Hmm, ich weiß nicht so recht... Windows-User kaufen sich für ihren neuen Rechner oft eine ganze Reihe zweitklassiger Programme für Videobearbeitung, Webdesign, Brennsoftware oder Bilderverwaltung, die preislich zwischen ca. 15 und 70 Euro liegen. Fragt mich bloß nicht, wie die Programme heißen oder wer die Hersteller sind (Data Becker, Ulead oder so - legt mich jetzt nicht darauf fest!
), aber wirklich gut sind diese Programme nicht. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Dagegen deckt iLife schon eine ganze Menge ab und ist für Consumer völlig ausreichend.
Da kann ich Dir einfach nicht zustimmen. OK, iMovie ist schon für die meisten Anwender ausreichend, während Movie Maker nur sehr rudimentär ist. Wenn Du dann aber unter Windows ein Magix Movie Maker oder Pinnacle Studio gönnst hast Du eine hervorragende Software, die Funktional weit über iMovie/iDVD hinausgeht. Zweitklassig ist was anderes. Trotzdem: in diesem Punkt würde ich Dir eher zustimmen.
Aber schon iPhoto reicht nur für einfachste Ansprüche, und wenn Du etwas mehr willst wird es dann schon richtig teuer. Unter Windows habe ich ACDSee Pro, was schon ein richtiger Hammer ist.
Brennen kann Windows von Haus aus ungefähr genauso wie MacOS. Wer mehr will kauft sich Toast oder Nero. Nero bekommt man günstiger und es hat den grösseren Funktionsumfang (auch wenn Toast auch mehr kann, als es die meisten Anwender wohl benötigen).
Ich finde, im Windows-Sektor wird den Consumern oft vorgegaukelt, daß es sich bei billiger Software annähernd um "Power-Programme" handelt. Der Unterschied zwischen Consumer- und professioneller Software ist im Mac-Bereich viel besser ersichtlich und mit den iLife-Programmen z.B. sind die Consumer aus meiner Sicht - wie schon gesagt - gut versorgt. Als Mac-Consumer muß man sich eine ganze Reihe Programme nicht extra dazukaufen.
Hm, ich denke, wir meinen das gleiche. Nur: wir bewerten es unterschiedlich. Sowohl bei MacOS als auch bei Windows braucht man mehr Software, als dem System beiliegt. Auf MacOS kostet diese dann aber gleich erheblich mehr. Bei der Windows-Software im Segment im Bereich 50-100€ handelt es sich tatsächlich um - um Deine Bezeichnung mal zu nutzen - "Power-Software". Also um Software, die so leistungsfähig dass höchstens noch Profis mit dem entsprechenden Themenschwerpunkt noch mehr benötigen. Auf dem Mac hatte ich es häufig, dass mir die Consumer-Software absolut nicht reichte. Die leistungsfähigeren Alternativen waren dann i.d.R. Profi-Programme im Bereich mehrerer hundert Euro. Insofern stimme ich Dir zu: Die Grenze ist auf dem Mac deutlicher. Das bedeutet für mich aber auch häufig: Wenn mir bei den einfachen Consumer-Produkten ein paar Features fehlen muss ich gleich zu den richtig teuren Produkten greifen. Das sehe ich nicht als Vorteil.
Dann gibt es natürlich den Bereich Free- und Shareware. Auch viele Shareware-Programme kann man ohne Bezahlung nutzen, dann erscheint halt beim Start eine kleine Erinnerung. Und wenn einem das Programm gefällt, kann man ja für Garage Sale, DVDpedia, Rapid Weaver und Audio Hijack die paar Dollar bezahlen. Diese Handvoll Shareware-Programme zusammengenommen kosten auch nicht die Welt. Mac-Freeware gibt es für den Hausgebrauch auch genug - von Office-Software (wie NeoOffice) über Media Player (VLC) bis zu FTP-Programmen (Cyberduck).
Aber genau da greift IMHO die Aussage, mit der dieser Thread begann. Die Free- und Shareware ist auf dem Mac häufig weniger leistungsfähig als unter Windows. Und ganz oft wird man für kleine Tools schnell mal mit 20-30€ zur Kasse gebeten, was sich schnell aufsummiert. Ich brauche unter Windows weniger Geld für die Software.
NeoOffice ist auch kein so gutes Beispiel: In Sachen Stabilität und Performance kann es z.Zt. nicht mit OpenOffice mithalten.
Versteht mich nicht falsch: Ich mag den Mac. Nach einem Jahr Windows, werde ich wohl wieder zum Mac zurückkehren. Aber dieser Thread greift IMHO einen haupt-Nachteil der Mac-Plattform auf: Kleine Tools kosten häufig etwas bzw. mehr und die Software-Mittelklasse im Bereich ambitionierter Amateur bis zum semiprofessionellen Anwender ist deutlich dünner besetzt so dass man schnell zu den teuren profi-Produkten greifen muss.