Rechtsradikale Schläger, Rassismus, was können wir tun?

kleine Zwischenfrage:
Ihr wird ja ein derber Ton angeschlagen.
Aber warum? seid ihr so verschiedener Meinung?
So wie ich das gelesen habe sind hier alle der Meinung, das Faschismus, egal wo, fehl am Platz ist. Darüber muss also nicht gestritten werden.

Darüber, wie man mit Rechtsextremen verfährt, die Ihre Bereitschaft zur Gewalt gezeigt haben? Was hat unser Rechtsystem für andere Möglichkeiten, als diese wegzusperren, oder denen Sozialstunden aufzubrummen?

Versteht mich nicht falsch, aber ihr streitet euch, obwohl ihr alle auf der selben Seite steht, und zwar nicht auf der Rechten. Zumindest unterstelle ich euch das mal.

:)

gruß
Lukas
 
Ren Van Hoek schrieb:
die Kriminologie zieht Rückschlüsse aus Statistiken ;)
Wo wir schon dabei sind:
Die PKS für 2005 verspätet sich. Ist aber schon eine "Vorabversion" verfügbar (www.bka.de)
Es gab ein kleines Aufatmen, was Sexuellen Missbrauch von Kindern angeht (2000 Fälle weniger).. Aber das ist ein anderes Thema -.-
 
Ren Van Hoek schrieb:
die Kriminologie zieht Rückschlüsse aus Statistiken ;)

Nee, ich meinte die Rückschlüsse in Diskussionen.
Also dass die "Ausländer" in manchen Statistiken schon überproportional vertreten sind, ABER die laienhafterweise in solchen Diskussionen daraus gezogenen (oder beabsichtigten) Schlüsse, nämlich dass "Ausländer" irgendwas allgemein-kriminelles an sich haben oder auch nicht besser sein als Neo-Nazis… objektiv-wissenschaftlich (also kriminalistisch) natürlich Quatsch sind.
Das meinte ich :).
So richtig? Oder ist schon die Aussage dass Ausländer überproportional in den Statistiken auftauchen Käse?
 
ich meinte das auch so, und wollte ausdrücken, dass die Kirminologie zu anderen Schlüssen kommt als die Massenkommunikation.

oder wie du es umschrieben hast: was hier vertreten wird ist Bullshit, die Kriminologie sieht es anders.

wenn man nur schon bedenkt, dass meistens in den Kriminalitätsstatistiken bzgl. Nichtdeutscher die Straftaten gegen das Aufenthaltsrecht einfliessen :rolleyes:

Deutsche können hier keine Straftaten begehen ;)
 
ricky2000 schrieb:
.
So richtig? Oder ist schon die Aussage dass Ausländer überproportional in den Statistiken auftauchen Käse?

Leider nicht...
Laut PKS von 2004 ist der Bestandteil von nicht deutschen Straftätern 22,9 Prozent. Der Anteil an Nicht Deutschen Mitbürgern jedoch ist geringer (8.9%)
Wenn ich nicht gerade einen großen großen logikfehler habe, rechne ich daraus, das Pürozentual doppelt so viele Nicht-deutsche wie Deutsche in der PolizeiKriminalistikStatistik auftauchen...

Leider.
Ich wünschte, dieses Argument währe mir nicht flöten gegangen...

(Quellen: Polizeitsatisitik: www.bka.de wegen den Frames nicht direkt verlinkbar
Bevölkerungszahlen: www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab4.php)

gruß
Lukas
 
Und weiterhin stellen die Statistiken ja nur reine Häufigkeitsverteilungen zur Verfügung. Würde man (angenommen es wäre so) die häufigere Straffälligkeit der Ausländer nur mal unter Kontrolle der sozialen Schicht betrachten, wäre da wahrscheinlich auch kein Unterschied zu den Deutschen mehr. Leider sind so schöne Balkendiagramme einfacher zu lesen, auch wenn sie absolut gar keine Kausalschlüsse zulassen.
 
Ren Van Hoek schrieb:
wenn man nur schon bedenkt, dass meistens in den Kriminalitätsstatistiken bzgl. Nichtdeutscher die Straftaten gegen das Aufenthaltsrecht einfliessen :rolleyes:

Deutsche können hier keine Straftaten begehen ;)
Danke Das Du das erwähnst, mir ist gerade eingefallen, als ich auf "Antworten geklickt habe".

Wobei der anteil von den Straftaten gegen das Ausländer-/AsylverfahrensGesetz in der PKS "nur" 1,9% ausmachen... So viel ist das Leider nicht.

Aber ich werde das Beizeiten mal genau ausrechnen, sobald das BKA die Zahlen für 2005 draußen hat.

gruß
Lukas
 
braindub schrieb:
Und weiterhin stellen die Statistiken ja nur reine Häufigkeitsverteilungen zur Verfügung. Würde man (angenommen es wäre so) die häufigere Straffälligkeit der Ausländer nur mal unter Kontrolle der sozialen Schicht betrachten, wäre da wahrscheinlich auch kein Unterschied zu den Deutschen mehr. Leider sind so schöne Balkendiagramme einfacher zu lesen, auch wenn sie absolut gar keine Kausalschlüsse zulassen.

genau das meine ich ;)
 
Nochmal präziser zu Statistik Ausländerkriminalität und Medien:

Das Problem ist, dass viele Leute den Unterschied zwischen Korrellation und Kausalität nicht verstehen.

