Unser neuer Bundespräsident

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Du bist mir aber noch die Stelle schuldig, wo dem Gebot, seine Feinde zu lieben und keine Gewalt anzuwenden, im Neuen Testament widersprochen wird.

Grettir,

wo soll den das Gebot stehen? Die 10 Gebote kenn ich.

Alles andere ist hier sehr schön erklärt. Was mit „Wange hinhalten“ gemeint ist,
woher das kommt und so weiter:

http://www.soundwords.de/artikeldr.asp?id=613

Aber was ist, wenn ein Dieb in mein Haus einbricht, meine Familie überfällt und das Haus vollständig ausräumt? Sollte ich „die andere Wange hinhalten“ und nicht versuchen, mich selbst und meine Familie zu verteidigen? Sollte ich „die zweite Meile gehen“, ihm die 100 Euro zeigen, die oben auf dem Wandschrankregal versteckt sind, und ihm dann helfen, meine Möbel auf seinen Lastwagen aufzuladen? Natürlich nicht! Zur Erinnerung: Der Zusammenhang dieser Schriftstelle betrifft persönliche Rache und Vergeltung, nicht Verteidigung bei einem Angriff oder Überfall und ebenso wenig rechtliche Angelegenheiten, wo zivile Gesetze gebrochen werden. In diesem Fall muss ein Dieb der staatlichen Justiz übergeben werden. Der Staat (unter Gott) muss nach dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ handeln. Unser Herr hat dieses Prinzip des Zivilrechts nicht im Entferntesten abgeändert. Man kann sich die Kriminalität und das Chaos vorstellen, das daraus resultieren würde, wenn unsere Gerichte nach dem Prinzip „Halte die andere Wange hin“ handeln würden. Zur Erinnerung: Wir sind sowohl Staatsbürger als auch Himmelsbürger. Wir haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ein Dieb zivile Gerechtigkeit erfährt. Wir wären dem Staat gegenüber unverantwortlich (und in gleicher Weise würden wir Böses unterstützen), wenn wir einfach nach dem Motto „Schwamm drüber!“ handeln würden.

Das widerspricht Drewermanns Haltung, sich aus allem rauszuhalten, die
Minen in der Erde zu lassen, die Bundeswehr abzuschaffen und „Mut zur Wehrlosigkeit“
zu haben.


Edit: Zeugen-Jehova Link gelöscht (obwohl das inhaltlich das gleiche war) und neuen Link eingefügt.
 
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Alter! Du kommst mit den Zeugen Jehovas. Schieb mal bitte schnell eine andere quelle hinterher.
 
Ja, ähnlich zitiert man gern auch aus dem Koran irgendwelche Stellen, die, sorgfältig aus dem Zusammenhang gerissen, belegen können, was man gern hätte.

Du bist eigentlich nur zum streiten hier, oder?

Du bist belesen, eloquent und eitel. Hut ab!

Ich wüsste gern, warum der Islam so sehr dein thema ist. Das hat nichts mit diesem thread zu tun, ich interessiere mich einfach menschlich.

Ich wüsste gern, was dich so böse oder wütend auf die welt gemacht hat. Als punk habe ich da einen gewissen zugang, verstehe aber gern andere weltsichten.
 
schick mir mal ein paar Links - gerne auch als P-Mail
Machen wir das doch öffentlich. :) Zuerst einmal, wie stand der Nationalsozialismus zum Vegetarismus und Tierrechten?

"Nationalsozialismus und Tierschutz – eine innige Liebesbeziehung"

Fast alle Nazi-Größen sympathisierten mit dem Vegetarismus. Goebbels hielt den Fleischverzehr für eine "Perversion des modernen Menschen"; Heß, Himmler und Hitler waren praktizierende Vegetarier. Himmler ließ in Dachau Versuche an Häftlingen mit veganer Ernährung durchführen, um die Überlegenheit der Pflanzenkost zu beweisen. Die Jagdleidenschaft von Reichsjägermeister Göring stieß bei seinen Mitstreitern auf nahezu einhellige Ablehnung. Hitler hielt die Jagd schlichtweg für Mord und duldete sie nur aus "ökologischen" Gründen.

Das Wort "Konzentrationslager" tauchte öffentlich erstmals im Zusammenhang mit dem Tierschutz auf. Göring hatte 1933 als preußischer Ministerpräsident alle Tierversuche verboten. Wer sich nicht daran hielt, sollte unverzüglich in ein Konzentrationslager überführt werden. Hitler wollte ursprünglich alle Tierversuche im Reich verbieten lassen, musste dann aber Konzessionen an ökonomische und medizinische Notwendigkeiten machen.

Quelle: http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/dav_aktuelles_2014_09_20_tierschutz.html

Hitlers Vorstellungen nach dem "Endsieg" aus Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 671.

Bei einem Tischgespräch in der Reichskanzlei am 25. April 1942 erwähnte er auch, dass er die Umstellung des deutschen Volkes auf eine vegetarische Ernährung nach dem Krieg in Angriff nehmen wolle.

