Schüler-VZ: Beleidigung eines Lehrers…

Viele der hier Argumentierenden halten das deutsche System, das auf Leistungsdruck, Selektion, viel Wissen statt viel Können und den mitbestimmungsfreien Raum Schule setzt, für grundsätzlich richtig und Schule nicht anders machbar,
Stimmt.

weil sie noch keine anderen als die deutschen Regelschulen kennengelernt haben.
Stimmt ganz und gar nicht. :p
 
- wenn Schulen für ein gutes Abschneiden belohnt werden müssen die anderen bestraft werden, die logische Folge: gute Schulen werden besser, schlechte noch schlechter.
Schlechte Schulen müssen nicht "betraft" werden, sondern Hilfe bekommen, damit sie auf ein besseres Niveau kommen. Und im Bedarfsfall auch eine bessere materielle Ausstattung.

Fragebögen an Schüler und Eltern?
Die meisten Eltern sind froh wenn sie sich nicht mit der Schule auseinandersetzen müssen. Auch hier würde wieder die Gefahr bestehen, dass Lehrer sich die Zuneigung mit guten Noten "erschleichen". Zudem fehlt den allermeisten Eltern doch jegliche Kompetenz.
Die Eltern sollen ja nicht konkrete pädagogische Maßnahmen bewerten, sondern Auskunft über ihre Erfahrungen mit den Lehrern geben. Ist er kooperativ? Sucht er das Gespräch? Macht er auch mal im Bedarfsfall einen Hausbesuch? Und so weiter. Diese Fragebögen gibt es ja schon längst, z.B in Niedersachsen, und sie runden das Bild über einen Lehrer ab.

Hospitation? Wer soll das denn machen? Die Herren vom Schulamt? In Lehrerkreisen werden die dort tätigen Menschen hin und wieder als Schulflüchtlinge bezeichnet und das hat oft auch seinen guten Grund. Zumal es wirklich kein Problem eine Unterrichtsstunde zu faken.
Dafür braucht man natürlich mit Fachleuten besetzte Gremien – aber das weisst du doch selbst. Willst du sagen, diese Fachleute gibt es nicht?

Nehmen wir nun also an ein Lehrer wird wegen einer schlechten Beurteilung entlassen oder hat anderweitige Sanktionen zu tragen, was glaubst du wie leicht es ist einen Grund zu finden um dagegen juristisch vorzugehen?
Wieso "Sanktionen"? Du scheinst Strafen als eine an Schulen normale Umgangsform zu empfinden. Nochmal: Es geht um Qualifizierung, nicht um Bestrafung.

Lehrer, die einen juristischen Grund finden, einer berechtigten Kündigung zu entgehen, sollen eine Begründung dafür sein, auf jede Überprüfung der Schule und ihrer Lehrer zu verzichten?
Wenn die wirklich so zahlreich wären, dass dein Argument ziehen würde, dann würde dein Argument noch die schlimmsten Vorurteile gegen Lehrer bestätigen.

Was glaubst du warum gewisse Branchen den Beamtenstatus besitzen?
(…)
Was sollen denn die Kinder machen wenn die Schulen bestreikt werden? Die Eltern müssen zur Arbeit, kannst du dir den Unwillen vorstellen der schnell entsteht? Ganz unter uns: Wäre die Mehrheit der Lehrer nicht verbeamtet würden sich viele die Behandlung der Lehrer und die Ausstattung der Schulen nicht lange kampflos gefallen lassen.
In Schweden, Dänemark, und Norwegen sind die Lehrer nicht verbeamtet – und die Schüler liegen in ihren Leistungen weit vor denen in Deutschland.
Ich sehe keinen Grund, Lehrer zu Beamten auf Lebenszeit und damit unkündbar zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@lünk:
Ich würde gerne mit Dir über das von Dir geschriebene Posting diskutieren. Jetzt kommt das "aber". ;) Zum einen hat es nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun (und ich beziehe mich da immer noch auf die eventuell beleidigenden Aussagen von Schülern über ihre Lehrer in der Öffentlichkeit). Zum anderen würde wir wahrscheinlich mit einer Privatdiskussion über ein Vorgehen in diesem von Dir genannten Fall zu sehr ins Offtopic rutschen und die meisten anderen vielleicht langweilen. :)
Da das hier aber kein Privatforum für uns beide ist, hoffe ich, dass Du Verständnis zeigst, wenn ich mich zu diesem Post also nicht weiter äussere.
Das heisst aber keineswegs, dass ich mit dem von Dir geschilderten Verhalten dieses Lehrers einverstanden erkläre. Aber auch da kann man als Elternteil etwas unternehmen.
Gruss
der eMac_man
 
Cybernoobie schrieb:
In der Wirtschaft wird eine Weiterbildung auch gefördert, bei Lehrern ist das nur sehr begrenzt der Fall. Zudem sind Fortbildungen bei Lehrern auch terminlich ein gewisses Problem, da sie Unterrichtsausfall nach sich ziehen, was bei den Eltern wieder zu erbosten Reaktionen führt.

