Prism und die Auswirkungen auf unser Leben

[...]Da ist auch was dran, bleibt aber, wie du schreibst, an der Oberfläche. Bei diesem Thema ist es wie bei den großen anderen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen auch, ob Atommülldebatte, ob Eurorettung, Klimaschutz oder Migration: Die Themen sind komplex, die Zusammenhänge nur mit einem relativ hohen Informationsstand zu durchschauen. Fruchtbare Äcker für Populisten und Demagogen.
...oder beeinflußbare Personen mit beschränktem Horizont an entsprechenden Positionen - wie Hans-Peter Friedrich, der nachweislich keinerlei Ahnung von der Thematik hat, aber gerne "mit den Großen" mitspielen würde.

Leider ist die letzte Hinterlassenschaft von Herrn zu Guttenberg (allein dafür gehört letzterem nochmal kräftig der *rsch versohlt) nicht auch nur ansatzweise fähig, die Paranioa-Schleife zu durchbrechen und einen souveränen, pragmatischen Ansatz für eine verfassungskonforme Sicherheitspolitik zu verfolgen. Dafür fehlt ihm leider die Souveränität, lieber wird das Grundgesetzt ausgehöhlt.
 
Es ist die dem politischem Geschäft innewohnende Tragik, dass jeder Politiker abhängig von der öffentlichen Meinung ist. Die meisten Bürger/innen empfinden beides gleichzeitig: Ein tiefes pauschales Misstrauen gegenüber "den Mächtigen, die sich an ihre Sessel klammern", und den Wunsch, dass eben die ihm sein Bedürfnis nach Sicherheit erfüllen und ein Abschreckungspotential gegenüber Gewalttätern aufbauen.

Letztlich siegt immer das Bedürfnis nach mehr Sicherheit. Und die Politik gibt dem Volk, was es verlangt: Das Gefühl, es werde etwas für mehr Sicherheit getan. Ich bin mir ganz sicher, dass viele Menschen Prism eine tolle Sache finden: "Klasse, dass die Amerikaner den Terroristen auf die Spur kommen, auch wenn die noch so schlau mit Computern hantieren."
 
Um was für hochsensible Daten macht ihr euch denn Sorgen? Was könnte euch PRISM denn antun? Wenn ihr nicht einen Ableger des KKK oder einer
Terrorzelle gründen wollt (und dann mit United nach den US of A auswandern wollt) sollte euch PRISM euer ganzes schönes langes Leben lang nicht tangieren…

Ist euch allen wirklich so sehr an Privatsphäre bis zum Alleräussersten und absolut komplette Anonymität so wichtig? Ich versuche, dem Ganzen mit gesundem
Menschenverstand entgegenzublicken. Ja, ich produziere Daten. Das machen milliardenweise andere Menschen auch. Lässt sich nun mal nicht vermeiden.
Ausser eben bei Öff-Öff.

Wenn mich mal einer in den USA am Zoll auf meine nicht netten MacUser Bar Postings hinweist werde ich meine Meinung ev. revidieren :)
 
Um was für hochsensible Daten macht ihr euch denn Sorgen? Was könnte euch PRISM denn antun? Wenn ihr nicht einen Ableger des KKK oder einer
Terrorzelle gründen wollt (und dann mit United nach den US of A auswandern wollt) sollte euch PRISM euer ganzes schönes langes Leben lang nicht tangieren…

...genau, es muss sich doch nur der um seine Privatsphäre sorgen, der etwas zu verbergen hat.
 
...genau, es muss sich doch nur der um seine Privatsphäre sorgen, der etwas zu verbergen hat.
So vereinfacht sehe ich das dann doch wieder nicht. Ich frage mich nur wer soll denn mit meinen Daten etwas anfangen wollen? Mein Sammelsurium ist doch total langweilig im Vergleich zu Osama, Jason Statham, Prinz Harry & co.
 
So vereinfacht sehe ich das dann doch wieder nicht. Ich frage mich nur wer soll denn mit meinen Daten etwas anfangen wollen? Mein Sammelsurium ist doch total langweilig im Vergleich zu Osama, Jason Statham, Prinz Harry & co.
ja aber wenn plötzlich die Islamisten die Macht übernehmen, und deine Daten schön geordnet von den Vorgängern vorfinden, dann droht dir wegen deinen derzeit harmlosen Daten plötzlich die Scharia, und schon isse ab die Hand wegen Diebstahl einer Raubkopie :crack:
Zugegeben, bei uns ist die Gefahr relativ gering daß die Islamisten übernehmen, aber z.B. Türkei oder andere Länder
 
Es geht ums Geschäft und da sind alle Daten wichtig.

Die Frage ist, ob die USA und Europa/GB von einander lassen können und endlich eine Beziehung auf Augenhöhe beginnen. Die Atlantik-Brücke muss erneuert werden. Das Freihandelsabkommen mit den USA wird kommen. Mal schaun in welche Richtung es gehen wird;-).
 
