Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen

Eine Ausbildung zum Fotografen macht noch lange keinen qualifizierten und guten Fotografen aus Dir. Und wer es nicht schafft dass er sich vor Auftragvergabe ein Portfolio anschaut ist selber schuld.

Wir hatten 4 Fotografen im Ort. Familien. Die Wi**er haben natürlich nur ihre eigenen Kinder ausgebildet. Und was machen die? Schlechte Bilder und zu 99% Passfotos & Co. Nur weils die Kinder von Handwerkern sind, sind sie selbst noch lange keine guten Handwerker. Kreative gibt es so viele. Was interessiert mich ob der gelernt hat wie man nen Film entwickelt.

Der Markt regelt. Wie gesagt. Ein guter ohne Ausbildung wird sich halten. Ein schlechter Meister eher nicht.
 
Kriegt man künstlerischen Anspruch mit seinem Meistertitel eingeimpft?

Fotografie ist Teil meines Jobs, wenn mich aber jemand fragt, ob ich Fotograf bin, sage ich, dass ich in der Werbung tätig bin und Fotografie ein Teil davon ist. Ich habe es ja nicht offiziell gelernt. Was sich heute Fotograf nennen darf, ist schlichtweg ein Witz.
 
In diesem Falle sehe ich persönlich eine Entwertung beruflicher Qualifikationen, für die in der Vergangenheit lange Ausbildungsjahre und Meisterprüfung gemacht werden mussten.

Die berufliche Qualifikation wird nicht entwertet. Du kannst ja nach wie vor eine Ausbildung machen
und dich dann „Meister“ nennen und dich von der Konkurrenz abheben.

Ich beschwere mich ja auch nicht, dass andere Leute etwas gestalten, Flyer, Broschüren usw., meine
Qualifikation als Grafiker durch mein Studium wird deshalb nicht entwertet, im Gegenteil.
 
Eine Ausbildung zum Fotografen macht noch lange keinen qualifizierten und guten Fotografen aus Dir. Und wer es nicht schafft dass er sich vor Auftragvergabe ein Portfolio anschaut ist selber schuld.

Wir hatten 4 Fotografen im Ort. Familien. Die Wi**er haben natürlich nur ihre eigenen Kinder ausgebildet. Und was machen die? Schlechte Bilder und zu 99% Passfotos & Co. Nur weils die Kinder von Handwerkern sind, sind sie selbst noch lange keine guten Handwerker. Kreative gibt es so viele. Was interessiert mich ob der gelernt hat wie man nen Film entwickelt.

Der Markt regelt. Wie gesagt. Ein guter ohne Ausbildung wird sich halten. Ein schlechter Meister eher nicht.

Aber diese Fotografen muss es auch geben. Jacqueline braucht ja nen Fotografen, der sie stark übergewichtig im roten Tanga und Rose im Mund vorm Wolkenhintergrund in Colorkey ablichtet.
 
Ich beschwere mich ja auch nicht, dass andere Leute etwas gestalten, Flyer, Broschüren usw., meine Qualifikation als Grafiker durch mein Studium wird deshalb nicht entwertet, im Gegenteil.
Verstehe ich das richtig, dass durch durch diese Liberalisierung nun mehr Aufträge bzw. mehr Umsatzvolumen hast? Immerhin treten immer mehr Konkurrenten auf den Markt.
 
Es gibt Berufe, da halte ich den Meister für wichtig wie zB beim Optiker. Das ist objektiv vermittelbares Wissen.

Aber das irgendwelche IHK Deppen über einen handwerklich kreativen Beruf entscheiden - no way.

Und wie ist das bei Friseuren?

Ich bin selber Handwerksmeister (Elektrotechnik) sehe aber bei Digiknipsern nicht wirklich die Notwendigkeit.
Wenn es aber um das analoge entwickeln mit Chemikalien, führen eines Betriebes und dem Ausbilden von Lehrlingen geht, dann finde ich einen Meistertitel schon wichtig.

Aber ehrlich gesagt kenne ich auch nicht deren Ausbildungsplan.