Quelle: https://www.antiveganforum.com/wiki/Adolf_Hitler

Im Heute:

Wie heute die NPD verband auch schon die NSDAP völkische Weltanschauung mit grünen Themen. Zur „Blutund Boden“*Ideologie gehörte gesunde Ernährung, die Idealisierung des bäuerlichen Lebens und deutsche
Waldromantik.

http://www.focus.de/digital/multime...e-flecken-auf-gruenen-idealen_aid_729991.html

Auch im neurechten Wahnmachumfeld tummeln sich auffällig viele Vegetarier/Veganer und Tierrechtler, welche diesbezüglich mit kruden antisemtischischen Vergleichen aufgefallen sind.

In meiner Nachbarstadt gab es vor knapp 10 Jahren ein vegetarisches Restaurant, welches ein aktiver Treffpunkt einer kleinen mittelständischen Neonaziszene war, um die "natürliche Ernährungsweise" des früheren Nationalsozialismus zu leben.

Themen wie Vegetarismus, Tierrechte oder z.B. Anti-Atomkraft werden von vielen Menschen erst einmal als etwas Gutes , ja als linkes Thema angesehen. Dagegen ist auch absolut nichts zu sagen. Und genau das macht die Sache so gefährlich, denn angeblich gute Aktivisten können so rechtsextreme bzw. menschenfeindliche Ideen verbreiten, welche also auf den ersten Blick harmlos erscheinen.
 
Du verwechselst allerdings "veganer sind nazis" mit "nazis sind veganer".
 
Das widerspricht Drewermanns Haltung, sich aus allem rauszuhalten, die
Minen in der Erde zu lassen, die Bundeswehr abzuschaffen und „Mut zur Wehrlosigkeit“
zu haben.

Nicht nur die Ansichten der von dir zitierten Zeugen Jehovas, auch die Positionen der kath. und ev. Kirche stehen in Widerspruch zu Drewermanns Theologie. Die Frage ist jetzt nur noch, ob die institutionalisierten Religionen das Wort Jesu richtig verstehen oder Drewermann. Ich glaube, Drewermann liegt richtig. Warum? - Weil z.B. ein "Richtet nicht!" keinerlei Relativierung verträgt. Es steht so in der Bibel, Ausnahmen sind nicht vorgesehen. Wie sollten die auch aussehen?

Jesus war radikal in seinen Ansichten. Ganz egal, ob man den Mann nun für Gottes Sohn hält, seine Lehre für richtig hält oder ablehnt, eines muss klar sein: Wer sich auf ihn beruft, kann nicht mehr zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik unterscheiden. Und genau das ist der Vorwurf, den Drewermann Gauck macht: Gauck kann sich nicht auf "christliche Ethik" berufen und gleichzeitig Reichtum für OK halten ("wenn er rechtmäßig erworben wurde") und Kriegseinsätze ("wenn sie notwendig sind" / "wenn sie Deutschlands Verantwortung entsprechen") für geboten halten. Gauck muss sich entscheiden: Entweder Jesus oder das, was er jetzt macht (so, wie er es macht, d.h. natürlich auch: so, wie es von ihm erwartet wird).

Noch einmal: Man kann die Lehre Jesu für Quatsch halten. Viele tun das, und Gauck kann es ja auch so halten, wenn er mag.
 
wo soll den das Gebot stehen? Die 10 Gebote kenn ich.
Das steht im Neuen Testament. Die zehn Gebiete stehen im Alten Testament. Wenn Dir nicht einmal das bekannt ist, solltest Du Dich wirklich besser informieren, ehe Du Dich auf eine Diskussion einlässt. Im übrigens besagt die Bibel-Interpretation der Zeugen Jehovas gar nichts. Das ist eine Möglichkeit, es gibt andere, und Drewermann beruft sich natürlich nicht auf die Zeugen Jehovas. Gauck übrigens auch nicht.

Und damit soll es genug sein. Du weißt einfach zu wenig von der Sache, darum ist es so leicht, Dich zu widerlegen, dass es wirklich keine Freude macht, weil für mich kein Erkenntnisgewinn dabei herausspringt.

Aber ich will trotzdem nicht so sein, und mich an Lukas 6,36 halten. Falls Du schon mal von der Bergpredigt gehört hast, weißt Du ja vielleicht, welche Bedeutung dieser für das Neue Testament und das Christentum zukommt. Da heißt es u. a. (Lukas 6,27 ff)

27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; 28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. 29 Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. 30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. 31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde. 33 Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbe auch. 34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch die Sünder leihen den Sündern, damit sie das Gleiche bekommen. 35 Vielmehr liebt eure Feinde; tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafür zu bekommen hofft. So wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.
So schwer war das ja nicht zu finden. Aber nun weißt Du auch ohne Anstrengung, wo dieses Gebot im Neuen Testament unter anderem steht. Es gibt noch viele andere Stellen, eine ist die Rede an Petrus, die ich schon nannte, wobei auch die unmittelbar anschließenden Worte in diesem Zusammenhang sehr aussagekräftig sind.
 
