Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

"Meine" Daten sind den Geheimdiensten eh egal ist dann so eine oft gehörte Schutzbehauptung.
Wieso kommt ihr denn immer und immer wieder mit Schutzbehauptung? Wann habe ich wovor kapituliert? Was ist denn so fatal?
Erstmal ist es einfach eine Behauptung. Diese soll für mich stimmen. Ich sage: Anonymität im Netz gibt es nicht, pass also auf.
Würde ich mich schützen wollen würde ich also entsprechendes nicht preisgeben. So einfach.

Wenn die mit meinen Daten was anfangen wollen dann tun sie es. Da könnt ihr demonstrieren, Steine werfen und rumheulen
soviel ihr wollt. Das ist den Amis schnurzpiepegal. Die fragen vorher auch weder Datenschützer, Angie noch euch persönlich.
Die MACHEN einfach. Diesen Teil kann man auch mit 'nem Haufen Entrüstung nicht ändern. Nicht in einem Land wo nach wie vor
Kinder an Waffen ausgebildet werden und Eltern es richtig finden, dass Justin (15) sich mit 'ner Beretta gegen Kevin wehren darf.
Und wo nach Massakkern "wir brauchen mehr Waffen um uns zu schützen" als Lösung propagiert wird.

Das Gehirn muss deshalb VORHER tätig werden und melden: "Internet = zugänglich, USA = Datenkrake".

Die Verarbeitung können wir nicht steuern, den Input aber schon.
 
Jetzt rate doch mal welches der Szenarien realistisch ist. Dass sich der Prism-Antiterror-Schorsch daran aufgeilt (der hätte schön was zu tun…) oder dass die Bilder bei Youporn landen…

Wie gesagt versuche ich realistisch und mit gesundem Menschenverstand an das Thema zu gehen. Und ich kann nun mal wirklich nicht den Geheimdienst, Facebook oder meine Exfreundin
verantwortlich machen, wenn von mir Pimmelbilder im Internet landen. Das hat doch mit Grundrechten nix zu tun. Ist doch nicht Angelas oder Baracks Schuld…

Vielleicht hilft ein bisschen "Grundparanoia" (die angesprochene Angst dass der Geheimdienst gerne mützeglatzt) ja sogar, nicht mehr ganz so doofe Sachen wie Nacktbilder von sich rum-
zuschicken. Spam hat damals auch geholfen, die Mailadressen nicht mehr überall rumzuposaunen…



Verstand und Wahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit von Pimmelbildern ist 10'000'000mal höher also spare ich bei den Pimmelbildern, nicht bei der Wohnung.
Was soll ich denn machen? In den Wald zum wohnen? Und wo gibt es im Wald schon WLAN oder eine Steckdose für die verdammte iPhone Batterie?


Nochmal. Wer Pimmelbilder verschickt handelt auf eigene Gefahr. Is' klar soweit, geht aber trotzdem am Thema vorbei.

Es geht darum eine individuelle Komplettüberwachung via Handy, Pc, Tablet usw. abzuschaffen bzw. sich dagegen zu wehren.

Du sagst: dann pass auf was du machst.
Ich sage: mag sein, aber wir reden von einer Ebene darüber. Der Grundrechtsverletzung der eigenen Privatssphäre.

Der Konsument muss die Produkte nutzen können ohne sich selbst komplett zu verkaufen.
Es ist nicht lang her, da hieß es beim Verbraucherschutz noch Verträge sind nur soweit gültig, wenn eindeutig kommuniziert wird. Kleingedrucktes war immer eher am Vertragsbruch.
Heute erzählt dir Microsoft in der Werbung, wie wichtig deine Privatsspähre ist und verkauft hinter deinem Rücken bereitwillig deine Daten.
Das ist für mich Verbraucherverarsche, nicht weniger. Um das herauszufinden musst du dich durch tausende von Seiten lesen, die einzig mit dem Ziel so geschrieben sind, dich zu nerven, damit du abbrichst und unterschreibst. Zieh' mal sowas als Privatverkäufer und nicht MNE durch, da bist du aber sofort in Betrugs-spähren..
Apple wirbt wenigstens nicht mit Privatsphäre, wenngleich die beim Datenschutz natürlich kein Deut besser sind...
 
Die Verarbeitung können wir nicht steuern, den Input aber schon.

Bei der (negativen) Rasterfahndung gerieten Leute in Verdacht, die ihre Stromrechnung bar bezahlt haben usw. Du weißt nicht mal welchen Input Du geben kannst bzw. sollst. Gar keinen Input zu geben, weil Dich das Inet gar nicht interessiert kann sogar noch schlimmer sein. Keiner weiß das...
 