Und wird man überhaupt eingeschränkt als selbstständiger Freiberuflicher?
 
Ich wäre für den Meisterzwang !
Wohin es ohne Meisterzwang führt sieht man ja an den verschiedensten Berufen wo der Zwang abgeschafft wurde.
 
Und wie ist das bei Friseuren?

Ich bin selber Handwerksmeister (Elektrotechnik) sehe aber bei Digiknipsern nicht wirklich die Notwendigkeit.
Wenn es aber um das analoge entwickeln mit Chemikalien, führen eines Betriebes und dem Ausbilden von Lehrlingen geht, dann finde ich einen Meistertitel schon wichtig.

Aber ehrlich gesagt kenne ich auch nicht deren Ausbildungsplan.

Und wird man überhaupt eingeschränkt als selbstständiger Freiberuflicher?

Und genau das ist das Problem. Das Handwerk wird scheinbar nur analog anerkannt. Digital ist es aber nichts anderes. Die Technik an sich hat sich nicht geändert, man hat nur mehr Möglichkeiten. Gestaltung, Zeit, Blende und ISO sind wie vor 100 Jahren. Die digitale Entwicklung des Bildes ist auch aufwändig aber da heißt es immer nur "ihr klickt da paar mal rum und den Rest macht deine tolle Kamera. So eine hätte ich auch gerne."

Das wäre in etwa so, als würde man sagen "Elektromeister? Mir reicht da ein Forum, ich löte da was zusammen, Leitungen legen kann ich auch, dich braucht man nur noch zur Abnahme." ;)
 
Verstehe ich das richtig, dass durch durch diese Liberalisierung nun mehr Aufträge bzw. mehr Umsatzvolumen hast? Immerhin treten immer mehr Konkurrenten auf den Markt.

Nein, mehr Aufträge habe ich evtl. über das „Diplom“, letztlich entscheidet aber nur die Qualität.
Die Qualität und Kreativität ist aber an keine Ausbildung oder Studium gebunden.
 
Das Diplom ist ja ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Jetzt stelle man sich vor, dass der Titel "Diplom-Designer" oder ähnliches plötzlich von jedem geführt werden dürfte, der ein Wochenend-Seminar besucht und am Ende einen Multiple-Choice Test macht.

So wie ich das verstanden habe, mussten nicht gelernte Fotografen sich explizit "Foto-Designer" oder halt "Bildjournalisten" nennen und durften den Titel "Fotograf" nicht führen.
 
....

Das wäre in etwa so, als würde man sagen "Elektromeister? Mir reicht da ein Forum, ich löte da was zusammen, Leitungen legen kann ich auch, dich braucht man nur noch zur Abnahme." ;)

Kannst du ja auch machen. Spricht nichts dagegen. Allerdings wirst du nur mit der Youtube- und Facebookakademie fürchterlich auf die Nase fallen, wenn es in der Abnahme um die Einhaltung der Normen geht.
Wenn ich sehe was heute alles auf Baustellen als Elektriker arbeitet graust es mir auch. Aber dafür gibt es ja die fachliche Abnahme vor der Inbetriebsetzung.

Von daher bin ich bei der heutigen, digitalen Fotografie auch entspannter beim Thema Meistertitel. hier geht es nicht mehr um Gefahren von Leib und Leben.

Ist das Foto mies, dann ist es halt mies.

Vor 20 Jahren standen die Jungs noch in der Dunkelkammer und haben mit Chemikalien hantiert (habe ich Hobbymäßig auch gemacht). Dort war eine adäquate imho angebracht. Aber heute?
Freiwillig ja, denn der Meistertitel sagt schon etwas über die Person aus, die dafür privat viel Geld, Zeit und Engagement investiert hat.
 
Für Stockfotografie mag das sicherlich gelten aber bei so Sachen wie Hochzeitsfotos sehe ich das schon kritischer.

Es sind in anderen Gewerken auch viele Meister unterwegs die schlechte Arbeiten abliefern. Von daher hast du dadurch auch keine Sicherheit.
 