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Ich finde, Blinddarm hat das ausreichend deutlich formuliert. Aber wenn Du es nicht verstanden hast: Gauck glaubt, dass die Aufforderung zur Gewaltlosigkeit, die in der Bergpredigt ausgesprochen wird, Quatsch sei.
 
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Aber wenn Du es nicht verstanden hast: Gauck glaubt, dass die Aufforderung zur Gewaltlosigkeit, die in der Bergpredigt ausgesprochen wird, Quatsch sei.

Ich glaube nicht, dass Gauck das glaubt. Ich glaube nicht, dass ich etwas nicht verstanden habe.

Ich glaube, du solltest auf meinen beitrag #243 aus einem anderen thread antworten, der hier plötzlich sehr gut hineinpasst.
 
Ich habe nicht gesagt, dass Gauck das glaubt, sondern dass Blinddarm das hatte sagen wollen. Das war ja auch Deine Frage. Dass es mir außerdem sehr wahrscheinlich scheint, dass das stimmt, ist etwas anderes. Denn selbstverständlich kann ich nur dann gleichzeitig die Bergpredigt für verbindlich für mich erachten und Kriegseinsätze gutheißen, wenn ich schizophren bin. Und den Eindruck macht er nicht. Da er aber Kriegseinsätze gutheißt und sogar meint, es werde höchste Zeit, dass wir endlich ordentlich viele junge Leute losschicken, um zu töten und selber getötet zu werden, kann er die Bergpredigt nicht gutheißen. Q. E. D.
 
und sogar meint, es werde höchste Zeit, dass wir endlich ordentlich viele junge Leute losschicken, um zu töten und selber getötet zu werden, kann er die Bergpredigt nicht gutheißen.

Das meint Herr Gauck?

Bekomme ich eine antwort auf:
Ich glaube, du solltest auf meinen beitrag #243 aus einem anderen thread antworten, der hier plötzlich sehr gut hineinpasst.
 
Nicht alle Veganer/Vegetarier sind Nazis, aber viele Nazis sind Veganer/Vegetarier.
Oder so: Elefanten sind grau. Aber nicht alles was grau ist, ist ein Elefant.

Denn selbstverständlich kann ich nur dann gleichzeitig die Bergpredigt für verbindlich für mich erachten und Kriegseinsätze gutheißen, wenn ich schizophren bin.
Eigentlich heißt es Dissoziative Identitätsstörung. Schizophrenie ist was anderes. Wird aber oft verwechselt.

Aber zur eigentlichen Frage: Der Terminus "Christliche Werte" wird ja gerne als Vorwand für irgendwas gebraucht. In den USA bist du zu Apollo Zeiten nur Astronaut geworden, wenn du eine Ehefrau hattest, die lächeln konnte, an Gott geglaubt hast und vaterlandsverbunden warst. Ist ja jenseits des Teichs eh sehr verbreitet.

Es ist eben eine Geschichte voller Missverständnisse. "In god we trust" sollte eigentlich eine Abgrenzung zum Kommunismus sein. Ist aber bei den treuen Schäfchen des Imperialismus auch immer wieder eine schöne Entschuldigung für alles mögliche.

Manchmal wünschte ich mir, dass sich die Menschheit mehr um die Bedeutung ihrer Geschichte kümmert als um ihre Umdeutung.

Ich finde es immer noch erstaunlich, wie unglaublich oft ich am Ende einer Diskussion höre "Naja, jedem das Seine" wenn eigentlich gemeint ist "Jeder wie er mag".
 
Bekomme ich eine antwort auf:
Nein. Schau, das ist ganz einfach: Es gibt keine Verpflichtung, auf irgendetwas hier zu antworten, es sei denn, man erlegt sich diese Verpflichtung selbst auf. Etwa, indem man eine Behauptung aufstellt, die man belegen muss. Man behauptet zum Beispiel, im Neuen Testament ließe sich die Befürwortung von Gewaltaktionen finden. Damit erlegt man sich die Verpflichtung auf, dies nachzuweisen. (Du hast das ja versucht, obwohl Du die Behauptung gar nicht aufgestellt hattest. Leider ist die Stelle, die Du gefunden hast, nicht für diesen Zweck geeignet, weil sie das nicht besagt.) Ich habe keine solche Behauptung aufgestellt, bzw. die, die ich aufgestellt habe, belegt. Wenn Du mir aber eine Frage stellst, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Du argumentierst ad rem, dann werde ich entscheiden, ob ich auf die Frage antworte oder nicht; 2. Du argumentierst ad personam (wie in dem genannten Beitrag), dann ist die Sache schon entschieden, bevor Du überhaupt etwas geschrieben hast, denn darauf antworte ich grundsätzlich nicht.
Alles klar?
 
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