Apple-Qualitätserfahrungen: HORROR hoch 2, aber erst seit Anfang 2003
Aida_w schrieb:
Sagt mal, ist das denn wirklich alles "normal", im "Toleranzbereich" und muß man das "hinnehmen", was hier immer, immer wieder über Apples Endkontrollprobleme berichtet wird??? Ich habe 2 alte Kisten, einen G3 beige und ein Pismo PowerBook. Beide Geräte arbeiten absolut einwandfrei und das PB ist zudem kosmetisch super - sowieso das schönste Laptop (der Desktop mit OS 9.2, das PB mit Panther), und ich würde auch nichts anderes akzeptieren!! Was soll denn das Gequatsche, mit dem hier immer wieder Kunden verarscht werden. Das Schlimmme ist, daß sich viele das gefallen lassen, weil sie so lange gespart haben, gewartet haben und nun nicht alles umsonst gewesen sein soll/darf. Genau das ist das Perfide an dieser "Politik". Also zweierlei: waren vor drei, vier Jahren die Geräte wirklich besser? Und laßt euch bloß nichts gefallen! Sofortiges Umtauschen, notfalls mit Geld zurück und woanders kaufen, gleichzeiitig Nachricht an Apple D und Apple USA! Das kann doch alles nicht wahr sein!! Oder hat hier jemand Geld zu verschenken?!
Schönes Wochenende.
Ich sehe das ähnlich.
Meine Erfahrungen sind UNGLAUBLICH, denn es sind lückenlose Erfahrungen mit meinen letzten Apple-Käufen, nichts Positives ist dazwischen gekommen:
1. Frühjahr 2003: Bestellung eines nagelneuen Apple Cinema HD 23" Displays bei MacTrade. DOA - Dead on Arrival, also defekt ab Ankunft. Eine Panelhälfte war sichtlich dunkler als die andere, absolut inakzeptabel. MacTrade verpasste trotz zweifacher fristgerechter Mängelrüge die DOA-Austauschfrist bei Apple (14 Tage), und trug die Nachteile auf meinem Rücken aus. Hätte ich mal per Einschreiben mit Rückschein gemängelt bei diesem Internet-Shop, der hin und wieder träge oder gar nicht auf E-Mails reagiert, und Probleme mit internen E-Mail-Weiterleitungen mitunter sogar zugegeben hat. Ich "musste" zirka 8 (acht) Wochen auf Reparatur warten, Rücksendekosten wegen nicht vereinbarungsgemäßer Avisierung durch MacTrade selbst tragen, und konnte
schlussendlich erst nach zirka drei Monaten ab Kauf mit einem reparierten und auch noch mit deutlichem Dreck (z. B. ein dicker roter Farbklecks, echt, unfassbar) unter dem Plexiglas behafteten Gerät arbeiten. Normalerweise hätte man das sofort wieder zurückgegegebn, denn auf Metern deutlichst sichtbarer Dreck unter dem Displayrahmen bei einem Designprodukt sind echt die Höhe. Was hat Apple sich dabei bloß gedacht? Die haben wohl im Dunkeln repariert. Doch ich brauchte das Teil dringend, konnte nicht wieder Wochen warten.
Diese Erfahrung hat derart geschmerzt, dass ich jetzt konsequent und knallhart gegenüber Apple geworden bin, als seit 1991 ewig treuer Apple-Kunde. Früher gab es nur einmal ein Problem mit einem PowerBook Duo, sonst waren allen Macs und Peripherie immer in Ordnung.
2. Mitte Juni 2004: Lieferung eines PowerBook G4 17" 1,5 GHz BTO-High-End-Modells direkt durch den AppleStore (nach MacTrade-Erfahrungen dachte ich, geh mal lieber auf Nummer Sicher). Ein, eventuell auch zwei direkt nebeneinander liegende tote Pixel, die einem auch auf Metern Entfernung beim DVD-Sehen oder iPhoto-Diashow betrachten geradezu rot leuchtend ins Auge springen! Okay, es sind nur ein oder zwei gewesen, doch: man kauft sich ein 17"-PowerBook oft auch zum Präsentieren von Inhalten, und da finde ich so etwas Ablenkendes/Störendes erst recht unakzeptabel.
Also ein Austauschgerät (man hat ja 14-tägiges Rückgaberecht im Versandhandel), der AppleStore hat sich wenigstens korrekt verhalten, obwohl ich große Angst hatte, dass das Austauschgerät auch nicht besser oder gar insgesamt schlechter ist (bei alledem, was man so liest), als das erste Exemplar, das ansonsten perfekt verarbeitet war. Wollte fast lieber eine angemessene Preissenkung, statt ein Austauschgerät, auch wegen des ganzen Aufwands. Doch 150 bis 200 Euro wollte ich schon. Man bot mir aber nur maximal 125 Euro, nach großen Rücksprachen über drei Instanzen.