Für Stockfotografie mag das sicherlich gelten aber bei so Sachen wie Hochzeitsfotos sehe ich das schon kritischer.
Also ich hab noch NIE in meinem Leben ein Brautpaar gesehen, welches nen Hochzeitsphotographen blind engagiert. Da geht man immer vorher hin und lässt sich Arbeiten zeigen - oder man kennt ihn schon durch Referenzen.

Du tust echt so als könnte da jeder Hinz und Kunz unerkannt Schaden anrichten ohne dass es auffallen würde.
 
Für Stockfotografie mag das sicherlich gelten aber bei so Sachen wie Hochzeitsfotos sehe ich das schon kritischer.
Auch da geht es nicht um Leben und tot. Ich erinnere mich an den Fotografen unseres Abschlussballs: Ein Familienmitglied einer Teilnehmerin. Ein Amateur, der sich eine schicke Kamera gekauft hat. Alle Bilder – ausnahmslos alle – waren total verwackelt. Ich nehme an, dass das sein letzter Auftrag war.
 
Du tust echt so als könnte da jeder Hinz und Kunz unerkannt Schaden anrichten ohne dass es auffallen würde.
Die Frage ist halt auch ob man die Fotografen (gelernt oder ungelernt) von ihrer Tätigkeit halt auch leben können. Da wurde in der Tat schon genug Schaden angerichtet.
 
Auch da geht es nicht um Leben und tot. Ich erinnere mich an den Fotografen unseres Abschlussballs: Ein Familienmitglied einer Teilnehmerin. Ein Amateur, der sich eine schicke Kamera gekauft hat. Alle Bilder – ausnahmslos alle – waren total verwackelt. Ich nehme an, dass das sein letzter Auftrag war.
Da sind aber dann die Schuld, die sich ohne jede Hintergrund Recherche auf so einen „Fotografen“ einlassen.
Ich habe da ehrlich gesagt nur bedingt Mitleid.
 
Das Diplom ist ja ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Jetzt stelle man sich vor, dass der Titel "Diplom-Designer" oder ähnliches plötzlich von jedem geführt werden dürfte, der ein Wochenend-Seminar besucht und am Ende einen Multiple-Choice Test macht.

So wie ich das verstanden habe, mussten nicht gelernte Fotografen sich explizit "Foto-Designer" oder halt "Bildjournalisten" nennen und durften den Titel "Fotograf" nicht führen.

Jeder darf sich Grafiker oder Designer oder Grafik-Designer nennen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal.
So ist es auch beim Fotografen.

Diplom-Designer oder Fotografenmeister darf man sich logischerweise nur mit der entsprechenden Ausbildung nennen.
 
Ich sehe Fotografie eher als Kunst. Ob man jetzt einen Meister braucht um Kunst zu machen :noplan:

Heutzutage mit der Digitalfotografie steht ja auch keiner mehr in der Dunkelkammer mit giftigen Chemikalien wo man etwas falsch machen kann. Ich bin der Auffassung, dass man einen Meister braucht wenn man etwas herstellt, was wenn dies nicht richtig gemacht ist, jemand anders schaden nehmen kann, finanziell oder physisch. Stichwort Handwerker, Elektriker, Lebensmittelherstellung und der gleichen. Man sollte sich schon vorher die Werke des Photographen ansehen um dann zu entscheiden ob man diesen beauftragt oder nicht.

und jetzt :hunger:
 
Ich habe da ehrlich gesagt nur bedingt Mitleid.
Zu Recht. War ja auch nicht meine Idee. Aber das kommt halt dabei raus, wenn jeder einfach machen kann, ohne auch nur den Hauch einer Ausbildung. Die selbe Diskussion hatten wir übrigens vor einigen Jahren mit "Webdesignern". Das haben Hinz- und Kunz für ein paar Taler weine "Homepage" gezimmert, und den Profis tatsächlich das Leben schwer gemacht. Die Kunden wussten die Arbeit da einfach nicht zu schätzen.
 
Zurück
Oben Unten