RTL Extra Armer Kassenpatient

Riddeck

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Hi.. hat jemand von euch auch grad den Bericht bei RTL extra gesehen wo es um Kassen und Privatpatienten ging???

Alles in allem war das ja echt nix neues aber das mal wirklich so zu sehen fand ich schon mehr als Hart!

Besonders die Geschichte mit der Dame die 6 Wochen auf einen Darmspiegelungstermin warten musste trotz verdacht auf einen Bösartigen Darmtumor fand ich mehr als krass und erinnert mich auch ein wenig an eigene Erfahrungen... Ich hatte eine schwere Magenschleimhaut Entzündung die erst nach 8 Wochen warten auf einen Magenspiegelungstermin festgestellt und behandelt wurde!

Ich finde unser Gesundheitssystem mehr als nur zum Ko**en

Es kann doch echt nicht sein das man vielleicht an einer Krankheit verreckt bevor man einen Termin bei Arzt bekommt und die Krankenkassen machen jedes Jahr dicke Gewinne...

Ich kann teilweise die Ärtze ja auch verstehen... die haben ein Bestimmtes Kontigent und wenn das erreicht ist Arbeiten die umsonst... also schicken sie lieber Patienten weg... auch das hab ich grad erst erlebt bei einem der wenigen Augenärzte die wir in meinem Bezirk noch haben... ich bin hin und wollte mich einen Termin geben lassen (hab mich schon auf 2 - 3 Wochen eingestellt) aber nix da... wir nehmen keine neuen Patienten mehr wurde mir gesagt... Na klasse und nun?

Immer mehr Ärzte machen bei uns zu oder nur noch Sprechstunde für Privatpatienten... Auch den Satz... tja wären sie Privat versichert würde das alles ein wenig schneller gehen musste ich mir schon von netten Damen hinter dem Tressen anhören... nur wie frag ich sie dann immer!

Was denkt ihr darüber? Seit ihr mit der Leistung die ihr für das was ihr jeden Monat an die Krankenkasse abführt zufrieden? Ich sehe das alles langsam echt nicht mehr ein und habe schon Riesen bammel alt zu werden... wie soll das nur werden!
 
Als privat versicherter muss ich dir leider Recht geben. Das momentane System ist krank. Mir ist die Nummer mit separaten Wartezimmern und dem "Überspringen" wartender Kassenpatienten ziemlich peinlich.

Mein pers. Härtefall: hatte Terminstress und Zahnschmerzen. Ein Zahnarzt in einem Münchener Vorort hat mir einen Mittagstermin versprochen und den auch minutengenau eingehalten. Das versammelte Wartezimmer (5 Patienten?) wurde nach hause geschickt und meiner einer in der Mittagspause behandelt (hat alles in allem btw. knapp 1500 Euro gekostet..). Die Kassenpatienten durften dann nachmittags wiederkommen (nehme ich an). Hätte ich nicht so derbe Schmerzen gehabt wäre mir angesichts der Tatsache sicher schlecht geworden... Dachte auf dem Behandlungsstuhl die ganze Zeit: was, wenn einer von denen, die nach Hause mussten auch solche Schmerzen hatte?
 
Wir sind uns ja wohl alle einige dass das die hinterletzte Schweinerei ist.
Mehr gibts dazu ja schon fast nicht mehr zu sagen.
 
Wir sind uns ja wohl alle einige dass das die hinterletzte Schweinerei ist.
Mehr gibts dazu ja schon fast nicht mehr zu sagen.

Keine Frage, ist eine Schweinerei. Aber gesetzliche wäre in meinem Fall erheblich teurer als die Privatversicherung (trotz deutlich besseren Lestungsspektrums dort). Ich muss annehmen, dass - soweit dieses System bestehen bleibt - dies auch in 30 Jahren noch der Fall sein wird, da man sich (a) mittlerweile als "Privater" ein komfortables Polster "ansparen" kann und (b) in der gesetzlichen KV in 30 Jahren vermutliches alles, was man zum Leben (nicht Überleben) braucht nur noch durch Zusatzversicherungen abgedeckt wird.

Mann lässt mir pers. quasi keine Wahl.
 
Ich kann teilweise die Ärtze ja auch verstehen... die haben ein Bestimmtes Kontigent und wenn das erreicht ist Arbeiten die umsonst...
Die arbeiten dann nicht umsonst, sondern zahlen für jeden Kassenpatienten den sie behandeln Geld drauf. Bei einigen Ärzten ist das Budget schon nach nem halben Quartal ausgeschöpft. Ab dann kostet jeder weitere Patient den Arzt der ihn untersucht bares Geld.
 
Ich bezog mich ja auch auf das Ausgangsposting bzw. dieses Gesundheitssystem im Allgemeinen und nicht auf deine Ausführungen.
Das war absolut kein Angriff auch dich :)
 
Ich bezog mich ja auch auf das Ausgangsposting bzw. dieses Gesundheitssystem im Allgemeinen und nicht auf deine Ausführungen.
Das war absolut kein Angriff auch dich :)

Schon okay, habs auch nicht so aufgenommen. Finde nur den Aspekt interessant, dass ich pers. durch das System im Prinzip dazu gezwungen werde, mich privat zu versichern.
 