Heute erzählt dir Microsoft in der Werbung, wie wichtig deine Privatsspähre ist und verkauft hinter deinem Rücken bereitwillig deine Daten.

Ich verstehe die Aufregung nicht recht. Das ist doch vollkommen normal. Seit wann wird Dir in der Werbung gesagt, was Du bekommst? Dir wird eingeredet, dass Du ein gewisses Bedürfnis hast und dass dieses Produkt dieses Bedürfnis erfüllt. Das ist der eine Teil. Der andere ist, vor allem in der IT-Branche, dass die Eigenschaften der Produkte maßlos übertrieben werden. Man hat das Kilobyte extra verkleinert, damit die Festplatten größer erscheinen, als sie sind. Man gibt an, dass ein Drucker pro Zeiteinheit doppelt so viele Seiten druckt, wie er unter Idealbedingungen zustande bringt. Man erzählt irgend etwas von Privatsphäre und verkauft die intimstem Daten der Kunden. Ich sehe da keinen Unterschied. Das eine ist das Geschäft, das andere ist das Marketing. Das eine ist ganz real, und jeder, der sich ein wenig umsieht, kann sich denken, wie es da läuft, das andere ist eine Technik, Lügen über die Produkte so auszuklügeln, dass die Kunden sie glauben, obwohl sie wissen, dass es Lügen sind. Das ist nun wirklich gar nichts Neues. Und wenn jemand denkt, dass irgend eine Firma seine Daten für sich behält, wenn sie sie gewinnbringend verkaufen kann, fällt er eben auf das Gewäsch der Marketingabteilung herein.

Die staatliche Überwachung in diesem Ausmaß ist etwas überraschend, aber auch da kann ich mich nicht so sehr wundern, schließlich wird uns seit mehr als 10 Jahren ununterbrochen erklärt, dass wir in extremer Gefahr sind und zu ihrer Abwehr nach und nach unsere Rechte aufgeben müssen (wie im übrigen auch die anderen Werte, auf die der Westen schon seit Jahrhunderten so stolz ist, dass er meint, die Welt müsse unbedingt an seinem Wesen genesen.) Mich verblüfft, dass die so schnell zu dieser umfassenden Überwachung gekommen sind. Aber dass das angestrebt wird, kann nun wirklich keinen verwundern. Und dass es nach einer kurzen Zeit der Entrüstung genauso weitergehen wird, ist doch auch klar. Letztendlich interessiert das aber keinen, und das ist vielleicht auch richtig so.
 
Es geht darum eine individuelle Komplettüberwachung via Handy, Pc, Tablet usw. abzuschaffen bzw. sich dagegen zu wehren.
Ja wie denn? Den Amis sagen "böse Amis"? Das wäre doch grenzenlos naiv! Siehe oben.

Meine Freundin kann mich orten (okay freiwillig für den Fall eines Motorradunfalls, iPhone)…
Mein Anbieter kann mich jederzeit mehr oder weniger orten, über die eingewählte Antenne – mit Angabe von Modell und Softwareversion des Telefons…
Die Polizei kann mich über den Anbieter fast metergenau orten…
Und wenn die PRISMaten es wollen finden die mich auch. Was will ich denn tun?

Telefon mit Navi und allen Schikanen ODER verstecken. Beides gibt es nicht.
 
Würde ich mich schützen wollen würde ich also entsprechendes nicht preisgeben. So einfach.

Warum soll man sich schützen müssen wenn man zwar Vertrauliches aber nichts Bedrohliches schreibt?

Es geht hier nicht um die technischen Möglichkeiten sondern um die ethisch-moralischen Aspekte. So wie manche Internetnutzer sich einfach unentgeltlich Software, Filme oder Musik ziehen - weil sie es können - ziehen sich die Geheimdienste einfach persönliche Daten.

Soll man davor achselzuckend kapitulieren oder es besser anprangern und in Frage stellen?

Klar wird alles abgegriffen, seit dem Outing von Blowden wurde dies noch etwas glaubwürdiger (wobei etwa Google seine Aussage wieder in Zweifel ziehen will)

Aber man sollte dabei die Köpfe und Systeme, die es initiieren und veranstalten, nicht vergessen, denn dieses Denken begleitet diese Leute auch bei anderen Aktivitäten.
 
