orgonaut schrieb:
Heißt das jetzt, dass ich einen PostScript Drucker nur für X-Press brauchen würde und für InDesign nicht? Da ich unter Mac OS X mit Quark XPress ja auch einfach ein PDF 'drucken kann wäre das ja auch kein Problem, oder?
Das mit dem Proof ist mir schon klar aber vielleicht gibt's eine vernünftige Lösung zu einem halbwegs farbtreuen Ausdruck zu kommen?
Auch Indesign gibt bei dem Druck auf Postscript-Drucker Postscript aus. Du kannst natürlich versuchen, über den Druckertreiber (falls er das ermöglicht) die Farben so einzustellen, dass es passt. Aber ohne Postscript ist eine Druckausgabe aus allen gängigen Grafikprogrammen Murks. Wenn Zeit keine Rolle spielt, durch Rumprobieren findest Du evtl. den Dreh, in welcher Art Du jede Deiner angelegten Farben mischen musst, damit es passt.
Nur ein Beispiel: Wenn Du in Freehand auf einen normalen Tintenstrahldrucker drucken willst, kannst Du z.B. keine Schnittmarken drucken und Du hast keinen Einfluss auf die Auflösung/Rasterweite Deiner Ausdrucke. Ausserdem wird es kritisch, wenn Du viele Vektorelemente in der Datei hast - die werden dann einfach nicht mehr korrekt gedruckt, sondern fast schon ausgepixelt. Freigestellte EPS-Dateien in einer Datei sehen dann auch sehr lustig aus. Und der Umweg über PDF ist nur ein Notbehelf, die Farbabstimmung wird bei einer weiteren Umwandlung nicht besser. Ausserdem ist das PDF-Format grob gesagt nichts anderes als Postscript plus der Möglichkeit, die Datei am Bildschirm betrachten zu können. Wenn Du eine PDF-Datei in der Offset-Druckerei abgibst, wird diese auch durch den RIP geschickt, bevor ein Film herauskommt. Die Möglichkeit, PDF-Dateien auf nicht postscriptfähige Drucker auszugeben, ist nur der Plattformunabhängigkeit geschuldet und heisst nicht, dass Postscript für eine halbwegs verbindliche Ausgabe nicht mehr nötig ist.
Für alle Grafikprogramme (Quark, Indesign, Freehand etc.) gilt ausserdem: nur bei Postscript-Ausgabe wird die Typo annähernd so ausgegeben wie gewünscht (Spationierung etc.)
Ich habe mir vor kurzen für meinen neuen Drucker Printfab zugelegt (
http://www.printfab.de), da mein alter Postscript-Tintenstrahler sich verabschiedet hat. Dies ist ein kostengünstiger Postscript-RIP, der alle gängigen Tintenstrahldrucker von Canon, HP und Epson ansteuern kann. Die 69EUR sind gut angelegtes Geld, wenn man bedenkt, dass andere Software-Lösungen deutlich teurer sind.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass das zum Drucken benutzte Papier einen grossen Einfluss auf das Druckergebnis hat. Bei Printfab ist es möglich, speziell für bestimmte Papiersorten Profile anzulegen.
Wie gesagt: Postscript ist die sicherste Art, bei der Ausgabe einigermassen Kontrolle über das Aussehen und die Farbtreue zu haben. Alles andere ist Glückspiel und kostet nur Nerven und Zeit.
Grüße, Hondo.