Jetzt noch meinen Senf, dann sind wir bald fertig
Erstmal muss ich TCS recht geben, hier wird gerade viel zu viel pauschalisiert. Und an anderen Ecken fehlt es an Pauschalisierung. Da frage ich mich doch, woran wird bemessen, ob man jetzt ein Dagegen- oder Dafür-Staat ist? Ist die Schweiz ein Dagegen-Staat, weil sie gegen alles sind, was von außen kommt (EU, Währungsunion, Bankenabkommen, NATO wollen sie auch nicht)? Sind die Nordkoreaner ein Dafür-Staat, weil man nie hört, dass sich jemand auflehnt?
Kann man das überhaupt vergleichen, oder funktioniert das nur mit ähnlich entwickelten Staaten der gleichen Breitengrade untereinander?
Wenn dem so ist, dann müssten wir Deutschland z.B. mit Frankreich vergleichen. Und zack sind wir ein Dafür-Staat, denn die Franzosen sind derart gegen alles ... man schaue sich nur mal die Wahlen an: Ist ein Linker an der Macht, wird Rechts gewählt, wählt Frankreich Rechts, so wird im Elsass Links gewählt, weil sie gegen Frankreich sind! Und wie schon oft bemerkt, wird gegen alles demonstriert, was dem Volk nicht in den Kram passt. Das ist konsequent und fast beneidenswert: Man muss sich nämlich über nichts Gedanken machen, nur die passenden Schilder und ein paar Trillerpfeifen im Keller liegen haben.
Wer hat's bemerkt? Der Vergleich untereinander klappt auch nicht - das ist zu pauschal für unser Land. Wir sind nicht gegen oder für alles - gegen manches, für manches, manches ist uns egal, manchen kriegen wir nicht mit und gegen manches können wir schlicht nichts tun, weil es oktroyiert wird.
Was ist also die Quintessenz? Westerwelle will weder eine Dagegen- noch eine Dafür-Republik, er will nur ein Volk, dass ihm alles nachbetet. Mit Dafür wäre der doch auch nicht zufrieden, dann hätten die fünf "großen" Parteien ja alle je 20% der Sitze...
Oder in drei Worten:
Guido is' doof.