Ehm das ist so nicht ganz richtig.Lehrer haben in den Schulferien (immerhin drei Monate im Jahr) unterrichtsfreie Zeit, also keine Ferien. Somit wären Fortbildungen prinzipiell auch in den Schulferien möglich denke ich.
 
Nächste Station also: Klassenelternversammlung. Der Lehrer gibt die Tagesordnung vor. Wenn das Problem überhaupt behandelt wird, dann schiebt der Lehrer die Verantwortung auf die Kinder oder die ganze Klasse. Das war's dann.

Danach hat man die Möglichkeit, das im Elternrat anzusprechen. Aber das überlegt man sich gut, denn Nachteile für das eigene Kind will man ja auch nicht riskieren.

Diese Elternabendbesuche sollen mitunter ja ganz interessant sein. Was man da so alles mitbekommt: Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Lernresistenz, Verständnisprobleme, Uneinsichtigkeit, Alkohol- und Drogenprobleme, Erfolgsdruck, Diskussionsunfähigkeit, Verhaltensauffälligkeiten ...

Und die Kinder sind dann ja meistens noch schlimmer. :)
 
Diese Elternabendbesuche sollen mitunter ja ganz interessant sein. Was man da so alles mitbekommt: Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Lernresistenz, Verständnisprobleme, Uneinsichtigkeit, Alkohol- und Drogenprobleme, Erfolgsdruck, Diskussionsunfähigkeit, Verhaltensauffälligkeiten ...

Und die Kinder sind dann ja meistens noch schlimmer. :)


:rotfl: schönes Ding!
 
Auf Elternabenden taucht die ganze Palette an Persönlichkeitsdefiziten auf, klar.
Ich könnte, nach 15 Jahren einschlägiger Erfahrung, noch einiges mehr aufzählen.

Und auch das gehört m.E. zur Ausbildung von LehrerInnen: Der Umgang mit Eltern.

Da kommt man dann aber wieder an die Leistungs-Bezahlungsrelation im Lehrerberuf.
Dieser Job ist so verantwortungsvoll, und wird es angesichts wachsender Zahl bildungsferner Familien immer mehr, dass Lehrer eine bessere Ausbildung, mehr Zeit und bessere Bezahlung brauchen, dazu ständige Unterstützung in der Berufstätigkeit selbst. Es ist ganz interessant, wie das anderswo, z.B. in Skandinavien, gehandhabt wird.

Der Haken ist nur: Dann muss man auch so viel für Bildung ausgeben wie es die Skandinavier tun. Und das ist in Deutschland leider nicht durchzusetzen.
Disziplinarische Maßnahmen dagegen jederzeit.


@eMac_man: Ist okay, finde ich auch.
 
@Cybernobbie's Post #199:
dein Post zeigt die ganze Bandbreite lehrer-typischer Ignoranz und Arroganz.
Kurz zusammengefasst sagst du doch nichts anderes als:

(1) ich will nicht evaluiert werden, weil dann eventuell rauskommt daß ich ne Flasche bin
(2) keiner ausser dem Lehrer selbst kann bewerten oder evaluieren wie toll er ist. Alle anderen sind sowieso inkompetent und sollen bitteschön die Schnauze halten. Unabhängige Fachleute darf man nicht fragen, die würden sich nicht schützend vor einen stellen wie der eigene Schulleiter.
(3) bei Problemen und schlechten Leistungen der Schüler ist immer der Schüler selbst, seine Eltern, sein Umfeld, oder das Umfeld der Schule schuld. Am Lehrer kann es nicht liegen.
(4) Fortbildung kann man von Lehrern eigentlich nicht erwarten, weil es dann zu Unterrichtsausfällen kommen muß; man von Lehrern ja nicht verlangen kann, ihre Fortbildungen in den drei Monaten zu machen, in denen sie Ferien haben (von den "unterrichtsfreien" Nachmittagen ganz zu schweigen).
(5) Lehrer dürfen auf gar keinen Fall ihr Beamtenprivileg verlieren, sonst geht mindestens die Welt unter - andere Länder in denen Lehrer nicht verbeamtet sind, sind natürlich nicht mit Deutschland vergleichbar.
 
Zum Thema "Evaluation". Das niedersächsische Kultusministerium hat im Zuge des Schnellschusses "Bildungsreform" die sog. Schulinspektion eingeführt. Bei dieser besuchen externe Experten die Schulen, sehen sich bei mindestens 50 % der Stunden 20 Minuten des Unterrichts an und anschließend gibt es einen Bericht der Schulinspektion. Bei groben Mängeln wird eine Nachinspektion nötig. Die Lehrer wissen nicht, wann sie geprüft werden. Der Haken an der ganzen Sache: Die Schulinspektoren sind Rektoren von anderen Schulen ...
 