Soll man davor achselzuckend kapitulieren oder es besser anprangern und in Frage stellen?
Wurde gemacht, hat nichts bewirkt. Auf einer Skala von 1-10 interessieren sich die PRISM Jungs in den USA null für die aktuelle Aufregung.
"waiting for the shitstorm to pass and go ahead as usual" lautet die Devise. Reinreden lassen die sich mit Bestimmtheit nicht.
 
Wurde gemacht, hat nichts bewirkt. Auf einer Skala von 1-10 interessieren sich die PRISM Jungs in den USA null für die aktuelle Aufregung.
"waiting for the shitstorm to pass and go ahead as usual" lautet die Devise. Reinreden lassen die sich mit Bestimmtheit nicht.
Naja - mal sehen, wenn Google oder FB die Werbeeinnahmen wegbrechen - dann haben sie vielleicht ein paar Schnüffelwerkzeuge weniger?

Oder auch nicht - in der Tat. Dann werden sie vom Staat quersubventioniert als wären Google und FB systemrelevate Systeme :hehehe:
 
Wenn die mit meinen Daten was anfangen wollen dann tun sie es. Da könnt ihr demonstrieren, Steine werfen und rumheulen
soviel ihr wollt. Das ist den Amis schnurzpiepegal. Die fragen vorher auch weder Datenschützer, Angie noch euch persönlich.
Die MACHEN einfach. (…) Die Verarbeitung können wir nicht steuern, den Input aber schon.
Das sehe ich genauso: Den Input auf das Notwendigste beschränken. In den USA gegen Obama zu demonstrieren wäre ohnehin sinnlos. Zum einen, weil die US-Bürger/innen nichts dagegen haben, den Internetverkehr von Ausländern zu kontrollieren, zum anderen, weil es als Alternative zu Obama nur die Republikaner gibt, und die sind noch schlimmer.

Trotzdem ist es sinnvoll, unseren Politikern zu sagen, was wir davon halten, wenn sie sich bei den von NSA gekaperten Daten bedienen. In Deutschland müssen alle Parteien, alle Politiker immer Angst davor haben, abgewählt zu werden. Da reicht auch eine Minderheit manchmal aus, um Dinge zu beeinflussen.

Wir sollten nur nicht der Illusion nachhängen, dass der deutsche Staat auf die Internetüberwachung verzichten wird, egal, ob er sie selbst durchführt, oder mittelbar über andere Geheimdienste. Aber wie die deutschen Behörden diese Daten nutzen, wie weitgehend sie sie bei der Strafverfolgung einsetzen können, das regeln unsere Gesetze. Die können dem Treiben Grenzen setzen.
 
SpOn schrieb:
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich dagegen hatte am Dienstag erklärt, alles, was er über Prism wisse, stamme aus den Medien. Auch der Chef des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen sagte, seine Behörde habe von dem Programm nichts gewusst.
Ich schwanke noch, ob ich Friedrich wirklich für fachlich so unterbelichtet oder einfach nur für einen Lügner halten soll. Ausgerechnet die BRD als Bündnispartner der USA und nach einigen Berichten größtem Datenlieferant soll ahnungslos gewesen sein, die Niederlande und Belgien aber nicht?
 
Ich schwanke noch, ob ich Friedrich wirklich für fachlich so unterbelichtet oder einfach nur für einen Lügner halten soll. Ausgerechnet die BRD als Bündnispartner der USA und nach einigen Berichten größtem Datenlieferant soll ahnungslos gewesen sein, die Niederlande und Belgien aber nicht?

Ja da schwanke ich auch noch!
 
Wenn Friedrich sagt, dass er keine Ahnung von Prism hat, bedeutet das ja noch nicht, dass er die mit Prism erbeuteten Daten nicht genutzt hat. Er weiß halt nur nicht, wie zum Teufel die Amis da rangekommen sind, also wie Prism technisch genau funktioniert. Das wollte Friedrich vermutlich damit sagen.
 
Es war bereits Thema im Bundestag. Siehe oben. Friedrich wusste es also. PRISM war ihm also hinsichtlich der Möglichkeiten bekannt (wie übrigens damit auch dem deutschen Bundestag).
http://www.andrej-hunko.de/start/do...-datenschutz-und-ueberwachung-von-cloud-daten

Das bedeutet: dass deutsche Ermittler in US-amerikanischen Cloud-Diensten suchen und Inhalte beschlagnahmen können – also bereits eng mit PRISM zusammenarbeiten und entsprechende Zugriffsmöglichkeiten nach deutschem Recht illegal nutzen.
 
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