Die WKN lautet A3EEYP.
Der Rentenmarkt ist ein komplett eigener Markt mit eigenen Gesetzen. Ich kenne mich darin nicht so gut aus, denn ich kaufe keine Anleihen.
Grob: Du kannst einen Coupon kaufen (z.B. Unternehmensanleihen, Staatsanleihe) und kennst dann sowohl Laufzeit als auch Verzinsung. Wenn du den Coupon die ganze Laufzeit hältst, bekommst du am Ende dein Kapital zurück (außer der Emitent ist zahlungsunfähig) und hast zusätzlich den Zins erhalten.
Die Papiere sind jedoch auch Liquide. Es gibt also einen guten Sekundarmarkt und da könnte man solch einen Bond vor Laufzeit-Ende kaufen / verkaufen. Das ist einerseits sehr gut, denn so kann man die eigentlich gebundene Liquidität in Bargeld umwandeln, wenn man denn Bargeld benötigt.
Die Krux ist nur die, dass sich der Wert am Markt ändern kann. Steigt der Zins, wird dein Brief weniger Wert, denn für einen Neu-Ausgegebenen Coupon gibt es mehr Zins. Der ist also mehr Wert. Deiner weniger. Es drohen Kursverluste. Bei fallenden Zinsen können Coupons auch im Wert gewinnen nach der gleichen Logik…
Der Zins ist unterschiedlich hoch, je nach Risiko. Deutsch Staatsanleihen oder U.S. Treasury Bonds gelten nahezu als vollständig Ausfallsicher, da gibt es geringe Zinsen. Für Unternehmensanleihen gibt es schon mehr. Je höher die Ausfallwahrscheinlichkeit, desto höher der Zins. Vorsicht vor „Mittelstandsanleihen“, die mit mehr als 6% werben. Da sind viele schon pleite gegangen, z.B. German-Pellets. Oder die Windräder von Prokon. Beides bekannt aus der TV-Werbung zur besten Sendezeit…
Ein weiteres Problem bei Anleihen ist die Inflation. Das eingesetzte Kapital wird zwar verzinst, sagen wir z.B. mit 4%, aber der Zins wird ausgeschüttet. Der Ertrag bleibt nicht im Produkt und verzinst sich dann nicht erneut (Zinseszins). Das ist bei kurzlaufenden Produkten kein Problem. Aber bei z.B. 30 Jährigen Staatsanleihen schon. Da verliert in den 30 Jahren dein eingesetztes Kapital durch die Inflation bestimmt an 50-60% Wert.
Zusammengefasst:
- Anleihen möglichst nicht handeln, sondern die gesamte Laufzeit halten. Sonst drohen Kursschwankungen
- Pro: Bis zu 4-5% Zins möglich, darüber wäre ich vorsichtig, dann wäre mir das Ausfallrisiko zu hoch
- Kontra: Ausfallrisiko
- Kontra: Kein Inflationsschutz für das eingesetzte Kapital
- Pro: Coupon kann im Falle einer Liquiditätsknappheit schnell verkauft werden
Wenn du dir jetzt einen Bondmarkt-ETF kaufst, hast du eben genau die oben genannten Kursschwankungen, die du bei einem Zinsprodukt eben eigentlich nicht haben willst. Du willst ja nur den Zins, nicht die Schwankung.
Dr. Beck geht mit dem Fixed Income One deshalb einen anderen Weg: Das Produkt ist ebenfalls täglich handelbar, hat aber kaum Kursschwankungen. Denn die vom Produkt gekauften Anleihen werden die komplette Laufzeit gehalten. Der Kurs des FIO kreist also immer rund um den Ausgabepreis. Das ist ja das Ziel bei Anleihen. Zins wird dann quartalsweise ausbezahlt. In das Produkt selbst kauft er Anleihen, an die nur Institutionelle kommen, also Investitionssumme 100.000€+. Mittleres Risiko, aber gründlich geprüft. ZB Anleihen der Autovermietung Sixt.
Den Ansatz finde ich sehr interessant. Aber wie gesagt, ich kaufe keine Anleihen wegen dem Problem mit der Inflation. Beck, der das Produkt verkauft sagt auch selbst, dass Aktien (Eigenkapital) immer besser ist als Anleihen (Fremdkapital), da sich laut BWL-Lehre das Eigenkapital der Unternehmen langfristig einfach besser verzinst, nämlich im Schnitt mit 7%. Aber kurz- und Mittelfristig kann so ein Zinsprodukt schon Sinn machen.