(2) keiner ausser dem Lehrer selbst kann bewerten oder evaluieren wie toll er ist. Alle anderen sind sowieso inkompetent und sollen bitteschön die Schnauze halten. Unabhängige Fachleute darf man nicht fragen, die würden sich nicht schützend vor einen stellen wie der eigene Schulleiter.…

Meine Schule wurde evaluiert. Von externen Experten. Wir wurden gelobt, ach wie toll wir dies und das doch machen (Ich als Admin sogar persönlich :D). Dann kamen einige wenige Abers - Details zu Methodik, Unterrichtsablauf usw. Seltsamerweise genau die Abers, von denen man schon vorher gehört hatte, dass dies gerne bemängelt wird. Jeder hatte sich natürlich bemüht, diese Punkte besonders sorgfältig zu beachten, trotzdem fanden sie im Abschlussbericht Erwähnung. Mittlerweile habe ich von einigen anderen Schulen vernommen, dass dies in genau der gleichen Form dort ablief.

Eine solche Evaluation kann ich doch grün anmalen und den Hasen verfüttern… :rolleyes:
 
Zum Thema "Evaluation". Das niedersächsische Kultusministerium hat im Zuge des Schnellschusses "Bildungsreform" die sog. Schulinspektion eingeführt. Bei dieser besuchen externe Experten die Schulen, sehen sich bei mindestens 50 % der Stunden 20 Minuten des Unterrichts an und anschließend gibt es einen Bericht der Schulinspektion. Bei groben Mängeln wird eine Nachinspektion nötig. Die Lehrer wissen nicht, wann sie geprüft werden. Der Haken an der ganzen Sache: Die Schulinspektoren sind Rektoren von anderen Schulen ...
Vor, ich glaube, 3 Jahren wurde in Niedersachsen ein eigene Abteilung bei den Bezirksregierungen eingerichtet, bei denen sich Schulen Rat und tat und Unterstützung holen konnten.
Denn es nützt ja wenig, dass wer den Daumen auf die wunden Stellen legt, das Kollegium muss auch einen Weg erarbeiten können, sich weiterzuentwickeln. Dabei ist externe Hilfe sehr wichtig.

Diese Abteilungen wurden wieder aufgelöst, zusammen mit den Bezirksregierungen – sie wurden Opfer der Sparpolitik.

Nun bekommen die Schulen den Inspektionsbericht auf den Tisch geknallt, und der Rektor kann den verschwinden zu lassen oder was auch immer.
Und das Kollegium kann (wie an der Schule meiner Tochter) sagen: Es war nur Neid, die Kollegen aus den anderen Schulen wollen uns schlechtmachen.

So was kann man kann weder Evaluation nennen noch an Hasen verfüttern – es ist wertlos.
 
Ich finde eine Anzeige pädagogisch sinnvoll. Man kann sie ja auch später zurückziehen. Der Lehrer bereitet seine Schüler auf die Realität außerhalb der Käseglocke vor. Wenn mich jemand namentlich im Netz beleidigt, meinen Ruf oder den meiner Familie schädigt, werde ich mich ebenfalls wehren. Besagte Schüler haben durch Ihren Lehrer nun gelernt, wie man später mit ihnen verfahren wird, wenn sie anderen auf schäbige Weise ans Bein pinkeln wollen. In diesem Fall wurde sozusagen fürs Leben und nicht für die Schule gelernt.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn er Anzeige erstattet, wird der Lehrer vermutlich auch eine Lektion erteilt bekommen: Wie man sich und die Schule in der Öffentlichkeit lächerlich macht.
 
das Verhalten eines solchen Lehrers erinnert mich an ein armes Würstchen, mehr nicht. Aber das ist wohl mal wieder typisch deutsch, klagen, klagen, klagen. mal wieder fassungslos
Ralle
 
Holger,
an einem mir bekannten Gymnasium hat der Direktor ähnlich empfindlich auf (sehr deftige) Schmähungen einiger seiner Lehrkräfte in einer Abi-Zeitung reagiert.
Das ganze kam in die Zeitung, wurde glossiert, es folgten einige Leserbriefe, die einiges Schräge an der Schule zutage brachten – ich bin mir sicher, der Direktor hat sein Handeln anschließend sehr bereut.
 
das Verhalten eines solchen Lehrers erinnert mich an ein armes Würstchen, mehr nicht. Aber das ist wohl mal wieder typisch deutsch, klagen, klagen, klagen. mal wieder fassungslos
Ralle

Typsich deutsch ist bei jeder möglichkeit typisch deutsch zu brüllen. Alter Schwede...
 
Auf eine solch sinnfreie Äußerung hab ich gewartet
Ralle

schau, häßte früher anfangen müssen den Thread zu lesen.

Meine Güte das kann man als Erweiterung zu Godwins Law sehen: Irgendwann kommt sicher einer der vollkommen hirnlos typisch deutsch brüllt...
 
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