RAID 0 und RAID 1 ist ein Zusammenschluss zweier physikaler Festplatten zu einer logischen Festplatte. Dem Betriebssystem gegenüber wird lediglich eine Festplatte gemeldet, es merkt also garnicht was dahintersteckt.
Bei RAID 0 wird die Gesamtkapazität aus der Summe der beiden Einzelkapazitäten gebildet, zwei 40 GB Festplatten ergeben also dem Betriebssystem gegenüber eine 80 GB Festplatte. Zu Beachten ist dass hierbei die Größe der Kleinsten Platte entscheidend ist, eine 30GB und eine 40GB Platte ergeben nur ein 60GB RAID Array, die 10GB auf der größere Platte verfallen und können nicht verwendet werden.
Die Schreib/Lese Zugriffe finden gleichzeitig auf beide Festplatten statt, die Daten werden verteilt, so dass effektiv die doppelte Geschwindigkeit wie bei einer Festplatte rauskommt. Natürlich muss noch ein wenig für den Verwaltungs-Overhead abgezogen werden, jedoch ist dies recht gering. In der Praxis bringt ein RAID 0 in etwa 190% bis 195% der Leistung einer einzelnen Festplatte.
Bei RAID 1 wird die Gesamtkapazität durch die kleinste Festplatte bestimmt, auch hier verfällt überschüssiger Platz auf größeren Festplatten.
Die Schreib Zugriffe finden gleichzeitig auf beide Festplatten statt, die Daten werden gespiegelt. Es wird also immer auf beide Festplatten exakt das gleiche geschrieben jedoch nur von einer gelesen. Sollte diese eine Festplatte ausfallen, können die Daten von der zweiten Platte gelesen werden, somit bietet dieses RAID höchste Datensicherheit jedoch keinen Geschwindigkeitsvorteil.
JBOD ist einfach nur "Just a bunch of disks", also ein Zusammenschluss einiger physikalischer Festplatten zu einem logischen Laufwerk mit addierten Kapazitäten. Jedoch bietet dies keinen Geschwindigkeitsvorteil, die Schreib/Lese Zugriffe finden nicht verteilt und gleichzeitig statt, es wird immer nur auf eine Platte geschrieben bis diese voll ist und dann mit der nächsten weitergemacht. Dies bietet den Vorteil, dass man mehrere kleine Festplatten zu einer großen dem Betriebssystem gegenüber zusammenfassen kann.
Der Nachteil bei RAID 0 ist durchaus wie du sagtest, wenn eine Festplatte ausfällt dann sind die Daten auf der zweiten unbrauchbar, das Ausfallrisiko verdoppelt sich also. Mit verünftiger Backup-Strategie kann man dem jedoch effektiv entgegentreten und sicher durch's Leben düsen.
Bei einem Backup ist nichts zu beachten, denn wie bereits gesagt: Die physikalisch zu einem Array zusammengeschlossenen Festplatten melden sich der Software gegenüber als ein neues Laufwerk mit Kapazität je nach RAID-Level. Zu sagen sei noch, es gibt noch RAID 10 (oder auch RAID 01) welches eine Kombination aus RAID 1 und 0 darstellt und vier Festplatten benötigt. Jedoch braucht man hierfür einen teuren RAID Controller, die billigen können dies ebenso wenig wie die Mac OS X RAID-Treiber für Software-RAID.
Das ganze einzurichten ist wirklich superleicht, unten ist ein Screenshot angehängt wie das ganze bei mir aussieht: Die beiden ausgegrauten 37,27GB Festplatten sind meine beiden Seagate Barracuda Platten, darunter das schwarze 74,54GB Laufwerk ist mein RAID-Array mit der Partition "Macintosh". Rechts zu sehen das RAID-Schema (Verteilt = RAID 0) und unten rechts die zum RAID hinzugefügten Festplatten.
Wenn du dir eines einrichten willst, folgendes Vorgehen ist nötig: Zuerst alle wichtigen Daten sichern, denn beim Einrichten des RAID Arrays werden beide Festplatten vollständig gelöscht. Anschließend von der Mac OS X CD booten und das Festplattendienstprogramm aus dem Menü aufrufen. Auf das RAID-Tab klicken und von links einfach die beiden Festplatten in das Fenster unten rechts ziehen, als Schema Verteilt wählen, dem ganzen einen Namen geben, auf Erstellen klicken, zehn Sekunden warten, fertig. Festplattendienstprogramm beenden und Mac OS X auf dem neu erstellten RAID Array installieren, du wirst bei der Installation dann auch gleich nur eine einzige Festplatte vorfinden die dann - bei RAID 0 - die doppelte Kapazität besitzt.
Zu Beachte ist noch, dass du solch ein Software RAID nicht weiter partitionieren kannst, es ist nur eine Partition über die gesamte Größe möglich, jedoch birgt dies keinerlei Nachteile mit sich und lohnt sich allein der Geschwindigkeit wegen sehr. Der Gewinn kann übrigens variieren, wenn du langsamere Festplatten hast (Ich habe zwei 7200rpm Seagate Barracuda IV die von Haus aus schon sehr schnell sind) wird der Gewinn logischerweise relativ betrachtet genauso hoch sein, die Endgeschwindigkeit ist dann eben ein wenig langsamer als bei schnellere Platten.
Das klingt zwar jetzt alles furchtbar kompliziert, ist aber in der Praxis eine Sache von wenigen Minuten und lohnt sich wirklich, OS X profitiert an jeder Ecke und jedem Ende von schnellen Festplatten.