Man begründete dieses etwas kleinliche Entgegenkommen (es scheiterte also an 25 Euro Erwartungsdifferenz, die ich aufgrund von Marktrecherchen von Refurbished-Produkten angestellt hatte) damit, dass sie lieber austauschen, da manchmal auch noch mehr tote Pixel entstehen können, also einer oder zwei tote Pixel quasi die Quellen bzw. das Wahrscheinlichkeitspotential eines späteren "Brandherds" (so habe ich es verstanden, so wurde es mir jedoch nicht gesagt) darstellen könnten, und wenn sie später dann doch noch mal im Rahmen der Garantie reparieren müssen, wegen zum Beispiel fünf toter Pixel (muss man nicht mehr akzeptieren, vier schon noch), würden sie sich erst recht ärgern, wenn sie mir 150 oder 200 Euro gutgeschrieben hätten (die Darreichungsform hatte ich denen sogar noch offengelassen, also Einkaufsgutschein hätte ich auch akzeptiert). Also dann habe ich doch erst recht lieber austauschen lassen, statt mich auf 125 Euro einzulassen. Wenn also ein, zwei ab Werk tote Pixel eventuelle Hinweise auf das Lebensverhalten eines Displays geben können, so sollten sich alle die, die das einfach hinnehmen, später nicht wundern, wenn sich zu den toten Pixeln Artverwandte gesellen. Apple bezahlt mit einem Austausch eines BTO-Modell sicher mehr, als 150 bis 200 Euro. Denn sie können das zurückgesandte Gerät nicht als neu verkaufen, haben heftige Luftfrachtkosten (aus Asien), und Abholkosten. Insofern fand ich deren Begründung höchst interessant.
3. Ende Juni 2004: BTO-Austauschgerät kam nach einer Woche Warten direkt aus Asien. Das Display ist perfekt, wunderbar! Auch sonst ist alles einwandfrei, ich war froh und glücklich, so konsequent gehandelt zu haben, und den/die toten Pixel der Erstlieferung nicht akzeptiert zu haben. Alles installiert und eingerichtet, tagelang.
Nach zirka knapp einer Woche: Der Akku lädt nicht mehr auf, obwohl ich ihn wie empfohlen schon längst kalibriert hatte, und nahezu immer schön ganz aufgeladen und voll entleert ... PMU-, PRAM- und NVRAM-Reset brachten alles nichts. AppleCare schickte mich zu Gravis zwecks Überprüfung, ob es wirklich nur am Akku liegt, oder am Netzteil oder gar am PowerBook selbst. Ich dachte erst, es wird ja wohl nur der Akku sein. Pustekuchen: bei Gravis stellte man schnell und unkompliziert in meinem Beisein fest, dass weder der Akku, noch mein Netzteil defekt sind. Nein, die Ladeelektronik meines PowerBook! Hilfe!!!
Das Verrückteste: Wenige Tage zuvor war ich bei Gravis, um deren meiner Ansicht nach sehr empfehlenswerte GSSP-Zusatzversicherung auf das Gerät abzuchschließen (kostete mich knapp 150 Euro als Fremdkäufer), und habe es dort einen Tag zwecks Durchchecken dort gelassen.
Ich fasse es nicht. Jetzt habe ich von einem 14-tägigen Rückgaberecht auf das Austauschgerät Gebrauch gemacht, denn auf Reparaturen lasse ich mich bei Apple nach der achtwöchigen Cinema Display HD-DOA-Affäre nicht mehr ein, sofern das auch immer geht. Habe aber klar geäußert, dass ich kein Austauschgerät mehr wünsche (denn dann würden mir 1 1/2 Monate von der Apple-Garantie nahezu wertlos verstreichen, denn eine neue Rechnung mit aktuellerem Datum bekommt man ja nicht). AppleStore hat das anstandslos akzeptiert (wenigstens korrektes Verhalten) und holt das Gerät in den nächsten Tagen ab. Dort wusste man auf meinen Eindruck, dass es qualitätsmäßig wohl keinen Unterschied mehr mache, ein Gerät von Gericom oder Apple zu kaufen, nichts außer deren schon vorhandene Qualitätskontrollen zu erwidern, außer: Wer ist Gericom?
Ich traue mich jetzt nicht mehr, ein PowerBook zu kaufen. Ich habe echt Angst, vor einer Fortsetzung dieser Qualitätsmisere, und bald als Querulant oder sonstwer bei Apple demnächst gelistet zu werden. Ja, in dieser Beziehung bin ich jetzt ein Schisshase. Ich trage mich mit dem Gedanken, nach fast 15 Jahren Apple-Treue das Lager zur PC-Welt zu wechseln, nur aufgrund der Hardware-Qualitätsprobleme. Es ist unglaublich, ich hätte das selbst nie gedacht, denn ich bin eigentlich nach wie vor von Apple fasziniert, zumindest solange man alles aus gesunder Distanz betrachtet. Es macht mir keinen Spaß mehr, etwas von Apple zu kaufen, sondern Angst.
Wer ein High-End-Notebook für knapp 3.000 Euro kauft, kann mehr erwarten, und ist zurecht enttäuscht, meine ich.
Und an alle, die meinen, Apple würde Händler mit zweitklassiger Ware beliefern: das kann ich nach den AppleStore-Erfahrungen vom letzten Monat nicht unterschreiben. Die haben wohl ein Problem mit mitunter billigen Komponenten und/oder mangelhaften Herstellern ihrer Produkte.
Sorry auch wegen dieses Roman, aber ich schließe mich User MiLM/Hendrik mit seiner Rechtfertigung dafür an, der mein volles Beileid hat.