gester schrieb:
die amerikaner überfallen ein freies land nach dem anderen und es scheint
keinen zu stören, vielmehr werden die sein land verteidigenden iraker
angeprangert für das, was sie tun.
Wir erinnern uns an dieser Stelle mal an den irakischen Überfall auf
Kuwait. Das war ein hochgradig völkerrechtswidriger Akt der Aggression.
Die Form seiner Durchführung war gnadenlos Brutal und von massiven
Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet. Jede Form von Sympathie
mit dieser Politik ist friedenspolitisch absolut unglaubwürdig, zumal sogar
der Einsatz von Giftgas gegen Teile der Zivilbevölkerung praktiziert wurde.
Weiterhin sollte man nicht vergessen, dass der Irak seit Ende der siebziger
Jahre die Vorherrschaft im Persischen Golf angestrebt hat, der Krieg gegen
den Iran war nur ein Kapitel davon. Was den "Überfall" der Amerikaner
angeht: Hätten die USA damals die Eroberung Kuwaits hingenommen, hätte
sich den alten konservativen Verbündeten am Golf die Frage gestellt, was
ein US-Schutzversprechen überhaupt wert ist.
Was die Behauptung angeht, den Amerikanern gehe es doch sowieso nur
um den eigenen Vorteil, sprich: Erdöl: Das Rohöl des Mittleren Ostens ist
nicht von entscheidender Bedeutung für die US-Importe, aber für Japan und
einige europäische Länder, sowie für den Weltrohölmarkt und damit die
Preisgestaltung. Das Interesse der Amerikaner liegt lediglich darin, die
Ölversorgung für den Weltmarkt zu sichern und einen relativ niedrigen
Ölpreis zu halten, wovon wir als Europäer am Ende auch profitieren.
Merke: Es ist immer von Vorteil, beide Seiten der Medaille zu betrachten.