Ja, aus der Süddeutschen von heute. Ein ganz ähnlicher Kommentar wurde aber auch vorgestern schon vom DLF gesendet. Und diese Meinungen werden bei der Debatte in nächster Zeit sicherlich auch mit der Verhinderung von Anschlägen belegt, wie bei der "Sauerlandgruppe". Man wird argumentieren, dass man an die abgeschotteten Zellen und Einzeltäter, die "einsamen Wölfe", anders nicht herankommt.

Da ist auch was dran, bleibt aber, wie du schreibst, an der Oberfläche. Bei diesem Thema ist es wie bei den großen anderen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen auch, ob Atommülldebatte, ob Eurorettung, Klimaschutz oder Migration: Die Themen sind komplex, die Zusammenhänge nur mit einem relativ hohen Informationsstand zu durchschauen. Fruchtbare Äcker für Populisten und Demagogen.

"Witzig" dabei ist diese elende "Wer nichts zu verbergen hat" - Debatte...darum geht's nicht.
Wenn Sie beschließt ihm zum 3 Jährigen sexy Fotos zu schicken, dann geht das keinen Geheimdienst der Welt was an. Davon ab will ich nicht wissen, was gerade an solchen Daten bei einigen Mitarbeitern "nebenbei" gespeichert wird.
Natürlich, wer das jetzt macht ist dann wieder selbst schuld...ist auch einfacher so zu argumentieren, statt sich für das letzte Bisschen seiner demokratischen Grundrechte einzusetzen.

Davon ab spricht der SZ Artikel aber auch etwas wahres an: es ist angenehm und sehr praktisch all die "Spionage" - Dienste zu nutzen (Google, Apple usw). Und an sich wurden die Nutzer auch über Jahre langsam reingelockt...nur: was tun?
Wer wirklich Angst um seine Daten hat, der sollte ganz auf die neue Kommunikation verzichten. Was einen dann im Zweifelsfall sogar verdächtiger macht! Die Zwickmühle greift also.
Wichtig ist tatsächlich der eigene Umgang mit Daten. Facebook ja, weil sich zB die ewige Gruppenarbeit an Uni's heute kaum noch anders organisieren lässt. Aber halt keine Bilder, keine Kontaktintegration usw.

Eigentlich sollten Menschen in aller Welt gemeinsam gegen solche Programme vorgehen.
Aber sowas in Deutschland zu fordern...
 
freeday schrieb:
Um was für hochsensible Daten macht ihr euch denn Sorgen? Was könnte euch PRISM denn antun?
Es geht nicht darum ob man was zu verbergen hat, es geht um die hinter diesem Verhalten stehende Ethik oder Moral! Ich lasse gern Freudne in mein Haus, sie können sogar den Schlüssel haben. Ich habe auch nichts zu verbergen, wenn ich aber weiß das die jede Schublade aufmachen, meine Post lesen und sich meine Rechnungen ansehen wären es nicht mehr meine Freunde, denn deren Ethik wäre mir (sorry US-Administration) zu niveaulos!
 
Ausserdem wird die Unschuldsvermutung auf den Kopf gestellt.

Ob Wuala wohl sicherer ist? Da wird ja verschlüsselt. Habe gestern jedenfalls mein Dropbox-Konto gelöscht, obwohl ich es nie gross benutzt habe. (Genau aus dem Grund) Zufälligerweise habe ich dann gelesen, dass Dropbox nun auch für Unternehmen angeboten wird. Wie viele Unternehmen das wohl nutzen?!
 
naja, ist wohl so ne Art evolutionäre Entwicklung, es hat wohl auch Jahrhundertausende gedauert bis Haie ihre Putzerfische nicht mehr gefressen haben und die Putzerfische die Haie beim fressen nicht mehr gebissen haben. Und der NSA wird wieder ein bisschen zurückrudern und die Privatssphäre nicht mehr so arg beissen und die Internetgemeinde wird die NSA dann nicht mehr fressen.
 
Wenn Sie beschließt ihm zum 3 Jährigen sexy Fotos zu schicken, dann geht das keinen Geheimdienst der Welt was an.
Nein, das ist eine Frage persönlicher Dummheit.

Wer nicht will, das etwas publik wird soll es nicht publik machen. Irgendwann ist der Freund nämlich der Exfreund und zack sind die Bilder
vielleicht nicht mehr nur auf dem Handy zu finden…


…droht dir wegen deinen derzeit harmlosen Daten plötzlich die Scharia…
Sollen kommen! Bin ein echtes Talent am Argumentationsverstärker:p Habe ich in der Armee gelernt für den Fall einer Zombie-Invasion!
 
Was ist denn die Internetgemeinde? Eine elektronische Kirche?
 
Nein, das ist eine Frage persönlicher Dummheit.