Also ich bin freiwillig gesetzlich versichert. 1. Nur so funktioniert das System. Wenn es auch Leute gibt, die zahlen wenn sie können. 2. Man mit Familie später günstiger kommt. Denn Kinder werden im Gegensatz zur privaten kostenlos mitversichert. 3. Man im Alter günstiger kommt. Da nützt das tolle Ansparen in der privaten jetzt nichts. Sehe ich bei der Mutter einer Arbeitskollegin. Die inzwischen manche Behandlung selbst zahlt, um in der privaten nicht noch höher eingestuft zu werden. 4. Ich hoffe das später, wenn ich es brauche andere so handeln wie ich heute.
 
Wir sind uns ja wohl alle einige dass das die hinterletzte Schweinerei ist.
Da sind wir uns keineswegs alle einig. Akute Behandlungen dürfen nicht verschoben werden, da sind wir uns noch einig. Bei elektiven Eingriffen ist eine gewisse Wartezeit meines Erachtens in Ordnung. Warum alle einen dermaßen Aufstand machen, wenn der, der mehr zahlt, früher drankommt, verstehe ich nicht so ganz.

Wir haben in Deutschland von allen Industriestaaten mit die kürzesten Wartezeiten (abgesehen von den USA, die haben dafür 47 Mio. Unversicherte). Es gibt sicher einige Ärzte, die da maßlos übertreiben, aber das sind im Wesentlichen Einzelfälle, nicht ein Systemproblem.

@ Riddeck: Krankenkasse dürfen keine Gewinne machen.

EDIT: Ach ja, ich bin Kassenpatient.
 
Ich finde das alles ziemlichen Blödsinn.

Natürlich, ja, Privatpatienten werden schon mal etwas besser behandelt.

Aber aus der eigenen Familie weiss ich, dass wenn es nötig ist, auch die Kassenpatienten immer noch eine hervorragende Behandlung bekommen haben
Das ist anders, als in England!

Im übrigen soll Ulla-lala Schmidt endlich mal die Katze aus dem Sack lassen, und öffentlich sagen, was sie will! Meiner Meinung nach möchte sie erstens die privaten Kassen, und zweitens die niedergelassenen Ärzte abschaffen. Aber irgendwie traut sie sich nicht, das auch mal auszusprechen.

Alex
 
Meine Kinder kosten in der privaten KV nun wirklich nicht die Welt. Immer noch erheblich günstiger als freiwillig gesetzlich versichert.

Zudem: das Ansparmodell gibts erst seit zwei (drei?) Jahren. Die Ergebnisse greifen erst in 20 Jahren.
 
Ja, aber die Sauerei liegt am System, das nur wenigen Personen eine Privatversicherung erlaubt. DAS finde ich unfair.

Ich wäre für ein Gesundgehtssystem, das die Basis bietet (Behandlung von schweren Krankheiten), Rest privat, also Leistung nach Versicherung.

Natürlich finanziere ich als Privatpatient auch den Arzt und damit indirekt die meisten Patienten. Natürlich möchte ich dafür auch schneller als ein AOK Patient einen Termin erhalten und wenig warten müssen. Klappt ja auch ganz gut. Moralisch auch nicht verwerflich, auch der Arzt bietet eine Dienstleistung und ich zahle ihm halt mehr.

Individuell ist der Ärger verständlich, aber ohne Vorteile gäbe es auch keine Privatversicherung.
 
@ aretiss: Sie erwirtschaften bisweilen Überschüsse. Die werden entweder dazu verwendet, Schulden aus Jahren mit Defiziten zu tilgen. Andernfalls müssen sie im kommenden Jahr durch Beitragssatzsenkungen an die Versicherten zurückgegeben werden.
 
war in den letzten wochen öfters in der klinik - gott sei dank privat versichert - ohne ins detail gehen zu wollen, bin ich mir 100% sicher, dass als gesetzlich versicherter keine vollständige heilung erreicht worden wäre (in erster linie dank frühester und schnellster diagnose/therapie der top-spezialisten - klinikchef oder leitende oberärzte die in der tat zeit hatten) - ich werde mich niemals mehr (hoffentlich zumindest ;-) über die beiträge der privaten beschweren und wenn ullachen die private wirklich abschafft, werde ich einen voodoo zauber erwirken....
 
Keine Frage, ist eine Schweinerei. Aber gesetzliche wäre in meinem Fall erheblich teurer als die Privatversicherung (trotz deutlich besseren Lestungsspektrums dort). Ich muss annehmen, dass - soweit dieses System bestehen bleibt - dies auch in 30 Jahren noch der Fall sein wird, da man sich (a) mittlerweile als "Privater" ein komfortables Polster "ansparen" kann und (b) in der gesetzlichen KV in 30 Jahren vermutliches alles, was man zum Leben (nicht Überleben) braucht nur noch durch Zusatzversicherungen abgedeckt wird.

Mann lässt mir pers. quasi keine Wahl.

Mal schauen was in 30 Jahren ist.:zeitung:
 
Hatte einmal ein ziemlich übles Erlebnis vor 7 Jahren (da noch Kassenpatient), habe mich damals in die Notaufnahme geschleppt, dort zusammengebrochen. Behandlung war - zumindest damals - 1A, keine Probleme (auch in den folgenden Krankenhaustagen...)
 
Ganz genau....
 
es wird dann schon einen "schönen" Mischmasch aus "privat" und "gesetzlicher" geben, wir leben ja immerhin in einer Demokratie :)
 
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