Frage ihn mal, ob er damit schon Geld verdient hat. Rohstoffe kann man ja nicht kaufen, sondern nur Kontrakte, sog. Futures. Also eine Wette, dass der Preis z.B. in 3 Monaten bei x US-Dollar liegt. Das können dann Leute an der Terminbörse zur Ausfallsicherung / Planungssicherung kaufen. Du bist der Wett-Partner (der Versicherer). Liegt der tatsächliche Marktpreis zum Stichtag dann darunter, hast du gewonnen, denn du bekommst das Zeugs über Wert verkauft. Liegt der Wert zum Stichtag darüber zahlst du drauf. Der Emittent (Market Maker) hingegen gewinnt immer an den Spesen. Das ist wie beim Poker-Tisch. Da nimmt der Dealer auch was aus dem Pott und gewinnt somit immer.
Diese „Wetten“ werden von Profis (Banker) ausgegeben, die den ganzen Tag nichts anderes machen und einen gewissen Wissens- und Technologievorsprung haben. Die Wetten sind also so gestaltet, dass Privatanwender da letztlich nicht viel damit gewinnen, eher draufzahlen. Ich halte davon gar nichts.
Klar ein Rohstoff ETF kann das glätten, der hat ja keine Fälligkeit. Aber Schau dir mal Rohöl auf die letzten 20 Jahre an. Das bewegt sich immer irgendwie in einer Range. Und so ist es ja mit fast allen Rohstoffen. Das ist uninteressant.
Hinzu kommt das Währungsrisiko. Rohstoffe werden immer in USD fakturiert, du hast aber Euros in der Tasche. Jetzt musst du ggf. auch noch Geld fürs Hedging (Wechselkursschwankungen) ausgeben oder das Kursrisiko in Kauf nehmen.
Einzig Gold und Silber kann man als Privatanwender direkt als Rohstoff kaufen. Entweder körperlich im Fachhandel oder an der Börse gehandelt als ETF (das heißt dann aber ETC). Das Gold wird dann körperlich vom Herausgeber gekauft und hinterlegt. Die Deutsche Börse hat so ein Ding.
Ich hatte mal einen Gold ETC genau zur richtigen Zeit. Gold ist gestiegen und gestiegen, ich habe aber nix gemerkt wegen dem Wechselkurs. Sprich, Gold ist nur gegen den USD gestiegen, nicht gegen den EUR. Habe dann das Produkt gewechselt gegen Deutsche Bank xTrackers Physical Gold EUR Hedged ETC und dann ging das gut ab. Habe sehr gut verdient. Aber das war zum Zeitpunkt der Euro-Krise. Seitdem auch eine Dekade Essig. Wenn man sich Gold extrem langfristig bei der Comdirect ansieht, dann hat es so im Schnitt ca 5% pa historisch gemacht.
Fazit:
- Rohstoffe sind Wetten, besser gleich zu Tipico
- Gold / Silber sind meiner Meinung nach ok, aber zu langweilig, weil ebenfalls unter der Verzinsung von Eigenkapital
- Evtl 5-10% der Investitionssumme, wird ja immer gerne empfohlen in Gild stecken
- Wechselkursschwankungen berücksichtigen
Bei Mid Cap und Small Cap gibt es ggf eine sogenannte „Size Prämie“. Historisch haben die Nebenwerte wie MDAX oder Russel2000 sehr gut performt. Das ist aber schon länger nicht mehr so. Zur Zeit ist es der NASDAQ, der alles pulverisiert. Schau dir mal den Russel2000 die letzten 3-4 Jahre an, ein Trauerspiel.
Natürlich könnte wieder eine Zeit kommen, in der die Nebenwerte stärker laufen als die Mega-Caps / US Big Tech. Aber keiner weiß es. Vermutlich ist es sinnvoll, hiervon 10-15% ins Portfolio zu nehmen über einen ETF auf den Russel2000 oder MDax. Ich habe z.B. Aktien des Maschinenbauers Krones, der ist im MDax. Aktien sind sehr gut gelaufen, stehe da ca 80% im Plus.
Fazit:
- Historisch sind Mittelwerte gut gelaufen
- Aktuell jedoch nicht
- Beimischung sinnvoll über ETF
- Oder gleich das Global Portfolio One ETF (WKN: A2PT6U) kaufen. Das ist auch von Dr. Andreas Beck wie das Fixed Income one und versucht die ganze Weltwirtschaft kostengünstig in einem Produkt abzubilden. Also den World-ETF + Europa + Asien + Mid Caps
Danke, genau, keine Anlageberatung.