Erste Erfolge
So, ich glaube, ich habe einen wesentlichen Stolperstein aus dem Wege geräumt... Vorweg eine kurze Beschreibung der Ausgangslage:
Bisher nutzte ich mein Fritz!Fon 7150 als DSL-Router, mein Time Capsule hing im Bridge-Modus dahinter und war lediglich für die Bereitstellung des WLAN zuständig. Mit dieser Konfiguration kann ich zwar BTMM aktiveren, d. h. ich bekomme "grünes Licht" in den MobileMe-Einstellungen der Systemsteuerung, allerdings nur so lange ich das Sharing nicht aktiviert hatte. Nach Aktivierung des Screen- und File-Sharing wurde die Anzeige dann gelb, kombiniert mit dem bekannten Hinweis, dass der verwendete Router nicht voll NAT- bzw. uPnP-kompatibel sei. Dies lies sich übrigens auch nicht durch die Freigabe von Ports im Fritz!Fon beheben, nicht mal durch die Konfiguration des Routers als "Exposed Host".
Eine mittelkurze Recherche bei Google ergab, dass die Kombination aus BTMM und AVM-Router oft Probleme verursacht. Also die TC mit DSL-Modem direkt an den Splitter gehängt, Einwahl über PPPoE eingerichtet und, siehe da, es geht. Problem bei mir ist in dem Fall, dass das Fritz!Fon gleichzeitig meine Telefonanlage ist und ich es daher irgendwie ins lokale Netz einbinden muss. Als reines DSL-Modem geht nicht, da das Fritz!Fon dann natürlich keine IP-Adresse im lokalen Netz erhält und daher nicht ansprechbar ist, um z. B. DialFritz oder fritz.mac zu nutzen und z. B. Anrufweiterleitungen bequem über das WebUI zu konfigurieren.
Meine Lösung sieht nun wie folgt aus:
- DSL-Modem an Splitter
- TC an DSL-Modem
- TC über Airport-Dienstprogramm so konfiguriert, dass die TC das lokale WLAN anlegt und verwaltet, sich über PPPoE direkt ins DSL-Netz einwählt und mittels DHCP alle IP-Adressen im lokalen (W)LAN vergibt und der MobileMe-Zugang angegeben ist
Anschließend habe ich die TC komplett vom DSL-Anschluss und vom Mac getrennt und stattdessen das Fritz!Fon angeschlossen und so durchkonfiguriert, wie es als Stand-Alone-Router ohne aktiviertes WLAN eingestellt sein müsste. Außerdem habe ich alle Telefonfunktionen (Faxempfang, ISDN-MSN, Anrufbeantworter, Wählhilfe, Push Service etc.) eingestellt.
Anschließend habe ich unter Erweiterte Optionen die Optionen "Internetzugang über LAN A / WAN" und "Vorhandene Internetverbindung im Netzwerk mitbenutzen (IP-Client)" ausgewählt und angegeben, dass das Fritz!Fon seine IP-Adresse per DHCP vom Router beziehen soll. Klickt man jetzt auf "Übernehmen" meldet das Fritz!Fon, dass es versuchen wird, eine IP-Adresse vom Router zu beziehen und dass man sich frühestens nach 15 Sekunden wieder am WebUI anmelden soll.
Also hab ich folgendes getan:
- Den DSL-Zugang (Y-Kabel) des Fritz!Fon vom Splitter entfernt und stattdessen das DSL-Modem angeschlossen
- Den Ethernet-Port des Fritz!Fon per CAT.5-Kabel mit einem der Ethernet-Ports der TC verbunden
- Den WAN-Port der TC mit dem Ethernet-Port des DSL-Modems verbunden (ebenfalls CAT.5-Kabel)
Fährt man nun seinen Mac neu hoch, bezieht der über seinen Ethernet-Port (bzw. übers WLAN, je nach individueller Konfiguration) seine lokale IP von der TC, die sich wiederum per PPPoE mit DSL verbindet. Das Fritz!Fon tut das gleiche und bekommt von der TC ebenfalls eine IP im lokalen Netz zugewiesen, d. h. der Zugriff auf das WebUI des Fritz!Fon ist problemlos möglich. Weiterhin lassen sich alle Komfortfunktionen des integrierten DECT-Moduls / Telefons ohne Einschränkungen nutzen, sogar VoIP müsste gehen - schließlich nutzt das Fritz!Fon ja die von der TC aufgebaute Internet-Verbindung mit. fritz.mac funktioniert auch fehlerfrei, allerdings muss man die IP-Adresse des Fritz!Fon manuell eintragen, da die DNS-Auflösung von
http://fritz.box natürlich nicht mehr funktioniert. NACHTRAG: Lässt sich umgehen, wenn man statt DHCP eine feste IP-Adresse zuweist, logo!
Der eigentliche Clou ist aber, dass nun BTMM keine Fehlermeldungen mehr produziert, alle Services und Shares können problemlos freigegeben und genutzt werden. Daher gehe ich davon aus, dass lokal(!) nun alle Voraussetzungen dafür geschaffen sind, dass man per Fernzugriff über MobileMe auf die TC zugreifen kann, und zwar problemlos. Dass die Internetverbindung über die TC nebenbei gefühlte 1,5 Mal schneller ist als die über den AVM-Router ist übrigens ein weiterer schöner Nebeneffekt. Etwas störend ist, dass diese Lösung zu noch mehr Kabelsalat führt und man zumindest eine weitere Steckdose benötigt.
Leider konnte ich bisher noch nicht testen, ob BTMM mit Zugriff auf die TC nun so fehlerfrei funktioniert, wie ich es mir ausmale. Mein Problem ist, dass UMTS (Web'n'Walk-Stick) von BTMM nicht als Internetverbindung erkannt wird und das Büronetzwerk so "zu" sein dürfte, dass ich von dort keine Verbindung über BTMM aufbauen kann (selbst der IMAP-Port ist bei uns im Büro dicht, da scheint der Admin echt hellwach zu sein). Ich werde das die Tage aber mal ausprobieren, vielleicht geht es ja doch.
Grundsätzlich ist das Fritz!Fon 7150 natürlich nicht sehr verbreitet und die Sache war bei mir nur deswegen so kompliziert, weil ich umfangreichen Zugriff auf das Fritz!Fon brauche, um meine kleine Telefonielösung mit fritz.mac nutzen zu können. Bei den neuen Fritz!Boxen mit DECT-Modul ist die von mir beschriebene Vorgehensweise aber sicherlich analog anwendbar.
Für alle anderen gilt: Router vom Dritthersteller weg, DSL-Modem ran und die TC als einzigen Router im lokalen Netz verwenden. Dann klappt es auch mit BTMM. Natürlich vorausgesetzt, dass man beim Verbinden auf die TC aus einem Fremdnetz nicht wieder das Problem hat, dass in diesem Netz die dazu notwendigen Ports ebenfalls nicht freigegeben sind bzw. über uPnP oder NAT geöffnet werden können...
Falls jemand Anmerkungen oder Ideen hat, nur zu!