die emotionale Intelligenz lässt sich nicht soo gut messen. Wenn 10 Leute Schulungen besuchen können vielleicht 5 die Sache halbwegs verkaufen, 2 richtig gut und 3 gar nicht.
 
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