Ich habe diesen Thread gerade überflogen/bzw. auszugsweise gelesen und bin doch einigermaßen überrascht
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Wenn ich selbständig als Webdesigner arbeiten will, lasse ich mich doch vorher über meine Pflichten bzw. über die evtl. rechtlichen Fallstricke beraten (und zwar von einem kompetenten Anwalt und nicht in einem Computer-Forum).
Wenn ich dann Kunden habe, die abspringen, nur weil ich ihnen sage, dass sie die rechtlichen Fragen (Impressum, Datebschutzrichtlinien, Wettbewerbsrecht, etc., etc.) selber abklären müssen, dann muss ich halt auf diese Kunden verzichten, wenn ich nicht in Teufels Küche kommen will. Oder ich sichere ihnen tatsächlich zu, eine juristisch einwandfreie Webseite zu erstellen, dann ist aber die anwaltliche Beratung in meine Preiskalkulation mit einberechnet.
Unabhängig davon, sollte ich mich aber zumindest mit den grundlegenden Fakten vertraut machen (Begriffsklärungen wie wer ist der Diensteanbieter, wer ist für den Inhalt der Seite verantwortlich, etc.).
Tut man dies nicht, kommt man möglicherweise tatsächlich in die Situation, die der Threadersteller beschrieben hat, und ist "für alles verantwortlich". Aber wer nur das schnelle Geld sieht, das er evtl. mit seinen Webdesignkenntnissen verdienen kann, und dafür alles zusichert, was der Kunde gerne hätte, der hat es vielleicht auch nicht anders verdient.
Ich bin kein Webdesigner, eher der Auftraggeber. Vor kurzem habe ich auch eine Webseite durch eine Bekannte erstellen lassen aber auf die Idee, dass sie auch für die juristischen Aspekte verantwortlich sein könnte, wäre ich nie gekommen. Woher soll sie auch wissen, welche speziellen Vorschriften gerade für meine Branche gelten?
Wenn mir natürlich jemand anbietet, das alles für mich abzuklären, muss derjenige auch damit rechnen, im Fall der Fälle dafür in Regress genommen zu werden.
Ich kann jedem nur raten, sich über die juristischen Aspekte seines Tätigkeitsbereichs fachkundig beraten zu lassen und auch seine Verträge juristisch prüfen zu lassen, gerade zu Beginn der Selbständigkeit. Andernfalls wird die Selbstständigkeit schnell zu einem Abenteuer mit unkalkulierbarem Risiko. Dasselbe gilt natürlich auch für die steuerlichen Aspekte. Auch hier ist die Investition in eine entsprechende Beratung meist deutlich billiger als die bösen "Überrraschungen", die das Finanzamt vielleicht später bereithält.