Da wir letztes Jahr die Stelle für eine/n Mediengestalter/in ausgeschrieben hatten und ich mich mit dem Thema Bewrbungen rumschlagen durfte, möchte ich Dir noch ein paar Tips mit auf den Weg geben:
1. Keine losen Blattsammlungen als Bewerbungen schicken. Ich mache es z.B. immer noch nach der alten Methode Bewerbungen ersteinmal aus dem Umschlag zu schütteln, bevor ich sie lese. Wenn da was rausfällt ist das bereits ein Minuspunkt!(und man glaubt gar nicht, wie viele wirklich lose Zettel als Bewerbung losschicken!) Wenn man, wie wir 300 Bewerbungen zu bearbeiten hat dauert es unnötig lange die einzelnen Zettel den richtigen Bewerbungen zuzuordnen. Im schlimmsten Fall gehen einzelne Bestandteile der Bewerbung sogar verloren! Und man sollte immer bedenken, daß eine Bewerbung in einem Unternehmen mal leicht durch mehrere Hände geht!
2. Die Bewerbung sollte ruhig auffällig sein, dabei aber der Inhalt im Vordergrund stehen! Mach es nicht zu verspielt oder schreibe gar ganze Romane. Ideal wäre, wenn sich der zukünftige Arbeitgeber in zwei Minuten ein Bild von Dir machen kann!
3. Und das bezieht sich auch mit auf Punkt 1 und 2: CD-ROMs sind zwar schön und gut, wenn Du z.B. Arbeitsproben im Bereich html zeigen möchtest. Wenn es um rein gestalterische Dinge wie Flyer, Logoentwürfe etc. geht packe dies lieber in gedruckter Form dazu! Denn bei hunderen von Bewerbungen haben die wenigsten Personalchefs die Zeit in jede CD reinzugucken. Man nimmt sich höchstens CDs von Bewerbern vor, die bereits durch den Ersteindruck ihrer Bewerbung in die engere Auswahl gekommen sind. Außerdem ist, wie in Punkt 1 beschrieben generell die Gefahr gegeben, daß eine CD plötzlich keiner Bewerbung mehr zuzuordnen ist.
Generell ist der Ansatz sehr gut eine sachliche Bewerbung zu schreiben die aber erkennen läßt, daß eine gewisse Begabung und gestalterisches Interesse vorhanden ist. Generell würde ich z.B. davon abraten, gerade im gestalterischen Bereich eine Bewerbung als e-mail zu schicken. Es sei denn der Arbeitgeber verlangt dies ausdrücklich. Die mails müssen gesichtet und wahrscheinlich noch mit Arbeitsproben ausgedruckt werden, was einen ungeheuren Kosten- und Zeitaufwand darstellt. Da kann es schonmal einfacher und auch günstiger sein die Bewerbungen per Post zurückzuschicken.
Wir hatten, wie gesagt eine Flut von ca. 300 Bewerbungen innerhalb von zwei Wochen. Dabei waren verdammt viele lose Blattsammlungen und vieles, wo deutlich erkennbar war, daß der Bewerber seinen Abschluß zum Mediengestalter nicht verdient hatte und in dem Bereich niemals einen Job finden wird. Letztendlich sind ca. 10 Bewerber als brauchbar übriggeblieben, wovon nur 4 soviel Potenzial hatten in die enge Auswahl zu kommen. Davon entpuppten sich dann nur zwei als wirklich geeignet für den Job!
Es gibt zur Zeit leider eine Flut an Mediengestaltern, da das Arbeitsamt jeden zweiten den sie nicht vermitteln können in eine solche Umschulung stecken. Da es aber kaum Jobs in dem Bereich gibt, muß man schon mit Herz, Seele und Verstand zu diesem Job stehen. Da auch sehr viel "Müll" sich Mediengestalter schimpfen darf, hat man dann auch eine gewisse Chance wirklich einen Job zu bekommen. Ich wünsche Dir jedenfalls, daß Du dies beachtest und viel Glück bei der Jobsuche.