Selbst wenn bei einem Delikt der Ausländeranteil besonders hoch ist, lässt die Statistik keinen Schluss ala: Kriminell weil Ausländer zu.

Deshalb wäre es auch eine unzulässige Interpretation/Wertung seitens eines Journalisten das so zu schreiben. Deshalb wird auch nicht darüber berichtet. Das wäre nämlich zudem extrem unfair gegenüber allen Ausländern, die in der überwiegenden Mehrzahl nicht kriminell sind.

Eine korrekte Aussage ist nur dann zu erhoffen wenn man alle wichtigen Faktoren berücksichtigt.

Ein Beispiel. Fragestellung: Welches Obst ist im allgemeinen frischer?

Untersuchungsgegenstand: Äpfel, Birnen und Kirschen.

Untersuchtes Merkmal: Braune Stellen.

Vorgehen: Gezählt wird Obst, dass Braune Stellen hat. Gleichzeitig wird die Sorte festgehalten.

Ergebnis: Die Äpfel führen bei den braunen Stellen.

Was die Statistiker nicht herausfinden ist,

das

1. Kirschen keine braunen Stellen kriegen, wenn sie älter werden

2. Die Birnen der Stichprobe frisch aus der Region kamen

3. Die Äpfel eine wenig lagerfähige Sorte waren und deshalb mehr braune Stellen aufwiesen.


Der Schluss: Sie haben braune Stellen weils halt Äpfel sind ist hier genauso falsch wie zu sagen, "oh ein Apfel, der hat bestimmt eine braune Stelle!"

So geht es auch den Leuten, die leichtfertig mit der Kriminalstatistik umgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
braindub schrieb:
Und weiterhin stellen die Statistiken ja nur reine Häufigkeitsverteilungen zur Verfügung. Würde man (angenommen es wäre so) die häufigere Straffälligkeit der Ausländer nur mal unter Kontrolle der sozialen Schicht betrachten, wäre da wahrscheinlich auch kein Unterschied zu den Deutschen mehr. Leider sind so schöne Balkendiagramme einfacher zu lesen, auch wenn sie absolut gar keine Kausalschlüsse zulassen.

Stimmt, das geht aus den Tabellen vom BKA durchaus nicht hervor.
Mal gucken, was die Berichte hergeben...

(Und so nebenbei, die Tabellen vom BKA mit einem balkendiagramm zu vergleichen, das passt nicht ganz ;) )
 
Zitat aus einem Stern-Artikel zum Thema:

"Problemfall: Ausländerkriminalität
2004 besaßen laut Statistik 22,9 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung liegt nur bei 9 Prozent. Sind Ausländer also deutlich krimineller als Deutsche? Dies entspricht zwar einem weit verbreiteten Vorurteil. Doch die scheinbar eindeutigen Statistiken verzerren zum Teil die Realität, so als würden Äpfel mit Birnen verglichen.

In der Bevölkerungsstatistik sind Ausländer, die sich nur kurzfristig als Besucher, Durchreisende, Grenzpendler oder Stationierungsstreitkräfte in Deutschland aufhalten, nicht erfasst. Schon gar nicht tauchen dort die tausenden Illegalen auf. Verstoßen diese Gruppen aber gegen deutsche Gesetze und werden erwischt, gehen sie in die Statistik ein. Sie werden damit in Bezug gesetzt zu einer statistischen Gesamtmenge, in der sie aber selbst gar nicht enthalten sind. Die Kriminalitätsbelastung reduziert sich um das 2,7fache - haben Experten im Amt der Integrationsbeauftragten ausgerechnet - wenn nur diejenigen Tatverdächtigen berücksichtigt und zur gemeldeten Wohnbevölkerung in Beziehung gesetzt werden, die auch melderechtlich erfasst sind.

Gegen bestimmte Gesetze können nur Ausländer verstoßen
Gar nicht berücksichtigen kann die Statistik die soziale Lage, aus der sich oft kriminelle Energie entwickelt. Bei den in Deutschland lebenden Migranten - vor allem den Generationen der so genannten Gastarbeiter - ist der Anteil der bildungsfernen Unterschichten besonders hoch. Von Arbeitslosigkeit sind sie häufiger betroffen als Deutsche. Und schließlich gibt es Delikte, die zwar in die Statistik eingehen, die aber nur von Ausländern begangen werden können. Kein Deutscher kann gegen das Ausländerrecht oder gegen Asylverfahren verstoßen."
 
Charles_Garage schrieb:
Selbst wenn bei einem Delikt der Ausländeranteil besonders hoch ist, lässt die Statistik keinen Schluss ala: Kriminell weil Ausländer zu.

Du hast vollkommen Recht.
Und bevor man mich missversteht, ich will gar nicht sagen, dass alle Ausländer ein erhöhtes Risiko darstellen, oder mehr bereit sind gegen das Gesetz zu verstoßen.

Charles hat vollkommen Recht!
Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, womit andere Argumentieren können, auch wenn diese Argumentation auf den zweiten Blick sehr schwach ist.
 
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