Wer nicht will, das etwas publik wird soll es nicht publik machen. Irgendwann ist der Freund nämlich der Exfreund und zack sind die Bilder
vielleicht nicht mehr nur auf dem Handy zu finden…


Schön dass du nur den einen Absatz zitierst...
"Natürlich, wer das jetzt macht ist dann wieder selbst schuld...ist auch einfacher so zu argumentieren, statt sich für das letzte Bisschen seiner demokratischen Grundrechte einzusetzen."

gerade darum geht es doch! Lass es das Mädel doch bitte selbst entscheiden. Davon ab schreibst du davon, dass ihr Macker es publik macht. Ich schreibe davon, dass sie senden können soll was sie will ohne Angst zu haben, dass jemand vom US Geheimdienst mitguckt. 2 völlig unterschiedliche Dinge
 
ich meine damit alle die irgendwie am Internet teilnehmen, wie uns z.B. hier im Forum usw.
Ich gehöre zu keiner Gemeinde. Weder zur Internetgemeinde noch zur Straßen- oder Wälder oder Brötchengemeinde, obwohl ich Starßen benutze, durch Wälder spaziere und Brötchen esse.
 
Ich gehöre zu keiner Gemeinde. Weder zur Internetgemeinde noch zur Straßen- oder Wälder oder Brötchengemeinde, obwohl ich Starßen benutze, durch Wälder spaziere und Brötchen esse.

Aber zur Sekte der Haarspalter :hehehe:
 
Ich gehöre zu keiner Gemeinde. Weder zur Internetgemeinde noch zur Straßen- oder Wälder oder Brötchengemeinde, obwohl ich Starßen benutze, durch Wälder spaziere und Brötchen esse.
sorry hab ganz vergessen die Goldwaage zu eichen, kommt nicht mehr vor :D
 
[...]Wer nicht will, das etwas publik wird soll es nicht publik machen. Irgendwann ist der Freund nämlich der Exfreund und zack sind die Bilder
vielleicht nicht mehr nur auf dem Handy zu finden…[...]
Es ist in meinen Augen kompletter Schwachsinn am Rand der Selbstaufgabe, das Eibnstellen von Irgendwas ins Netz gleich "Öffentlich" zu nennen. ...aber das schein Ansichtssache zu sein. Wenn Du es als normal ansiehst, daß eine beliebige Institution alles, was Du im Netz treibst einsehen und verwerten darf (dabei ist es komplett egal, ob Du es als wichtig oder unwichtig bewertest), dann verzichtest Du von selbst auf Deine Privatsphäre. Das aber als angeblichen "Standard" verkaufen zu wollen, ist nicht nur anmaßend, sondern auch leichtfertig dämlich.

Trotzdem ist es deine Meinung, die man respektieren soll. Aber eben nur Deine und somit nicht allgemeingültig.
 
Um was für hochsensible Daten macht ihr euch denn Sorgen? Was könnte euch PRISM denn antun? Wenn ihr nicht einen Ableger des KKK oder einer
Terrorzelle gründen wollt (und dann mit United nach den US of A auswandern wollt) sollte euch PRISM euer ganzes schönes langes Leben lang nicht tangieren…

Ist euch allen wirklich so sehr an Privatsphäre bis zum Alleräussersten und absolut komplette Anonymität so wichtig? Ich versuche, dem Ganzen mit gesundem
Menschenverstand entgegenzublicken. Ja, ich produziere Daten. Das machen milliardenweise andere Menschen auch. Lässt sich nun mal nicht vermeiden.
Ausser eben bei Öff-Öff.

Wenn mich mal einer in den USA am Zoll auf meine nicht netten MacUser Bar Postings hinweist werde ich meine Meinung ev. revidieren :)

Für Dich nochmal:

Es wird Jemand in den USA ermittelt. Der wird in Deutschland in einem Wohnblock z.B. 33 a vermutet. Das ist der netter Nachbar mit Turban. Du wohnst in 33 e.
Die ermittelnden Beamten bitten die deutsche Polizei um Hilfe. Durch den Kaugummi im Mund brechen Die statt 33 a nun Deine Wohnung auf. Hurra wir haben ihn wird nach USA übermittelt. Du landest auf irgendwelchen geheimen Listen.
Nach 2 Tagen holt Dich Dein Anwalt mit Müh und Not aus dem Polizeigewahrsam. Durch den Trubel ist Dein netter Nachbar untergetaucht. Die Beamten melden zerknirscht nach USA sorry der Typ ist uns doch entwischt.
Ob die Daten jemals richtig oder überhaupt korrigiert werden kann niemand kontrollieren da es geheime Daten sind. Nach 3 Jahren wenn Du das Trauma schon vergessen hast musst Du oder willst Du in die USA reisen.

Dann merkst Du erst was das für'n Sch... das ist.
 
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